Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Deutscher Qualifikationsrahmen


von Arc N. (arc)


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Jetzt haben es die ... ... ... aus Politik und Handwerk geschafft.
"Daher sind die Zuordnungen zum DQR - als nationale Umsetzung des EQR – 
in Übereinstimmung aller beteiligten Partner so vorzunehmen, dass eine 
angemessene Bewertung und damit eine Vergleichbarkeit deutscher 
Qualifikationen in Europa gewährleistet werden. Mit den verschiedenen 
Zuordnungen, die von den beteiligten Partnern bereits im Konsens 
getroffen
worden sind, wie z.B. zu Niveau 6 (u.a. Bachelor, Fachschule, Fachwirt, 
Meister), wird dies unter Beweis gestellt."
http://www.deutscherqualifikationsrahmen.de/de?t=/documentManager/sfdoc.file.supply&fileID=1328013213884

Zu Niveau 6 heißt es in
http://www.deutscherqualifikationsrahmen.de/de?t=/documentManager/sfdoc.file.supply&fileID=1323248009368
"Über ein sehr breites Spektrum an Methoden zur Bearbeitung komplexer 
Probleme in einem wissenschaftlichen Fach, (entsprechend der Stufe 1 
[Bachelor-Ebene] des Qualifikationsrahmens für Deutsche 
Hochschulabschlüsse), weiteren Lernbereichen oder einem beruflichen 
Tätigkeitsfeld verfügen.
Neue Lösungen erarbeiten und unter Berücksichtigung unterschiedlicher 
Maßstäbe beurteilen, auch bei sich häufig ändernden Anforderungen."

Meister mit Bachelor vergleichbar? Breites Spektrum wie Realschulrechnen 
vs. Mathematik an Uni und FH, um nur mal ein Beispiel zu nennen.

p.s. zumindest darf man die Leute noch vernünftig prüfen, bevor man sie 
einstellt.

von Purzel H. (hacky)


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Dann kann man die (Halb-)Pfeifen fuer wenig Geld importieren und 
einstellen.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Die einen haben nun mal eine Lobby und Politiker an der Hand, die 
anderen nicht. Sollen sich die Meister und Techniker doch in Zukunft 
über ihr Niveau 6 einen abwichsen. Besser und qualifizierter sind sie 
dadurch auch nicht geworden.

Natürlich werden das ahnungslose BWLer ausnutzen "da können wir auch 
einen Fachschüler einstellen", oder Fachschulen bei der Anwerbung von 
Schülern. Der Schock kommt dann hinterher.

von Mine Fields (Gast)


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Das Schubladenmodell ist absoluter Blödsinn. Man kann einfach keine 
völlig verschiedene Bildungssysteme in ein Modell packen.

Aber wahrscheinlich werden wieder einschlägige Forentrolle auftauchen 
und gerade denen Schubladendenken vorwerfen, die gegen dieses Modell 
sind. Weil ihnen das Schubladendenken hier nämlich ihren feuchten 
Träumen perfekt entgegenkommt.

von Mark B. (markbrandis)


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Pico Oschi schrieb:
> Dann kann man die (Halb-)Pfeifen fuer wenig Geld importieren und
> einstellen.

Woher denn importieren? Dürfte zumindest dann schwierig werden, wenn es 
um Leute mit deutschem Meistertitel geht.

von Arc N. (arc)


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Mine Fields schrieb:
> Das Schubladenmodell ist absoluter Blödsinn. Man kann einfach keine
> völlig verschiedene Bildungssysteme in ein Modell packen.
>
> Aber wahrscheinlich werden wieder einschlägige Forentrolle auftauchen
> und gerade denen Schubladendenken vorwerfen, die gegen dieses Modell
> sind. Weil ihnen das Schubladendenken hier nämlich ihren feuchten
> Träumen perfekt entgegenkommt.

Die Leute müssten endlich anfangen einzusehen, dass es nicht auf den 
Schein ankommt (nicht nur sprichwörtlich).
Und wie schon angesprochen wurde, steht hier, zwar nicht vordergründig, 
aber mit Sicherheit als "netter" Nebeneffekt auch der Gedanke im Raum: 
Gleiches "Niveau" gleiches Gehalt...
http://www.destatis.de/jetspeed/portal/cms/Sites/destatis/Internet/DE/Content/Publikationen/Fachveroeffentlichungen/VerdiensteArbeitskosten/VerdiensteBerufe/VerdienstenachBerufe5621108069004,property=file.pdf

von Unglaublich (Gast)


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Der Schrauber mit 9Klassen Schule und Mathematik welche nicht mal 
lineare Funktionen kennt soll gleich einem akademischen Abschluss sein 
.....
Soll er bitte jetzt auch die selben Aufgaben erfüllen ?
Wohl kaum, kann er ja nicht! Wo ist dann der Sinn ?
... Gott sei Dank gibts noch den Master und die Promotion um sich von 
dem Gesindel abzugrenzen!

von Purzel H. (hacky)


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>Pico Oschi schrieb:
>> Dann kann man die (Halb-)Pfeifen fuer wenig Geld importieren und
>> einstellen.
>
>Woher denn importieren? Dürfte zumindest dann schwierig werden, wenn es
>um Leute mit deutschem Meistertitel geht.

