Liebe Kollegen, bei der Prüfung der elektrischen Sicherheit in unserem Labor hat der Prüfer bemängelt, dass an einem pA-Meter (Keithley 485) die Schrauben der plastik-GPIB-Buchse an der Geräte-Rückseite mit dem Schutzleiter nicht verbunden sind. Wenn ich das Gerät aufgemacht habe, sehe ich, dass diese Schrauben keinen Kontakt mit anderen leitenden Teilen haben. Gleichzeitig hat der Prüfer bemängelt, dass auch das Gehäuse eines Schiebeschalters, mit dem man auf die verwendete Netzspannung umschalten muss (110V/220V), mit PE nicht verbunden ist. Der Schiebeschater ist durch einen Schlitz in dem hinteren Panel zugänglich, und das Bedienteil des Schalters ist aus Kunststoff. Das Metallgehäuse des Schalters kann man IMHO ohne Werkzeug (Testspitze des Prüfgeräts) mit einem Finger nicht erreichen. Ist die Prüfung so in Ordnung und kann das Gerät nicht in D in Betrieb genommen werden? Soweit ich weiss, hat man das Gerät aber in D angeschaft. Für weitere Tipps werde ich dankbar! Karel
Karel Marsalek schrieb: > Für weitere Tipps werde ich dankbar! Frage all dies die Keithley Werksvertretung Deines Vertrauens/Landes. Und bitte diese um schriftliche Stellungnahme. Oder glaubst Du Dein super penibler Prüfer wird sich auf irgendwas aus diesem Forum gelesenes einlassen?? Das geht dem sowas von am ..... vorbei.
Karel Marsalek schrieb: > kann das Gerät nicht in D in Betrieb genommen werden? Natürlich kann es. Ich kann sogar ohne Zulassung und Führerschein ein Auto fahren. Nur wirds dann bei der Haftung im Fall eines Unfalls interessant... Karel Marsalek schrieb: > Wenn ich das Gerät aufgemacht habe, sehe ich, dass diese Schrauben > keinen Kontakt mit anderen leitenden Teilen haben. Das hat der Prüfer doch eigentlich bemängelt. Insbesondere der Kontakt zum Schutzleiter fehlt ihm... Kurz&Gut: geh zum Chef und sag, dass du mit derart unsicheren Geräten nicht arbeiten kannst. Mich wundert es auch immer wieder, wie solche Kleinigkeiten angemosert werden, und das in einer Labor-Umgebung, wo evtl. gleich daneben ein offener Umrichter mit 800V Zwischenkreisspannung herumliegt...
Danke, Kollegen! Habe schon Keithley um ihre schriftliche Stellungnahme gebeten. Lothar, Du hast recht. 50 cm daneben habe ich offene 1250V an denen ich messe und niemand ist aufgeregt :-) Karel
Deutschland mal wieder. Das kenne ich. Gibts aber in USA teilweise auch, so einen Irrsinn. Dort haben sie es mit Brandschutzbestimmungen...
Karel Marsalek schrieb: > Liebe Kollegen, > > bei der Prüfung der elektrischen Sicherheit in unserem Labor hat der > Prüfer bemängelt, dass an einem pA-Meter (Keithley 485) die Schrauben > der plastik-GPIB-Buchse an der Geräte-Rückseite mit dem Schutzleiter > nicht verbunden sind. > > Wenn ich das Gerät aufgemacht habe, sehe ich, dass diese Schrauben > keinen Kontakt mit anderen leitenden Teilen haben. Hat das Gerät denn einen dreipoligen Netzanschluss? Dann sollte es doch kein Problem sein, da noch mal zwei Drahtrücken zu legen. Das geht vielleicht sogar schneller als der ganze Schreibkram... Gruss Harald
Vermutlich hat dies Keithley einen ngalv. isolierten IEEE-Port, und genau deswegen hat der Hersteller eben jene 2 schrauben die NUR zum Port gehören nicht an PE gelegt. Das wäre sogar ggfs. sinnvoll. Wie gesagt, ist lediglich eine VERMUTUNG Aber wie gesagt, eben das kann kompetent nur Keithley beantworten, und mit deren schriftl. Stellungnahme kann man dem Prüfer entgegentreten. > Kurz&Gut: geh zum Chef und sag, dass du mit derart unsicheren Geräten > nicht arbeiten kannst. Was sich als unnötiger Schnellschuss herausstellen kann. BTW und andere Baustelle: Bei meinem Keithley 192 haben die 2 Schrauben am IEEE Port auch keine PE Verbindung, und das ist vom Hersteller so gewollt - sagt Keithley selber.
