Forum: Offtopic Ist eine Taschenlampe Digital oder Analog


von Bastler (Gast)


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Vor kurzen hatte in Bekannter gefragt ob eine Taschenlampe Digital oder 
Analog ist wo ich mir dan solbst nicht ganz sicher war.

Wenn man das eigentlich so sieht dass mann die Lammpe nur ein- und 
ausschalten kann ist sie doch Digital oder?

: Verschoben durch User
von Bruno (Gast)


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Was hängt von der Antwort ab?

von analog (Gast)


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Analog, eine Taschenlampe hat eine Spannungsquelle und einen 
Leuchtkörper, ist der Leuchtkörper eine LED, so ist es digital, weil 
LEDs digital sind, ist es jedoch eine Lampe mit Glühfaden, so ist es 
analog, weil Glühfadenlampen analog sind.

von Jan (Gast)


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von Klaus W. (mfgkw)


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analog schrieb:
> ist der Leuchtkörper eine LED, so ist es digital, weil
> LEDs digital sind,

interessante These!

von Ralf S. (spacedog) Benutzerseite


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Streng genommen ist ja eigentlich die ganze Welt analog und die 
Digitaltechnik ist nur eine Abstraktionsebene, welche auf der analogen 
Ebene aufsetzt und vieles einfacher macht.

von Falk B. (falk)


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@  analog (Gast)

>Analog, eine Taschenlampe hat eine Spannungsquelle und einen
>Leuchtkörper,

Digitalschaltungen haben auch eine Spannungsquelle.

>ist der Leuchtkörper eine LED, so ist es digital, weil
>LEDs digital sind,

Wieso? Sie können linear in der Helligkeit geregelt werden, sind dann 
somit linear.

> ist es jedoch eine Lampe mit Glühfaden, so ist es
> analog, weil Glühfadenlampen analog sind.

Sagt wer?

Mal abgesehen vom Spaßfaktor der Frage,

>Wenn man das eigentlich so sieht dass mann die Lammpe nur ein- und
>ausschalten kann ist sie doch Digital oder?

Ja, das wäre digital. Aber wenn die Batteriespannung und somit die 
Helligkeit sinkt, wird sie langsam analog. Bei Glühlampen 
kontinuierlich. Bei LEDs je nach verbauter Elektronik auch oder auch 
nicht. Wenn es eine gute Lampe ist, hält die Elektronik den Strom durch 
die LED auch bei sinkender Batteriespannung konstant, um dann 
schlagartig ohne Vorwarnung auszugehen. Besonders nett bei Taucherlampen 
beim Nachttauchen. ;-)
Die besseren geben aber durch Blinken ne Vorwarnung.

MfG
Falk

von analog (Gast)


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Klaus Wachtler schrieb:
> interessante These!

Kann ich sogar belegen - weil eine LED kann man an uCs anschließen und 
uCs sind digital, also sind LEDs auch digital. Glühdratlampen können 
nicht dierekt angeschlossen werden, sondern müssen anders angeschlossen 
werden, z.B. über Transistoren. Ein Transistor ist aber wieder analog. 
Auch wenn das Einschalten des Transistors durch ein digitales Signal vom 
uC erfolgt, so ist es dennoch analog, weil der analoge Charakter des 
Transistors und der Lampe gegenüber dem Einschaltpegel vom uC überwiegt. 
Also sind LEDs zwangsläufig digital und dies ist der eindeutige Beweis 
zu meier aufgestellten These.

von analog (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
> Wieso? Sie können linear in der Helligkeit geregelt werden, sind dann
> somit linear.

Das geht aber dann nur über die Pulsweitenmodulation - und das ist auch 
ein digitales Basement

von Cyblord -. (cyblord)


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analog schrieb:
> Klaus Wachtler schrieb:
>> interessante These!
>
> Kann ich sogar belegen - weil eine LED kann man an uCs anschließen und
> uCs sind digital, also sind LEDs auch digital. Glühdratlampen können
> nicht dierekt angeschlossen werden, sondern müssen anders angeschlossen
> werden, z.B. über Transistoren. Ein Transistor ist aber wieder analog.
> Auch wenn das Einschalten des Transistors durch ein digitales Signal vom
> uC erfolgt, so ist es dennoch analog, weil der analoge Charakter des
> Transistors und der Lampe gegenüber dem Einschaltpegel vom uC überwiegt.
> Also sind LEDs zwangsläufig digital und dies ist der eindeutige Beweis
> zu meier aufgestellten These.

Also ich bin überzeugt....

von Floh (Gast)


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analog schrieb:
> ann ich sogar belegen - weil eine LED kann man an uCs anschließen und
> uCs sind digital, also sind LEDs auch digital. Glühdratlampen können
> nicht dierekt angeschlossen werden, sondern müssen anders angeschlossen
> werden, z.B. über Transistoren.

Schließ mal eine 30W LED an :-)

von John Dau (Gast)


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au weia...

von analog (Gast)


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Falk Brunner schrieb:
>> ist es jedoch eine Lampe mit Glühfaden, so ist es
>> analog, weil Glühfadenlampen analog sind.
>
> Sagt wer?

Ich sage das. Ludwig der 14. sagte schon "Mein Wort ist Gesetz", ich 
beanspruche fuer mich das gleiche - meine Aussage ist Naturgesetz.

von frage (Gast)


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Ist den der Troll der diesen Thread gestartet hat jetzt analog oder 
digital?

von analog (Gast)


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Floh schrieb:
> Schließ mal eine 30W LED an :-)

gibt es wirklich 30W-LEDs? Ich dachte immer eine LED hat 20mA Strom und 
1,5 Volt Spannung? Wenn das natuerlich der Fall ist, dann muss ich mein 
ganzes Weltbild erstmal neu ordnen.

von Bruno (Gast)


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analog - digital - anal-egal!

von Michael H. (mueckerich)


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analog schrieb:
> Kann ich sogar belegen - weil eine LED kann man an uCs anschließen und
> uCs sind digital, also sind LEDs auch digital.

LOL
So eine "digitale" 5W LED am Port eines uC macht ein schönes analoges 
Rauchzeichen. Selten so einen Quatsch gehört. Nimm eine Glühlampe aus 
dem Modellbau mit 10 mA und 5V, die kannst du auch an einen uC 
anschließen. Diese Argumentation ist Quatsch.
Digital bedeutet, dass Funktionen genau spezifizierte Sannungspegel 
(High und Low) brauchen und nur mit diesen zuverlässig arbeiten. So sind 
die High und Low Pegel z.B. für TTL genau spezifiziert.
Eine Taschenlampe arbeitet auch mit halbvollen Batterien, aber eben 
nicht mehr so hell.

von Testfall (Gast)


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Ehm, natürlich kann man eine Glühlampe direkt an einen µC anschließen. 
Sie muss nur entsprechend klein sein. Es gibt Lämpchen für 1,5 V. 
(MiniMagLite bspw.).
Und ein 12V 12W LED-Modul (deiner Meinung nach digital) geht auch nicht 
einfach so am µC.

BTW:
Der µC besteht prinzipiell aus Transistoren, die deiner Ansicht nach 
analog sind ...

von Testfall (Gast)


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Murks, zu analog gewesen ... zu langsam also.

von Klaus W. (mfgkw)


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Sag Bescheid, wenn du damit fertig bist :-)

analog schrieb:
> dann muss ich mein
> ganzes Weltbild erstmal neu ordnen.

von Michael H. (mueckerich)


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Testfall schrieb:
> Murks, zu analog gewesen ... zu langsam also.

Dito :-(

von Hagen R. (hagen)


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Ralf Schwarz schrieb:
> Streng genommen ist ja eigentlich die ganze Welt analog und die
> Digitaltechnik ist nur eine Abstraktionsebene, welche auf der analogen
> Ebene aufsetzt und vieles einfacher macht.

Und noch strenger genommen ist das ganze Universum digital diskretisiert 
da gequantelt. Nach neusten Erkenntnissen trifft das auch auf die Zeit 
zu, das Universum scheint getaktet sein ;) Nichts ist also real analog 
so wie dieses Wort es meint. Es ist also so das Analog eine 
Abstraktionsebene ist da der Mensch die objektiven Verhältnisse garnicht 
zeitlich genau genug aufgelösst wahrnehmen kann. Wir nehmen es analog 
wahr weil wir zwischen den "Takten des Universuums" nichts wahrnehmen 
können.

Gruß hagen

von Werner B. (werner-b)


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Ganz klar digital.

EIN - AUS


Mehr kann eine "normale" Taschenlampe nicht 8-D

von (prx) A. K. (prx)


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Doch, dunkler werden kann sie auch. Passiert mit der Zeit ganz von 
allein, wenn die Batterien schwächer werden. Also analog.

von Uhu U. (uhu)


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Gibt es digitale Brotmesser?

Nein, weil Brotmesser keine Datenverarbeitungssysteme sind - wie 
Taschenlampen auch.

von Ralf S. (spacedog) Benutzerseite


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Hagen Re schrieb:
> Und noch strenger genommen ist das ganze Universum digital disk...

Dein Einwand ist natürlich korrekt, aber das habe ich bewusst 
weggelassen, um den Fragesteller nicht unnötig zu überfordern.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Analog und digital sind Eigenschaften der Betrachtungsweise und nicht
des betrachteten Objekts:

  Betrachtungsweise

  Zustand "An" oder "Aus"                        ->  digital
  Helligkeitsverlauf über die Batterielaufzeit   ->  analog

Auch ein so genanntes "Digitalbauteil" (bspw. ein Mikroprozessor) kann
durchaus als Analogbauteil betrachtet werden, bspw. dann, wenn man sein
Verhalten bei hohen Taktfrequenzen untersucht.

von Klaus W. (mfgkw)


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Hagen Re schrieb:
> Und noch strenger genommen ist das ganze Universum digital diskretisiert
> da gequantelt.

Naja...