Das ist der zweite Teil der Story, die noch nicht offengelegt wurde...
Ploetzlich werden irgendwelche auslaendischen Titel aus politischen 
Gruenden als gleichwertig mit dem deutschen Meister angesehen und 
schwups sind die dann Bachelor.

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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Es ist sehr schwierig, die recht umfangreiche Bildungslandschaft 
hierzulande in 8 Niveau-Stufen reinzuzwengen. Da kommt dann sowas wie 
"Meister auf Bachelor"-Ebene zustande. Geht ja gar nicht anders. Die 
Niveaus sind sicherlich dem EQR entnommen. Interessant wird es, wenn 
sich ein hiesiger Meister im europäischen Ausland bewirbt. Laut sog. 
"Vergleichbarkeit" ist das ein Bachelor. Ob das gut geht? Wir werden 
sehen.

Ich bin jedenfalls zufrieden:
Ich habe anno 1993 in 8 Regelsemestern E-Technik an einer FH studiert 
(Dipl.-Ing. FH). Nach heutigem Stand ist das Meister-Niveau (6). Dann 
darf ich sicherlich auch ohne Zusatzqualifizierung ausbilden! Wenn 
nicht, werde ich sauer...
Rosa

von Max (Gast)


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dazu möchte ich auf diesen forenbeitrag verlinken
Beitrag "Mangelnder Zusammenhalt/Solidarität bei Ingenieuren u. Technikern"

und PS
ein Handwerks- oder Industriemeister ist meines erachtes höcher 
anzusiedeln wie ein Bachelor.

was hat ein Bachelor den für voraussetzungen ?
hm (Fach-)Abitur und Regelstudienzeit, fachbezogen 6-7 Semester und 
keinen "plan" von praktischer arbeit, außnahme Bastelleien.
Definition Bachelor
Der Bachelor ist der erste akademische Grad und berufsqualifizierende 
Abschluss eines mehrstufigen Studienmodells.

Meister
hm Schulabschluß (mind Realschule oder Gymnasium Klasse 10), 3,5 Jahre 
Ausbildung fachbezogen, (xy-Facharbeiterjahre in dem der Beruf ausgeübt 
wird = Praxiserfahrung, richtige Praxis, keine Spielerei wie prusch & 
friekel), anschließend 24 Monate Vollzeit bzw 48 Monate Teilzeit 
Weiterbildung.
Definition Meister
Der Meister ist durch seine Dreifachqualifikation ein Spezialist für 
sein Fachgebiet, Ausbilder und Unternehmer. Er nimmt neue Verfahrens-, 
Informations-, und Kommunikationstechniken in die eigenen Arbeitsabläufe 
und Leistungsangebote auf und setzt sie um. Die Nachwuchsförderung ist 
ein fester Bestandteil einer zukunftsorientierten Strategie. Ein Meister 
kann auch als Angestellter in gehobener Position in einem Betrieb tätig 
sein. Die Aufgabe des Meisters besteht u.A. darin, die Lernbereiche 
(kognitiv, affektiv und psychomotorisch) des Mitarbeiters zu erkennen 
und effizient einzusetzen.

jaja ich weiß Bachelor ist mehr Wert ihr armenarmen Ingis

von Machelor (Gast)


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Im realen Leben muss man sicherlich zwischen Politikeräußerungen und der 
Wirklichkeit unterscheiden. Es sind sozusagen zwei Welten die parallel 
existieren und sich nicht berühren. Auf Stammtischdeutsch gesagt. Last 
die da oben doch quatschen was sie wollen, wir machen sowieso was wir 
wollen!
Praktisch wird dieses 8 Stufen Niveau meist scheitern. Ein Meister oder 
ein Techniker sind mit der Nivellierung nun berechtigt den Master zu 
machen. Tatsächlich? Erhält der Techniker oder der Meister 210 CP, also 
mehr als der 6 semestrige Bachelor? Beherrscht der Meister plötzlich das 
Rechnen mit komplexen Zahlen nur weil Politiker in einer Parallelwelt 
leben?  Fazit: Ruhe bewahren. Die Geschichte zeigt was mit 
Gesellschaften passiert, deren Politiker in Parallelwelten leben.

