Forum: Offtopic Mein erstes Labor


von Andreas B. (godsson)


Lesenswert?

Hallo dies ist mein erster Beitrag hier,
da ich fast keine Ahnung habe über was ich eigentlich schreibe, habe ich 
die Kategorie "Offtopic" gewählt.

Ich habe vor mir ganz ernsthaft Analog- und Digitaltechink beizubringen, 
dazu gehört für mich, Motoren-, Radio- und IC-Schaltungen.

Ein DS-Oszilloskop habe ich bereits gekauft, ein Labor-Netzteil folgt 
noch; nun habe ich das Problem wie ich anfangen soll meine Schaltungen 
aufzubauen.  Löten schließe ich erstmal aus da ich glaube das ein 
Experimentierkasten oder ein Derivat, die bessere Lösung für die ersten 
Versuche darstellt. Aber vielleicht liege ich bereits falsch.

Nun meine eigentliche Frage, soll ich mir alle Teile von Reichelt 
bestellen und selbst was basteln, oder doch lieber ein fertiges Board 
nehmen?

Grüße und Danke.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Andreas B. schrieb:

> Nun meine eigentliche Frage, soll ich mir alle Teile von Reichelt
> bestellen und selbst was basteln, oder doch lieber ein fertiges Board
> nehmen?

Was du noch machen kannst:

Und zwar LTspice kostenlos von linear.com herunter laden. Eine 
Registrierung ist nicht nötig. Es ist ein Simulationsprogramm, mit dem 
man Schaltungen zeichnen und dann simulieren kann. Denn oft simuliert 
man heute mal eine Schaltung, bevor man sie praktisch aufbaut.

Das ist meistens so gut, daß die danach aufgebaute Schaltung dann genau 
so funktioniert. Meine persönliche Erfahrung. Allerdings muß man sich 
ein wenig mit dem Tool selbst beschäftigen.

Der Vorteil ist, daß man nicht schon alle Bauteile vor Ort haben muß. 
Allerdings verschwindet auch etwas vom echten Bastel-Flair.

Bevor ich als Bastler die Simulation kannte, also vor über 20 Jahren, 
legte ich mir auch einen Grundvorrat an Bauteilen an. Das Zeug gammelt 
heute hier herum, nimmt Platz weg, wird älter und älter, und vieles 
hätte ich mir sparen können.

Damals schaffte ich beispielsweise mal Sortimente mit Digitalbausteinen 
der 4000- und 7400-Serien an. Und Unmengen Transistoren, Dioden, 
Kondensatoren und Widerstände. Kann man heute aber rein im Simulator 
wunderbar simulieren.

von Andreas B. (godsson)


Lesenswert?

Nachtrag

Eventuell hat jemand solche Sachen zum experimentieren Abzugeben, ich 
könnte vermutlich fast alles an Grundbedarf gebrauchen !?

von Andreas B. (godsson)


Lesenswert?

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Und zwar LTspice kostenlos von linear.com herunter laden. Eine
> Registrierung ist nicht nötig. Es ist ein Simulationsprogramm, mit dem
> man Schaltungen zeichnen und dann simulieren kann. Denn oft simuliert
> man heute mal eine Schaltung, bevor man sie praktisch aufbaut.


Danke für den Hinweis, werde ich gleich mal ausprobieren. Aber dann 
bleibt mir noch die Frage warum habe ich mir dann ein "Ozi" gekauft... ?

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


Lesenswert?

Wenn Du von 0 Ahnung anfängst, dann würde ich zu Anfang einen Kosmos 
Elektronik experimetierkasten raten.

Einfache Schaltungen, gute beschrieben und Bauteile erklärt.

Schnell auf zu bauen und mit Funktionsgarantie.

Erst darauf basierend würde ich Bauteile einkaufen. Das Oszi kann man da 
auch gebrauchen, Labornetzteil schadet auch nie.

von Andreas B. (godsson)


Lesenswert?

Das hatte ich mir eigentlich auch so gedacht, danke. Aber es ist mir 
noch eingefallen ein solches Board selbst zu bauen, mit immer gleichen 
quadratischen Boxen. In jede Box einen Widerstand, Kondensator, Trafo, 
IC-Sockel, etc... 4mm Klinkenbuchen oder Spriralfedern, und das ganze 
wie LEGO zum zusammenstecken. Hab da aber noch bedenken wie ich das 
konkret realisieren soll.

Welches Modell des Experimentierkastens (3000, 4000, 6000, ???) sollte 
ich denn kaufen, es gibt doch arg viele verschiedene Modelle, kannst du 
mir einen empfehlen? Ich denke das so etwas wie der 
Kosmos-Sensorbaukasten nicht der richtige Anfang ist, oder?