Harald Wilhelms schrieb: > da noch mal zwei Drahtrücken zu legen. Nur müssen diese Drahtbrücken wieder eindeutig gekennzeichnet, untrennbar, unverlierbar und wasweißichauchimmer und zu guter Letzt natürlich auch noch abgenommen sein... Andrew Taylor schrieb: > und das ist vom Hersteller so gewollt - sagt Keithley selber. "Gewollt bedeutet nicht gleich Erlaubt!" würde ich da als Prüfer sagen. "Denn das Problem," würde ich weiter ausführen, "ist, dass sich innen ja mal ein Äderchen von der 230V Versorgung lösen und diese Schraube berühren könnte!"
Laut Zeichnung an der Rückwand um der GPIB Buchse herum ist die Buchse isoliet mit max. 30V gegen Masse. Andrew Taylor hat es richtig vermutet. Ein ähnliches Problem hat auch die Eingangs-BNC Buchse, da die Aussenhülle aus Metall ist und Messbedingt ist sie auch floating (max. 30V gegen Masse laut Hersteller). Die kann ich auch nicht an PE ziehen :-( Kann so ein Gerät in D verkauft werden? Karel PS: falls ich jemals eine Antwort von Keithley bekomme, werde ich hier bescheid geben.
Da fällt mir ein: muss der "Ground Lift" Schalter an meiner PA jetzt eigentlich auch berührgeschützt sein?
das Gerät hatt'ich 'mal modifiziert, zweck's EMV. mein Tipp(vgl.Öchsner '91): Erdungen anschließen und dies dem Hersteller kurz mitteilen, damit der weiß warum womöglich bei ihm plötzlich etwas nicht geht.
Lothar Miller schrieb: > Da fällt mir ein: muss der "Ground Lift" Schalter an meiner PA jetzt > eigentlich auch berührgeschützt sein? Der Schalter nicht, aber Deine PA . Eben das ist das Wesen eines GLS
Georg schrieb: > das Gerät hatt'ich 'mal modifiziert, zweck's EMV. > mein Tipp(vgl.Öchsner '91): Erdungen anschließen und dies dem Hersteller > kurz mitteilen, damit der weiß warum womöglich bei ihm plötzlich etwas > nicht geht. Was ist Öchsner '91? Mein Google iste heute etwas lahm :-) Danke Karel
Karel Marsalek schrieb: > Was ist Öchsner '91? Ich kenne nur Öchsle. :-) Und wieviel Öchsle der Jahrgang 1991 hatte, lässt sich sicherlich auch rausfinden. Gruss Harald
Karel Marsalek schrieb: > Liebe Kollegen, > > > bei der Prüfung der elektrischen Sicherheit in unserem Labor hat der > Prüfer bemängelt, dass an einem pA-Meter (Keithley 485) die Schrauben > der plastik-GPIB-Buchse an der Geräte-Rückseite mit dem Schutzleiter > nicht verbunden sind. Das macht doch überhaupt keinen Sinn. Was ist dann z.B. mit einem Agilent 33522A? Alle drei BNC-Buchsen auf der Frontseite, sowie 2 von 4 BNC-Buchsen auf der Rückseite sind galvanisch getrennt. Ist ja auch gewollt. Oder irgend ein x-beliebiges Labornetzteil. Die Ausgänge haben keinen Massebezug. Ich könnt jetzt bestimmt noch ein Haufen Beispiele aus der Messtechnik aufzählen...
Jo S. schrieb: > Ich könnt jetzt bestimmt noch ein Haufen Beispiele aus der Messtechnik > > aufzählen... Eben. Was uns zeigt, das Karel's Prüfer leider keine vollumfängliche Ahnung von der Messgeräte-Materie hat. sondern nur stumpf auswendig gelerntes VDE Vorschriftenwissen abhakt. Und das macht er noch ohne Sinn & Verstand. Getreu dem Motto: "Wenn ich eine Schraube seh, muß die an PE" Karel: tritt Deinen Prüfer in den "verlängerten Rücken" .-) scnr.