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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@ Max
ich glaube, du vergleichst hier Äpfel mit Pflaumen. Eine theoretisch 
ausgelegte Bildung kannst Du nicht mit praktisch ausgelegter 
vergleichen. Der eine ist ein Spezialist seines Faches, meist auf der 
Durchreise zum Master im wissenschaftlichen Bereich, der andere ist im 
handwerklichen Umfeld für Führungs- und Ausbildungsaufgaben geeignet.
Das Problem: Kleingeister denken immer, das ihre Profession die Spitze 
der Evolution darstellt hüben, wie drüben...
Rosa

von tzu (Gast)


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Verstehe das Problem nicht, es wird doch auch in Zukunft nicht nach 
Stufe 6 gesucht, sondern nach Hochschulabsolvent oder Handwerker.

Die Meister die ich kenne bestechen unter anderem durch 
Durchsetzunsvermögen. An denen ihrer Position hat ein Bachelor nix 
verloren.

Andererseits sind Sie aber nicht geeignet für die Position etwa eines 
E-Technikers mit Bachelor Abschluss und werden auch nicht darauf 
eingestellt bzw würden da nicht lange bleiben.

Wenn Sie das doch können, dann sollen sie doch den Master nachholen. 
Klappt es haben sie bewiesen das sie es doch können und können auch in 
dem Bereich arbeiten.

Vielfach wird dem M aber wohl eine Vorbelastung anhängen, insbesondere 
wenn er ein paar Jährchen als Meister gearbeitet hat, weshalb er wohl 
praktisch eher schlechtere Chancen auf Einstellung hat als ein 
Frischling von der Uni wenns etwa um eine Entwicklerposition geht.

Für Dinge wie Inbetriebnahme oder Sales würde ich persönlich aber wohl 
einen Meister mit zusätzlichem Master jederzeit dem Frischling 
vorziehen.

Fazit: jeder gibt was er kann und erreicht auch nur was er kann. Wo ist 
nochmal das Problem?

von LOL (Gast)


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> jaja ich weiß Bachelor ist mehr Wert ihr armenarmen Ingis


Erstens ist eine Meister die Arbeiterklasse und hat noch nie etwas von 
"höhere" Bildung geschweige denn von einem akademischen Abschluss 
gehört. Zweitens mach fast jeder den Master. Drittens kannst du solange 
schrauben wie du willst, trotzdem fehl einem Meister DAS GESAMTE wissen 
über die Theorie dahinter. Er ist halt jemand wer etwas zusammenschraubt 
was der Ing. entwickelt.

von Arc N. (arc)


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Max schrieb:
> ein Handwerks- oder Industriemeister ist meines erachtes höcher
> anzusiedeln wie ein Bachelor.

Wenn schon, dann bitte als

> Meister
> hm Schulabschluß (mind Realschule oder Gymnasium Klasse 10), 3,5 Jahre
> Ausbildung fachbezogen, (xy-Facharbeiterjahre in dem der Beruf ausgeübt
> wird = Praxiserfahrung, richtige Praxis,

> keine Spielerei wie prusch & friekel),

Wie nennt sich denn das, was ich bislang von Meistern aller möglichen 
Richtungen sehen musste (ein paar Ausnahmen bestätigen die Regel)? 
Achso, ich vergaß, "eine den Anforderungen in besonderem Maße 
entsprechende Leistung" 1)
Sieht man sich so eine Prüfung 2) mal an, würde ich wetten, daß sie auch 
von Bachelors mit minimaler Vorbereitung bestanden wird, insbesondere da 
Tabellenbücher, Formelsammlungen und Gesetzestexte als Hilfmittel 
zugelassen sind.
Genug Öl ins Feuern...

> anschließend 24 Monate Vollzeit bzw 48 Monate Teilzeit

Die Hälfte der Zeit... 3)

1) 
http://www.bmbf.de/intern/upload/fvo_pdf/Industriemeister_Elektrotechnik_bmbf.pdf
2) 
http://www.kripahle-online.de/unterricht/wp-content/uploads/2010/12/6_667-Prüfung-Frühjahr-2010.pdf
3) 
http://berufenet.arbeitsagentur.de/berufe/?dest=profession&prof-id=2738
"Die Handwerksorganisationen und andere Bildungseinrichtungen bieten 
Vorbereitungskurse auf die Meisterprüfung an (Vollzeit ca. 1/2 bis 1 
Jahr, Teilzeit ca. 2 Jahre). Für die Zulassung zur Meisterprüfung ist 
die Teilnahme an den Vorbereitungslehrgängen jedoch nicht 
verpflichtend."

von Darum (Gast)


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Es geht darum:
http://finance.yahoo.com/news/the-10-most-educated-countries-in-the-world.html
1. Canada
2. Israel
3. Japan
4. United States
5. New Zealand
6. South Korea
7. Norway
8. United Kingdom
9. Australia
10. Finland
Top 10 Most Educated Countries in the World

Hier fällt Deutschland ständig durch und man will mit diesem 
"angleichen"  besseres Ansehen von außerhalb ernten. Niemanden 
interessiert diese "pseudo" Gleichsetzerei wirklich!

von dazu faellt mir nichts mehr ein (Gast)


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Deutscher Qualifikationsrahmen????