Die Quanten sind aber nicht alle gleich.
Z.B. gibt es zwar keine halben Photonen, aber durch Ändern ihrer Freq. 
bzw. Wellenlänge kann man ihre Energie doch wieder fein justieren.

von Guido C. (guidoanalog)


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Hallo,

Yalu X. schrieb:
> Analog und digital sind Eigenschaften der Betrachtungsweise und nicht
> des betrachteten Objekts:

Dergleichen wollte ich auch gerade schreiben. Zunächst ist doch alles 
"analog". Durch das Zuweisen von z. B. Zahlenwerten zu 
Spannungsbereichen (Stichwort Low-Level bzw. High-Level-Bereich) wird 
das System "digital" betrachtet.

Mit freundlichen Grüßen
Guido

von Andreas D. (rackandboneman)


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Da eine Taschenlampe normalerweise mit den Fingern geschaltet und in der 
Hand gehalten wird ist sie natürlich digital und manuell.

von Hagen R. (hagen)


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Klaus Wachtler schrieb:
> Hagen Re schrieb:
>> Und noch strenger genommen ist das ganze Universum digital diskretisiert
>> da gequantelt.
>
> Naja...
>
> Die Quanten sind aber nicht alle gleich.
> Z.B. gibt es zwar keine halben Photonen, aber durch Ändern ihrer Freq.
> bzw. Wellenlänge kann man ihre Energie doch wieder fein justieren.

aber sie sind nicht mehr teilbar und damit diskretisiert, es gibt wie 
zwischen 0 und 1 als Zustand einen Sprung. Gleiches mit der Zeit, sie 
soll getaktet sein. Frage mal eine CPU was sie zwischen den Takten 
wahrnehmen kann ?

Alles ist diskret und analog würde bedeuten das man alles in unendlich 
kleine Teile zerlegen kann, Materie, Raum und Zeit, dem ist aber nach 
heutigen Expertenmeinungen eben nicht so.

Will man die Eingangsfrage beantworten muß man sich vorherig über den 
Kontext einigen. Absolut betrachtet ist alles digital, diskret und 
quantisiert.

Aus menschlicher Sicht schaltet man eine Lampe ein oder aus, es gibt nur 
diese zwei Zustände wenn man, wie Menschen es zuweilen gerne tuen, 
unzulässig abstrahiert. Blöde Fragestellung also und ich verschwende 
meine Zeit ;)

Gruß Hagen

von Guido C. (guidoanalog)


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Hallo,

deskret bedeutet ja nicht unbedingt digital. Auch eine Spannung kann 
diskrete Werte wie, z. B. 0 V, 1 V, 2 V, 3 V annehmen (natürlich nicht 
absolut genau). Digital werden diese Werte erst dann, wenn man ihnen 
entsprechende "digitale" Werte zuweist. Meines Wissens nennt man dies 
codieren. Folglich sind die Werte 00, 01, 10, 11 die entsprechenden 
digitalen Werte. Hierbei muss 11 nicht einmal 3 V entsprechen. Ich sehe 
Digital als ein höheres bzw. das nächste Abstrahiernieveau, das die 
Betrachtung des Systems vereinfacht.

Mit freundlichen Grüßen
Guido

von U. B. (Gast)


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@Ralf Schwarz:

> Streng genommen ist ja eigentlich die ganze Welt analog ...

Nein, sie ist digital => Wirkungsquantum; Elementarlänge, -zeit etc.

Sogar eine Sanduhr ist eine Digitaluhr, wenn auch ohne Quarz     ;-)

von j. c. (jesuschristus)


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Was ist überhaupt "analog" bzw. "digital"?

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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U. B. schrieb:

>
> Nein, sie ist digital => Wirkungsquantum; Elementarlänge, -zeit etc.

Ja


> Sogar eine Sanduhr ist eine Digitaluhr,
Ja
> wenn auch ohne Quarz
nein, mit Quarz-sand


;-)
Ja

von Uhu U. (uhu)


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Winfried J. schrieb:
>> Nein, sie ist digital => Wirkungsquantum; Elementarlänge, -zeit etc.
>
> Ja

Nein, denn diese Größen codieren nichts.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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aber sie quanteln in diskrete Zustände und das ist der Unterschied 
zwischen analog und digital per Definition.

analog beliege zustände im Def. und Wertebreich möglich

digital diskete Zustände in Def. Werte Wertebereich....

egal ob Binär oder hex

Namaste

von Uhu U. (uhu)


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Winfried J. schrieb:
> aber sie quanteln in diskrete Zustände und das ist der Unterschied
> zwischen analog und digital per Definition.

Nein. Zahnräder quanteln den Umfang des Rades, aber sind nicht digital.

Der Lichtschalter an der Wand ist auch nicht "digital", wenn er auch 
zwei Zustände kennt. Er dient nur dem Ein- und Ausschalten des Lichtes.

Die Begriffe digital und analog sind nur in Umgebungen anwendbar, in 
denen auf irgend eine Weise Daten verarbeitet werden.

Die Tatsache, daß irgendwas gequantelt auftritt, ist kein Merkmal für 
"digital" - sonst wäre jeder Maiskolben digital, weil die Körner 
gequantelt und keine Wurst sind, von der sich der Bauer eine Scheibe 
abschneidet, um sie im Frühjahr in den Boden zu stecken.

Und wenn man in den Mikrokosmos geht, lauert der nächste Fallstrick für 
die Konfsixe der Technik: die Quantisierung dort codiert nichts, also 
stellt sich die Frage analog/digital nicht.

Wäre es anders, dann bräuchte man sich über die Frage analog oder 
digital gar nicht zu unterhalten - es wäre einfach alles digital. Das 
kann aber nicht der Sinn eines Gegensatzpaares sein.

Definitionen gelten immer nur in einem bestimmten Kontext.


Beispiele für digitale Mechanismen in der Natur sind das Genom, das 
durch Sequenzen aus DNA, oder RNA codiert wird, oder die Nervenleitung.

von Guido C. (guidoanalog)


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Hallo,

j. c. schrieb:
> Was ist überhaupt "analog" bzw. "digital"?

Diese Frage ist berechtigt. Kennt jemand eine "anerkannte" Definition 
für diese Begriffe?

Viele würden wohl Digital als das Gegenteil von Analog bezeichnen 
(vielleicht von Analog/Digital-Schaltungen herrührend). Ist dem wirklich 
so? Ist Digital nicht viel mehr das nächst höhere Abstraktionsniveau? So 
nach dem Motto alles Spannungswerte zwischen 0 V und 0,4 V sind logisch 
LOW.

Mit freundlichen Grüßen
Guido

von Andreas D. (rackandboneman)


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Wenn man richtig fies werden will: Wie stuft man nicht quantisierte 
PWM oder Delta-Sigma-Modulation dann erst ein?

von Uhu U. (uhu)


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Andy D. schrieb:
> Wenn man richtig fies werden will: Wie stuft man *nicht quantisierte*
> PWM oder Delta-Sigma-Modulation dann erst ein?

Wie den Lichtschalter... nur daß das Teil eben über ein 
Datenverarbeitungssystem gesteuert wird, statt durch menschliche Finger.

von U. B. (Gast)


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@Uhu Uhuhu:

> Der Lichtschalter an der Wand ist auch nicht "digital", wenn er auch
> zwei Zustände kennt. Er dient nur dem Ein- und Ausschalten des Lichtes.

Und der Dip-Schalter auf der Digitalplatine verhält sich da anders ???

> Und wenn man in den Mikrokosmos geht, lauert der nächste Fallstrick für
> die Konfixe der Technik: die Quantisierung dort codiert nichts, also
> stellt sich die Frage analog/digital nicht.

Es gibt bestimmt isomere Moleküle, die je nach Version verschiedene 
Reaktionen auslösen, wenigstens verschieden stark ( "rechtsdrehende 
Milchsäure" ). Sowas gibt's bestimmt auch bei irgendwelchen Hormonen, 
Genen usw.
Dort wird wohl auch "codiert" ?

von (prx) A. K. (prx)


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U. B. schrieb:

> Dort wird wohl auch "codiert" ?

Die DNA ist reiner Code. Allerdings nicht binär.

von U. B. (Gast)


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> Die DNA ist reiner Code. Allerdings nicht binär.

Analoger jedenfalls auch nicht ...

von Korax K. (korax)


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analog schrieb:
> Ich dachte immer eine LED hat 20mA Strom und
> 1,5 Volt Spannung?

Schliess mal 'ne gelbe, grüne, blaue oder weiße LED an 1,5V.

Ist so 'ne Sache mit dem Denken.

... im Übrigen: herrlich was analog von sich gibt :o)

von (prx) A. K. (prx)


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U. B. schrieb:
>> Die DNA ist reiner Code. Allerdings nicht binär.
>
> Analoger jedenfalls auch nicht ..

Nö. Der Code ist vierwertig. Ein "Bit" hat 4 mögliche Werte, 3 "Bits" 
bilden ein Codewort.

von Korax K. (korax)


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analog schrieb:
> mit Glühfaden

Du kannst auch mit Elektronenröhren Digitalschaltungen aufbauen.

von Uhu U. (uhu)


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U. B. schrieb:
> Und der Dip-Schalter auf der Digitalplatine verhält sich da anders ???

Nein. Das Teil funktioniert dort wie eine Lötbrücke, oder ein Draht. Man 
kann nur sagen, daß es ein Bauteil auf einer Digitalplatine ist. Er 
könnte aber auch als Schalter an einer Taschenlampe funktionieren.

Ein anderes "Bauteil" auf dieser Platine ist z.B. die Lötstoppmaske. 
Würde da jemand fragen, ob die analog, oder digital ist?

> Es gibt bestimmt isomere Moleküle, die je nach Version verschiedene
> Reaktionen auslösen, wenigstens verschieden stark ( "rechtsdrehende
> Milchsäure" ).

Es gibt auch verschieden- farbige/dicke  Drähte.

> Sowas gibt's bestimmt auch bei irgendwelchen Hormonen, Genen usw.