Ausserdem gibt es da noch welche von Franzis, taugen die was?

Danke.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


Lesenswert?

Ich hatte vor 25 Jahren einen Kosmos Kasten. Der war dann nach ein paar 
Monaten "zu klein" weil ich mehr machen wollte.
Also kaufe den großen.
Was da alles drin ist und wie gut die heutigen tatsächlich sind weiß ich 
nicht, auch andere sind sicher gut. Kosmos hat schon Jahrzehnte 
Erfahrung und ist somit sicher eines der besten.

Ansonsten hier gibt es Schüler-Bausätze:

http://www.opitec.com >> Werkpackungen >> Elektronikschaltungen

http://opitec.com/opitec-web/Elektronikschaltungen/c/kses

Da hatte vor vielen Jahren unser Techniklehrer eingekauft.

von Alexander S. (esko) Benutzerseite


Lesenswert?

Andreas B. schrieb:
> Das hatte ich mir eigentlich auch so gedacht, danke. Aber es ist mir
> noch eingefallen ein solches Board selbst zu bauen, mit immer gleichen
> quadratischen Boxen. [...]
> Hab da aber noch bedenken wie ich das konkret realisieren soll.

Klingt nach verdammt viel Arbeit, da würde ich lieber einen fertigen 
Kasten nehmen.

> Welches Modell des Experimentierkastens (3000, 4000, 6000, ???) sollte
> ich denn kaufen, es gibt doch arg viele verschiedene Modelle, kannst du
> mir einen empfehlen?

Bei den KOSMOS Kästen scheint der "electronic XN3000" identisch mit dem 
"electronic profi" zu sein. Und da es bei dir auf ein paar Euro nicht 
ankommt, du hast ja einfach mal ein Oszi gekauft, würde ich dir auch von 
den kleineren abraten, zumal deren Handbuch eher für Kinder ist.
Hier ist alles zu den Kästen zusammengefasst, was es zu sagen gibt:
http://forum.electronicwerkstatt.de/phpBB/Erfahrungsaustausch/experimentierbaukasten_elektronik_welchen_kaufen-t88144f39_bs15.html#2

> Ich denke das so etwas wie der Kosmos-Sensorbaukasten nicht der
> richtige Anfang ist, oder?
Bestimmt nicht.

> Ausserdem gibt es da noch welche von Franzis, taugen die was?

Habe ich noch nicht selbst benutzt und kann daher nichts dazu sagen. Es 
gibt auch noch Busch.

von Wilhelm F. (Gast)


Lesenswert?

Andreas B. schrieb:

> Aber dann
> bleibt mir noch die Frage warum habe ich mir dann ein "Ozi" gekauft... ?

Das ist kein Fehlkauf.

Du brauchst es sicher mal, um Fehlern und Störungen auf die Schliche zu 
kommen. Oder um zu schauen, ob die aufgebaute Schaltung dann wirklich 
das macht, was man erwartet hat.

Und nicht nur zur Signalbetrachtung, das Oszi ist ja auch als Voltmeter 
und mit einem externen Widerstand (Shunt) als Amperemeter brauchbar, und 
einiges mehr, man kann Kapazitäten und Induktivitäten an einer 
harmonischen Spannungsquelle bestimmen (allerdings mit etwas eigener 
Rechnung), mit Einschränkungen auch Frequenzen, also sehr vielseitig.

Zur Einführung in die Digitaltechnik hatte ich vor vielen Jahren mal das 
CMOS-Kochbuch. Amerikanischer Autor, Don Lancaster, es wurde vom 
Amerikanischen ins Deutsche übersetzt. Hat mir sehr gefallen. 
OP-Schaltungen behandelte er auch.

Der Autor sprach schon davon, daß man für den Anfang einen geringen 
Gerätepark benötigt, im einfachsten Fall einen Spannungsmesser, und zur 
Betriebsspannung sogar nur einen 9V-Block für die energiesparsamen 
4000-er Bausteine. Und ein Steckbrett.

von Sni T. (sniti)


Lesenswert?

