Forum: Offtopic -30°C geht da das Auto kaputt?


von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Wie viele Minus Temperaturen hält ein Auto aus?

- Kühlwasser Motorblock
- Scheibenreiniger

Im Kühlwasser ist ja Frostschutz drin, aber friert das dann nicht auch 
mal ein? Wie verhält sich da die Mischung, dehnt die sich auch so aus 
wie normales Wasser und macht was kaputt?

Der Scheibenreiniger geht bis Minus 22°C. Da kann doch sicher auch was 
kaputt gehen?

Als alternative sehe ich nur jede Stunde den Motor mal für 10 Minuten 
laufen lassen. Ist immer noch günstiger als eine Garage kaufen oder 
Werkstatt aufsuchen.

von Alexander H. (ill_son)


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> Als alternative sehe ich nur jede Stunde den Motor mal für 10 Minuten
> laufen lassen. Ist immer noch günstiger als eine Garage kaufen oder
> Werkstatt aufsuchen.

Na da wäre mir mein Nachtschlaf aber zu heilig

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Wenn du wirklich vorhast, mit deinem Auto nach Sibirien zu fahren,
solltest du vorher die die Konzentration des Frostschutzmittels im
Kühlwasser überprüfen (lassen) und sie ggf. erhöhen (lassen). Vor dem
nächsten Sommer solltest du aber daran denken, die Konzentration wieder
abzusenken, das zu viel Frostschutzmittel im Wasser die Kühlwirkung
vermindert.

Bei den Frostschutzmitteln für die Scheibenwaschanlage steht meist auf
dem Kanister, welche Konzentration für welche Temperaturen benötigt
wird. Manche dieser Mittel sind schon ab Werk so stark verdünnt, dass
sie nur bis -20°C reichen, es gibt m.W. aber auch welche für -30°C.

Am besten lässt du dich direkt in Sibirien beraten. Die kennen sich dort
mit solchen Problemen aus und haben auch gleich geeignete Frostschutz-
mittel parat :)

> Als alternative sehe ich nur jede Stunde den Motor mal für 10 Minuten
> laufen lassen.

Quatsch.

P.S.: Kauf dir als Auto ein älteres Modell aus dem Hause VW oder
      Porsche. Da gefriert das Kühlwasser auch bei -80°C noch nicht ;-)

von Super G. (Gast)


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>Am besten lässt du dich direkt in Sibirien beraten. Die kennen sich dort
>mit solchen Problemen aus und haben auch gleich geeignete Frostschutz-
>mittel parat :)

Z.B. Motor den Winter über durchlaufenlassen und beim Diesel ein kleines 
Feuer unterm Tank, damit das Zeug nicht flockt.

>P.S.: Kauf dir als Auto ein älteres Modell aus dem Hause VW oder
>      Porsche. Da gefriert das Kühlwasser auch bei -80°C noch nicht ;-)

lol.
Ich würde sogar sagen bei 0 Kelvin ist das Kühlwasser immer noch nicht 
gefroren.

von Wilhelm F. (Gast)


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Markus Müller schrieb:

> Wie viele Minus Temperaturen hält ein Auto aus?

In Alaska fahren auch noch Autos, und sicher nicht wenige. Die haben 
dort an den Wohnhäusern und am Auto einen Elektroanschluß für eine 
eingebaute elektrische Motorvorheizung. Denn bei -50°C starten die 
Motoren nicht mehr, und das Öl wird auch zäh wie Honig.

Ich erinnere mich noch an einen Winter, in dem es zwei Wochen lang 
durchgehend um die -25°C waren. Da darf nicht viel passieren.

Scheibenwaschflüssigkeit gibt es bis -70°C. Das hatte sogar kürzlich 
Aldi im 5-Liter-Kanister. Bei extremen Temperaturen muß man dann eben 
das Konzentrat unverdünnt oder nur wenig verdünnt verwenden. Viele 
Märkte hatten auch 5-Liter-Kanister nur bis -20°C, das ist schon 
verdünnt, da kann man mal drauf achten. Ist irgendwie Täuschung, weil 
die Preise ähnlich sind. Viele kaufen dann einfach, ohne zu lesen: Wird 
ja wohl schon stimmen...

Zumindest die Scheibenwaschanlage läßt sich doch auf einfache Weise 
entleeren, im einfachsten Fall durch Betätigung, und neu auffüllen. Bei 
der Entleerung und Neubefüllung auch an die Heckscheibenleitung denken, 
und mit der neuen Flüssigkeit mal kurz betätigen, damit alle Leitungen 
durchgespült werden. Geplatzte Schläuche sind ein viel größeres 
Ärgernis, und deren Erneuerung teils aufwändig, weiß ich aus Erfahrung 
aus dem Bekanntenkreis.

Geplatzte Motorblöcke gab es im Bekanntenkreis auch schon. Meistens lag 
es aber daran, daß jemand die Kühlflüssigkeit zu einem früheren 
Zeitpunkt mal tauschte, und mit dem Frostschutz sparte. Beispielsweise 
nach einer Kühlerreparatur. Ab Werk haben die Autos im Schnitt 
Frostschutz bis etwa -23°C. Aber das steht sicher auch in einer 
Bedienungsanleitung.

von Oliver S. (phetty)


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Yalu X. schrieb:
> Bei den Frostschutzmitteln für die Scheibenwaschanlage steht meist auf
> dem Kanister, welche Konzentration für welche Temperaturen benötigt
> wird. Manche dieser Mittel sind schon ab Werk so stark verdünnt, dass
> sie nur bis -20°C reichen, es gibt m.W. aber auch welche für -30°C.

Naja, da sollte man sich auch nicht mehr drauf verlassen.
Das einzige was mir mal bei -5 bis -10 eingefroren ist, war ein Kanister 
mit billigem Scheibenfrostwasch (Aufschrift: Bis -25!) im Kofferraum!

von (prx) A. K. (prx)


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Den hatte wohl mal jemand nachgefüllt...

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Im Handbuch von meinem Skoda steht dass das Kühlmittel -25°C ab Werk 
hat. Zwischenzeitlich wurde das, so glaube ich, mal erneuert, denn ich 
mache immer diese Skoda Wartung wegen der 10 Jahre Garantie.
Somit sollte das bis -25° immernoch halten.

In den nächsten Tagen erwarte ich in meiner Gegend -28°C, also reicht 
das wohl nicht aus.

Im Handbuch habe ich jetzt nichts darüber gefunden wie viel Liter Wasser 
in solch einem Kühlsystem drin sind. Weiß darüber jemand was?

Im Handbuch steht, dass eine 40%ige Kühlflüssigkeit -25°C kann. bei 50% 
sind das -30°C, also muss ich nur 10% nachfüllen
Wenn dann z.B. 5l sind sind, dann würde ich 500ml raus holen und einfach 
diese mit Kühlmittel nachfüllen. Somit müsste ich -30°C haben.

Heute Nacht hatten wir -20°C und es wird noch kälter.

PS: Wegen der Scheibenwaschanlage, da fülle ich jetzt einfach mal 
96%igen Spiritus nach.

von (prx) A. K. (prx)


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Markus Müller schrieb:

> Heute Nacht hatten wir -20°C und es wird noch kälter.

Wo treibst du dich denn rum? Selbst oben auf der Zugspitze war es 
deutlich wärmer?

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Tja, weit weit weg...
Internet ist noch nicht eingefrohren.

von Stefan K. (stk)


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Bei tiefen Temperaturen kann außer Scheibenwaschwasser und 
Kühlflüssigkeit auch der Elektrolyt in der Autobatterie einfrieren. Bei 
halb bis voll geladener Batterie sollte in unseren Breiten keine Gefahr 
bestehen aber bei entladener Batterie liegt der Gefrierpunkt bei nur 
etwa -6 Grad Celsius.

von Uhu U. (uhu)


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A. K. schrieb:
> Den hatte wohl mal jemand nachgefüllt...

Da war bestimmt mit Wein gepanschtes Diethylenglykol drin.

von Wilhelm F. (Gast)


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Markus Müller schrieb:

> Im Handbuch habe ich jetzt nichts darüber gefunden wie viel Liter Wasser
> in solch einem Kühlsystem drin sind. Weiß darüber jemand was?

Bei meinen früheren Mittelklasse-Autos, an denen ich selbst bastelte, 
war die Kühlwassermenge um die 5-6 Liter. Aber du müßtest es für dein 
Auto schon etwas genauer heraus finden.

Es kann sein, daß es verschiedene Sorten Kühlmittel gibt, die man nicht 
mischen sollte. Zumindest war das vor etwa 20 Jahren noch so. Und, daß 
das Auto nur bestimmte Sorten verträgt. Wie beim Motoröl. Es gibt ja 
auch verschiedene Färbungen, z.B. rot oder grün. Die genauen 
Unterschiede kenne ich aber nicht.

Dann haben die neueren Fahrzeuge auch einen Ausgleichsbehälter. Die 
Mischung nur dort zu ändern, reicht nicht unbedingt. Denn dieses Wasser 
kommt nicht so schnell in den Kühlkreislauf, weil es nicht umgepumpt 
wird.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Ja, im Handbuch steht genau welchen Typ man nehmen muss und dass niemals 
ein anderer verwendet werden darf.
Den Motor muss ich dann eine weile laufen lassen bis das Wasser sich 
einigermaßen vermischt, das wird wohl nicht in 5 Minuten passieren.

von Wilhelm F. (Gast)


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Markus Müller schrieb:

> Den Motor muss ich dann eine weile laufen lassen bis das Wasser sich
> einigermaßen vermischt, das wird wohl nicht in 5 Minuten passieren.

Meines Wissens hängt der Ausgleichsbehälter über einen Schlauch am 
Überdruckventil. Der Ausgleichsbehälter selbst ist ja auch drucklos, 
also nicht direkt in den Kühlkreislauf integriert. Das Wasser läuft also 
nur bei Bedarf nach, oder wird zurück gepumpt. Es steht dann unter 
Umständen für ewige Zeiten im Ausgleichsbehälter.

Es könnte aber sein, daß es direkt am Kühler noch einen Verschlußstopfen 
gibt, über den man direkt Zugang zum Kühlsystem hat. So wie bei früheren 
Autos, die keinen Ausgleichsbehälter hatten.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Ich schaue mir das mal genauer an wie man das bei meinem Auto richtig 
macht.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Markus Müller schrieb:
> Wie viele Minus Temperaturen hält ein Auto aus?

Ich war vor paar Jahren mal (dienstlich) noch einige 1000 km östlich
von dir.  Da sank die Temperatur innerhalb von 2 Tagen von 0 °C auf
-28 °C.  Die Autos fuhren alle noch problemlos dort, auch die Metro,
nur als Fußgänger musste man sehen, dass man immer mal wieder ins
Warme kam. ;-)  Am schlimmsten habe ich den Marsch einmal komplett
um den Roten Platz herum in Erinnerung, da man das Leninmausoleum
halt nur von der rechten Seite betreten darf, aber dann die
Kremlmauer nach links entlang verlassen muss.  Da sind die Russen
eisern, Ordnung muss sein. :-)  Danach dann eine Runde komplett um
den (abgesperrten) Platz, um in der Gepäckaufbewahrung den Rucksack
abzuholen ... wir waren dann froh, im GUM einen Tee schlürfen zu
können.