Na das ist ja ein wüstes Sammelsurium von Begriffen auf kleinstem Raum. 
Gene codieren Proteine, Hormone dienen der Signalübermittlung, 
vergeleichbar einer Welle.

Der gesamte Mechanismus aus DNA, RNA und Ribiosomen in der Zelle sind 
ein Musterbeispiel für ein digitales System. Gültige DNA ist nur eine 
kleine Teilmenge der möglichen DNA-Moleküle, Kopierfehler können mit 
hoher Wahrscheinlichkeit entweder repariert, oder zerstört werden.

von Andreas D. (rackandboneman)


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"über ein Datenverarbeitungssystem"

dann ist es in der Regel quantisiert :)

von Uhu U. (uhu)


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Andy D. schrieb:
> "über ein Datenverarbeitungssystem"
>
> dann ist es in der Regel quantisiert :)

Analogrechner sind auch Datenverarbeitungssysteme.

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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In der Welt ist alles analog.

Ob es gerechtfertigt ist, ein System als "digital" oder "analog" zu 
bezeichnen bzw. zu modellieren, hängt vom Grad der angewandten 
Abstraktion im beschreibenden Modell ab.

von Uhu U. (uhu)


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Johann L. schrieb:
> In der Welt ist alles analog.

Das kann man so nicht sagen, denn dann wäre der Begriff "digitales 
System" nutzlos.

Das mit der Abstarktion mußt du näher ausführen.

von Hagen R. (hagen)


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analog hat nichts mit digital zu tun. Analog ist auch nicht das 
Gegenteil von digital.

Auf einem digitalen Oszilloskop sehen wir einen Sinus. Die Höhe dieses 
Abbildes des Sinuses ist analog zur Höhe der elektrischen Spannung 
unseres Signales. Denoch ist das Signal auf dem Oszi ein digitales 
Abbild, es ist quantisiert und hat auf Grund der Bildschirmauflösung in 
Pixeln einen digitalen Charakter. Das Signal sebler wurde durch einen 
ADC digital diskretisiert/quantisiert, und das Signal selber ist auf 
Grund des Universuums selber quantisierbar und diskretisiert da alles im 
Universum gequantelt ist. Selbst wenn wir uns ein analoges 
Zeigerinsterument anschauen so müssen wir feststellen das zwischen den 
Teilstrichen die wir als unenendlich fein aufgelösst bezeichnen würden, 
weil unser optisches Aufflösungvermögen eben begrenzt ist, das mit 
unendlicher-1 optischer Auflösung beim Übergang auf unendlich einfach 
alles verschwindet nicht mehr existent ist.

Digital umschreibt eine Form, ein Attribut und analog eine Analogie 
einen Vergleich von Ding A mit Ding B oder Ding A mit Abbildung B.

Unser Denkfehler liegt also darin begründet weil wir das Wort analog 
falsch benutzen. Analog-Käse ist die exakte Benutzung des Wortes, es 
beschreibt irgendwas das Nicht-Käse ist aber so wie Käse sein soll.

Gruß Hagen

von Hagen R. (hagen)


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abstrahiertes Beispiel: die Elektronenbahnen um den Atomkern. Jeder weiß 
das der Abstand dieser Elektronen zum Kern diskretisiert ist, die 
Elektronen können nicht in beliebigen Abstand zum Kern positioniert 
werden, sondern sie springen von Hülle zu Hülle. Wenn das schon im 
atomaren so ist dann ... ?

von Uhu U. (uhu)


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Hagen Re schrieb:
> Digital umschreibt eine Form, ein Attribut und analog eine Analogie
> einen Vergleich von Ding A mit Ding B oder Ding A mit Abbildung B.

Vielleicht sollten wir uns nicht all zu weit von der etwas kuriosen 
Fragestelltung entfernen, damit auch Taschenlampenbenutzern ein Licht 
aufgeht ;-)

> abstrahiertes Beispiel: die Elektronenbahnen um den Atomkern. Jeder weiß
> das der Abstand dieser Elektronen zum Kern diskretisiert ist, die
> Elektronen können nicht in beliebigen Abstand zum Kern positioniert
> werden, sondern sie springen von Hülle zu Hülle. Wenn das schon im
> atomaren so ist dann ... ?

Bei einen Atom stellt sich aber die Frage, ob es analog, oder digital 
funktioniert, überhaupt nicht und derlei Analogieen sind nur geeignet, 
die Konfusion herzustellen, die dann zu Fragestellungen führt, wie den 
Thread-Titel.


Also nochmal meine These etwas präzisiert:
Die Frage, ob ein Gerät analog, oder digital funktioniert, stellt sich 
nur bei Systemen, die aus Eingangangssignalen eine nicht-triviale 
Reaktion an Ausgängen erzeugen. Dabei kommt es nicht auf die ausgegebene 
Energie (z.B. als elektrischer Impuls, Schall-, Radiowelle, etc.) an, 
sondern lediglich auf die darin codierte Information.

von Andreas D. (rackandboneman)


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Besagtes PWM wäre dann auf den Spannungspegel bezogen digital, auf die 
Zeit bezogen aber analog :)

von Uhu U. (uhu)


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PWM ist eine Modulationsart - da stellt sich die Frage digital/analog 
nicht. Es verhält sich wie mit dem Dip-Schalter auf der Platine.

Allein anhand der Spannungspegel läßt sich die Frage nicht beantworten. 
Einen Inverter kann man schließlich auch als sehr steilen Verstärker 
mißbrauchen; die Schaltung wird dadurch nicht "digital".

von U. B. (Gast)


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> Die Frage, ob ein Gerät analog, oder digital funktioniert, stellt sich
> nur bei Systemen, die aus Eingangangssignalen eine nicht-triviale
> Reaktion an Ausgängen erzeugen. Dabei kommt es nicht auf die ausgegebene
> Energie ( ... ) an, sondern lediglich auf die darin codierte Information.

Also, dann gilt für den Lichtschalter ( Lampe im Wohnzimmer,
Taschen'leuchte' etc.):

Der ist solange analog, wie er nur ganz trivial das Licht einschaltet.
Verwendet man das Ding zum Morsen, wird er automatisch digital  ;-)

von Uhu U. (uhu)


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U. B. schrieb:
> Verwendet man das Ding zum Morsen, wird er automatisch digital  ;-)

Widerspruch: das datenverarbeitende System ist der Bediener, nicht die 
Morselampe.

Wäre es anders, wäre auch ein Druckspüler digital, den jemand aus Jux 
und Dollerei im Takt von Morsesignalen drückt. Das Ding wurde aber nicht 
konstruiert, um damit Information zu verarbeiten, sondern um Wasser zu 
dosieren.

von Hagen R. (hagen)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Widerspruch: das datenverarbeitende System ist der Bediener, nicht die
> Morselampe.

Es geht aber nicht um den Bediner sondenrn um die Taschenlampe: so mein 
Einwand.

von Uhu U. (uhu)


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Nur dadurch, daß digitale Signale über die Taschenlampe übermittelt 
werden, wird die Taschenlampe kein digitales Gerät - genausowenig, wie 
ein analoges Telefon ein Digitalgerät wird, wenn man einen 
Akustikkoppler an den Hörer klemmt.

von U. B. (Gast)


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> Wäre es anders, wäre auch ein Druckspüler digital

Ist der ohnehin nicht, mit dem Druckspüler kann man die 
Wasserdurchflussmenge analog verändern    ;-)

von Uhu U. (uhu)


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U. B. schrieb:
> Ist der ohnehin nicht, mit dem Druckspüler kann man die
> Wasserdurchflussmenge analog verändern    ;-)

Das spielt, wenn nan das Ding als Morsesignalgeber benutzt, ungefähr 
eine so große Rolle, wie das Überschwingen auf irgendwelchen 
Rechteckimpulsen in einem PC ;-)

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Hagen Re schrieb:

> Auf einem digitalen Oszilloskop sehen wir einen Sinus.
> Die Höhe dieses Abbildes des Sinuses ist analog zur Höhe der
> elektrischen Spannung unseres Signales.

Oje, noch mehr Verwirrung und Nebelgranaten durch Verwendung von 
"analog" im Sinne von "proportional" oder "stetig un monoton wachsend" 
o.ä.

von Hagen R. (hagen)


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;) folge mal dem Wortstamm von analog. Das mit dem Analog-Käse war doch 
gut ?!

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Der Begriff analog kommt aus einer Zeit wo man noch nicht wusste dass 
alle Prozesse und Zustände digital sind.

Analog ist im klassischem Sinne eine "fließende" Größe - sagen wir wie 
ein Glas Wasser welches den Füllstand analog erhöht oder verringert.
Im Gegensatz dazu sind klassisch digitale Vorgänge "geschaltet" - wie 
ein Zähler der immer je Ereignis +1 zählt.

Bei ganz genauer Betrachtung füllt sich aber das Glas Wasser auch je 
Zeit mit immer einem Molekül H2O mehr auf. So dass man zu der These 
kommen kann:

Es gibt keine analogen Vorgänge.

Es gab vor ca. 20 Jahren z.B. für Simmulationen von Strahltriebwerken 
eine Anwendung für Analogrechner (kosteten damals um die 100000 DM) - 
heute kann man das mit Digitalrechnern "analog" simmulieren.

Es ist letztlich eine Frage der Definition was man als analog 
betrachtet.
Im Grunde eine Frage wie weit ich das temporale und örtliche Mikroskop 
der Betrachtung "aufreiße". Somit bleibt in diesem Kontext mein 
Thermometer mit Flüssigkeitssäule "analog" - da ich die Quanten nicht 
sehen kann.

Die Taschenlampe ist in diesem Sinne analog.

von Uhu U. (uhu)


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Michael Lieter schrieb:
> Es gibt keine analogen Vorgänge.

Jetzt fang doch nicht schon wieder mit dem Schwachsinn an. Wir waren 
schon deutlich weiter, Herr Professor...

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Jetzt fang doch nicht schon wieder mit dem Schwachsinn an. Wir waren
> schon deutlich weiter, Herr Professor...