Bei Aldous Huxley hieß es noch alpha_plus (DQR8) bis epsilon_minus 
(DQR1)

Schöne Neue Welt.....

von RennyRick (Gast)


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Hannes Jaeger schrieb:
> Sollen sich die Meister und Techniker doch in Zukunft
> über ihr Niveau 6 einen abwichsen. Besser und qualifizierter sind sie
> dadurch auch nicht geworden.

Gefährliches Halbwissen...

Was hat denn der Meister mit dem Techniker zu tun? Ich bin der Meinung, 
dass der Techniker durchaus eine mittelhohe bis hohe 
Qualifikationseinstufung verdient hat. Ich selber bin keiner, aber ich 
kenne genug aus unserem Betrieb. Wer seinen Techniker machen will, MUSS 
eine abgeschlossen Berufsausbildung haben und mindestens 1 Jahr als 
Geselle gearbeitet haben (NDS). So, dann geht er 2 Jahre (Vollzeit) auf 
eine Fachschule. Das Wissen, welches dort vermittelt wird ist kein 
Realschulkram. Techniker müssen 5 Prüfungsfächer ablegen in 
spezialisierten Bereichen, eine wissenschaftliche Facharbeit schreiben 
und vor einem 300-400 Leuten Publikum vortragen. Neben hohen 
Fachkenntnissen z.B. in der Elektrotechnik und Elektronik kriegen diese 
Leute außerdem soziale Kompetenzen beigebracht wie Mitarbeiterführung, 
Ausbildung der Ausbilder und und und... Englisch: Technisches Englisch, 
Business Englisch und normales Englisch.. fließendes Sprechen.. 
Projektierung, Konstruktion..

und noch vieles vieles vieles mehr!
Erst informieren, dann quaseln!

Der Meister ist etwas VOLLKOMMEN anderes. Der Meister ist im Handwerk 
tätig und eher im Bereich 5 einzuteilen.

von Arc N. (arc)


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RennyRick schrieb:
> Hannes Jaeger schrieb:
>> Sollen sich die Meister und Techniker doch in Zukunft
>> über ihr Niveau 6 einen abwichsen. Besser und qualifizierter sind sie
>> dadurch auch nicht geworden.
>
> Gefährliches Halbwissen...

Gerade eben nicht
http://www.deutscherqualifikationsrahmen.de/de?t=/documentManager/sfdoc.file.supply&fileID=1328013213884 
(Link von oben) oder
"Die Meister/Fachkaufleute und Fachwirte sind Stufe 6 zugeordnet, ebenso 
wie Absolvent/innen eines Bachelor-Studiengangs".
http://www.gew.de/Binaries/Binary48679/DQR_DGB-Bildung24s_z.pdf
"Fachwirte nach BBiG, Fachkaufleute, Meis-ter, Techniker, operative 
Professionals dem Niveau 6;"
http://www.bibb.de/dokumente/pdf/Empfehlung_des_Hauptausschusses_zum_DQR.pdf

> Was hat denn der Meister mit dem Techniker zu tun? Ich bin der Meinung,
> dass der Techniker durchaus eine mittelhohe bis hohe
> Qualifikationseinstufung verdient hat.

verdient haben kann...

> Das Wissen, welches dort vermittelt wird ist kein
> Realschulkram. Techniker müssen 5 Prüfungsfächer ablegen in
> spezialisierten Bereichen, eine wissenschaftliche Facharbeit schreiben

Suchmaschine der Wahl und mal nach "facharbeit techniker" suchen...

> und vor einem 300-400 Leuten Publikum vortragen.

Das mag zwar durchaus irgendwo so sein, aber ist das der Regelfall?

> Neben hohen
> Fachkenntnissen z.B. in der Elektrotechnik und Elektronik kriegen diese
> Leute außerdem soziale Kompetenzen beigebracht wie Mitarbeiterführung,
> Ausbildung der Ausbilder und und und... Englisch: Technisches Englisch,
> Business Englisch und normales Englisch.. fließendes Sprechen..

http://technihima.in-team.biz/material/Englisch/343_gs-00_00_engl_mu.pdf
Multiple-Choice-Aufgaben und ein paar Lückentexte = fließend sprechen?
(vom holprigen Englisch mal abgesehen, Vokabeln die erklärt werden sind 
u.a. above, remove, large amounts of paper!)