Selbst, wenn dein Kühler-Frostschutz bis -25 °C geht, von -28 °C
platzt das nicht gleich alles.  Mit dem Alkoholgehalt wird das
Kühlwasser dann ein dickes Gelee.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Meines Wissens hängt der Ausgleichsbehälter über einen Schlauch am
> Überdruckventil.

Bei den Autos, die ich bisher hatte, war das Überdruckventil immer im
Deckel des Ausgleichsbehälters. Wäre das Ventil zwischen Ausgleichsbe-
hälter und Kühlkreislauf, könnte man ja gar kein Wasser nachfüllen, da
dieses ja am Ventil hängenbleiben würde.

Um zusätzlichen Frostschutz einzufüllen, muss man, um Platz dafür zu
schaffen, vorher sowieso einen Teil des Kühlwassers ablassen. Nachdem
man anschließend den Ausgleichsbehälter wieder gefüllt hat, ist immer
noch Luft im Kühlkreislauf, die man dadurch herausbekommt, dass man den
Motor bei eingeschalteter Heizung und offenem Kühlwasserdeckel laufen
lässt. Man sieht dann, wie die Luft aus dem Ausgleichsbehälter heraus-
gluckert, wobei gleichzeitig der Wasserspiegel sinkt. Man füllt dann
solange Wasser und/oder Frostschutz ein, bis das Gluckern aufhört und
der Wasserspiegel einen stabilen Stand innerhalb der Markierungen er-
reicht hat. Diesen Entlüftungsprozess kann man noch etwas unterstützen,
indem man währenddessen die Wasserschläuche durchknetet. Nach diesem
Vorgang sollte das Wasser-Frostschutz-Gemisch ausreichend vermischt
sein.

Nach der nächsten Fahrt sollte man den Kühlwasserstand sicherheitshalber
noch einmal kontrollieren und ggf. weitere Flüssigkeit nachfüllen.

von Karl H. (kbuchegg)


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> Im Handbuch steht, dass eine 40%ige Kühlflüssigkeit -25°C kann.
> bei 50% sind das -30°C, also muss ich nur 10% nachfüllen
> Wenn dann z.B. 5l sind sind, dann würde ich 500ml raus holen#
> und einfach diese mit Kühlmittel nachfüllen. Somit müsste ich
> -30°C haben.

Das du dich mal nicht täuscht :-)

rechnen wir doch mal


Du hast 1L Flüssigkeit mit 40%. dh von 1000ml Flüssigkeit sind 400ml 
reiner Frostschutz

  komplett Flüsigkeit        davon Frostschutz

    1000                           400

jetzt nimmst du 100ml raus (die ominösen 10%). Mit der Flüssigkeit 
entnimmst du aber auch Frostschutz, denn du kannst ja nicht einfach nur 
Wasser rausholen. Also sind bei den 100ml auch 40% (=40ml) Frostschutz 
dabei, die du entnimmst.

   -100 -> 900                     -40 -> 360

dann füllst du mit 100 ml Frostschutz auf

  +100 -> 1000                     +100 -> 460

von den 1000ml Flüssigkeit, die du nach der Operation hast, sind jetzt 
460ml Frostschutz. Du hast also die Konzentration von 40% auf 46% 
erhöht.

von Sven P. (Gast)


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Spontan würde mir jetzt noch das Nachtanken einfallen; insbesondere aus 
kalten Kanistern. Wäre nicht die erste Spritpumpe, die den 
Temperatursturz übel nimm...

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Selbst, wenn dein Kühler-Frostschutz bis -25 °C geht, von -28 °C
> platzt das nicht gleich alles.  Mit dem Alkoholgehalt wird das
> Kühlwasser dann ein dickes Gelee.

Ja, 3K unter der "erlaubten" Temperatur ist normalerweise kein Problem.
Die Konsistenz der gefrierenden Flüssigkeit durchläuft folgende Phasen:

1. lose Eiskristalle in Flüssigkeit
2. Schneematsch
3. Eissorbet
4. fester Block

Ab Phase 3 kann beim Starten des Motors die Wasserpumpe leiden, da sie
nicht für den Transport von dickflüssigen Medien vorgesehen ist. Falls
sie kräftig genug ist, das Sorbet umzuwälzen, können durch den erhöhten
Druck Schläuche platzen. Außerdem gibt es wohl im Motorblock irgendwel-
che Sicherheitsstopfen (kenne ich nur vom Hörensagen, habe sie noch nie
gesucht), die bei starker Ausdehnung der gefrierenden Flüssigkeit her-
ausgedrückt werden. Damit der Motorblock platzt, muss die Temperatur
schon sehr weit unter die offizielle untere Temperaturgrenze des Kühl-
mittels sinken. Da die Ausdehnung desselben schon während der "Matsch"-
Phase erfolgt, findet es praktisch immer eine Möglichkeit, den Motor-
block anderweitig zu verlassen. Problematisch wird es nur, wenn fast gar
kein Frostschutz im Kühlwasser vorhanden ist, weil dann die "Matsch"-
Phase nur sehr schmal ist und das Wasser ziemlich direkt vom flüssigen
in den festen Zustand übergeht.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Ich habe mir eine Flasche besorgt und einen knappen Liter ausgetauscht.

Mit einer Spritze und einem Schlauch erst die alte Flüssigkeit aus dem 
Ausgleichbehälter heraus gesaugt und dann beim laufenden Motor 
nachgefüllt.

An den Behälter gehen zwei Schläuche und bei laufendem Motor plätschert 
da Wasser durch, also wird das ganze so nach und nach durchmischt.

Jetzt lasse ich den Motor noch eine Stunde laufen und dann wird auch gut 
sein und ich kann beruhigt schlafen ;-)
Und die Batterie wird dabei auch noch etwas aufgeladen. Man merkt schon 
dass bei der Kälte die Batterie schwächelt, ich werde wohl für nächsten 
Winter eine neue brauchen.

Danke für die Tipps!

von Bernd F. (metallfunk)


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Was auch recht häufig passiert: Der Motor stirbt den
Hitzetod.

Wieso? Das Kühlwasser bekommt,( wie schon geschrieben) die
Konsistenz von Sulzschnee.

Der Motor springt an und läuft. Der Kühler verstopft allerdings
völlig. Der Fahrtwind hält hier die Temperatur auch schön im
zweistelligen Minusbereich während der Motor kocht.

Also sollte man bei extremer Kälte sein Motorthermometer immer
im Auge behalten.

Dumm ist es nur, wenn dieser Fühler im Kühler steckt.

von Wilhelm F. (Gast)


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Markus Müller schrieb:

> An den Behälter gehen zwei Schläuche und bei laufendem Motor plätschert
> da Wasser durch, also wird das ganze so nach und nach durchmischt.

So, ich habe bei meinem Fiesta auch noch mal nachgeschaut, allerdings im 
Reparaturhandbuch. Der hat auch einen Druckbehälter mit Überdruckventil 
im Plastikschraubdeckel. Damit ist der Druckbehälter bei heißem Motor 
dann auch etwas gefährlich, wie ein Dampfkochtopf. Immerhin sind diese 
Überdruckventile auf 1 bar Überdruck ausgelegt. Und das erreicht Wasser 
bei ungefähr 130°C.

Da die Flüssigkeit im Behälter schön neu und klar aussieht, glaubte ich 
wirklich, daß die Flüssigkeit nicht im Kühlkreislauf zirkuliert. Denn, 
bei früheren Autos war das Kühlwasser nach ein paar Monaten schon mal 
etwas rostbraun, wobei es vorher grün war.

Es ist hier inzwischen auch schweinekalt. Als ich gerade mit dem Rad 
nach Hause kam, stand auch einer draußen am Auto. Man muß nicht raten, 
was der machte. Es stand ein Kanister mit blauer Flüssigkeit davor... 
Auf dem Rad bemerkte ich deutlich Ostwind, das ist so ein Zeichen für 
knackiges trockenes interkontinentales Wetter. Dann bekomme ich hier 
auch mal ne Nase Berliner Luft mit. ;-)

Aber denk an den Sommer. Denn das höher dosierte Kühlmittel hat jetzt 
eine schlechtere Wärmeleitfähigkeit, wie auch Yalu oben schon anmerkte. 
Ich würde es aber auch über den Sommer drin lassen, wenn es keine 
Probleme gibt. Du kannst ja über die eingebauten Diagnosetools 
sicherlich auch die exakte Motortemperatur ablesen, ob und wie viel sich 
da gegenüber vorher verändert. Ohne extreme Fahrweise wird es sowieso 
gehen.

So ein Kühlkreislauf ist ohnehin sehr leistungsfähig, mehr als man 
glaubt. An einem früheren Auto baute ich mal den defekten Termostat aus 
(Kühlwasser kochte über), hatte keinen neuen, und fuhr einen Tag ohne. 
Selbst bei Vollgas auf der Autobahn blieb das Kühlwasser kalt, also 
Anzeigeinstrument im blauen Feld. Das soll man nicht zu oft und lange 
machen. Schadet dem Motor, und die Heizung bleibt ja auch kalt.

von El Patron B. (bastihh)


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Yalu X. schrieb:

>
> P.S.: Kauf dir als Auto ein älteres Modell aus dem Hause VW oder
>       Porsche. Da gefriert das Kühlwasser auch bei -80°C noch nicht ;-)

Lehn dich mal nicht zu weit aus dem Fenster ;) Mein VW Polo Coupe Bj. 
91' geht seit 3 Tagen nicht mehr an und das Wasser ist nen Eisblock.

[Edit] Ja Frostschutz ist drinne.

von Sebastian H. (electrician)


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Basti Benassi schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>
>>
>> P.S.: Kauf dir als Auto ein älteres Modell aus dem Hause VW oder
>>       Porsche. Da gefriert das Kühlwasser auch bei -80°C noch nicht ;-)
>
> Lehn dich mal nicht zu weit aus dem Fenster ;) Mein VW Polo Coupe Bj.
> 91' geht seit 3 Tagen nicht mehr an und das Wasser ist nen Eisblock.
>
> [Edit] Ja Frostschutz ist drinne.

Yalu meinte sowas:
http://www.generation-luftgekuehlt.de/

von Wilhelm F. (Gast)


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Sebastian H. schrieb:

> Yalu meinte sowas:
> http://www.generation-luftgekuehlt.de/

Jep. Mir war es auch sofort klar, wir hatten früher noch Käfer und 
Variant als Familienkutsche. Aber wegen der Luftkühlung war die 
Innenheizung sehr bescheiden, um nicht zu sagen, voll der Rohrkrepierer.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Basti Benassi schrieb:
> Mein VW Polo Coupe Bj.
> 91' geht seit 3 Tagen nicht mehr an und das Wasser ist nen Eisblock.