Ich denke das es sehr stark von der Betrachtungsebene abhängt.

Sagen wir es diplomatisch: Ich verstehe beide Sichtweisen, nur sind die 
nicht kompatibel.

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Michael Lieter schrieb:

> Analog ist im klassischem Sinne eine "fließende" Größe [...]

Also so?

analog  = kontinuierlich
digital = diskret

Passt aber auch nicht...

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Johann L. schrieb:
> Passt aber auch nicht...

Was passt nicht? Das musst du näher erklären.

von Andreas D. (rackandboneman)


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http://de.wikipedia.org/wiki/Planck-Zeit danach könnte Michael recht 
haben.

von Uhu U. (uhu)


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Aha, dann wurde also das Begriffspaar analog/digital von Idioten in die 
Welt gesetzt.

Durch dauerndes Wiederholen wird der Schwachsinn nicht vernünftig...

von Andreas D. (rackandboneman)


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Wer fühlt sich noch ans Widlar-Poster erinnert....

von Guido C. (guidoanalog)


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Hallo,

http://www.theamphour.com/2011/03/09/a-widlar-poster-for-the-ages/
LOL

Mit freundlichen Grüßen
Guido

von Kara B. (Firma: ...) (karabenemsi)


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>Sagen wir es diplomatisch: Ich verstehe beide Sichtweisen, nur sind
>die nicht kompatibel.

Wartet es nur ab, bald wird der Lietersche Analog-Digital-Dualismus 
Eingang in die Lehrbücher finden.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Michael Lieter schrieb:
>> Es gibt keine analogen Vorgänge.
>
> Jetzt fang doch nicht schon wieder mit dem Schwachsinn an. Wir waren
> schon deutlich weiter, Herr Professor...

Kann es sein, dass du Dich zwar erheblich weiter fühlst, andere dir aber 
nicht folgen(können/wollen) aber, da Du in deren Augen auf der Stelle 
trittst indem du die vergeleichende Übertragung (Analogie/Projektion) 
verleugnest?


Nur weil Einer das letzte Wort hat, ist dessen These noch lange nicht 
bewiesen. Auch wenn er das Gefühl hat Recht zu haben, können Andere die 
Weisheit besitzen, Ihn in seiner Welt zu belassen. In der Altenpflege 
heißt der Fachbegriff dazu Validation und das zugehörige Verb 
validieren. Es besagt, dass man niemanden der die Objektive Realität 
nicht mehr zu kopieren vermag, aus seiner Realität in die Eigene 
entführt, sondern statt dessen sich vorrübergehend in die Seinige 
empathisch einfühlt, um ihn so besser stützend durch die "Objektive" 
führen zu können.
Alternativ kann man natürlich auch stoisch resignieren, vulgare: 
Aufgeben(ohne Anzuerkennen).

Namaste

von Uhu U. (uhu)


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Winfried J. schrieb:
> Kann es sein, dass du Dich zwar erheblich weiter fühlst, andere dir aber
> nicht folgen(können/wollen) aber, da Du in deren Augen auf der Stelle
> trittst indem du die vergeleichende Übertragung (Analogie/Projektion)
> verleugnest?

Winne, ich hab weiter oben genügend Beispiele (Druckspüler, 
Dip-Schalter...) aufgeführt, die zu Widersprüchen führen, wenn man eine 
derart dämliche Definition zugrunde legt. Nur sind die Leute

1. zu faul zum Lesen und
2. zu faul zum Denken.

Ein Küchenmesser ist nun mal kein Mordwerkzeug, außer man benutzt es zu 
genau diesem Zweck...

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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hast du meinen Beitrag zuEnde gelesen?

von Uhu U. (uhu)


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Ja.

Es geht nicht darum, wer das letzte Wort hat, sondern darum, wie man das 
Begriffspaar definieren muß, um Widerspruchsfreiheit zu bekommen. 
Anderenfalls kommt man nämlich auf so absurde Fragen, wie die im 
Eingangsposting und erhält je nach Windrichtung und Laune eine andere 
Antwort, die zu den übrigen auch noch inkompatibel ist.

Also nochmal:
Wenn alles "digital" wäre, wie es einige Schlauköpfe behaupten, dann 
wäre das Begriffspaar obsolet und wir debattieren um Kaisers Bart.

Dto., wenn alles "analog" wäre.

Es bleibt also nur, den Kern der Sache herauszuarbeiten und der ist in 
diesem Fall doch überraschend verzwickt. Dumme Fragen können also 
durchaus zu interessanten Antworten führen.

von Hagen R. (hagen)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Aha, dann wurde also das Begriffspaar analog/digital von Idioten in die
> Welt gesetzt.

Überspitzt gesagt ja. Ich weiß das du die Evolution nicht leugnest. Auch 
unser Denken, gerade das wissenschaftliche, unterliegt einer Evolution 
da unser Denken als Basis unser evolutioniertes Gehirn benötigt und 
somit sich unsere Umwelt stetig weiter evolutioniert.

Es muß also so gewesen sein das unsere Vorfahren irgendwann einen 
Zeitpunkt hatten als sie durchschnittlich betrachtet auf der 
intellektuellen Stufe eines 7'jährigen waren. Auf alle Fälle können wir 
annehmen das diese intellektuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten 
langfristig asymptotisch steigend waren in unserer Evolution und damit 
heist dies letzendlich, bei genügend großen Zeiträumen, das unsere 
Vorfahren mit 99.9% Wahrscheinlichkeit dümmer als wir gewesen sein 
mussten. Aus unserer heutigen Sicht also Idioten.

Was ist daran schlim wenn sich unsere Sprache evolutioniert. Es wird mit 
Sicherheit noch viel mehr solche analoge Wort-unlogiken in unserem 
Sprachschatz und damit Denken geben wie der Unterschied zwischen analog 
und digital.

Und aus all diesen Erwägungen heraus gehe ich in meiner Argumentation 
pragmatisch vor: betrachte den Wortstamm und nutze dieses Wort wörtlich. 
Und analog kommt von Analogie. Und wir wissen heute das alles diskret 
ist. Ob das gleich heist es sei auch digital ist damit noch nicht klar 
umrissen. Aber mit Sicherheit nicht analog, da das Wort direkt nur einen 
Vergleich bezeichnet zwischen zwei "vergleichbaren" Zuständen, Dingen, 
Anzahlen usw. eben eine Analogie darstellt. Digital wiederum kommt von 
Digitus = Finger und wir meinen damit abzählbar. Auch hier zeigt sich 
schön eine Entwicklung: wir sagen ja "Finger-bar" und nicht 
"Taschen-rechbar" dh. das auch hier dieser Wortstamm einen direkten 
Bezug zu unseren damaligen Rechenkünsten hat, zu unserer Evolution, 
unsere Vorfahren rechneten mit ihren Fingern. Übrigens liegt damit 
digital sehr sehr nahe bei unserem heutigen Dezimalsystem mit dem wir 
rechnen, weil wir 10 Finger haben. Und somit ist digital eine 
Eigenschaft: nämlich es ist abzählbar also digital. Und laut den 
Wissenschaften, unserem heutigen Wissen, ist alles im Universum 
abzählbar selbst die Zeit.

Eines steht für mich fest: analog ist nicht das Gegenteil von digital, 
und das hast du hier im Thread behauptet. Da analog ein Verhältniswort 
ist und digital eine Eigenschaft die Abzählbarkeit umschreibt.

Gruß hagen

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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so ist es,

nicht die Ja-Nein Antwort bringt die Erkenntniss, sondern die Frage nach 
dem optimalen Bereich für den Limes macht die Sache Interessant.

pfeifend lächle

von Hagen R. (hagen)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Es geht nicht darum, wer das letzte Wort hat, sondern darum, wie man das
> Begriffspaar definieren muß, um Widerspruchsfreiheit zu bekommen.

Korrekt wenn man annimmt das es ein Verhältnispaar wäre. Aber das ist es 
ja gerade nicht und es besteht auch garkeine Notwendigkeit dafür wenn 
wir uns an den Wortstamm wie auch unsere Evolution unserer Sprache und 
Wissen halten.

Wir wissen heute das nichts analog, im Sinne deines Verständnisses im 
Universum ist. Alles ist letzendlich abzählbar und damit digital, ergo 
gibt es garkeinen Grund die Fehler unserer Vorfahren jetzt mit 
akrobatischen Verbiegungen wieder hinbiegen zu müssen. Denn wenn ein 
Thermometer die Temperatur anzeigt, egal ob mit Flüssigkeiten oder 
digitaler Anzeige so wissen wir zwei Dinge darüber:

Es zeigt die abzählbare Menge an "Temperatur" an und dieser Wert kann 
nur analog zur realen Temperatur sein, wie bei einer Waage.
Ist doch alles ok so ;)

Die Frage: ist eine Taschenlampe analog oder digital, muß also mit 
digital beantwortet werden da sich ansonsten die Gegenfrage aufwirt (was 
eben keine Antwort ist): zu was ist die Taschenlampe eine Analogie ? 
In der Frage steckt als auswählbare Eigenschaft nur die Antwort digital.

Gruß Hagen

von Hagen R. (hagen)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Anderenfalls kommt man nämlich auf so absurde Fragen, wie die im
> Eingangsposting und erhält je nach Windrichtung und Laune eine andere
> Antwort, die zu den übrigen auch noch inkompatibel ist.

wenn man nur die Frage ansich betrachtet, also mathem. aussagenlogisch, 
dann siehe meine letzte Antwort ;) Es gelten die Sprachregeln laut 
Wortstamm und Duden. Und es gibt nur eine korrekt ableitbare Antwort.

von Hagen R. (hagen)


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cooler wäre:

Ist eine Taschenlampe analog zu digital ?

JA.

von Uhu U. (uhu)


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Hagen Re schrieb:
> Was ist daran schlim wenn sich unsere Sprache evolutioniert. Es wird mit
> Sicherheit noch viel mehr solche analoge Wort-unlogiken in unserem
> Sprachschatz und damit Denken geben wie der Unterschied zwischen analog
> und digital.