> Projektierung, Konstruktion..

http://technihima.in-team.biz/material/Softwaretechnologie/7_in-o97_00_sofi_pv.pdf

> und noch vieles vieles vieles mehr!
> Erst informieren, dann quaseln!

Richtig

von 45455 (Gast)


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RennyRick schrieb:
> eine wissenschaftliche Facharbeit schreiben
> und vor einem 300-400 Leuten Publikum vortragen.

Nun übertreib mal nicht. Der Techniker ist NICHT wissenschaftlich und 
schreibt auch keine wissenschaftliche Arbeit.

Was viele hier verwechseln, ist, dass gleiche Einstufung nicht 
Gleichsetzung bedeutet. Die Wirtschaft wird ihre Einstellpraxis wegen 
des DQR nicht ändern.

Trotzdem wurde es Zeit, dass berufliche Abschlüsse eine Aufwertung 
erfahren.

Die akademische Laufbahn wird immer als der Karriere-Weg schlechthin 
dargestellt inkl. toller Verdienstmöglichkeit. Wer Akademiker ist, 
glaubt immer, er sei etwas "Besseres".

Aber gerade das deutsche Ausbildungssystem und die Fachkräfte, die es 
hervor bringt, tragen erheblich zum Wohlstand des Landes bei, nicht nur 
die Ingenieure.

Die politisch gewollte Erhöhung der Akademiker-Quote bringt gar nix, nur 
eine Inflation der Bildungsabschlüsse. "Gut ausgebildet" ist man auch 
mit einem beruflichen Abschluss.

Der Meister kann zwar keine Differentialgleichungen lösen, dafür führt 
er oftmals ein Unternehmen mit z. T. dutzenden Mitarbeitern. Er betreibt 
also Wertschöpfung und zahlt Steuern. Steuern hat er übrigens schon als 
Geselle gezahlt.

Wenn wir jeden Jungen bis Mitte 20 in die Hochschule stecken, würde 
unsere Wirtschaft in kürzester Zeit zusammen brechen.

Akademiker gibts in jedem Land, berufliche Bildung nicht!

von RennyRick (Gast)


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Achso.. hmm.. Also du meinst mit deiner tollen "facharbeit Techniker" 
Eingabe, kann sich jeder Techniker die Facharbeit aus dem Internet 
ziehen :D ?

Ich glaube du hast einfach keinen Plan was ein Techniker machen muss, um 
Techniker zu werden.. Aber für dich werde ich ins Detail gehen. Du hast 
leider ein völlig falsches vom Techniker. Ich möchte deine Wissenslücke 
gerne auffüllen.

Zur Facharbeit: Sie muss SELBSTGESCHRIEBEN, wissenschaftlich und korrekt 
sein. Es muss versucht werden ein Betrieb zu finden, der dem angehenden 
Techniker erlaubt ein komplexes Problem zu lösen und dieses zu 
bearbeiten, zu lösen und zu verstehen. Dort gibt es harte und strenge 
Kriterien. In NDS ist es üblich vor einem großen Publikum diese 
Facharbeit vorzustellen.

Mathe: In der Mathematik werden alle Themen durchgenommen, die ein 
Fachhochschulstudent kann und weiterführen muss. Integralrechnung, 
Funktionen, Algebra, komplexe Rechnung und wie gesagt alles weitere.. 
Eine Abschlussprüfung in Mathe ist BESTANDTEIL, um Techniker zu werden.

Englisch: Es wird nicht an jeder Schule so sein, aber unsere Techniker 
haben erzählt und mehrfach bestätigt, dass sie 400 Vokabeln (im 2 Wochen 
Rhytmus, von standard Vokabeln bis technisch) auswendig lernen mussten. 
Wer einen Fehler hat, bekommt eine 2. Bei zwei Fehlern schon eine 3. Bei 
drei Fehlern eine 4. Abgefragt werden 25 Vokabeln. Multiplechoice 
totaler humbug! Natürlich gibt es Arbeiten mit Lückentexten. Ein großer 
Bestandteil ist aber die Verfassung von Schaltplänen und Dokumentationen 
auf Englisch. Nochmal für dich: TECHNISCHES ENGLISCH!!! Kein 
Schulenglisch mehr. Wir reden vom Techniker, richtig? Kannst du mir noch 
folgen? Das Argument der Lehrer kenne ich noch. "Siemens macht alle 
Dokus auf Englisch, deshalb müssen Techniker das können". Zu dem mussten 
englische Schaltplan Dokumentationen in einer Klausur übersetzt werden 
mit harten Bewertungskriterien.

Projektierung und Konstruktion: Der Lehrer gibt sich als Kunde der dies 
oder jenes haben möchte. Entwickeln Sie einen Schaltplan! Und glaube 
mir, dass ist nicht nur eine Wendeschützschaltung mit Links- Rechtslauf.