Bj. 91? Dann ist die Karre sicher noch nicht einmal eingefahren :D

Sebastian H. schrieb:
> Yalu meinte sowas:
> http://www.generation-luftgekuehlt.de/

Genau dieses :)

(der Käfer, der kleine Karmann-Ghia und ältere VW-Busse gehören
natürlich auch noch dazu)

von A. $. (mikronom)


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Karl Heinz Buchegger schrieb:
> rechnen wir doch mal
>
>
> Du hast 1L Flüssigkeit mit 40%. dh von 1000ml Flüssigkeit sind 400ml
> reiner Frostschutz
>
>   komplett Flüsigkeit        davon Frostschutz
>
>     1000                           400
>
> jetzt nimmst du 100ml raus (die ominösen 10%). Mit der Flüssigkeit
> entnimmst du aber auch Frostschutz, denn du kannst ja nicht einfach nur
> Wasser rausholen. Also sind bei den 100ml auch 40% (=40ml) Frostschutz
> dabei, die du entnimmst.
>
>    -100 -> 900                     -40 -> 360
>
> dann füllst du mit 100 ml Frostschutz auf
>
>   +100 -> 1000                     +100 -> 460
>
> von den 1000ml Flüssigkeit, die du nach der Operation hast, sind jetzt
> 460ml Frostschutz. Du hast also die Konzentration von 40% auf 46%
> erhöht.

Rechnen wir doch mal weiter: Wie oft muss man das machen, um für -30 °C 
geeignet zu sein? Wie lautet der Grenzwert für unendlich viele 
Auffüllungen?

:-)

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Bei -30°C muss ich zum Glück nicht unbedingt aus dem Haus. In der 
schönen warmen Bude lässt sich die Kälte draußen gut ertragen, auch wenn 
die 4 Wochen bleiben sollte. Jetzt ist es -14°C warm.

Nur das geliebte Auto steht draußen unter einem Dach. Es wäre schade, 
wenn es nur wegen "in der Kälte rumstehen" kaputt ginge, denn ich 
brauche das doch noch ab und zu.

Solange das Kühlmittel nur zähflüssig oder flockig wird ist mir das 
egal, Hauptsache da geht nichts kaputt. Der Diesel wird irgend wann auch 
mal so fest sein, dass der Motor ohnehin nicht mehr geht.

Die Alaska Autos werden wohl alle mit Benzin laufen.

Meine Kühler-Flüssigkeit sieht rosa aus, ohne Verschmutzung, so wie neu 
eingefüllt.

Im Sommer werde ich auch keine Kühl-Probleme bekommen, ich fahre immer 
spritsparend.

Ich hatte mir auch schon gedachte 20 Katzen über Nacht unter die 
Motorhaube zu stecken, so als ökologischen und CO2 neutralen 
Motor-Wärmer.

von Michael S. (technicans)


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Bernd Funk schrieb:
> Der Motor springt an und läuft. Der Kühler verstopft allerdings
> völlig. Der Fahrtwind hält hier die Temperatur auch schön im
> zweistelligen Minusbereich während der Motor kocht.

Der Kühler ist bei diesen Temperaturen gar nicht aktiv und somit
keine Problemquelle. Das Thermoventil das den Kühler dazu schaltet
öffnet meist so um die 90° und im normalem Betrieb ist die 
Kühlwassertemperatur  so bei 75°. Die Kühlung erfolgt nämlich in
aller Regel über die Oberfläche des Motorblocks und das reicht
sogar wenn draußen 20° Plus sind.

von Wilhelm F. (Gast)


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Markus Müller schrieb:

> Der Diesel wird irgend wann auch
> mal so fest sein, dass der Motor ohnehin nicht mehr geht.

Diesel ist heute von etwas anderer Konsistenz, als ich es noch von vor 
über 20 Jahren in Erinnerung habe.

Man mischte bei extremem Frost schon mal 2-3 Liter Benzin in eine 
Dieseltankfüllung, um die Gefriertemperatur und Paraffinausflockung 
etwas zu mildern, und das ging.

> Die Alaska Autos werden wohl alle mit Benzin laufen.

Ja, sicher. Die Amis haben wohl auch heute nur Benzin-Schlitten.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Die Kühlung erfolgt nämlich in
> aller Regel über die Oberfläche des Motorblocks und das reicht
> sogar wenn draußen 20° Plus sind.

Mach mal ne einfache Rechnung. Der Wirkungsgrad eines 
Mittelklasse-Wagens liegt bei etwa 30%. Angenommen, er hat 90PS 
Nutzleistung, also 66kW. Die 66kW sind da 30%. Und was sind die anderen 
70%? Richtig: 154kW Wärme. Wie willst du die an der Oberfläche des 
Blocks abführen?

von Uwe R. (aisnmann)


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Basti Benassi schrieb:
> Yalu X. schrieb:
>
>>
>> P.S.: Kauf dir als Auto ein älteres Modell aus dem Hause VW oder
>>       Porsche. Da gefriert das Kühlwasser auch bei -80°C noch nicht ;-)
>
> Lehn dich mal nicht zu weit aus dem Fenster ;) Mein VW Polo Coupe Bj.
> 91' geht seit 3 Tagen nicht mehr an und das Wasser ist nen Eisblock.
>
> [Edit] Ja Frostschutz ist drinne.

Ich kann da noch den Trabbi empfehlen. Erstens ist klar, und zweitens 
kann man ihn auch gut anschieben, falls die Batterie schlapp macht ;o)))

bye Uwe

von Tilo (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Mach mal ne einfache Rechnung. Der Wirkungsgrad eines
> Mittelklasse-Wagens liegt bei etwa 30%. Angenommen, er hat 90PS
> Nutzleistung, also 66kW. Die 66kW sind da 30%. Und was sind die anderen
> 70%? Richtig: 154kW Wärme. Wie willst du die an der Oberfläche des
> Blocks abführen?

Das ist die Maximalleistung die der Motor abgeben kann aber nie die 
Durchschnittsleistung.
Mit meinem aktuellen Golf Diesel muss bei diesem Wetter ca. 25km 
Autobahn fahren, bis der Motor endlich seine 90°C errreicht hat. Erst 
bei dieser Temperatur wird der Kühler überhaupt aktiv.

Ich wäre froh, wenn der Motor bei diesem Wetter überhaupt das Problem 
hätte, die Wärme loszuwerden. Dann würde der Dieselverbrauch nicht um 1l 
steigen.

von J.-u. G. (juwe)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Der Wirkungsgrad eines
> Mittelklasse-Wagens liegt bei etwa 30%. Angenommen, er hat 90PS
> Nutzleistung, also 66kW. Die 66kW sind da 30%. Und was sind die anderen
> 70%? Richtig: 154kW Wärme.

Diese Werte gelten aber nur bei Nenndrehzahl und Volllast. Für 
gemächliche Rumzottelei im Kompaktwagen dürften 10-15kW ausreichen.

Ich stimme Dir aber zu, die Oberfläche des Motorblocks wird wohl auf 
Dauer auch hier nicht für die Wärmeabfuhr ausreichen, zumal natürlich 
der Wirkungsgrad des Motors bei dieser geringen Leistungsabgabe 
schlechter ist.

von Wilhelm F. (Gast)


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J.-u. G. schrieb:

> Diese Werte gelten aber nur bei Nenndrehzahl und Volllast. Für
> gemächliche Rumzottelei im Kompaktwagen dürften 10-15kW ausreichen.

Das ist richtig, so sehe ich das auch, daß man bei normaler Fahrt einen 
Teil der Nennlast hat.

Aber nicht zu vergessen: Da ist der Motorwirkungsgrad auch viel 
schlechter. Der beste Wirkungsgrad ist bei ungefähr 70-80% Volllast 
ausgelegt.

> Ich stimme Dir aber zu, die Oberfläche des Motorblocks wird wohl auf
> Dauer auch hier nicht für die Wärmeabfuhr ausreichen, zumal natürlich
> der Wirkungsgrad des Motors bei dieser geringen Leistungsabgabe
> schlechter ist.

Jep, das meinte ich auch. Man hat da bei der geringen Teillast immer 
noch eine Wärmeabfuhr >20kW, was immerhin noch 10 Elektroheizlüftern zu 
je 2kW entspricht.

Wenn der Motor von alleine kühlt, dann hätte man schon beim Käfer das 
große Kühlgebläse einsparen können. Und luftgekühlte Motorrad-Motoren 
haben immerhin auch ein Kühlrippengeflecht. Das hat ja ein 
wassergekühlter Motor im Auto schon mal überhaupt nicht.

von J.-u. G. (juwe)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Wenn der Motor von alleine kühlt, dann hätte man schon beim Käfer das
> große Kühlgebläse einsparen können. Und luftgekühlte Motorrad-Motoren
> haben immerhin auch ein Kühlrippengeflecht.

Wobei Gebläse und Kühlrippen wahrscheinlich so ausgelegt sind, das sich 
auch im Hochsommer und bei hoher Leistungsabgabe das thermische 
Gleichgewicht im verträglichen Temperaturbereich einstellt.

Ein auf zweistellige Minusgrade ausgekühlter Motorblock kann allerdings 
zunächst einiges an Wärmeenergie aufnehmen, bis tatsächlich Kühlbedarf 
besteht, zumal auch die Innenraumheizung des PKW einiges an Wärmeabgabe 
aufnehmen wird.

Die Angaben von:
Tilo Lutz schrieb:
> Mit meinem aktuellen Golf Diesel muss bei diesem Wetter ca. 25km
> Autobahn fahren, bis der Motor endlich seine 90°C errreicht hat. Erst
> bei dieser Temperatur wird der Kühler überhaupt aktiv.

kann ich deshalb nachvollziehen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Uwe R. schrieb:
> Ich kann da noch den Trabbi empfehlen. Erstens ist klar, und zweitens
> kann man ihn auch gut anschieben, falls die Batterie schlapp macht ;o)))

Stimmt, Trabbi-Anschieben war eine der leichteren Übungen, wenn's
nicht gerade den Berg hoch ging. ;-)  Das konnte man fast noch
allein machen (zumal ein Zweitakter ohnehin anspringfreudiger ist
als ein Viertakter).

von Wilhelm F. (Gast)


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J.-u. G. schrieb:

> Wobei Gebläse und Kühlrippen wahrscheinlich so ausgelegt sind, das sich
> auch im Hochsommer und bei hoher Leistungsabgabe das thermische
> Gleichgewicht im verträglichen Temperaturbereich einstellt.

Beim Käfer verreckte auf Autobahnfahrten oft der dritte Zylinder, weil 
dort an dieser Stelle ausgerechnet der Ölkühler platziert war, und die 
Kühlluft dort ein klein wenig behinderte.

Mitte der 1960-er, lernten sie dazu, die Motoren von Variant und Bully 
waren dahin gehend schon verbessert.