Nur geht es hier nicht um Germanistik, sondern um eine technische 
Definition und die erfüllt ihren Zweck erfahrungsgemäß nur dann, wenn 
sie nicht schon bei zwei Drahtenden, die man zusammenzwirbeln kann, oder 
nicht, auf einen Widerspruch führen.

> betrachte den Wortstamm und nutze dieses Wort wörtlich.

Das ist für einen Germanisten angemessen, für einen Ingenieur ist es 
Unsinn. Es gibt genügend Beispiele, an denen man die technische 
Evolution in Form von Begriffen aus der Vorzeit nachvollziehen kann, die 
aber sehr schnell zu leeren Worthülsen verkommen und für Dinge benutzt 
werden, die mit dem ursprünglich so genannten Gegenstand nur noch 
entfernte Ähnlichkeit haben. Z.B. das offenbar schwer ausrottbare PS.

Die "sprachwissenschaftliche" Herangehensweise wird von Pionieren auf 
einem Gebiet recht gerne benutzt und muß sich auf das Bekannte abstützen 
- eine neue Sprache erfinden will man ja nicht, sonderen eine neue 
Technik. Mit der Weiterentwicklung dieser Technik bildet sich eine 
eigene Terminologie aus - die natürlich immer wieder auf den bisher 
bekannten Wortschatz zurückgreift - aber meist recht schnell eine dem 
Gegenstand angemessene Struktur bekommt und damit ist sie oft von den 
historischen Wortwurzeln bald sehr weit weg. Der Prozeß nennt sich dann 
Abstraktion.

Wäre es anders, dann würde es genügen, Sprachwissenschaftler 
auszubilden, um alle Gebiete in Wissenschaft und Technik abzudecken.

Daß ein Germanist nicht durch die Analyse von Wortstämmen die Feinheiten 
der Zahlentheorie ergründen kann, dürfte dir einleuchten ;-)


Auf der anderen Seite muß streng auf einheitlichen Gebrauch der Begriffe 
geachtet werden, wenn man nicht im Chaos enden will und umgekehrt 
erodiert man ein Gedankengebäude sehr effektiv, wenn man sich seines 
Schatzes an Fachbegriff wie eines Steinbruchs bedient. (Das ist ist eine 
sehr beliebte Taktik, die Erkenntnisse Sigmund Freuds zu zerreden.)

> Wir wissen heute das nichts analog, im Sinne deines Verständnisses im
> Universum ist.

Offensichtlich hast du nicht verstanden, was ich meine.

> Alles ist letzendlich abzählbar und damit digital, ergo
> gibt es garkeinen Grund die Fehler unserer Vorfahren jetzt mit
> akrobatischen Verbiegungen wieder hinbiegen zu müssen.

Digital im technischen Sinn hat nichts mit Abzählbarkeit zu tun. 
Abzählbar sind auch die Tomaten im Supermarkt, aber deswegen sind sie 
nicht digital...

Nochmal:
Ausgangsfrage war: "Ist eine Taschenlampe Digital oder Analog"

Du kannst jetzt natürlich alle Theorie der Welt bemühen, um dich um die 
Antwort zu drücken, du wirst den Fragesteller damit aber keinen Gefallen 
tun, weil du ihm höchstens die - auf dem Niveau fragwürdige - Antwort 
auf die eine Frage bieten kannst. Die Struktur des Problems begreift er 
damit aber nicht und fragt morgen vielleicht, ob der Druckspüler nun 
analog, oder digital ist.

Wenn er begriffen hat, was dahintersteckt, dann kann er sich überlegen, 
welchen praktischen Nutzen diese Unterscheidung bringt und ob er sie für 
sinnvoll hält, oder nicht.

Die platte Definition abzählbar == digital, oder zwei Zustände == 
digital, oder alles == digital bringt jedenfalls keine Struktur in die 
Sache und die ist zum Begreifen doch überaus nützlich.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Digital im technischen Sinn hat nichts mit Abzählbarkeit zu tun.
>
> Abzählbar sind auch die Tomaten im Supermarkt, aber deswegen sind sie
> nicht digital...

aha,

Tomaten sind also im Supermarkt Analog ? .... zu wem oder was?
und wie ist das zu Hause oder in meinem (fiktiven) Garten?

Uhu Uhuhu schrieb:
> Wenn er begriffen hat, was dahintersteckt, dann kann er sich überlegen,
> welchen praktischen Nutzen diese Unterscheidung bringt und ob er sie für
> sinnvoll hält, oder nicht.

Dies wusste er schon als er die Frage formulierte, denn sie ist 
provokativ und doppelbödig schon aus ihrem Ansatz herraus.

von Uhu U. (uhu)


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Ich kann im Eingangsposting keine Provokation ausmachen.

Winfried J. schrieb:
> Tomaten sind also im Supermarkt Analog ? .... zu wem oder was?
> und wie ist das zu Hause oder in meinem (fiktiven) Garten?

Weder, noch - die Frage stellt sich für Tomaten und Taschenlampen 
einfach nicht.

Genausowenig wie sich die Frage stellt, ob linke Schuhe erleuchtet sind.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Nicht

 der TO wollte provozieren, sondern der Jenige, welcher die Frage 
erdachte. Alle die eine Lösung überhaupt als möglich erachten und 
folglich suchen, gehen ihm damit schon auf den Leim, eure Erleuchtheit.

Namaste

von Hagen R. (hagen)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Hagen Re schrieb:
>> Was ist daran schlim wenn sich unsere Sprache evolutioniert. Es wird mit
>> Sicherheit noch viel mehr solche analoge Wort-unlogiken in unserem
>> Sprachschatz und damit Denken geben wie der Unterschied zwischen analog
>> und digital.
>
> Nur geht es hier nicht um Germanistik, sondern um eine technische
> Definition und die erfüllt ihren Zweck erfahrungsgemäß nur dann, wenn
> sie nicht schon bei zwei Drahtenden, die man zusammenzwirbeln kann, oder
> nicht, auf einen Widerspruch führen.

Wie kommst Du darauf das es eine technische Frage ist?
Laut deinen Argumenten sieht man doch das dies nicht der Fall sein kann? 
Du belegst damit doch gerage das man sich der Antwort nur über die 
Ausagenlogik nähern kann.

Davon abgesehen: sollte man eine jede Fragestellung immer als erstes nur 
mit den minimalsten Annahmen analysieren, und das heist: Aussagenlogik 
und Sprachdefinitionen.

Und exakt so siehst du das ja auch schon selber:

>Das ist für einen Germanisten angemessen, für einen Ingenieur ist es
>Unsinn. Es gibt genügend Beispiele, an denen man die technische
>Evolution in Form von Begriffen aus der Vorzeit nachvollziehen kann, die
>aber sehr schnell zu leeren Worthülsen verkommen und für Dinge benutzt
>werden, die mit dem ursprünglich so genannten Gegenstand nur noch
>entfernte Ähnlichkeit haben. Z.B. das offenbar schwer ausrottbare PS.

>Die "sprachwissenschaftliche" Herangehensweise wird von Pionieren auf
>einem Gebiet recht gerne benutzt und muß sich auf das Bekannte abstützen

Also auf die Frage ansich und die Sprache, oder etwa nicht?

>- eine neue Sprache erfinden will man ja nicht,

korrekt, und warum erfindest du die Behauptung das analog das Gegenteil 
von digital wäre?

>sonderen eine neue Technik.

Und was hat die Frage mit Technik zu tun?

>Mit der Weiterentwicklung dieser Technik bildet sich eine
>eigene Terminologie aus - die natürlich immer wieder auf den bisher
>bekannten Wortschatz zurückgreift - aber meist recht schnell eine dem
>Gegenstand angemessene Struktur bekommt und damit ist sie oft von den
>historischen Wortwurzeln bald sehr weit weg. Der Prozeß nennt sich dann
>Abstraktion.

In meinen Verständnis bist du derjenige der quasi mit Tunnelblick diese 
Frage technisch als Ingeneur beantworten möchte und als Grundlage dafür 
die Behauptung aufstellst das es eine technische Frage wäre.

Ich sehe dafür keinerlei Indizien. Ergo bleibt nur die Aussagenlogik die 
sich nur auf die Frage und den darin enthaltenen ableitbaren Antworten 
beziehen kann. Und hinreichend notwendige Grundlage ist die Mathematik 
und die Sprachwissenschaften. Die Ingeneurswissenschaften sind 
überflüssige Annahmen die zu keinen Resultaten führen kann da im 
gestellten Kontext der Frage keine Aussagen darüber gemacht wurden. Das 
hast du selbst schon erkannt. Warum dann diese akrobatischen 
Verrenkungen?

Uhu: nimm deinen Mut zusammen und gestehe Dir doch mal ein das deine 
Argumentation in die falsche Richtung geht und auf irrigen Annahmen 
beruht. Den Denkfehler den du uns allen vorwirfts bist du selber 
erlegen.
Ich würde mich fragen: warum diskutiere ich überhaupt wenn ich von 
Anfang an nicht bereit bin meine Denkfehler zu finden und mir 
einzugestehen?

Was ist das primäre Ziel für uns? Eine Antwort.
Welchen Kontext kennen wir? Die Frage in Worten und Sätze.
Welche Instrumente zur Beantwortung sind hinreichend nötig? 
Aussagenlogik und Sprache.
Was ist unzulässig? zusätzliche Annahmen.

Ersetze Taschenlampe durch Darmblähungen! Und dein Problem hat sich für 
dich erledigt :=)

Gruß hagen

von Uhu U. (uhu)


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Hagen Re schrieb:
> Wie kommst Du darauf das es eine technische Frage ist?

Wo sind wir denn hier? In einem Germanistenforum?

> Davon abgesehen: sollte man eine jede Fragestellung immer als erstes nur
> mit den minimalsten Annahmen analysieren, und das heist: Aussagenlogik
> und Sprachdefinitionen.