Also ich würde von einem Kosmos-Baukasten abraten. Ich hatte mal als 
Kind einen (recht teuren), der war eigentlich nach dem Weihnachtsabend 
schon relativ uninteressant. Letztendlich habe ich ihn dann nur als 
Bauteilsortiment missbraucht, was man hätte billiger haben können. Darum 
würde ich dazu raten, mit einem kleinen Projekt anzufangen. Da lernt man 
viel und es ist auch recht motivierend. Je nachdem, was man sich 
zutraut, kann man ja von einem Lauf-/ Blinklicht mit irgendwelchen 74er 
Chips anfangen, später eventuell eine kleine Audio-Schaltung, etc. 
Schaltungen sollte es im Netz genug geben, hier sollte man im 
Zweifelsfall auch entsprechende Hilfe bekommen, auch was die 
Tauglichkeit verschiedener Schaltpläne angeht. Dazu entsprechende 
Literatur.

Nur meine Meinung, aber ich denke, man lernt mehr, wenn man sich ein 
konkretes Ziel ("Projekt") setzt als wenn man nur stur versucht sich das 
Themengebiet als Ganzes beizubringen. Sicher mag es auch Leute geben, 
die mit einem Baukasten mehr Freude haben können ;-)

von Ottmar K. (wil1)


Lesenswert?

Hallo

Ich trau mich ja fast nicht es zu sagen, dass mein Einstieg in die 
Elektronik mit Brettschaltungen erfolgt ist. Also einfache weiche 
Spanplatten, Reißnägel als Lötstützpunkte, an beiden Längsseiten dicke 
Kupferdrähte für Plus und Minus. Man legt den Schaltplan in 
entsprechender Größe auf das Brett, drückt die Reißnägel rein und 
beginnt zu löten. Dazu noch ein oder 2 Stück 4.5V-Flachbatterien (ein 
Netzteil tut es natürlich auch).

Die einfachen Schaltungen wie z.B. (z.b. AMV, Verstärker, 
Detektorempfänger, Transistoraudion haben alle funktioniert und da die 
Bauteilanschlüsse nicht gekürzt wurden, konnten alle Teile wieder leicht 
abgelötet und im nächsten Experimentalaufbau verwendet werden.

Hier noch ein Link zu einer Seite des DARC mit dieser Baumethode: 
[http://www.darc.de/distrikte/p/31/projekte/reissnagel-brettschaltung-ii/]

Meine 80m-20m KW-Audion 
[http://www.mikrocontroller.net/attachment/130645/02_KW-Audion_Info.jpg] 
habe ich mir aufgehoben und benütze es auch mal gelegentlich.

Gruss Ottmar

von Anna N. (anna_n)


Lesenswert?

Verzeih mir den Widerspruch, aber das ist keine Spanplatte.
Reißnägel in Spanplatten drücken dürfte eine ziehmliche Quälerei werden.

von Andreas B. (godsson)


Lesenswert?

Erstmal danke für die nette Hilfe und Info. Ich denke ich werde mir den 
KOSMOS "electronic XN3000" oder den "electronic profi" holen.
Das Problem was noch bleibt ist welches sollte ich holen?
Das "XN3000" oder das "profi".

@esko Klar ich habe die Info unter deinem Link gelesen, und war auch 
sehr informativ, danke. Nur ist es so das ich beide Kästen zu gleichen 
Preis kaufen kann, und jetzt würde ich gerne wissen welcher wohl "DER" 
Bessere währe.

@sniti Die Idee mit dem eigenen Projekt ist an sich recht gut, aber das 
Löten und Entlöten, und (möglicherweise) Bauteile grillen usw. macht mir 
als Anfänger doch noch bedenken, obwohl ich schon reichlich gelötet habe 
(mehr Kabel und so) und auch das Eine oder Andere repariert und gebaut; 
ist dies hier eine Nummer größer - finde ich.

von Andreas B. (godsson)


Lesenswert?

@ottmar
> Meine 80m-20m KW-Audion
Das sieht für mich schon sehr profimässig aus, aber genau das würde mir 
als Anfäger sicher Schwierigkeiten bereiten, da ich nicht genau weis was 
wo hingehört, aber in dieser Richtung will ich auch mal was können.

Obwohl ich sagen muss das die Reissnägel-Idee nicht so schlecht ist, 
glaube aber ich bin mit dem Experimentier-Kasten von KOSMOS besser 
beraten, zumindest am Anfang.

von Guido C. (guidoanalog)


Lesenswert?

Hallo,

Andreas B. schrieb:
> Das Problem was noch bleibt ist welches sollte ich holen?
> Das "XN3000" oder das "profi".

Hier http://www.rigert.com/ee-forum/viewtopic.php?f=3&t=721 und hier 
http://www.rigert.com/ee-forum/viewtopic.php?f=3&t=1247 gibt es eine 
paar Infos darüber. In diesem Forum findest Du diesbezüglich jedoch 
sicher noch weitere Beiträge.

Mit freundlichen Grüßen
Guido

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.