Ich selbst fuhr auch schon 2 luftgekühlte VW-Motoren platt, das ist 
keine Kunst. Bei einem Wassergekühlten schaffte ich nur mal, daß das 
Kühlwasser vorne aus der Motorhaube raus spritzt, und die Scheiben 
wäscht.

Bei der Harley gab es diese Probleme auch, daß der zum Fahrzeugbug 
liegende Zylinder schneller verschleißt.

von J.-u. G. (juwe)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Beim Käfer verreckte auf Autobahnfahrten oft der dritte Zylinder, weil
> dort an dieser Stelle ausgerechnet der Ölkühler platziert war, und die
> Kühlluft dort ein klein wenig behinderte.

Tja, dann wahr wohl der Sommer zu heiß, der Berg zu steil oder der Käfer 
zu schwer. :)

Welch ein Glück, dass dem Trabbi der fehleranfällige dritte Zylinder 
fehlte.

von El Patron B. (bastihh)


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J.-u. G. schrieb:

> Welch ein Glück, dass dem Trabbi der fehleranfällige dritte Zylinder
> fehlte.

Lag aber eher daran, dass es allgemein zu wenig Zylinder und Ersatzteile 
gab =D

von Wilhelm F. (Gast)


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J.-u. G. schrieb:

> Welch ein Glück, dass dem Trabbi der fehleranfällige dritte Zylinder
> fehlte.

Ich kenne den Trabbi nicht. Aber er war wohl solide, wenn auch 
stinkeinfach, und vom Dorfschmied reparierbar. Z.B. wie die 
Citroen-Ente. War mal für Bauern gedacht, um über schlechte Feldwege zu 
fahren. Darum die berühmte schwabbelige französische Federung.

Na ja, aber der Zweizylinder-Zweitakter Goggomobil war auch nicht für 
Fahrleistungen von 200.000km gebaut. So weit wollte schon freiwillig 
niemand damit fahren.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wilhelm Ferkes schrieb:

> Ich kenne den Trabbi nicht. Aber er war wohl solide, wenn auch
> stinkeinfach, und vom Dorfschmied reparierbar.

Nein, den Dorfschmied brauchte es nicht, der Trabbifahrer genügte. ;-)

Es gab nichts, was der geübte Trabbifahrer nicht selbst repariert hätte.
Der ADAC wäre mit pleite gegangen, wenn er nur Trabbifahrer als
potenzielle Mitglieder gehabt hätte.

> Na ja, aber der Zweizylinder-Zweitakter Goggomobil war auch nicht für
> Fahrleistungen von 200.000km gebaut. So weit wollte schon freiwillig
> niemand damit fahren.

Ach, ich habe gestaunt, damit Leute in Bulgarien zu sehen, die mit
so einem Gefährt aus der DDR (also schätzungsweise 2,5 Mm weit,
eine Fahrtrichtung) einen Campinganhänger geschleppt haben.  Mit
so einer Kiste hintendran kann man (außer bergab) praktisch nur im
3. Gang fahren, 19 kW ist ja schließlich nur ein Motorradmotor …

Nach 200 Mm war in dem Gefährt vermutlich außer der Fahrgestellnummer
(wegen der Gültigkeit der Zulassung :) alles mittlerweile ausgetauscht
worden, aber existiert hat er sicher trotzdem noch.  Ja, ein bisschen
schräg war das schon, aber eben auch 'ne Legende.

von Uhu U. (uhu)


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Mich hat die handvoll Motor beeindruckt, als ich zum ersten mal einen 
Trabbi mit offener Haube gesehen habe.

von Wilhelm F. (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:

> Stimmt, Trabbi-Anschieben war eine der leichteren Übungen, wenn's
> nicht gerade den Berg hoch ging. ;-)

Anschieben, ganz alleine, mit defekter Batterie, das schaffte ich noch 
locker mit dem Uno (700kg). Jetzt, mit dem Fiesta (1200kg) nicht mehr.

von J.-u. G. (juwe)


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Basti Benassi schrieb:
> Lag aber eher daran, dass es allgemein zu wenig Zylinder und Ersatzteile
> gab =D

Ja ja, dieser unerträgliche Zylindermangel. Es wurden wohl einfach zu 
viele Zylinder gegen Devisen ins Ausland verkauft.

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Darum die berühmte schwabbelige französische Federung.

Na ja, immerhin gab es noch eine Federung. Heutzutage gilt es ja als 
zeitgemäß, auf eine Federung zugunsten der "Sportlichkeit" zu 
verzichten.

Jörg Wunsch schrieb:
> 19 kW ist ja schließlich nur ein Motorradmotor

Frag mal einen Motorradfahrer was der von 19kW hält. :)

von Tassilo H. (tassilo_h)


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Unter -30C wird wohl langsam ein Motorvorwaermer interessant... Nur dumm 
wenn der das Getriebe nicht mitwaermt:
http://www.youtube.com/watch?v=dIsG_8TVokw&feature=related
(so ab 2:40)

von Wilhelm F. (Gast)


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Uhu Uhuhu schrieb:

> Mich hat die handvoll Motor beeindruckt, als ich zum ersten mal einen
> Trabbi mit offener Haube gesehen habe.

Hat aber auch der Goggo.



J.-u. G. schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Darum die berühmte schwabbelige französische Federung.
>
> Na ja, immerhin gab es noch eine Federung. Heutzutage gilt es ja als
> zeitgemäß, auf eine Federung zugunsten der "Sportlichkeit" zu
> verzichten.

An Sportlichkeit liegt mir bei Ü50 auch nichts mehr. OK, den mit 
Eigenbastelei etwas aufgeputschten Manta GSI heute noch mal, das fände 
ich saugeil. Der war so hart gefedert und gedämpft und spritzig, daß nie 
ein Mitfahrer noch ein zweites mal mit mir mitfahren wollte. Hatten 
immer alle Muskelkater in den Oberschenkeln, nur vom Sitzen. Auf 
kurvenreiche Gebirgsstrecken getrimmt. OK, ein guter Benz ist auf der 
geraden Autobahn schneller. Man ist da kein Weltmeister mehr. In einer 
Doku-Sendung vor Jahren, war mal ein Thema, daß man besser mal größere 
ablesbare Ziffern in die Armaturen integriert. So allmählich kann ich 
das sogar selbst an mir nachvollziehen. Das wäre wichtig. Augen sind auf 
kurze Distanz mit 50 nicht mehr so adlerscharf wie mit 20. Meine älteren 
Nachbarn haben auch den Ford Fusion. Ist quasi ein Fiesta, nur liegt er 
höher, und hat für ältere Menschen einen bequemeren Einstieg. Immerhin 
ein Anfang.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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J.-u. G. schrieb:
>> Lag aber eher daran, dass es allgemein zu wenig Zylinder und Ersatzteile
>> gab =D
>
> Ja ja, dieser unerträgliche Zylindermangel.

Schlimmer noch: für jeden Trabbi brauchte man gleich zwei davon. ;-)

von Icke ®. (49636b65)


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Tilo Lutz schrieb:

> Mit meinem aktuellen Golf Diesel muss bei diesem Wetter ca. 25km
> Autobahn fahren, bis der Motor endlich seine 90°C errreicht hat.

Dito. Das ist genau die Strecke, die ich jeden Tag zur Arbeit fahre, die 
Hälfte davon Stadtverkehr. Ohne Zuschalten der Standheizung kommt die 
Karre bei den aktuellen Temperaturen noch nicht mal auf 90°.

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> An Sportlichkeit liegt mir bei Ü50 auch nichts mehr.

Pass mal auf das du nicht versehentlich einrostest.
Sicher kann man noch was machen, aber man ist eben
nicht mehr so geschmeidig wie vor 20 Jahren.

von Paul B. (paul_baumann)


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Wilhelm schrob:
>> An Sportlichkeit liegt mir bei Ü50 auch nichts mehr.

Man kann sich ja weniger anstrengende Disziplinen aussuchen, etwa die
4x4-Liter-Staffel.

Ich selbst war DDR-Meister im einarmigen Reißen, Träger der roten 
Mai-Nelke,
Teilnehmer am Werksküchen-Essen und weiterer hoher staatlicher und 
gesell-
schaftlicher Auszeichnungen.

;-)

Nachrichten vom Spocht: Thü-Ringen: Ein Tür wurde bei den offenen 
Meister-
schaften disqualifiziert. Grund: Sie schlug zu....

In diesem Sinne

SPOCHT FREI!

MfG Paul

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Paul Baumann schrieb:
> Nachrichten vom Spocht: Thü-Ringen: Ein Tür wurde bei den offenen
> Meister-
> schaften disqualifiziert. Grund: Sie schlug zu....

:D :D :D

Soviel Kalau in so wenigen Worten habe ich noch nie gesehen, alle
Achtung!

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> An Sportlichkeit liegt mir bei Ü50 auch nichts mehr.
>
> Pass mal auf das du nicht versehentlich einrostest.
> Sicher kann man noch was machen, aber man ist eben
> nicht mehr so geschmeidig wie vor 20 Jahren.

Sag das mal nicht! Beim Amt sind sie ja neuerdings der Meinung, daß ich 
mit Ü50 der Super-Bauhelfer wäre bzw. würde...

Aber ich meinte sportliche Autos, nicht mich selbst. Obwohl manchmal 
noch das Pferd (PS) mit mir durch geht, wenn ich an frühere Gefährte 
denke. Inzwischen muß ich nicht mehr jedes Steinchen auf der Straße wie 
einen Fußtritt spüren. Tendiere da heute eher zu den französischen 
Schwabbelkisten.

Nee, also, ich war gestern bei Frost immerhin noch 10km weit mit dem 
Fahrrad draußen. Manche 70-jährige sieht man hier auch auf dem Rad. Geht 
also. Eine gute Pelzmütze fehlt mir noch, dann geht es prima auch mehr 
als 10km.

Heute hab ich aber das Auto mal bewegt, das muß alle 2 Wochen mal sein. 
Denn die Standby-Verbraucher saugen auch die Batterie leer. Der Starter 
klang schon sehr schwach, aber die Mühle springt immer sofort an. Um die 
Batterie wenigstens mal ein klein wenig nachzuladen, ließ ich auf einem 
Kaufhausparkplatz den Motor auch eine Viertelstunde laufen. Wenn es 
wärmer wird, gehe ich mal raus, und mache eine Strommessung bei 
ausgeschaltetem Auto an der Batterie. Möchte mal wissen, was da wirklich 
an Standby-Strömen fließt. Länger als einen Monat stehen ist bei den 
modernen Autos grenzwertig. Dann kann die Batterie mal ganz leer werden. 
Wie gesagt, nicht von selbst, sondern durch die Standby-Verbraucher. 
Einer dieser Verbraucher, der sofort auffällt, ist ja z.B. die 
Wegfahrsperre mit der immer blinkenden LED. Und da gibt es sicher 
andere, die nicht so direkt auffallen. Der Empfänger der funkgesteuerten 
Türverriegelung könnte beispielsweise auch dauerhaft auf Standby laufen.



