Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Grundbeschaltung PIC - fehlt was?


von Dave C. (dave_chappelle)


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Aufgrund der Erhizung meines µC (PIC16F767) gehe ich ein wenig davon 
aus, dass in der Grundbeschaltung etwas fehlt?
Ich weiss "heiss" ist immer realtiv, an meinem verbrennt man sich aber 
nach ca. 1 sekunde draufhalten den Finger, manchmal tut er aber auch 
genau was er soll. µC sollte nicht kaputt sein, habe ihn auch schon 
ausgewechselt -> genau der selbe Fehler.

Zieht ca. 600mA habe es bisher stets geschafft die Versorgung schnell 
genug zu kappen.

PS: Interner Oszillator wird benutzt, deshalb kein Quarz o.ä.

MFG
Dave

von ula (Gast)


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So wirklich Aussagekräftig ist das Bild nicht.
Ich denka aber, Du hast einen sehr elementaren Fehler eingebaut:
- PIC verpolt
- Versorgungsspannung vertauscht
- Kurzschluß (irgendwo)
- Versorgungsspannung >> 5V
- ...

von Ga-st (Gast)


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Dave Chappelle schrieb:
> habe es bisher stets geschafft die Versorgung schnell
> genug zu kappen.

Woher weisst du das?

von Dave C. (dave_chappelle)


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ula schrieb:
> - PIC verpolt
> - Versorgungsspannung vertauscht
> - Kurzschluß (irgendwo)
> - Versorgungsspannung >> 5V
> - ...

Kann ich eigentlich allesamt ausschliessen, da der PIC die meiste Zeit 
sein Programm (PWM Ansteuerung einer RGB Lampe) einwandfrei durchläuft.
Nur manchmal eben hört alles auf einmal komplett auf (auch die Lampe 
leuchtet dann nicht mehr) und der PIC wird extrem warm.

Zudem muss ich sagen, dass ich die Schaltung nun das 3. mal komplett neu 
aufgebaut habe (elende Bastelei :P) und ich es für schier unmöglich 
halte 3 mal den gleichen Fehler zu machen, es sei denn natürlich der 
Fehler steckt schon in der Planung.

Ga-st schrieb:
> Woher weisst du das?

Mit 100% Gewissheit kann ich das nicht sagen, aber da der PIC sein 
Programm meistens erledigt gehe ich stark davon aus. Auch die Tatsache, 
dass ein Wechsel des PIC keine Besserung brachte (beim ersten Einstecken 
wurde er heiss) lässt mich darauf schliessen, dass der µC eigentlich in 
Ordnung ist.

Ich habe also eurer Meinung nach kein elementares Bauteil vergessen?

von Udo S. (urschmitt)


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Wie steuerst du die 'RGB Lampe' an und welchen Strom zieht die?

Vollständiger Schaltplan, Bild des Aufbaus, aber bitte Richtlinien für 
Bilder beachten, siehe Netiquette

von Dave C. (dave_chappelle)


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Dürfte kaum relevant sein, da so gut wie kein Strom gezogen wird.
Ist aber natürlich kein Geheimnis, was ich gemacht habe also hier noch 
die Schaltung :)

BTW: Warum der Hinweis auf die Netiquette?

MFG
Dave

von Dave C. (dave_chappelle)


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Ach ja bezüglich Aufbau:
Der 100nF Kondensator ist mehr oder weniger direkt an die IC-Beinchen 
angelötet -> sollte also kein Problem sein bezüglich Distanz.

Des weiteren wurde alles auf Lochraster aufgebaut.
Da aber auf meiner gelayouteten Version und dem ersten Aufbau auf 
Lochraster das gleiche Problem bestand, denke ich, der Aufbau ist zu 
vernachlässigen.

MFG
Dave

von Udo S. (urschmitt)


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Was passiert wenn du R8 R9 und R10 abklemmst? Zieht der µC immer noch so 
viel Strom?

Dave Chappelle schrieb:
> Zudem muss ich sagen, dass ich die Schaltung nun das 3. mal komplett neu
> aufgebaut habe (elende Bastelei :P) und ich es für schier unmöglich
> halte 3 mal den gleichen Fehler zu machen, es sei denn natürlich der
> Fehler steckt schon in der Planung.

Wenn du die Beinchen falsch herum zählst dann machst du das jedes Mal. 
Ist aber unwahrscheinlich wenn die Schaltung zunächst funktioniert.

von Helmut L. (helmi1)


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Was sollen die 100uF Elkos parallel zu den LEDs?
Bei jedem einschalten der FETs gibt es einen dicken Strompeak.
Schmeiss die mal raus.

von Dave C. (dave_chappelle)


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Ihr seid gut, die Kondensatoren und Widerstände die ihr hier anspricht, 
habe ich auf frühere Ratschläge aus dem Forum hinzugefügt :)

Helmut Lenzen schrieb:
> Was sollen die 100uF Elkos parallel zu den LEDs?
> Bei jedem einschalten der FETs gibt es einen dicken Strompeak.
> Schmeiss die mal raus.

Das mag wahr sein, allerdings sollte das den µC trotzdem nicht belasten, 
oder liege ich da falsch?