Elektrotechnik: Fortgeschrittenes Fachwissen. Von komplexer Rechnung in 
einer Wechselstromschaltung (R,L,C) bis hin zur integralen Rechnung mit 
komplexen Widerständen.

Dazu kommen fortgeschrittene Fähigkeiten in SPS, C, C++, Assemlber, 
EPLAN, CAD und und und

Der Techniker ist nicht mit dem Meistern zu vergleichen. Punkt !

Hier kannst du zu allem mehr erfahren, um dein Wissen um den Techniker 
zu erweitern: http://www.bbs-os-brinkstr.de/index.php?id=967
Da ist auch ein Stundenplan ;)

von RennyRick (Gast)


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45455 schrieb:

>
> Nun übertreib mal nicht. Der Techniker ist NICHT wissenschaftlich und
> schreibt auch keine wissenschaftliche Arbeit.
>
Doch. Informiere dich über die Bedeutung einer wissenschaftlichen 
Facharbeit. Wissenschaftlich bedeutet ja nicht gleich, dass man etwas 
neues erfindet. Man erarbeitet alte Quellen und gibt Zitate korrekt an. 
Vielleicht würde ich es lieber im "Wissenschaftlichen-Stil" nennen.

von Bademeister (Gast)


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>> Erstens ist eine Meister die Arbeiterklasse und hat noch nie etwas von
>> "höhere" Bildung geschweige denn von einem akademischen Abschluss
>> gehört.

An Arroganz kaum zu übertreffen. Was muß doch hier ein Futterneid 
vorhanden sein. Dr. Mengele war auch Akademiker aber von höherer Bildung 
hatte er auch noch nie etwas gehört.

Was ist höhere Bildung ? das was man hier in unzähligen Threads lesen 
kann ?

von OMG! (Gast)


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Bademeister schrieb:
>>> Erstens ist eine Meister die Arbeiterklasse und hat noch nie etwas von
>>> "höhere" Bildung geschweige denn von einem akademischen Abschluss
>>> gehört.
>
> An Arroganz kaum zu übertreffen. Was muß doch hier ein Futterneid
> vorhanden sein. Dr. Mengele war auch Akademiker aber von höherer Bildung
> hatte er auch noch nie etwas gehört.
>
> Was ist höhere Bildung ? das was man hier in unzähligen Threads lesen
> kann ?

Welcher Futterneid bei einem Master anstatt Meister ?

http://de.wikipedia.org/wiki/H%C3%B6here_Bildung
Hier für unsere unterbelichtete Arbeiterklasse, sogar zu blöd Google zu 
benutzen!

von Neuer (Gast)


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Zum Thema "Meister und Bachelor gleichgesetzt" ein Zitat:

"Man kann auch die Kuh und das Pferd gleichsetzen und kein Bauer wird 
deswegen anfangen Pferde zu melken."

Lasst sie doch. Wovor habt ihr Angst? Das ihr jetzt formell auf der 
gleichen Stufe steht? Die Wirtschaft wird kaum einen Meister als 
Entwickler einsetzen oder den Bachelor-Absolventen eines 
Ingenieursstudiengangs als Meister.

von Marx W. (Gast)


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RennyRick schrieb:
> wissenschaftlichen
>
> Facharbeit.

Wichtig ist auch, dass die Arbeit nachvollziehbar ist von 
(Fachrichtung!) wissenschaftlich Vorgebildeten.

von Henne Degen (Gast)


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ich schäme mich hier für meine Ingenieur Kollegen. was habt ihr 
eigentlich für ein Problem mit dem Techniker?der hat überwiegend den 
selben Stoff drauf wie wir auch. nur nicht so im detail. keiner kriegt 
den Techniker geschenkt und es gibt ebenfalls eine Höhe abbrecherquote. 
informiert euch doch bitte erst bevor ihr die Nase so hochzieht. echt 
peinlich! über den Meister kann ich leider nicht viel sagen da ich den 
rahmenplan nicht kenne.der Techniker hat aber durchaus eine Einstufung 
auf 5 oder 6 verdient.

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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RennyRick schrieb:
> Hannes Jaeger schrieb:
>> Sollen sich die Meister und Techniker doch in Zukunft
>> über ihr Niveau 6 einen abwichsen. Besser und qualifizierter sind sie
>> dadurch auch nicht geworden.
>
> Gefährliches Halbwissen...

Genau wie erwartet kommt irgendwo jemand hervorgekrochen und erklärt 
uns, bar aller Fakten, dass Techniker sowieso die besseren Ingenieure 
sind.

Aber deine Reaktion ist typisch. Da hat die Technikerlobby, zusammen mit 
der Meisterlobby, schon bekommen was sie wollte - trotzdem wird nochmal 
reflexartig um sich geschlagen, wenn das Wort Techniker nur fällt.