Paul Baumann schrieb:

> Wilhelm schrob:
>>> An Sportlichkeit liegt mir bei Ü50 auch nichts mehr.
>
> Man kann sich ja weniger anstrengende Disziplinen aussuchen, etwa die
> 4x4-Liter-Staffel.
>
> Ich selbst war DDR-Meister im einarmigen Reißen,

Exakt, Paul. Manche Sportarten sind doch gar nicht so schlecht.

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Ich fahre auch nur luftgekühlt (klingt einfach besser).

Kein Auto, dafür ein Dnepr- und ein Guzzi-Gespann. Problemlos im Winter,
ab und zu bekomme ich die Guzzi nicht an weil sie keinen Kickstarter
hat. Im Moment habe ich beide abwechselnd am Ladegerät damit die Akkus
immer voll sind. Ich bin mal gespannt, wie das die Woche noch mit den
Temperaturen wird. Tartarenmeldungen oder Ernst ? ;-)

von Wilhelm F. (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:

>> Na ja, aber der Zweizylinder-Zweitakter Goggomobil war auch nicht für
>> Fahrleistungen von 200.000km gebaut. So weit wollte schon freiwillig
>> niemand damit fahren.
>
> Ach, ich habe gestaunt, damit Leute in Bulgarien zu sehen, die mit
> so einem Gefährt aus der DDR (also schätzungsweise 2,5 Mm weit,
> eine Fahrtrichtung) einen Campinganhänger geschleppt haben.  Mit
> so einer Kiste hintendran kann man (außer bergab) praktisch nur im
> 3. Gang fahren, 19 kW ist ja schließlich nur ein Motorradmotor …

Wie denn, durfte man mit der Mopederweiterung sogar einen Anhänger 
ziehen?

Ein Kumpel aus der Straße hatte mal ein abgemeldetes altes Goggomobil 
auf dem Hof stehen. Eigentlich für den Schrott, oder ein paar 
Ersatzteile. Bj. etwa 1955, und der war ja dann etwa 1973 auch schon 
satte 18 Jahre alt. Nun ja, wie der Teufel es so will, wir hätten als 
Jugendliche gerne eine Spritztour damit gedreht. Hatten aber alle kein 
Geld für einen Liter Benzin.

Aber nichts leichter als das: Man hatte aber Strom, um die Batterie zu 
laden. Also schraubten wir die Zündkerzen aus dem Motor heraus, und 
fuhren einen Kilometer auf Batterie, mit dem Starter. Der war ganz schön 
kräftig.

Ein Maurer aus dem Dorf goß den durchgerosteten Boden seines Goggos mit 
Mörtel aus, und kam dann auch durch den TÜV. ;-)

Übrigens durfte man den Goggo mit kleinem Motorradführerschein bis 
250ccm fahren. So einen Schein hatte ich auch mal. Nannte sich Klasse 4 
alt. Die älteren Leute hatten teils gar keinen PKW-Führerschein. 
Deswegen hatten sie dann solche Autos.



Joachim Drechsel schrieb:

> Ich bin mal gespannt, wie das die Woche noch mit den
> Temperaturen wird.

Von den -30°C spüre ich auch noch nichts. Das Thermometer im Auto, was 
an der Straße draußen steht, zeigte -4°C an. Der Schnee sublimiert aber 
deutlich, ist nicht angetaut. Und die Ohrenspitzen blättern auf dem 
Fahrrad auch noch nicht ab.

von Paul B. (paul_baumann)


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Joachim schrob:
>Ich bin mal gespannt, wie das die Woche noch mit den
>Temperaturen wird. Tartarenmeldungen oder Ernst ? ;-)

Naja, weniger als −273,15 °C werden es nicht werden...
Das ist dann wirklich mai-kühl.

Mein Nachbar war heute früh begeistert, daß an seinem Auto der 
Nachschall-
dämpfer längs aufgeschlitzt war. Er fährt nur kurze Strecken und im 
Nachschalldämpfer ist das kondensierte Wasser gefroren. Jetzt klingt das
Gefährt sehr zornig...
Er selbst auch.
:-(
MfG Paul

von Stefan K. (stk)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Wie denn, durfte man mit der Mopederweiterung sogar einen Anhänger
> ziehen?

Was sonst hätte man den Klaufix spannen sollen?

von Wilhelm F. (Gast)


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Stefan K. schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Wie denn, durfte man mit der Mopederweiterung sogar einen Anhänger
>> ziehen?
>
> Was sonst hätte man den Klaufix spannen sollen?

Erläutere den Begriff "Klaufix" mal näher. Den hörte ich im Leben noch 
nie.

von Michael S. (technicans)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Sag das mal nicht! Beim Amt sind sie ja neuerdings der Meinung, daß ich
> mit Ü50 der Super-Bauhelfer wäre bzw. würde...

Man gut das man dann die Ü50-Trumpfkarte ausspielen kann.
Ein kaputten Rücken glaubt dir unbesehen jeder Personaler.

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Nee, also, ich war gestern bei Frost immerhin noch 10km weit mit dem
> Fahrrad draußen.

Keine gute Idee weil du dabei viel Wasser verlierst und das kann
evtl. gefährlich werden.

Wilhelm Ferkes schrieb:
> Von den -30°C spüre ich auch noch nichts. Das Thermometer im Auto, was
> an der Straße draußen steht, zeigte -4°C an. Der Schnee sublimiert aber
> deutlich, ist nicht angetaut. Und die Ohrenspitzen blättern auf dem
> Fahrrad auch noch nicht ab.

So kalt wird es wohl nicht werden, aber mit z.Zt. -11Grad hier
wird es wohl diese Nacht schon recht übel werden.

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Ein Klaufix ist ein praktisches kleines Hängerle ...

Meiner sit selbstgebaut, zulassungs- und TÜV-frei. Sehr praktisch !

von Stefan K. (stk)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Erläutere den Begriff "Klaufix" mal näher. Den hörte ich im Leben noch
> nie.

Vor 1989 kannte ich den Begriff auch noch nicht.
Statt einer Erklärung 2 Links mit Bildern.

http://211611.homepagemodules.de/t524511f11793487-Oldtimertag-in-Eickendorf-Boerdeland.html#msg7911304

oder von hier http://www.cosmiq.de/qa/show/1072335/Was-ist-ein-Klaufix/

"Bezeichnung für einen kleinen, wendigen, einachsigen Anhänger, mit dem 
man zu DDR Zeiten bestimmte Konsum- oder Industriegüter schnell und ohne 
größeren Aufwand umlagern konnte"

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Wie denn, durfte man mit der Mopederweiterung sogar einen Anhänger
> ziehen?

Du hast noch nie einen Trabbi von nahem gesehen, oder?

Ein Trabbi ohne Hamsterhaken war schon fast eine Seltenheit.

von Wilhelm F. (Gast)


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Stefan K. schrieb:

> Vor 1989 kannte ich den Begriff auch noch nicht.
> Statt einer Erklärung 2 Links mit Bildern.

Danke. Bei dem Wort Klaufix dachte ich an Klau, wie Diebstahl.



Jörg Wunsch schrieb:

> Du hast noch nie einen Trabbi von nahem gesehen, oder?

Nee, nicht wirklich von nahem. Nur das westliche Goggomobil.

Unsere Nachbarn hatten ein Goggomobil. Und deren Kinder prahlten 
furchtbar, uns mit dem Goggo überall zu versägen. Na ja, das Ding klang 
bei 30km/h auch schon wie eine laute Kreissäge, und man meinte, man säße 
im Flugzeug...

von Gerhard O. (gerhard_)


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Hier etwas Senf zum Thema aus meiner Gegend:

Bei uns (Alberta) kamen früher Wintertemperaturen bis zu -45 Grad öfters 
vor. Mitte der 70er Jahre gab es mal eine vierwöchige Kälteperiode im 
Jänner mit Tageshöchsttemperaturen von nie höher als -40 Grad. Man 
gewöhnt sich allerdings daran. Die Luft ist dann so trocken dass man bei 
Sonnenschein sogar keine Handschuhe braucht. Man sah deswegen auch nicht 
viel weniger Autos auf den Straßen. Die Volkswagen Käfer hatten damals 
sogar einen eigenen Benzin Heißluftheizer mit beeindruckender Kapazität 
eingebaut. Da wurde es gleich zum nicht mehr aushalten warm. Allerdings 
brauchten die Käfer kein Kühlwasser;-)

Unter -20 Grad empfiehlt es sich auch den Serienmäßig eingebauten 
"Blockheater" ein bis zwei Stunden vor dem Start einzuschalten obwohl 
die meisten Autos bei guter Batterie auch noch unter -30 Grad 
anspringen. Solange man die empfohlene Motorkühlflüssigkeit(Ethylene 
glycol or Propylene glycol) in entsprechender Verdünnung verwendet gibt 
es damit auch keine Probleme.

Das empfohlene Windschutzscheibenmittel wird dann unverdünnt aufgefüllt. 
Man braucht es allerdings sowieso nur wenn es um die Null Grad oder 
wärmer ist weil bei Tieftemperaturen die Straßen sehr sauber bleiben.

Bei uns macht man sich eigentlich nur wenig Gedanken darüber. Es 
empfiehlt sich allerdings bei Autofahrten sich wintermäßig anzuziehen 
damit man bei einer Panne oder Unfall noch Überlebenschancen hat. Auch 
sollte man noch Essen und andere Überlebenssachen im Auto mitführen. Man 
sollte sich im Notfall nicht unbedingt auf das Mobilfunknetz verlassen 
weil man auf vielen Landstraßen leicht den normalen Funkbereich 
verlassen kann. Es empfiehlt sich bei Fahrten in menschenleeren Gebieten 
ein Satellite Phone zu mieten.

mfg,
Gerhard

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Danke. Bei dem Wort Klaufix dachte ich an Klau, wie Diebstahl.

Davon war der Name sicherlich abgeleitet.  Wie schon Walter Ulbricht
sagte: "Aus unseren volkseigenen Betrieben ist noch viel mehr
herauszuholen!" :-)

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael S. schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb:
>> Sag das mal nicht! Beim Amt sind sie ja neuerdings der Meinung, daß ich
>> mit Ü50 der Super-Bauhelfer wäre bzw. würde...
>
> Man gut das man dann die Ü50-Trumpfkarte ausspielen kann.
> Ein kaputten Rücken glaubt dir unbesehen jeder Personaler.

Vor allem bekommt man als Hilfsarbeiter sowieso erst mal die schlimmste 
Drecksarbeit, die niemand machen möchte. Ein Bekannter, der als Helfer 
in die Dachdeckerei ging, kennt das auch so. Die jüngeren Kollegen 
versuchen noch, den Helfer absichtlich fertig zu machen. Das ist ein 
ähnliches Gemobbe wie hier in manchen Threads, wo es um Ingenieur FH vs. 
Uni oder Bachelor vs. Meister geht. Es kann ja keiner den anderen in 
Frieden lassen. Der Mensch braucht die gesunde Hackordnung.