Udo Schmitt schrieb:
> Wenn du die Beinchen falsch herum zählst dann machst du das jedes Mal.

Ist nett gemint, aber im zählen war ich schon immer recht gut :)

MFG
Dave

von Udo S. (urschmitt)


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Dave Chappelle schrieb:
> BTW: Warum der Hinweis auf die Netiquette?

Nur um zu vermeiden daß unscharfe Bilder mit 2MB und mehr eingestellt 
werden.

von Udo S. (urschmitt)


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Dave Chappelle schrieb:
> Ihr seid gut, die Kondensatoren und Widerstände die ihr hier anspricht,
> habe ich auf frühere Ratschläge aus dem Forum hinzugefügt :)

Du sollst die Verbindung vom µC zu den Rs unterbrechen damit du sehen 
kannst ob die Ansteuerung der LEDs für den zu hohen Strom verantwortlich 
ist.

von Dave C. (dave_chappelle)


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Udo Schmitt schrieb:
> Nur um zu vermeiden daß unscharfe Bilder mit 2MB und mehr eingestellt
> werden.

Weiss ich doch, wenn man mehr als 3 Beiträge liest, weiss man wie 
unbeliebt man sich damit macht :D

Udo Schmitt schrieb:
> Du sollst die Verbindung vom µC zu den Rs unterbrechen damit du sehen
> kannst ob die Ansteuerung der LEDs für den zu hohen Strom verantwortlich
> ist.

Ach soo, tut mir leid, das habe ich falsch verstanden.
Habe das mal gemacht, kein Fehler tritt auf. Allerdings ist das nicht zu 
100% sicher, da der Fehler nicht immer zu rekonstruieren ist.
Habe es mal 3 Minuten laufen gelassen, nach 30 Sekunden ist 
üblicherweise vorbei. Die Wahrscheinlichkeit ist also gross, dass es 
daran liegt.

von P. S. (sw1ft)


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Im Zweifel wäre ein Bild vom Aufbau auch noch interessant. Und klemm mal 
nicht nur die Rs ab sondern die gesamte Versorgung der RGB Led.

von Udo S. (urschmitt)


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Dave Chappelle schrieb:
> Allerdings ist das nicht zu
> 100% sicher, da der Fehler nicht immer zu rekonstruieren ist.
????
Das heisst er zieht die 600mA nur manchmal?

Dave Chappelle schrieb:
> Habe es mal 3 Minuten laufen gelassen, nach 30 Sekunden ist
> üblicherweise vorbei.
Verstehe ich nicht. Was soll vorbei sein.

Allgemein: Wenn der Fehler jetzt weg ist weisst du daß er irgendwo in 
der Ansteuerung der LEDs ist und nicht am µC selbst. Jetzt kannst du 
systematisch weitersuchen.

Die Elkos sind wirklich komisch. Was sollen die bewirken? Daß die LEDs 
nachleuchten?

von Udo S. (urschmitt)


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Was ich jetzt nicht verstehe, über die 3 Rs können bei 5V nur 30 mA 
fliesen. Wie kommt es also zu 600 mA.
Ich kann mir nur vorstellen daß durch den hohen Stromimpuls beim 
durchschalten der MOSFETs der Prozessor eines auf die Mütze kriegt und 
in einen undefinierten Zustand gerät bei dem er intern einen Kurzschluss 
verursacht (latch up)
Also schmeiss mal die Elkos C2 C3 und C6 raus und mach statt dessen 
einen Elko zur Pufferung der 5V zwischen 5V und der Masse und zwar dort 
wo die Mosfets an Masse hängen.

von hinz (Gast)


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Dave Chappelle schrieb:
> Helmut Lenzen schrieb:
>> Was sollen die 100uF Elkos parallel zu den LEDs?
>> Bei jedem einschalten der FETs gibt es einen dicken Strompeak.
>> Schmeiss die mal raus.
>
> Das mag wahr sein, allerdings sollte das den µC trotzdem nicht belasten,
> oder liege ich da falsch?

Total falsch.

von Dave C. (dave_chappelle)


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hinz schrieb:
> Total falsch.

Ich lasse mich gerne des besseren belehren (falls du dir die Mühe machen 
magst, mir das zu erklären).

Udo Schmitt schrieb:
> Also schmeiss mal die Elkos C2 C3 und C6 raus

Habe ich gemacht, bringt schon mal grosse Besserung (wobei nur ein 
Dauertest bei meinem Problem definitivere Ergebnisse liefern kann).

Udo Schmitt schrieb:
> mach statt dessen
> einen Elko zur Pufferung der 5V zwischen 5V und der Masse und zwar dort
> wo die Mosfets an Masse hängen.

Grössenordnung?

von Udo S. (urschmitt)


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Dave Chappelle schrieb:
> Grössenordnung?

Nimm einen der 100µ

von Dave C. (dave_chappelle)


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Habe die von euch vorgeschlagenen Änderung vorgenommen, funktioniert bis 
jetzt super, danke für die Mithilfe!