> Das Wissen, welches dort vermittelt wird ist kein
> Realschulkram.

Der Abschluss einer Technikerschule entspricht einem Realschulabschluss, 
in manchen Bundesländern einem Fachoberschulabschluss. Auch wenn ich 
kein Freund der Bachelor-Ingenieure bin, ein Real- oder 
Fachoberschulabschluss und damit ein Technikerabschluss ist von einem 
Bachelor noch weit entfernt.

Da helfen auch lächerliche fünf Prüfungen und eine fünfundzwanzigseitige 
Facharbeit nicht. Letztere muss und ist übrigens nicht wissenschaftlich, 
wie ein kurzer Blick in eine Ausbildungsordnung für Techniker zeigt.

von Paul (Gast)


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Was regt ihr euch auf? Der Qualifikationsrahmen wurde im Wesentlichen 
von der IHK und der HWK erarbeitet und von der EU, die keinen Plan vom 
deutschen Bildungssystem hat, übernommen. Ist doch klar, daß die HWK in 
völliger Selbstüberschätzung ihren eigenen Abschluß, den Meister, in der 
Höhe Techniker oder Bachelor ansiedelt.
Schaut Euch doch die Stufung an. Unterhalb ihres "tollen" Meisters gibts 
es Stufungen für jeden Scheiß, ab Meisterebene wird (außer Prmovierte - 
das wäre doch zu fett) alles in einen Topf geworfen, als wären keine 
Zahlen mehr frei. Bauernschläue ;-)
Lobbyarbeit vom Feinsten oder im Juristendeutsch: Befangenheit. Und daß 
manche Meister dann auch noch glauben, sie seien dem Bachelor 
ebenbürdig, der völlig andere Aufgabenfelder als ein Meister hat, war 
doch vorhersehbar.

PS: Ein Bachelor ist ein Theoretiker, der braucht keine Praxis im 
Strippenziehen!

von Paul (Gast)


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>Meister
>hm Schulabschluß (mind Realschule oder Gymnasium Klasse 10), 3,5 Jahre
>Ausbildung fachbezogen, (xy-Facharbeiterjahre in dem der Beruf ausgeübt
>wird = Praxiserfahrung, richtige Praxis, keine Spielerei wie prusch &
>friekel), anschließend 24 Monate Vollzeit bzw 48 Monate Teilzeit
>Weiterbildung.

Die Wahrheit:

3,5 Jahre Berufsausbildung mit 1/3 Theorie = 1,1 Jahr, der Rest Praxis. 
Ein ABiturient hat 2 Jahre Theorie.

xy Facharbeiterjahre - Zeit zum theoretischen Verblöden

24 Monate Vollzeit: Vollzeit ist da gar nichts. Würde es so vorgetragen, 
wie beim Bachelor üblich, wäre man in 6 Monaten durch. 1000h ist die 
Vorgabe der KMK. 5400 sind es beim Bachelor und 2400 h beim Techniker. 
Niveau außen vorgelassen.

>Die Aufgabe des Meisters besteht u.A. darin, die Lernbereiche
>(kognitiv, affektiv und psychomotorisch) des Mitarbeiters zu erkennen
>und effizient einzusetzen.

Und ich wette, ein Meister kann mit den Worten kognitiv, affektiv und 
psychomotorisch nicht mal was anfangen ;-) Schuster bleib ...

> Wer seinen Techniker machen will, MUSS
>eine abgeschlossen Berufsausbildung haben und mindestens 1 Jahr als
>Geselle gearbeitet haben (NDS). So, dann geht er 2 Jahre (Vollzeit) auf
>eine Fachschule. Das Wissen, welches dort vermittelt wird ist kein
>Realschulkram. Techniker müssen 5 Prüfungsfächer ablegen in
>spezialisierten Bereichen, eine wissenschaftliche Facharbeit schreiben
>und vor einem 300-400 Leuten Publikum vortragen.

Vor so vielen Leuten findet nicht mal ein Rigorosum statt. Bitte 
realistisch bleiben.

> Englisch: Technisches Englisch,
>Business Englisch und normales Englisch.. fließendes Sprechen..

Wahrheit: Sie haben nicht mal den Umfang eines Abiturienten (min, 500 h)

>Mathe: In der Mathematik werden alle Themen durchgenommen, die ein
>Fachhochschulstudent kann und weiterführen muss. Integralrechnung,
>Funktionen, Algebra, komplexe Rechnung und wie gesagt alles weitere..
>Eine Abschlussprüfung in Mathe ist BESTANDTEIL, um Techniker zu werden.

Wahrheit: Der Techniker muß die Mathe beherrschen, die auch ein 
Fachoberschulabsolvent beherrschen muß, um das Fachabi zu bekommen.

