Forum: HF, Funk und Felder Quarz stört Funkempfang im 433 MHz - Bereich


von Markus E. (schreckenstein)


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Hallo Zusammen,
ich habe ein Funkempfangsmodul (433 MHz) mit dem ich von einem 
Bewegungsmelder (käufliches Produkt, keine Bastelarbeit) Daten 
zugesendet bekomme.
Der Empfang funktioniert einwandfrei, keine Störungen, nur sobald ich 
den Empfänger auf die Mikrocontrollerplatine (Lochrasteraufbau) einbaue 
kommen Fehlinformationen.

Ich habe unter die Platine eine Alufolie gelegt, diese mit Masse 
verbunden, was eine Verbesserung brachte.
Quarzgehäuse auf Masse, Abblockkondensatoren 100nF an den ICs, 
zusätzliche Masseleitungen als Abschirmung (ähnlich wie bei den geätzten 
Platinenlayouts), zusätzliches Alu-Metallgehäuse über den Quarz, 
verdrillte Stromversorgungsleitungen, nichts brachte Verbesserung.
Auch die Veränderung der Quarzfrequenz half nichts, weder 4 MHz, 10 MHz 
oder 11 MHz brachten einen Erfolg.

Der gesockelte Mikrocontroller ist ausgebaut, die Quarzanschlüsse sind 
nur mit zwei 22pF Kondensatoren gegen Masse verbunden.
Interessanterweise, eine Besserung trat ein als ich den Quarz fest mit 
meinen Fingern umschloß.
Wirke ich dann als Antenne, durch den festen Druck wird der 
Übergangswiderstand reduziert, und der Quarz stört auf einer anderen 
Frequenz?

Meiner Meinung nach kann es sich nur um den Quarz handeln da der 
Mikrocontroller ausgebaut ist nur noch passive Bauteile, wie 
Kondensatoren, Widerstände, LEDs, Stift- und Buchsenleisten, sich auf 
der Platine befinden.

Ich habe früher mit einer HF-Übertragung im 868 MHz-Bereich gearbeitet, 
ohne zusätzliche Abschirmungen jeglicher Art, nicht einmal das 
Quarzgehäuse gegen Masse, und es lief alles einwandfrei.
Leider bin ich durch den Sender an den 433 MHz-Bereich gebunden, aber 
daß dieser derart empfindlich reagiert hätte ich nicht gedacht.

Hat jemand Erfahrungen mit ähnlichen Problemen gemacht und kann mir 
sagen was evtl. Abhilfe verschaffen könnte?

Vielen Dank für eure Hilfe
  Grüße Markus

von avion23 (Gast)


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Hi Markus,

Foto und Schaltplan?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Dein Empfänger wird (zu) billig sein.  Hoffen wir mal, dass dir nie
einer der Primärnutzer des 70-cm-Bandes jemals mit eingeschaltetem
Funkgerät über den Weg läuft ;-), denn das wird deinen Empfänger
sehr wahrscheinlich noch viel mehr aus dem Tritt bringen.

Kannst du denn eventuell mit einem internen RC-Oszillator arbeiten?
Wenn das eine Verbesserung bringt, dann wäre das Platinenlayout für
die Anbindung des Quarzes an den Controller interessant.

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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Markus El schrieb:
 > Der gesockelte Mikrocontroller ist ausgebaut, die Quarzanschlüsse 
sind
> nur mit zwei 22pF Kondensatoren gegen Masse verbunden.
> Interessanterweise, eine Besserung trat ein als ich den Quarz fest mit
> meinen Fingern umschloß.
> Wirke ich dann als Antenne, durch den festen Druck wird der
> Übergangswiderstand reduziert, und der Quarz stört auf einer anderen
> Frequenz?

also ohne den µC schwingt dann auch der Quarz nicht und stört nicht. Als 
Antenne wirkst du aber bestimmt zusätzlich. Dein Empfänger ist wirklich 
billig, aber nicht preiswert.

von Markus (Gast)


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Hallo Jörg,

> Dein Empfänger wird (zu) billig sein.
Bin etwas überrascht, denn es gibt auf dem Markt soviel für diese 
Funksachen wie Funksteckdosen, Thermometer, usw. in dem 433 MHz-Bereich, 
die relativ günstig sind, daß ich dachte ein Modul für ca. 10 € wäre 
eine gute Investition.

> Kannst du denn eventuell mit einem internen RC-Oszillator arbeiten?
Ich möchte die UART verwenden und der interne ist zu ungenau dafür.

Grüße
Markus

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Markus schrieb:

>> Dein Empfänger wird (zu) billig sein.

> Bin etwas überrascht, denn es gibt auf dem Markt soviel für diese
> Funksachen wie Funksteckdosen, Thermometer, usw. in dem 433 MHz-Bereich,
> die relativ günstig sind, daß ich dachte ein Modul für ca. 10 € wäre
> eine gute Investition.

Nein, es gibt eben vor allem viele billige, aber gar nicht so
viele günstige.  Gerade bei 433 MHz gibt's viel Schrott.

>> Kannst du denn eventuell mit einem internen RC-Oszillator arbeiten?

> Ich möchte die UART verwenden und der interne ist zu ungenau dafür.

Ist das ein AVR?  Dann taugt der interne RC-Oszillator (zumindest
bei den moderneren Typen) allemal für das bisschen RS-232.  Zumindest
für den Versuchsaufbau (um zu testen, ob das Abschalten des Quarzes
wirklich was bringt), genügt er dicke.

von Markus (Gast)


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Hallo Jörg,
danke für dein Antwort, es ist ein AVR ATmega 644P, werde es mal 
ausprobieren.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Markus schrieb:
> es ist ein AVR ATmega 644P

Dessen RC-Oszillator reicht bei "Bürobedingungen" (T = 25 °C ±5 K)
locker für eine RS-232, zumindest, solange die Betriebsspannung
einigermaßen im Bereich von 5 V bleibt.  (Auch bei 3 V funktioniert
es noch, aber da kann er schon mal ein wenig weglaufen.)

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