Werde mich melden, falls es auch bei dem bleibt, und wenn nicht dann 
sowieso :)

Aber kannst du oder Hinz mir noch sagen, weshalb das hilft?
Und weshalb mein µC dadurch fast kaputt gegangen wäre?

von Udo S. (urschmitt)


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Hab ich doch:

Udo Schmitt schrieb:
> Ich kann mir nur vorstellen daß durch den hohen Stromimpuls beim
> durchschalten der MOSFETs der Prozessor eines auf die Mütze kriegt und
> in einen undefinierten Zustand gerät bei dem er intern einen Kurzschluss
> verursacht (latch up)

Die Idee hatte aber Helmut Lenzen zuerst.
Schau mal in Wikipedia was ein 'latch up' ist.

von hinz (Gast)


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Dave Chappelle schrieb:
> Aber kannst du oder Hinz mir noch sagen, weshalb das hilft?
> Und weshalb mein µC dadurch fast kaputt gegangen wäre?

Deine Stromversorgungsleitungen sind Induktivitäten, auch wenn man ihnen 
das nicht ansieht. Als Folge hast du da Störimpulse drauf, mit ganz 
enormem dU/dt. Und die bewirken dann das zünden parasitärer 
Thyristorstrukturen in deinem uC, er zieht dann jede Menge Strom und 
wird logischerweise heiß.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Dave Chappelle schrieb:
> Aber kannst du oder Hinz mir noch sagen, weshalb das hilft?
1. Weil du mit diesen Elkos beim Einschalten des Mosfets einen 
Kurzschluss (leerer Elko) produziert hast, und dadurch die 
Versorgungsspannung kurzzeitig zusammengebrochen ist.
2. Weil dieser Kurzzeitige Einbruch irgendwelche parasitären Effekte im 
uC angeregt und den als Thyristor hat funktionieren lassen (Latch up).
3. Weil die anschliessend herausgenommenen und in die Versorgung 
eingefügten Elkos diese Einbrüche verhindern.

von Noname (Gast)


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Was mich neugierig gemacht hat, ist:

>Ihr seid gut, die Kondensatoren und Widerstände die ihr hier anspricht,
>habe ich auf frühere Ratschläge aus dem Forum hinzugefügt :)

Welcher Ratschlag war das genau? Kannst Du einen Link auf den Beitrag 
posten, bitte?

von Helmut L. (helmi1)


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Na dann waren ja die Elkos der Kern allen uebels.

von Jens (Gast)


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Wie ist die Spannungsversorgung realisiert? An der Schaltung gibt es 
erstmal nichts auffälliges, was den hohen Strom erklären würde. Ich 
vermute aber, dass das Netzteil, bzw. der 5V-Regler spinnt und die 
Versorgungsspannung auf über 5,5V ansteigt. Dadurch werden die internen 
Schutzdioden an den IO-Pins leitend und würden den hohen Strom erklären.

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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4R4 als Vorwiderstand einer LED ? Brutzelverdächtig ...

von Dave C. (dave_chappelle)


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Udo Schmitt schrieb:
> Hab ich doch:

Schon, aber nicht gerade präzise :)
Eines auf die Mütze kriegen ist nicht gerade die wissenschaftliche 
Bezeichnung?

Udo Schmitt schrieb:
> Schau mal in Wikipedia was ein 'latch up' ist.

Lothar Miller schrieb:
> 1. Weil du mit diesen Elkos beim Einschalten des Mosfets einen
> Kurzschluss (leerer Elko) produziert hast, und dadurch die
> Versorgungsspannung kurzzeitig zusammengebrochen ist.
> 2. Weil dieser Kurzzeitige Einbruch irgendwelche parasitären Effekte im
> uC angeregt und den als Thyristor hat funktionieren lassen (Latch up).
> 3. Weil die anschliessend herausgenommenen und in die Versorgung
> eingefügten Elkos diese Einbrüche verhindern.

Oke, das habe ich gut verstanden. Danke für die Erklärung.

Noname schrieb:
> Welcher Ratschlag war das genau? Kannst Du einen Link auf den Beitrag
> posten, bitte?

Hab' es schon gesucht, leider nicht gefunden. Ich mache mich nachher 
nochmal daran.

Jens schrieb:
> Wie ist die Spannungsversorgung realisiert? An der Schaltung gibt es
> erstmal nichts auffälliges, was den hohen Strom erklären würde. Ich
> vermute aber, dass das Netzteil, bzw. der 5V-Regler spinnt und die
> Versorgungsspannung auf über 5,5V ansteigt. Dadurch werden die internen
> Schutzdioden an den IO-Pins leitend und würden den hohen Strom erklären.

Du hast wohl kaum mehr als den Eröffnungspost gelesen, nicht wahr?
Trotzdem danke für deinen Versuch der Hilfe.

Joachim Drechsel schrieb:
> 4R4 als Vorwiderstand einer LED ? Brutzelverdächtig ...

350mA durch die LED, bei ca. 3V Spannungsabfall über der LED ergibt ca. 
2 V Spannungsabfall über dem Vorwiderstand was eine Verlustleistung von 
700mW ergibt.. bruzeln ist was anderes.

MFG
Dave

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