Ja, da mit dem Rücken ist auch was im Busch. Innerhalb des letzten 
Jahres war ich schon zwei mal für ne Rückenspritze beim Arzt, 
Sofortmaßnahme, es ging gar nichts mehr. Das ist echt eklig, und da in 
der Richtung läßt sich auch was machen.

Die früheren Entwicklerkollegen, die immer etwas länger als 8 Stunden 
vor dem PC saßen, hatten das teils mit 30 schon. Es ist also nicht nur 
eine Frage körperlicher Schwerarbeit. Mit 20 machte es mir auch noch gar 
nichts aus, mal eine zentnerschwere Kabelrolle über 10 Etagen hoch in 
den Rohbau zu tragen.



Paul Baumann schrieb:

> Mein Nachbar war heute früh begeistert, daß an seinem Auto der
> Nachschall-
> dämpfer längs aufgeschlitzt war. Er fährt nur kurze Strecken und im
> Nachschalldämpfer ist das kondensierte Wasser gefroren. Jetzt klingt das
> Gefährt sehr zornig...
> Er selbst auch.

Immerhin ist so ein Nachschalldämpfer oft noch leicht austauschbar.

Der vergangenene Winter war ja etwas ausgiebiger, mit Schnee und auch 
mal Tauwetter. Und zwar hatte ich da in beiden Türen im Auto jeweils 
einen etwa 5kg schweren Eisklotz drin, und bemerkte es nicht. Als es 
wärmer wurde, klang es im Auto in Kurven und beim Bremsen etwas nach 
Badewanne, und ich fand dann Wasser in beiden Türen. Fahrer- und 
Beifahrertür schön gleichmäßig, das war also kein Zufall. Vor das 
Wasserablaufloch legte sich von innen eine Plastikfolie, die nicht so 
ganz sauber verarbeitet ist. Immerhin kann man dort mal z.B. mit einem 
Schlüssel hinein stechen.



Dann kaufte ich mein Auto vor Jahren mal in einem Spätsommer. Vom Werk 
war Sommerwaschwasser in der Scheibenwaschanlage. Das Wetter war wohl so 
gut, daß ich bis zum November kaum die Scheibenwaschanlage benutzte. Im 
November fror es dann mal ordentlich, und die Scheibenwaschflüssigkeit 
war auch prompt eingefroren. Ich geriet etwas in Panik, kaufte auch 
sofort Frostschutzkonzentrat, und füllte auf. Dann ließ ich den Motor 
eine Stunde laufen, und fuhr etwas herum, damit Behälter und Schläuche 
auftauen. Im Schadensfall hätten sie mir sicher vorgeworfen, daß ich 
selbst schuld sei, und die Garantie nicht einspringt. Da werden die 
Brüder ja gerne kleinlich, und schauen, ob sie dir selbst was anhängen 
können, trotz vollmundiger Versprechen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Gerhard O. schrieb:

> Bei uns (Alberta) kamen früher Wintertemperaturen bis zu -45 Grad öfters
> vor.

Was nehmt ihr da an Motorölsorten?

> Auch
> sollte man noch Essen und andere Überlebenssachen im Auto mitführen. Man
> sollte sich im Notfall nicht unbedingt auf das Mobilfunknetz verlassen
> weil man auf vielen Landstraßen leicht den normalen Funkbereich
> verlassen kann.

Ich nehme auch auf längeren Deutschlandreisen z.B. über 500km mal immer 
eine dicke Wolldecke mit. Auch im Sommer, wenn man mal nachts von der 
Tour nach Hause zurück reist, wird es kälter, wenn man sich auf einem 
Rastplatz mal zwei Stunden aufs Ohr legen muß, weil man übermüdet ist.

Zwei große PET-Flaschen Wasser und ein Notfutter wie Erdnüsse in der 
Dose oder Chips, was nicht verdirbt und sehr energiereich ist, sind 
immer dabei.

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Wie war das noch mit der ausklappbaren Fespergarnitur am Lenkrad?
Autobahn geht eh nur gerade aus.

von Wilhelm F. (Gast)


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Markus Müller schrieb:

> Wie war das noch mit der ausklappbaren Fespergarnitur am Lenkrad?

Und wer frischt die täglich auf?

> Autobahn geht eh nur gerade aus.

Joa. Ich erlebte schon einen Sekundenschlaf-Unfall als Beifahrer, der 
von der Entfernung her gar nicht so weit ging. Habe ihn dank 
Verbundglas-Windschutzscheibe überlebt, da prallten bei hoher 
Geschwindigkeit schwere Trümmerteile ab.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Vom Werk war Sommerwaschwasser in der Scheibenwaschanlage.

Das kenne ich. Ende letzten Jahrtausends mal eine A-Klasse (W168) im 
Oktober in Rastatt abgeholt, und im Dezember oder vielleicht auch Januar 
auf der notgesalzenen A24 nach Hamburg eine eingefrorene 
Scheibenwischpumpe gehabt. Tolle Aktion, vor allem, weil daraufhin eine 
Sicherung durchgebrannt ist und als Folge die Airbag-Warnanzeige anging.
Alle zehn, fünfzehn Kilometer anhalten und die Scheibe von Hand 
saubermachen hat echt Spaß gemacht, vor allem, weil ich einen recht 
dringenden Termin in Hamburg hatte.

In der Vertragswerkstatt ob meiner Beschwerde blankes Unverständnis.

von Wilhelm F. (Gast)


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Rufus Τ. Firefly schrieb:

> In der Vertragswerkstatt ob meiner Beschwerde blankes Unverständnis.

Am besten spritzt man bei einem Neuwagen den Scheiß einfach raus, und 
füllt mit Frostschutz neu auf.

Mein Vater, fast 80, sagte mir kürzlich, daß er nur noch 
Winterfrostschutz in die Scheibenwaschanlage füllt. Manche Menschen 
fahren gar nicht so viel. Er kannte mein Ärgernis auch.

Er gab mir den Kanister mit grünem Sommerscheibenwaschzeugs mit. Damit 
kann ich in der Wohnung noch Fenster putzen, das muß man ja nicht gleich 
in den Abfluß kippen.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>
>> Bei uns (Alberta) kamen früher Wintertemperaturen bis zu -45 Grad öfters
>> vor.
>
> Was nehmt ihr da an Motorölsorten?

Am besten ist für Tieftemperaturen 5W40 synthetisches Motoröl. Bei -30 
Grad startet es sich mit synthetischen Öl deutlich leichter.
Bei diesem Thema empfiehlt sich auch die Autobatterie zu beachten. Ich 
tausche meine Batterie spätestens alle fünf Jahre aus. Danach merkt man 
bei tiefen Temperaturen wie es wirklich mit den Kaltstarteigenschaften 
der Batterie bestellt ist. Unter -30 Grad schließe ich auch für eine 
Stunde vor der Fahrt den sogenannten "Blockheater" an. Eine längere 
Einschaltzeit ist normalerweise nicht notwendig und mit einem 
Zeitschaltuhr bequem zu verwirklichen. Wenn man das Auto in einer Garage 
parkt dann braucht man nicht einmal anschließen. In meiner Garage bleibt 
auch bei -40 Grad die Innentemperatur noch um die -14 Grad.

In kalten Gegenden empfiehlt sich notfalls ein geheizte 
Batterieumhüllung einzubauen. Manche Leute empfehlen angeblich auch vor 
dem Anlassen zuerst die Scheinwerfer für ein paar Minuten einzuschalten 
damit die beim Stromfluss entstandene Wärme zwischen den Platten die 
Anlass Leistung etwas verbessern soll. Ob daran etwas ist kann ich nicht 
beurteilen.

Es ist natürlich für gute Kaltstarteigenschaften auch wichtig dass der 
Motor in guten Zustand ist und auch sonst mit "Freuden" starten will.

Mein alter 1982 Honda Accord ohne ECM brauchte nur für eine Sekunde 
angelassen werden und schon lief der Motor.

Ich hatte früher einen 1973 Austin Mini. Beim Mini war die Batterie im 
Kofferraum und das Chassis diente als Rückleitung für den negativen 
Anschluss. Bei kaltem Wetter wollte sich der Anlasser trotz guter 
Batterie nicht willig drehen. Da maß ich den Spannungsabfall zwischen 
Motorblock und negativen Anschluss und war schockiert dass über das 
Chassis an die 6V anfielen! Kein Wunder dass sich bei -30 Grad nicht 
viel tat. Danach baute ich eine eigene negative Rückleitung ein und dann 
gab es auch bei -30 Grad keine Probleme mehr. Beim Mini baute ich auch 
übrigens eine selbst gebaute (MSD) "Multispark" Elektronische Zündung 
ein welche das Startverhalten beachtlich verbesserte.

Mit normalem Öl tut sich der Anlasser beträchtlich schwerer und die 
Batterie wird viel mehr belastet. Bei solchen Temperaturen hat die 
Batterie nur einen Bruchteil der angegeben Kapazität. Hier lohnt es sich 
die Batterien nicht nur Anhalt der Kapazität auszuwählen sondern man 
soll auch die sogenannte "Coldstart Cranking Amps" Werte beachten. Je 
höher desto besser liefert eine kalte Batterie noch genügend Strom.

In Bezug auf Anlasserstromaufnahme tut man sich mit einem 
Vierzylindermotor schon beträchtlich leichter. Die Leute mit ihren V8 
Motoren haben da eher Probleme.

mfg,
Gerhard

von Icke ®. (49636b65)


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Gerhard O. schrieb:

> Die Leute mit ihren V8 Motoren haben da eher Probleme.

Hilfsanlaßmotor einbauen. So haben es die Russen bspw. bei ihren 
Planierraupen gemacht.

http://www.ddr-baumaschinen.de/planierraupen_auf_ddr_baustellen.htm

Man mußte zuerst den Hilfsmotor elektrisch starten und dann raus auf die 
Kette klettern, um ihn dort mit einem Hebel an den Hauptmotor 
anzukuppeln. Und das hat immer funktioniert, auch bei strengsten 
Minusgraden. In unseren Baustellen-LKWs waren elektrische Heizer (ca. 
100W) eingebaut, die über Nacht das Kühlwasser lauwarm hielten.

von Oliver S. (phetty)


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A. K. schrieb:
> Den hatte wohl mal jemand nachgefüllt...

Vermutlich der Stift vom Baumarktleiter.

von Paul B. (paul_baumann)


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Icke schrob:
>Man mußte zuerst den Hilfsmotor elektrisch starten und dann raus auf die
>Kette klettern...

Es gab auch noch eine andere Variante: Den Hilfsmotor mittels Seilrolle
starten (wie bei Bootsmotoren), alle Ventile des Hauptmotors auf und
dann einkuppeln. Nach und nach dann die Zylinder in Betrieb nehmen.

Wir hatten auch ein Aggregat, welches mit Pressluft gestartet wurde.
Damit haben wir dann alle Karren (LKW) fremdgestartet, die unwillig
waren.