Und wie kommst du darauf, daß sprachwissenschaftliche Überlegungen in 
unserem Kontext die minimalen Annahmen bieten?

> korrekt, und warum erfindest du die Behauptung das analog das Gegenteil
> von digital wäre?

Habe ich das?

Ich habe versucht klar zu machen, daß eine Unterscheidung zwischen 
analoger und digitaler Technik weder bei Taschenlampen, noch bei 
Dip-Schaltern, noch bei Druckspülern sinnvoll ist, weil sich ein 
digitales Gerät eben durch etwas mehr, als nur Abzählbarkeit und 
diskrete Zustände auszeichnet.

Legt man die Meßlatte niedriger, dann wird man nach der zweiten 
Anwendung der Definition den ersten Widerspruch haben.

>>sonderen eine neue Technik.
>
> Und was hat die Frage mit Technik zu tun?

Andersrum gefragt: Ist eine Taschenlampe etwa kein technisches Gerät?

> In meinen Verständnis bist du derjenige der quasi mit Tunnelblick diese
> Frage technisch als Ingeneur beantworten möchte und als Grundlage dafür
> die Behauptung aufstellst das es eine technische Frage wäre.

Tunnelblick? Eher nicht. Ich behaupte gerade nicht, alles sei digital, 
weil ...

Im übrigen sind wir hier ein einschlägiges Forum und ich sehe wirklich 
nicht ein, warum man sich nur wegen eines Wortstammes, der einen 
Sprachaffinen ins Grübeln bringt, in einen forenfremden Kontext begeben 
muß.

Was ich sehe ist, daß man in Widersprüche gerät, wenn man die "naive" 
Definition benutzt - z.B. ist es eine Digitalschaltung, wenn ein 
DIP-Schalter drauf steckt?

Aus dem Dilemma zu entkommen, gibt es zwei Möglichkeiten: Die 
Widersprüche ignorieren, oder die Definition so zu gestalten, daß sie 
nicht auf Widersprüche führt.

> Ersetze Taschenlampe durch Darmblähungen! Und dein Problem hat sich für
> dich erledigt :=)

Wir sind auch kein Forum für Verdauungskunde.

von Hagen R. (hagen)


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die sinnvollste Antwort des Ingenieurs:

weiß ich nicht, mail mir bitte das Datenblatt der Taschenlampe.

Gruß Hagen

von Uhu U. (uhu)


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Hagen Re schrieb:
> die sinnvollste Antwort des Ingenieurs:
>
> weiß ich nicht, mail mir bitte das Datenblatt der Taschenlampe.

Die Frage lautet: Ist eine Taschenlampe Digital oder Analog?

Damit ist die Frage nach dem Datenblatt der Taschenlampe zu bestimmt. 
Eine allgemeine Antwort ist gefragt. ;-)

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Wobei sich auch ein Riesen-Flatter-Pfurz in diskrete Perioden qanteln 
lässt ohne die Elementarteilchenphysik zu bemühen.

"Chips", Kekse diskret gequantelt, und Cola ,analog eingegossen stehen 
bereit.

;-)

von Uhu U. (uhu)


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Hagen Re schrieb:
> die sinnvollste Antwort des Ingenieurs:
>
> weiß ich nicht, mail mir bitte das Datenblatt der Taschenlampe.

Eine Ausflucht wäre höchstens:
"mail mir bitte die Datenblätter aller Taschenlampen."

Sieht mir aber etwas unbefriedigend aus ;-)

von Hagen R. (hagen)


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Uhu Uhuhu schrieb:
>> Davon abgesehen: sollte man eine jede Fragestellung immer als erstes nur
>> mit den minimalsten Annahmen analysieren, und das heist: Aussagenlogik
>> und Sprachdefinitionen.
>
> Und wie kommst du darauf, daß sprachwissenschaftliche Überlegungen in
> unserem Kontext die minimalen Annahmen bieten?

1. ich sagte: Aussagenlogik und SPrachwissenschaften
2. weil es offensichtlich eine in detsuch schriftlich gestellte Frage 
ist

Bitte so triviale Fakten kannst du nicht übersehen haben, ich denke es 
ist dein Stolz der da schreibt.

>> korrekt, und warum erfindest du die Behauptung das analog das Gegenteil
>> von digital wäre?

>Habe ich das?

Jo so interpretiere ich den Versuch hinter deinen Argumenten.

>Ich habe versucht klar zu machen, daß eine Unterscheidung zwischen
>analoger und digitaler Technik weder bei Taschenlampen, noch bei
>Dip-Schaltern, noch bei Druckspülern sinnvoll ist, weil sich ein
>digitales Gerät eben durch etwas mehr, als nur Abzählbarkeit und
>diskrete Zustände auszeichnet.

Gut, wenn dies nicht sinnvoll ist die Frage aber denoch nach einer 
Antwort gelüstet dann ist es also wenig sinnvoll mit technischem 
Sachverstand diese Frage beantworten zu wollen. Also wählen wir 
diejenigen Instrumente die minimal notwendig sind, oder ? Und das sind 
meiner Meinung nach: Aussagenlohgik ein Fachgebiet der Mathematuik und 
Sprachwissenschaften. Ist das unlogisch für Dich ?

>Andersrum gefragt: Ist eine Taschenlampe etwa kein technisches Gerät?

Das wird mit meiner Sichtweise eben irrelevant, da es sowieso keinen 
Sinn ergäbe wenn man sich technisch auf Grund der Annahme das es eine 
Taschenlampe ist wie du sie als Techniker kennst, wäre. Das wäre nämlich 
eine zusätzliche Annahme die unzulässig wird wenn man eine sinnvolle 
Antwort geben möchte.

>Tunnelblick? Eher nicht. Ich behaupte gerade nicht, alles sei digital,
>weil ...

Tja, den gleichen Tunnelblick haben diejenigen die sagen alles wäre 
digital ja ebenfalls. Sie machen die unzulässige Annahme das es über die 
Physik beantwortbar wäre. Übrigens: ein Denkfehler den ich exakt auch so 
hier im Thread am Anfang gemacht habe. Jetzt, zum Ende des Threads, 
änderte ich meine Sichtweise gerade deswegen und auch wegen Deiner 
Argumentationsweise die der gleichen Denkfalle aufgesessen ist.

>Im übrigen sind wir hier ein einschlägiges Forum und ich sehe ...

Tja: das ist der Witz an der Sache der Winfried dazu führte zu behaupten 
das es Absicht ist.

>Was ich sehe ist, daß man in Widersprüche gerät, wenn man die "naive"
>Definition benutzt - z.B. ist es eine Digitalschaltung, wenn ein
>DIP-Schalter drauf steckt?

Eben, und deswegen bleibt eben nur zur Beantwortung die Aussagenlogik 
und Sprachwissenschaft. Alles andere führt zum Widerspruch.

>Aus dem Dilemma zu entkommen, gibt es zwei Möglichkeiten: Die
>Widersprüche ignorieren, oder die Definition so zu gestalten, daß sie
>nicht auf Widersprüche führt.

Aber die Frage ist: Wer von uns ignoriert die Widersprüche und wer von 
uns erkennt diese und wechselt dann konsequenter Weise in ein anderes 
Erklärungsmodell?

Gruß hagen

von Hagen R. (hagen)


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Weitere Fallen sind:

- wir sind ehrgeizig und wollen eine Antwort liefern, manchesmal heist 
aber die Antwort: es gibt keine Antwort.

- wir meinen das wissenschaftliche Methodik eine Suche nach der Wahrheit 
ist. Falsch: wir sollten bei dieser Frage: wenn wir überhaupt eine 
sinnvolle Antwort geben wollen uns nicht davon leiten lassen das wir die 
Wahrheit suchen, die Objektivität. Sondern nur die Erkenntnis was eine 
korrekte Antwort auf exakt diese Frage, mit exakt diesem Wortlaut und 
nur diesen Annahmen, wäre. Ob das was mit Realitäten zu tun hat, 
objektiv, subjektiv ist ist irrelevant: Hauptsache logisch im Rahmen 
dessen was wir wissen aus der Fragestellung selbst heraus.

Gruß Hagen

von P. M. (o-o)


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Ralf Schwarz schrieb:
> Streng genommen ist ja eigentlich die ganze Welt analog und die
> Digitaltechnik ist nur eine Abstraktionsebene, welche auf der analogen
> Ebene aufsetzt und vieles einfacher macht.

Genau so ist es!

Digital oder Analog ist nicht eine Frage des Gerätes, sondern eine Frage 
des Betrachtungswinkels.

Wenn du einen Computer aus der Sicht des Programmierers anschaust, dann 
interessierst du dich nicht für die genauen Spannungen, Ströme und das 
exakte Zeitverhalten. Sondern nur für den 0-1-Zustand der Bauelemente. 
Du betrachtest den Computer also digital. Wenn du hingegen Transistoren 
für einen Computer entwickeln musst, dann interessieren dich die genauen 
Werte. Du musst ihn also analog betrachten.

Die Welt ist grundsätzlich analog, für gewisse Betrachtungen reicht es 
aber, wenn man nur zwei digitale Zustände annimmt. Bei der Taschenlampe 
sind das ein und aus, obwohl es noch diverse andere Parameter gibt, um 
ihre Funktion zu beschreiben: Spannung der Batterie, Innenwiderstand der 
Batterie, Transienten beim Einschalten usw.

von Uhu U. (uhu)


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Hagen Re schrieb:
> Gut, wenn dies nicht sinnvoll ist die Frage aber denoch nach einer
> Antwort gelüstet dann ist es also wenig sinnvoll mit technischem
> Sachverstand diese Frage beantworten zu wollen.

Das sehe ich nicht so, zumal die Beschäftigung mit der zugegebenermaßen 
etwas verqueren Frage Einsichten auf technischem Gebiet verschafft - 
zumindest mir.