Andrew Taylor schrieb: > Was uns zeigt, das Karel's Prüfer leider keine vollumfängliche Ahnung > von der Messgeräte-Materie hat. sondern nur stumpf auswendig gelerntes > VDE Vorschriftenwissen abhakt. Und das macht er noch ohne Sinn & > Verstand. Ganz so schlimm war es nicht. Er lies sich erklären, dass die BNC Buchse messtechnisch mit PE nicht verbunden sein kann. Aber die zwei Schrauben an der isolierten GPIB Buchse sind immer noch ein Problem für ihn. Karel
Die Messtechnik wird sich freuen, wenn an empfindliche, nicht geerdete Stellen 1000V Prüfspannung kommt. Ich hoffe der Prüfer ist gut versichert... ;-)
Dachte das sind 500V? Hat man uns damals (2011) noch beigebracht...
frag doch mal einfach die zuständige berufsgenossenschaft. die helfen dir garantiert.
Wem G*tt ein Amt gibt, dem nimmt er den Verstand. Allen Ernstes: Bei mir hing mal am Labortisch irgendwo ein täuschend gut gemachtes Warnschild mit der Schrift: "Vorsicht! 10 000 Ohm! Lebensgefahr!" Darunter war ein 10-k-Widerstand geklebt. Als der BG-Mensch kam, fiel er fast in Ohnmacht und veranlasste bei meinem Chef, dass dieses Schild sofort entfernt werden müsste, Begründung habe ich vergesssen, irgendwas mit Irreführung. Wenn der den Zwischenstecker mit den antiseriellen Z-Dioden im PE gefunden hätte, den wir immer zum Fehlerstrom-Messen benutzten...
Karel Marsalek schrieb: > bei der Prüfung der elektrischen Sicherheit in unserem Labor hat der > Prüfer bemängelt, dass an einem pA-Meter (Keithley 485) die Schrauben > der plastik-GPIB-Buchse an der Geräte-Rückseite mit dem Schutzleiter > nicht verbunden sind. Das ist so gewollt, um Masseschleifen zu vermeiden. Am anderen Ende des GPIB-Kabels hängt üblicherweise ein PC, dessen Blechgehäuse mit dem Schutzleiter verbunden ist. Den willst Du nicht über die Messgeräte ein zweites Mal erden. Daher sollten die Muttern über 4,7nF/1MOhm oder sowas mit der Masse des Keithley verbunden sein. So steht's u.A. auch in der USB-Spec. Damit müsste jeder Laserdrucker durchfallen...
Jetzt kam die Antwort von Keithley: Gerät obsolet, nicht mehr supported, nicht mehr unter Kontrolle des Qualitätsmanagements. Dazu ein Scan der Declaration of conformity" aus dem Jahre 1996. Daraus lese ich, dass Safety nach EN61010-1 geprüft wurde. Könnte jemand bitte für mich nachshauen, was drinn über die Impedanz von Metallteilen zum Schutzleiter steht? Danke Karel
Karel Marsalek schrieb: > Jetzt kam die Antwort von Keithley: > Gerät obsolet, nicht mehr supported, nicht mehr unter Kontrolle des > Qualitätsmanagements. Dazu ein Scan der Declaration of conformity" aus > dem Jahre 1996. > > Daraus lese ich, dass Safety nach EN61010-1 geprüft wurde. Könnte jemand > bitte für mich nachshauen, was drinn über die Impedanz von Metallteilen > zum Schutzleiter steht? > > Danke > Karel Karel, hier hat kaum jemand ernsthaft Lust und Zeit die 157 Seiten für Dich durchzuarbeiten. Da diese Schrift Österreichern kostenfrei zur Verfügung steht, darfst Du selber es tun: https://www.astandis.at/shopV5/Preview.action;jsessionid=030426687762AA18DE937994CB74CAB0?preview=&dokkey=395911
Danke Andrew! Die Norm ist auch in Österreich kostenpflichtig (€135,-). Das, was Du mir geschickt hast, sind nur 10 Seiten Inhaltsverzeichnis :-( K.
Karel Marsalek schrieb: > Die Norm ist auch in Österreich kostenpflichtig (€135,-). Das, was Du > mir geschickt hast, sind nur 10 Seiten Inhaltsverzeichnis :-( Üblicherweise findet man solche Schriften in der nächsten UNI- Biblothek. Man darf sich nur nicht beim Kopieren erwischen lassen. :-) Aber auch Dein Prüfer sollte so etwas besitzen. Ich könnte mir vorstellen, das dem schon der Hinweis auf EN61010-1 reicht. Gruss Harald
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