MfG Paul

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Russisches Motorrad, hier im Spessart vor ein Paar Jahren, -28°C:

Vergaser fluten bis es tröpfelt, dann ein Tritt und läuft.
Räudig aber willig. Trotzdem saukalt ...

(Dnepr MT11 Gespann, Vergaser K65)

von Wilhelm F. (Gast)


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Gerhard O. schrieb:

> Am besten ist für Tieftemperaturen 5W40 synthetisches Motoröl. Bei -30
> Grad startet es sich mit synthetischen Öl deutlich leichter.

Na, die Sorten sind ja dann auch nicht anders als hier in Mitteleuropa.

Aber, wie lange halten eigentlich euere Motoren? Kaltbetrieb ist ja 
extrem verschleißfördernd.

von Gerhard O. (gerhard_)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Gerhard O. schrieb:
>
>> Am besten ist für Tieftemperaturen 5W40 synthetisches Motoröl. Bei -30
>> Grad startet es sich mit synthetischen Öl deutlich leichter.
>
> Na, die Sorten sind ja dann auch nicht anders als hier in Mitteleuropa.
>
> Aber, wie lange halten eigentlich euere Motoren? Kaltbetrieb ist ja
> extrem verschleißfördernd.

Da ich keine Experte bin möchte ich hier nur meine eigene Beobachtungen 
und Erfahrungen wiedergeben.

Im allgemeinen ziemlich lang. 250000-500000 km sind durchaus gewöhnlich, 
wenn nicht gerade ein kritisches Teil ausfällt und dem Motor den Rest 
gibt wie es einem Bekannten vor ein paar Monaten passierte als die 
Zylinderkopfdichtung versagte und es der ausschlaggebende Grund war sich 
von dem Wagen zu trennen und sich an einem neuen Zuzuki Geländewagen zu 
erfreuen;-)

Ein Toyota Corolla in Alberta soll über eine Million km gelaufen sein.

Mein alter 1982 Honda Accord lief 290000 km bevor ich ihn in 2006 
verkaufte. Soll immer noch gut laufen wie ich kürzlich gehört habe.

Mein erster Ford mit V8 in 1970 lief auch über 300000 km. Der ging an 
Rost ein. Motorisch war alles in Ordnung und damals waren die Winter 
kälter. Das alte Ding war super zuverlässig und startete auch bei -35 
Grad ohne Mucken.

Japaner und D Typen scheinen im allgemeinen länger zu laufen wie USA 
gebaute aber das kann ich nicht selber beurteilen weil meine letzten 
zwei Autos Japaner waren. Die VW Diesel Typen halten oft sehr lange.

von Michael B. (michael_b56)


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Wie sieht das mit dem Getriebeöl aus? Bei meinem kürzlich erworbenen 
Neuwagen habe ich bei aktuellen Temperaturen (~15°C) doch ganz schön 
Probleme, die Gänge einzulegen; gerade was den Rückwärtsgang betrifft. 
Im Leerlauf den Schaltknüppel nach ganz Links gezogen und nachfolgendem 
Loslassen, kann man schön zusehen, wie er sich langsam in Richtung 
Neutralsstellung bewegt. Hatte ich bisher so bei keinem Auto!

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael B. schrieb:

> Wie sieht das mit dem Getriebeöl aus? Bei meinem kürzlich erworbenen
> Neuwagen habe ich bei aktuellen Temperaturen (~15°C) doch ganz schön
> Probleme, die Gänge einzulegen; gerade was den Rückwärtsgang betrifft.

Getriebeöl wird bei Minustemperaturen auch zäher.

Wenn du mal etwas Motor- oder Getriebeöl übrig hast: Stell es mal in 
einen Becher in den Gefrierschrank, und schau einfach.

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Heute: Vergaser fluten, ein Tritt läuft.
Möhre fährt, ich friere. Schxxxspiel ...

von Markus M. (Firma: EleLa - www.elela.de) (mmvisual)


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Neulich, -18°C, Sonnig.
Der Skoda, Diesel. Man merkt schon dass die Batterie sehr schwach ist, 
der Motor hat beim Starten fast nicht mehr gedreht. Aber ging gerade 
noch an.
Ich glühe immer 2x vor bei solchen Minustemperaturen bevor ich Starten 
versuche.

von Michael B. (michael_b56)


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> Getriebeöl wird bei Minustemperaturen auch zäher.

Die Frage ging weniger nach dem Warum als vielmehr, dass das schon bei 
-15°C geschieht. Oder habe ich Wasser im Öl?

von Wilhelm F. (Gast)


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Joachim Drechsel schrieb:

> Heute: Vergaser fluten, ein Tritt läuft.

Ersäuft der eigentlich nicht?

Wir hatten es ja früher bei Vergasermotoren mal, daß der Vergaser auch 
bei ausgeschaltetem Motor bei einem Tritt aufs Gaspedal eine 
Extra-Benzinmenge in den Luftkanal einpumpte. Den VW-Bully 
beispielsweise konnte man schon im Stand absaufen, selbst wenn bei 
abgezogenem Zündschlüssel sich ein Insasse im Fahrzeug befand, der ein 
paar mal das Gaspedal betätigte.

Bei ersoffenen Autos mußten wir schon mal die Zündkerzen heraus 
schrauben, trocknen, und den Motor mal leer durchdrehen lassen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Michael B. schrieb:

> Oder habe ich Wasser im Öl?

Keine Panik. Mit dem zäheren Öl bewegen sich die mechanischen Teile 
schwerer. Das Öl wird wie Honig. Wasser im Öl hat man nur im Motoröl, 
bei defekter Zylinderkopfdichtung. Oder wenn man nie Ölwechsel macht, 
und nur Kurzstrecken fährt. Kondenswasser aus den Verbrennungsgasen.

Als ich beim Wehrdienst war, hatten sie Benziner-Unimogs, wo sie schon 
mal zwei Liter mehr Öl beim Ölwechsel heraus holten, als sie vorher 
einfüllten. Rate mal, was die zwei Liter waren. Die Fahrzeuge fuhren 
immer nur 3km weit. Und im Winter ist es in der Eifel sehr kalt.

von Robert L. (lrlr)


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heute morgens ware auf der autobahn alle 4km ein LKW am pannenstreifen

dazwischen ab und zu mal auch eine auto..

also wirklich förderlich ist das wetter wohl nicht.. ;-)



normaler diesel ist abgeblich "nur" bis -20°C OK
der "premium" diesel mancher tankstellen bis -35°C

von Wilhelm F. (Gast)


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Robert L. schrieb:

> normaler diesel ist abgeblich "nur" bis -20°C OK

Früher kippte man bei Extremfrost mal zwei Liter Normalbenzin in eine 
Tankfüllung Diesel beispielsweise 50 Liter. Sollte das heute nicht mehr 
gehen?

von Stevko R. (stevko)


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@Wilhelm Ferkes:

>Ersäuft der eigentlich nicht?

Willi das ist ein "Uralt-Vergaser", so wie Du ihn aus Deine Jugendzeit 
kennst. ;-)

Der bekommt das Sprit-Luft-Gemisch über die Vergasernadel zugeteilt.
Die ist aber im Stand(= kein Gasgeben) Unten und verschliesst die 
Hauptdüse. Deshalb läuft beim Fluten kein Sprit in den Ansaugkanal.

Fluten = Schwimmer per Tupfer ausser Betrieb setzen und darum läuft das 
Vergasergehäuse voller Sprit.
Diese überschüssige Menge kann bei geschlossener Vergasernadel nicht in 
den Ansaugtrakt gelangen sondern läuft über das Tupferventil ab.

Sinn der Übung:
Wenn Du jetzt die Maschine startest und gleichzeitig Gas gibst, reist 
der Ansaugstrom viel mehr Kraftstoff aus dem Vergaser. Dort steht die 
Suppe eh kurz unterm Ansaugkanal.

==> Tupfer = Fluten gab es bei älteren Vergaser-Modellen, die keine 
Kaltstarteinrichtung haben.

Gruß
  Stevko

von Christian D. (christian_d) Flattr this


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also heut früh -22°C mein Diesel hat leicht das flocken angefangen und 
wäre fast ausgegangen bin einige zeit nur im Standgas gefahren da er 
kein Gas angenommen hat erst nach einigen Minuten Pause bei laufenden 
Motor lief er wieder rund und es konnte weiter gehen ;)

mfg

Chris

von Wilhelm F. (Gast)


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Stevko R. schrieb:

> @Wilhelm Ferkes:
>
>>Ersäuft der eigentlich nicht?
>
> Willi das ist ein "Uralt-Vergaser", so wie Du ihn aus Deine Jugendzeit
> kennst. ;-)
>
> Der bekommt das Sprit-Luft-Gemisch über die Vergasernadel zugeteilt.
> Die ist aber im Stand(= kein Gasgeben) Unten und verschliesst die
> Hauptdüse. Deshalb läuft beim Fluten kein Sprit in den Ansaugkanal.
>
> Fluten = Schwimmer per Tupfer ausser Betrieb setzen und darum läuft das
> Vergasergehäuse voller Sprit.
> Diese überschüssige Menge kann bei geschlossener Vergasernadel nicht in
> den Ansaugtrakt gelangen sondern läuft über das Tupferventil ab.
>
> Sinn der Übung:
> Wenn Du jetzt die Maschine startest und gleichzeitig Gas gibst, reist
> der Ansaugstrom viel mehr Kraftstoff aus dem Vergaser. Dort steht die
> Suppe eh kurz unterm Ansaugkanal.
>
> ==> Tupfer = Fluten gab es bei älteren Vergaser-Modellen, die keine
> Kaltstarteinrichtung haben.
>
> Gruß
>   Stevko

Stevko, ich kenne das ja.

Mopeds und Motorräder hatten einen Tupfer, um den Vergaser zu fluten.

Das muß aber ein Anachronismus sein, denn bei Autos ging das im selben 
Zeitalter schon automatisch.

von Robert L. (lrlr)


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>iter Normalbenzin in eine
>Tankfüllung Diesel beispielsweise 50 Liter. Sollte das heute nicht mehr
>gehen?

gehen schon

man soll nur nicht..

http://diepresse.com/home/panorama/oesterreich/729322/Kaelte_Wenn-das-Dieselfahrzeug-streikt-?direct=727941&_vl_backlink=/home/panorama/index.do&selChannel=119

von Wilhelm F. (Gast)


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Na ja, was man soll, und wirklich macht...

Ich müßte auch Panik vor der Dieselpest bekommen. Die gibt es ja auch.

Und vor einem Herzinfarkt.

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Topfen:

Es gibt kein "Tupferventil". Der Tupfer ist eine kleine Stange die
den Schwimmer herunterdrückt, dadurch öffnet das Schwimmerventil und
der Sprit läuft durch das Mischrohr in das Venturirohr. Dann ein
klein wenig Gas geben damit der Luftstrom den Sprit mitreißt.
Treten und läuft. Notfalls geht das auch mit Choke.

Hintrgrund ist eine Überfettung des Gemisches weil der Sprit sich an
kalten Motorenteilen niederschlägt und das eigentlich Gemisch nicht
mehr zündfähig ist.