Und da ich nicht mit Authismus, oder ähnlichen Gebrechen geschlagen bin, 
versuche ich, andere an diesen Einsichten teilhaben zu lassen.

> Und das sind
> meiner Meinung nach: Aussagenlohgik ein Fachgebiet der Mathematuik und
> Sprachwissenschaften. Ist das unlogisch für Dich ?

JA. Und zwar aus folgendem Grund:
Matheunterricht, der nur darin besteht, den armen Lernenden in schneller 
Folge Definition, Satz und Beweis an den Kopf zu schleudern, ist 
bestenfalls dazu geeignet, vorhandenes Interesse abzuwürgen - für andere 
Fachrichtungen gibt es entsprechende Vergrämungstechniken.

Die Mathematik, Informatik, Physik, Elektrotechnik etc. pp. sind nicht 
vom Himmel gefallen, sondern habe immer einen Aufhänger an konkreten 
Fragen gehabt und jeder der das leugnet, ist ein Lügner.

Wie dumm oder klug die jeweiligen Fragestellungen waren, das weiß man 
hinterher - sonst hätte man sich sein Weltbild auch aus der Heiligen 
Schrift abschreiben können.

Auf jeden Fall führen ernsthaft untersuchte Fragestellen häufig zu 
erkenntnissen, auf die man aufbauen kann.

Nun muß man unterscheiden zwischen "der Menschheit" und 
Einzelexemplaren. Was "die Menschheit" gelernt hat, das wird sie nicht 
so schnell vergessen, vorausgesetzt man gibt Einzelexemplaren die 
Möglichkeit, die Dinge zu lernen - incl. der Möglichkeit "dumme" Fragen 
zu stellen und kluge Antworten darauf zu bekommen.

> Das wird mit meiner Sichtweise eben irrelevant, da es sowieso keinen
> Sinn ergäbe wenn man sich technisch auf Grund der Annahme das es eine
> Taschenlampe ist wie du sie als Techniker kennst, wäre.

Super, Hagen. Wir reden übers Essen, aber es ist irrelevant, wie es 
schmeckt...

Nein, aus den eben beschrieben Gründen sind derlei "dumme" Fragen über 
konkrete Dinge sogar nortwendig, vorausgesetzt, es kommen keine dummen 
Antworten darauf.

>>Was ich sehe ist, daß man in Widersprüche gerät, wenn man die "naive"
>>Definition benutzt - z.B. ist es eine Digitalschaltung, wenn ein
>>DIP-Schalter drauf steckt?
>
> Eben, und deswegen bleibt eben nur zur Beantwortung die Aussagenlogik
> und Sprachwissenschaft. Alles andere führt zum Widerspruch.

Nein, wenn man die Definition nicht so platt faßt, dann führt sie eben 
nicht auf Widersprüche - ganz ohne Sprachwissenschaft und nur mittels 
logisch verknüpftem Fachwissen aus dem Gebiet, um das es geht.

Daß die Antwort hinterher keine praktische Relevanz hat, tut dem keinen 
Abbruch.

Versuchs mal mit der Definition, die ich hier versucht hatte: 
Beitrag "Re: Ist eine Taschenlampe Digital oder Analog"

von Hagen R. (hagen)


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Gut dann mal anders gefragt:

Ist eine Taschenlampe digital ?

Ja, aus Sicht der Aussagenlogik und Sprachwissenschaften ist eine 
Taschenlampe abzählbar, nämlich 1.

Ist eine Taschenlampe analog ?

Wissen wir nicht ohne weitere Fakten denn es fehlt die Feststellung zu 
was? analog.

Ist eine Tachenlampe analog oder digital ?

Digital da abzählbar, analog können wir nicht wählen da uns weitere 
Fakten fehlen, bzw. genaugenommen es nicht zu Erkenntnis führen kann da 
es eine weitere offene Frage aufwirft. Die Kompelxität der Antwort 
vergrößert sich dadurch und löst denoch nicht die Frage.

Uhu Uhuhu schrieb:
> Versuchs mal mit der Definition, die ich hier versucht hatte:
> Beitrag "Re: Ist eine Taschenlampe Digital oder Analog"

Ja dann versuche es mal mit meiner Sichtweise.

>Hagen Re schrieb:
>> Digital umschreibt eine Form, ein Attribut und analog eine Analogie
>> einen Vergleich von Ding A mit Ding B oder Ding A mit Abbildung B.

>Vielleicht sollten wir uns nicht all zu weit von der etwas kuriosen
>Fragestelltung entfernen, damit auch Taschenlampenbenutzern ein Licht
>aufgeht ;-)

Wer entfernt sich denn zu weit von der eigentlichen Fragestellung indem 
er Technik-wissen voraussetzt das in der Frage garnicht vorkommt ?

>> abstrahiertes Beispiel: die Elektronenbahnen um den Atomkern. Jeder weiß
>> das der Abstand dieser Elektronen zum Kern diskretisiert ist, die
>> Elektronen können nicht in beliebigen Abstand zum Kern positioniert
>> werden, sondern sie springen von Hülle zu Hülle. Wenn das schon im
>> atomaren so ist dann ... ?

>Bei einen Atom stellt sich aber die Frage, ob es analog, oder digital
>funktioniert, überhaupt nicht und derlei Analogieen sind nur geeignet,
>die Konfusion herzustellen, die dann zu Fragestellungen führt, wie den
>Thread-Titel.

Tja, Denkfehler den ich zu Anfang gemacht habe: den habe ich in den 
letzten Positing durch Wechsel des Erklärungsmodells beseitig.

Du verweist aber immer noch auf diese alte Kamelle.

>Also nochmal meine These etwas präzisiert:
>Die Frage, ob ein Gerät analog, oder digital funktioniert, stellt sich
>nur bei Systemen, die aus Eingangangssignalen eine nicht-triviale
>Reaktion an Ausgängen erzeugen. Dabei kommt es nicht auf die ausgegebene
>Energie (z.B. als elektrischer Impuls, Schall-, Radiowelle, etc.) an,
>sondern lediglich auf die darin codierte Information.

Was hat das mit der Frage zu tun ?
Wir wissen doch nun das je nach zusätzlichem angenommenen Kontext, ob 
physikalisch, technisch, informationstheoretisch usw. es immer zu 
Widersprüchen kommen muß. Diese Widersprüche entstehen weil man die 
Frage um zusätzliche aber unzulässige Annahmen, Übertragungen ja auf 
Hochdeutsch formuliert Denk- Analogien erweitert hat.

Gruß Hagen

von Hagen R. (hagen)


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Interessant ist das der Informatiker die gleiche Antwort liefert wie der 
Mathematiker/Sprachwissenschaftler:

Die Taschenlampe ist digital da:

1. wir annehmen müssen das sie ein/ausschaltbar ist, selbst wenn es in 
Stufen erfolgt. Das es um die Information ansich geht.

2. analog in der Informatik eine Umschreibung für eine Analogie ist und 
damit als Auswahlmöglichkeit keinen Sinn ergibt.

Ändert aber nichts an dem Fakt das dieser Informatiker die 
Informationstheorie unzulässiger weise auf diese Frage anwendet.

Gruß Hagen

von Uhu U. (uhu)


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Hagen Re schrieb:
> Ändert aber nichts an dem Fakt das dieser Informatiker die
> Informationstheorie unzulässiger weise auf diese Frage anwendet.

Na endlich... Die Frage stellt sich für Taschenlampen nicht.

Aber warum muß man für diese Erkenntnis so viel Konfusion in die Welt 
entlassen?

von Johann L. (gjlayde) Benutzerseite


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Hagen Re schrieb:

> Davon abgesehen: sollte man eine jede Fragestellung immer als erstes nur
> mit den minimalsten Annahmen analysieren, und das heist: Aussagenlogik
> und Sprachdefinitionen.

Lass dich vom Uhu nicht verzetteln. Threads, in dem er oder ein paar 
andere Spezialisten auftauchen, ist in 0,nix so zerfastert und in 
off-topic getrieben (auch Themen im off-topic haben ein Topic ;-)), daß 
der OP eh schon längst das weite gesucht hat.

Zurück zu Sprache. Fragt man Onkel Wiki, dann sagt er:

Digital: Das System ist sowohl Zeit- als auch Werte-diskret
Analog:  Das System ist weder Zeit- noch Werte-diskret

von Uhu U. (uhu)


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von Stefan K. (stk)


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Hagen Re schrieb:
> die sinnvollste Antwort des Ingenieurs:
>
> weiß ich nicht, mail mir bitte das Datenblatt der Taschenlampe.

Meiner Meinung nach eine berechtigte Frage.
Neben einfachen Lampen, die sich nur ein- und ausschalten lassen, gibt 
es inzwischen eine Vielzahl an Taschanlampen mit eingebautem 
Mikrocontroller.
Bei den einfacheren davon steuert der Mikrocontroller nur mehrere 
Leucht- und oft auch Blinkstufen an, zwischen denen z.B. durch mehrfache 
Betätigung des Schalters gewechselt wird.
Bei anderen ist die Leistung der einzelnen Stufen programmierbar und 
teilweise auch die Anzahl der Leistungsstufen. Manche können auch die 
Batteriespannung über Blinksignale an den Nutzer übermitteln... .

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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P. M. schrieb:
> Die Welt ist grundsätzlich analog, für gewisse Betrachtungen reicht es
> aber, wenn man nur zwei digitale Zustände annimmt.

Die Welt ist grundsätzlich digital! Für gewisse Betrachtungen reicht es 
aber es analog zu beschreiben.

Länge – digital (Plank-Länge)
Zeit – digital (Plank-Zeit)
Stoffmenge – digital (Anzahl)
Stromstärke – digital (Anzahl Elektronen)
Lichtstärke – digital (Anzahl Photonen)
Temperatur – digital (Geschwindigkeit)
Masse – digital (Anzahl)

Welche Größe ist analog?

von Uhu U. (uhu)


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Johann L. schrieb:
> Digital: Das System ist sowohl Zeit- als auch Werte-diskret

Die Definition versagt bei asynchroner Logik.

> In der Welt ist alles analog.

Gegenbeispiel: Tiny13

Michael Lieter schrieb:
> Die Welt ist grundsätzlich digital!

Schalte einen OpAmp als Subtrahierer.
Das Teil löst weder Elementarladungen, noch die 5,391 * 10**-44 Sekunden 
der Planck-Zeit auch nur im Entfernten auf.

Das Teil ist also mitnichten digital, denn digitale Systeme müssen immer 
höher auflösen, als die Diskretisierung. Sonst könnte das Ziel der 
Digitalisierung, die Vergrößerungen der Störabstände nicht erreicht 
werden.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Schalte einen OpAmp als Subtrahierer.
> Das Teil löst weder Elementarladungen, noch die 5,391 * 10**-44 Sekunden
> der Planck-Zeit auch nur im Entfernten auf.
>
> Das Teil ist also mitnichten digital, denn digitale Systeme müssen immer
> höher auflösen, als die Diskretisierung. Sonst könnte das Ziel der
> Digitalisierung, die Vergrößerungen der Störabstände nicht erreicht
> werden.

Ein Thermometer löst auch kein einzelnes Atom auf, aber es ist doch 
digital, auch wenn wir es analog ablesen.

Du vermutest einen Widerspruch wo keiner existiert.

Außerdem hab ich dich in der "gefrorenes Wasser gefriert schneller" 
-Diskussion noch nicht gesehen... :-)

von Uhu U. (uhu)


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Michael Lieter schrieb:
> Ein Thermometer löst auch kein einzelnes Atom auf, aber es ist doch
> digital, auch wenn wir es analog ablesen.
>
> Du vermutest einen Widerspruch wo keiner existiert.

Und das soll ich dir jetzt ohne Begründung glauben?

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Es ist doch nur die Frage wie "genau" ich das System 
beschreibe/betrachte.
So genau beschrieben wie es funktioniert, ist es digital. So genau 
beschrieben wie es verwendet wird z.B. mit irgendeiner Technik oder 
Auflösung ist dann analog oder digital - ich sehe da keinen Widerspruch.

Ist wie mit einem 75 dpi Zeitungsfoto - analog ein Bild ohne Pixel, ganz 
anders unter einer Lupe.

Das wir derzeitig die wenigsten Systeme wirklich so genau steuern 
können, dass man von digital reden könnte, bedeutet ja nicht dass das in 
Wirklichkeit nicht ihre wahre Natur wäre.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Beispiel aus eigener Erfahrung:

Ich hatte z.B. vor Jahren einmal diese analog-digital - Diskussion in 
einer Klinik (für Neurochirurgie) mit einem Radiologen. Der schwor Hand 
und Bein (und seinen 3. Halzwirbel) auf seine analoge Filmtechnik, denn 
nur mit diesen hochaufgelösten „Filmen“ könne man haarfeinste Risse in 
den Knochen sehen.
Das war vor 10 Jahren als die Filme etwa 4000 dpi (analog) auflösen 
konnten und man digital mit vernünftigem Aufwand etwa 1000 dpi machen 
konnte.
Zu der Zeit war also die Argumentation des Radiologen bezüglich der 
Überlegenheit der Analogtechnik praktisch gesehen absolut richtig.
Heute kann man digital aber 10000 dpi viel billiger herstellen – so das 
es „nur“ noch solange dauert, wie diese Leute mit ihrem Wissen etwas zu 
sagen haben und die Digitaltechnik wird sich auch da durchsetzen. Denn 
der Film kann maximal bis auf seine atomare Ebene auflösen bedingt durch 
eine chemische Reaktion – digital reicht aber bereits ein einzelnes 
Photon bei entsprechender Optik und Verstärkung.

von Uhu U. (uhu)


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Du zäumst den Gaul von hinten auf.

> Es ist doch nur die Frage wie "genau" ich das System beschreibe/betrachte.

Warum macht man den ganze Zirkus mit der Digitalisierung? Doch wohl, 
weil Analogschaltungen durch Rauschen etc. relativ schnell an ihre 
Grenzen kommen und man das ganze Zeug mit zunehmender Genauigkeit wenn 
überhaupt, dann nur mit überproportional wachsendem Aufwand stabil 
bekommt.

Beispiel ABS fürs Auto. Zunächst wurde versucht, das Problem analog zu 
lösen und man ist gescheitert. An der Genauigkeit der Beschreibung des 
Problems scheiterte es nicht, sondern an der Genauigkeit und Stabilität 
der Elektronik.

Als die Digitaltechnik zu günstigen Preisen verfügbar wurde, war das 
kein Problem mehr, weil sie schaltungstechnisch so robust ist, daß man 
die Probleme, an der die Analog-ABS gescheitert ist, nicht hat. Und 
diese Robustheit rührt daher, daß die Schaltkreise viel genauer 
auflösen, als zur Darstellung der verarbeiteten Größen notwendig ist und 
man die Hälfte, oder mehr des elektrisch verfügbaren Wertebereiches als 
illegal definiert, um sie als Puffer gegen Störungen zu nutzen.

Wäre alles digital, wie du behauptest, dann hätte der erste Versuch der 
ABS klappen müssen.

> Ist wie mit einem 75 dpi Zeitungsfoto - analog ein Bild ohne Pixel, ganz
> anders unter einer Lupe.

Auch das ist der Gaul von hinten aufgezäumt. Das Zeitungsfoto rastert 
man, weil man mit den gängigen Druckverfahren keine stufenlosen 
Helligkeits- und Farbübergänge bekommt, sondern rastern und additiv 
mischen muß, um für das Auge mit seiner begrenzten Auflösung den 
Eindruck der Stufenlosigkeit vorzutäuschen.

Der chemische Film besteht aus Silberjodidkristallen, die eben nicht 
unendlich klein sind - der Unterschied zur Rasterung ist klein, denn er 
besteht nur in der Geometrie der Pixel: beim chemischen Film ist die 
Form zufällig.

Die Motive für die Rasterung sind völlig andere, als die für die 
Digitaltechnik.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Ich kann dir nicht ganz folgen.

Wenn die Digitaltechnik das Problem wegen ihrer immanenten höheren 
Auflösung besser lösen konnte als die Analogtechnik, sie aber von der 
Auflösung des Systems (an sich) nur weniger entfernt ist - macht das so 
keine Aussage über analog-digital, sondern eben nur über den Spezialfall 
genau dieses Systems bei genau der verwendeten Technologie.

Soweit hab dich verstanden - nur nicht was du damit sagen willst.

von Uhu U. (uhu)


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Überleg dir, warum die Digitaltechnik eingeführt wurde - es war nicht 
nur wegen der ABS, die nicht so wollte, wie sie sollte.

Man muß die ganze Sache historisch sehen und nicht vom Standpunkt 
dessen, der als Gnade der späten Geburt die Digitaltechnik zu 
Pfennigbeträgen ausgereift zur Verfügung hat - aus dem Blickwinkel kann 
einem ziemlich wurscht sein, was der Unterschied ist.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Der chemische Film besteht aus Silberjodidkristallen, die eben nicht
> unendlich klein sind - der Unterschied zur Rasterung ist klein, denn er
> besteht nur in der Geometrie der Pixel: beim chemischen Film ist die
> Form zufällig.

Genau - da haben wir etwas was bei genauer Betrachtung digital ist - die 
Form ist allerdings nicht in allen Vektoren zufällig, sondern genügt 
einer Verteilung die sich von einer (digital) zufälligen bei dieser 
Auflösung unterscheidet (einfach gesagt, es gibt z.B. analog keine 
rechten Winkel).

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> aus dem Blickwinkel kann
> einem ziemlich wurscht sein, was der Unterschied ist.

Das ist der Punkt.

So wie auch dem heutigem Taxifahrer die Pferdekutschen Wurscht sind.

von Uhu U. (uhu)


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Michael Lieter schrieb:
> Genau - da haben wir etwas was bei genauer Betrachtung digital ist - die
> Form ist allerdings nicht in allen Vektoren zufällig, sondern genügt
> einer Verteilung die sich von einer (digital) zufälligen bei dieser
> Auflösung unterscheidet (einfach gesagt, es gibt z.B. analog keine
> rechten Winkel).

Ein Rasterpunkt ist nicht digital - sein Deckungsgrad kann jede Größe 
zwischen 0 und 100% einnehmen und für die Schwärzung des chem. Films 
gilt dasselbe.

> So wie auch dem heutigem Taxifahrer die Pferdekutschen Wurscht sind.

Außer daß er die Motorisierung seiner Schüssel in PS angibt ;-)

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Uhu Uhuhu schrieb:

>> So wie auch dem heutigem Taxifahrer die Pferdekutschen Wurscht sind.
>
> Außer daß er die Motorisierung seiner Schüssel in PS angibt ;-)
ja - zumindest das ist erhalten geblieben... :-)


> Ein Rasterpunkt ist nicht digital - sein Deckungsgrad kann jede Größe
> zwischen 0 und 100% einnehmen und für die Schwärung des chem. Films gilt
> dasselbe.

Nein. Die Geometrie einer tatsächlich natürlichen Abbildung hat außer in 
speziell konstruierten Fällen (Kristalle) einen fraktalen 
(nichtrechtwinkligen) [bevorzugten] Charakter. Bei einer rein digitalen 
Abbildung hast du aber einen höheren Anteil an nicht-natürlich fraktalen 
Elementen. Das ist bei hoher Auflösung eine mögliche Methode um ein 
natürliches Bild von einem künstlichem zu unterscheiden.

von Uhu U. (uhu)


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Michael Lieter schrieb:
> Die Geometrie einer tatsächlich natürlichen Abbildung hat außer in
> speziell konstruierten Fällen (Kristalle) einen fraktalen
> (nichtrechtwinkligen) [bevorzugten] Charakter.

Das ändert aber nichts daran, daß der Schwärzungsgrad einer Fläche 
kontinuierlich ist.

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