Ist heute "Bäh" weil nicht "öko" und etwas Sprit herausläuft.

Egal. "Schadstoffreich und leistungsarm" (aber Spaß dabei :-)))

von Wilhelm F. (Gast)


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Joachim Drechsel schrieb:

> Hintrgrund ist eine Überfettung des Gemisches weil der Sprit sich an
> kalten Motorenteilen niederschlägt und das eigentlich Gemisch nicht
> mehr zündfähig ist.

Schade, wenn du die 1970-er Jahre verpaßtest. Wenn du da im Winter mal 
hinter einem Opel Kadett standest, der einen manuellen Starter-Choke 
hatte, dann weißt du, wie es riecht, und was Öko ist.

Wer dummerweise beim Start zufällig hinter einem Autoauspuff stand, war 
schon fast potentieller Kandidat für eine Asthma-Klinik.

Komisch. Wir hatten schon 1965 den Käfer mit Startautomatik. Der hatte 
moderne Features, was andere nicht hatten. Sowas wie ein elektrisch 
geheizter Bimetallstreifen stellte die Drosselklappe im Vergaser 
allmählich vom Kaltstart in Normalstellung. Man mußte sich also um 
überhaupt gar nichts mehr kümmern. Wirklich 100 Punkte dafür 
meinerseits. Die Konkurrenten Opel, Ford, etc. hatten alle noch nichts 
dergleichen, mußten mit dem manuellen Choke herum fummeln. Eben die 
Stinkerei mit den überfetteten Abgasen. Der mir als letztes bekannte Typ 
mit dem stinkigen Choke-Feature war ein Opel Ascona A Bj. 74. Also noch 
9 Jahre nach unserem Käfer keine Technologieverbesserung dort.

von Michael S. (technicans)


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Christian D. schrieb:
> also heut früh -22°C mein Diesel hat leicht das flocken angefangen und
> wäre fast ausgegangen bin einige zeit nur im Standgas gefahren da er
> kein Gas angenommen hat erst nach einigen Minuten Pause bei laufenden
> Motor lief er wieder rund und es konnte weiter gehen ;)

Vermutlich ist der Dieselvorfilter an den Heizkreislauf mit
angeschlossen und wenn die Wärme die Flocken wieder auflöst,
läuft er normal, selbst wenn der Diesel aus dem Tank
Außentemperatur hat. Ist zumindest bei meiner Mühle so.

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Schade, wenn du die 1970-er Jahre verpaßtest. Wenn du da im Winter mal
> hinter einem Opel Kadett standest, der einen manuellen Starter-Choke
> hatte, dann weißt du, wie es riecht, und was Öko ist.

In den 70ern hatte ich schon die erste Staffel Kreidler durch :-)
B-Kadetts hatte ich auch mal 2, nette Autos. Ich vermute, die Autos
waren zur der Zeit auch nicht weniger "Öko" wie die heutigen. Was
heute "Öko" ist definieren Lobbies und Hersteller, nicht Wissenschaftler
(zB Ökobilanz eines Elektroautos ? Eine Katastrophe).

Im Moment fahre ich nur noch Mopped (Dnepr- und ein Guzzigespann),
die alten Russenvergaser haben sogar Choke UND Tupfer.

>Wir hatten schon 1965 den Käfer mit Startautomatik.

Das Bimetall beim Käfer ging auch nur im Sommer (wie die Heizung) :-)))
Dafür hatte der die praktischen Halteschlaufen ...

von Icke ®. (49636b65)


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Joachim Drechsel schrieb:

> die alten Russenvergaser haben sogar Choke UND Tupfer.

Alte Russenautos kann man sogar ankurbeln. Das sorgte Anfang der 90er 
bei einem westdeutschen Bautrupp, der vor unserem Haus zugange war, für 
runtergeklappte Kinnladen. Die Batterie meines Lada mühte sich, den 
Motor durchzudrehen und die Jungs wollten schon schieben. Kurbel aus dem 
Kofferraum geholt, vorn angesteckt, zwei Runden geleiert, Motor läuft, 
ungläubiges Staunen...

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Bei der Dnepr (Modell "Toter Oktober") habe ich natürlich einen
Kickstarter. Dafür haben die Russen aber auch noch einen Mörderanlasser
spendiert mit lockeren 1,8 PS (der schmeißt auch einen 8 Zylinder
Diesel an).

Im Moment fahre ich da einen relativ neuen 750er Ural-Motor drinnen.

Alles stabil und aus dem Vollen gebissen, kein Plastik ;-)

von Wilhelm F. (Gast)


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Icke ®. schrieb:

> Alte Russenautos kann man sogar ankurbeln.

Auch den Renault R4 und die Citroen Ente. Die hatten eine Handkurbel an 
Bord. Als Jugendlicher versuchte ich mich mal am R4. Und das Kurbeln ist 
gar nicht so einfach, wie es aus sieht! Die Besitzer der Autos waren 
etwas kräftiger, Installateure vom Bau. Da sieht es dann auch schön 
leicht aus. So einer mit wollfädenen Oberarmen in Nadelstreifen bekäme 
da nicht viel gekurbelt.

Der Allgaier Diesel (Zweizylinder Diesel, Trecker mit ca. 20PS, Bj. etwa 
1955) hatte die Kurbel vorne fest eingebaut. Da war auch nichts zu 
machen, zumal man bei dem Traktorendiesel länger und kräftiger kurbeln 
mußte, bis er ansprang. Der Bauer schaffte das eben gerade so. Aber 
erst, nach dem er kräftig durchatmete, und in die Hände spuckte. Wie ein 
Weltmeister, der gerade eine Hantel anhebt. Es mußte aber auch einer im 
Trecker sitzen, der mit letzter Energie der Batterie den Vorglühschalter 
drehte, und fest hielt. Ein Vorglühschalter, auch in den frühen 
Merzedes-Modellen, war ein federnder Zug- oder Drehschalter separat zum 
Zündschlüssel, den man fest halten mußte, den man nicht einrasten 
konnte. Kalt ohne Vorglühen ging da gar nichts. Da müßte Tarzan dann 
ran.

Für Frauen allgemein ist das auch nichts. Obwohl ich ein paar kenne, die 
es könnten. Eine ist im Boxclub, sicherlich Superschwergewichtsklasse. 
Hübsches Mädel, aber ziemlich speckig.

Bei Mittel- und Oberklassefahrzeugen sah man keine Kurbeln. Da brauchte 
man sicher einen Sumo-Ringer, und davon gibts halt nicht so viele.

Bei Fahrzeugen mit Kurbel konnte man gelegentlich auch noch mit einem 
Hebel die Verdichtung etwas mindern, damit man die Kurbel gedreht 
bekommt.

So richtig ausgeklügelt hatten die Jungs den Handkurbelantrieb auch 
nicht. Man hätte mit der Kurbel eine Speicherfeder aufziehen können, die 
noch mit unterstützt. Z.B. was vom Kaliber einer Radfeder.

Den vorletzten Wagen (Fiat Uno 45) bekam ich bei defekter Batterie auch 
ganz alleine an. Er lies sich dank 700kg Leergewicht sehr leicht alleine 
ohne fremde Hilfe bis zu brauchbaren Rollgeschwindigkeiten schieben. 
Dann 2. Gang, und Kupplung fliegen lassen. Geht auf völlig ebener 
Straße. Das bißchen Energie der defekten Batterie reicht ja immer noch 
für die Zündung.



Joachim Drechsel schrieb:

> In den 70ern hatte ich schon die erste Staffel Kreidler durch :-)
> B-Kadetts hatte ich auch mal 2, nette Autos.

Wenn die Autos mal warm gefahren waren, liefen sie auch ordentlich. Eine 
1960-er Kreidler mit 4,5PS hatte ein Nachbar. Die war schon recht flott. 
Dieser Motor war in Blech gekapselt, und hatte an der Kurbelwelle ein 
festes Lüfterrad. Die Kreidler war der König unter den Mopeds. Sie 
machten wenig bis gar keinen Ärger.

Mein Bruder hatte mal Kadett B und Rekord C. Im Grunde wunderbare Autos 
für Bastler. An den Rekord mußte ich öfter ran, weil ich die Maschine 
aus dem Manta kannte, ist exakt das gleiche. Einen Rekord D mit 4 
Monaten TÜV hatte mein Vater, weil er über den Winter den Neuwagen nicht 
verheizen wollte. Beide Türen mußten innen mit einem Seil gegeneinander 
zugebunden werden, weil die Schlösser verschlissen waren. Das Seil hatte 
man dann vor dem Bauch gespannt. Es war ein ziemlich ausgeleiertes 
ehemaliges Taxi in den letzten Zügen. Er kaufte den Rekord, weil ich die 
Kisten ja etwas kannte. Motor und Getriebe waren ziemlich unkaputtbar, 
und wieder das selbe wie in Rekord C und Manta. Nach dem Winter 
verkaufte er den Wagen zum Einkaufspreis, also verlustlos, noch mal an 
jemanden, der Motor und Getriebe brauchte. Es handelte sich um 400DM, 
also 200€.

Der Rekord C meines Bruders war ein wunderbares Auto, man konnte sowohl 
in der vorderen Reihe als auch hinten richtig die Beine ausstrecken. Der 
wurde auch gerne als Taxi gekauft. Allerdings brummte der ganze Wagen 
bei ca. 100km/h. Das sagte der Privatverkäufer auch, und setzte dafür 
den Preis gut an. Die Kardanwelle hatte einen leichten Schlag, 
vermutlich setzte er damit mal auf einem hohen Randstein auf. Und wollte 
die Reparatur dann nicht mehr. Verbrauch seinerzeit 10 Liter Super bei 
strammer Fahrweise. Das war ein guter Wert. Wir fuhren mit frischem 
Führerschein ja nicht gerade wie Opa spazieren. Der Rekord machte auch 
noch gut 180km/h.

> Das Bimetall beim Käfer ging auch nur im Sommer (wie die Heizung) :-)))
> Dafür hatte der die praktischen Halteschlaufen ...

Na ja, gespuckt und unrund gelaufen, das hatten die meisten Autos nach 
dem Kaltstart. Man kannte gar nichts anderes.

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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<nostalgie>
Die Kreidlers mit Gebläsekühlung war die TM (5,8 PS) und die LF
(Mockick). Ich hatte beide (und RM, RS etc). Klassiker war der
Parka mit dem üblichen Werkzeug und Teilekränzchen unten (Taschen
kaputt).

Den B-Kadett konnte ich locker anschieben (Anlasser hin). Kleiner
Motor, wenig Verdichtung und ist angesprungen wenn man ihn nur
scharf angeschaut hat :-))) Schwachstelle war der Themostat. Hat
die Heizung gestunken war das Wasser alle ...

Fahrzeuge ohne Plastik und unnötigen Firelfanz halt. Handfest und
irgendwie "ehrlicher" wie der Kram heute.

</nostalgie>

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