>Englisch: Es wird nicht an jeder Schule so sein, aber unsere Techniker
>haben erzählt und mehrfach bestätigt, dass sie 400 Vokabeln (im 2 Wochen
>Rhytmus, von standard Vokabeln bis technisch) auswendig lernen mussten.

Für ein deutsches Abitur müssen 2 Fremdsprachen im Mindestumfang von je 
500 h nachgewiesen werden. Für das Fachabi reicht 1 Fremdsprache im 
Umfang von min. 500 h.

>Der Abschluss einer Technikerschule entspricht einem Realschulabschluss,
>in manchen Bundesländern einem Fachoberschulabschluss.

Der Technikerabschluß hat in den schulischen Fächern das Niveau einer 
Oberschule, also FOS

von RennyRick (Gast)


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Hannes Jaeger schrieb:
> Der Abschluss einer Technikerschule entspricht einem Realschulabschluss,
> in manchen Bundesländern


Falsch.. es wird immer peinlicher Leute.. immer peinlicher,.,..

von Thomas1 (Gast)


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In wirklichkeit hat sich nichts geändert, da Nivau und Aufwand zu 
unterschiedlich sind. Darum stimmts noch so: 
Facharbeiter<Meister<Techniker<Bachelor<Master<PhD

von Oven (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> In wirklichkeit hat sich nichts geändert, da Nivau und Aufwand zu
> unterschiedlich sind. Darum stimmts noch so:
> Facharbeiter<Meister<Techniker<Bachelor<Master<PhD

Genau diese Reihenfolge passt. Die ganze Aufregung lohnt nicht Leute. 
Sowohl Techniker als auch Bachelor oder Master sind mittel bis hoch 
qualifizierte Fachkräfte. Völlig wurscht wo die jetzt stehen.

von Oven (Gast)


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Und bevor hier, übrigens von JEDEM HIER, halbwissen über den Techniker 
verbreitet wird, lesen sich jetzt mal alle und in Ruhe diesen Artikel 
durch: http://de.wikipedia.org/wiki/Techniker

Wenn man von etwas keine Ahnung hat, dann hält man für gewöhnlich die 
Fresse!

von Offen (Gast)


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Sagte der Oven und verschwand mit seiner schlichten 
Arbeiterausdrucksweise im Offen....

von Oven (Gast)


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Offen schrieb:
> Sagte der Oven und verschwand mit seiner schlichten
> Arbeiterausdrucksweise im Offen....

Das v bei Oven musst du wie ein w aussprechen ;)

von HAHA (Gast)


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Oven schrieb:
> Offen schrieb:
>> Sagte der Oven und verschwand mit seiner schlichten
>> Arbeiterausdrucksweise im Offen....
>
> Das v bei Oven musst du wie ein w aussprechen ;)

Wow jetzt sind wir schon soweit das ihr schreiben für sprechen haltet 
...
Die Hauptschule lohnt sich anscheinend wirklich nicht..

von Paul (Gast)


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Oven, da hast Du aber einen schönen Artikel bei Wikipedia verfaßt ;-) 
Nur wo ist inhaltlich der Unterschied zu meinem Gesagten? 2400 h nach 
Klasse 10 und Berufsausbildung. Am Ende ist man schulisch auf dem Stand 
eines Fachabis. Was anderes habe ich nie behauptet.

von Wilfried Fuss (Gast)


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Unglaublich dieser "Haß" nach unten,es gibt genug Techniker die sich 
auch in der höheren Mathematik und Physik bestens auskennen sowie in 
Fremdsprachen.
Bei der Umstufung von Ing.(FH) in Diplom Ing. hat sich keiner beklagt 
,das war schon ok

von Paul (Gast)


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>Bei der Umstufung von Ing.(FH) in Diplom Ing. hat sich keiner beklagt
>,das war schon ok

Doch ich und ich habe mir schon oft deshalb eine blutige Nase geholt, 
weil es den Herren Ing (einen Ing. (FH) gab es nämlich nie, sie kamen 
von der Fachschule) absolut nicht in den Kram paßt, wenn man ihre 
getürkten Lebensläufe wieder in die Realität zurückholt. Zum Beispiel 
wollen sie das Wort Fachschule aus ihrem Leben streichen und okkupieren 
ganz selbstverständlich das Wort FH, obwohl die meisten von ihnen nicht 
den leisesten Schimmer haben, was eine FH im Gegensatz zu ihrer 
Ingenieurfachschule überhaupt ist. Mit dieser Großkotzart haben sie das 
Ansehen der Techniker und auch der echten FHler im Osten in den (ihren) 
Dreck getreten, um ihren Geltungsbedürfnis nach einem nichterbrachten 
Diplom nach nichterbrachtem Oberschul- und nichterbrachten FH-Besuch 
Ausdruck zu verleihen. Warum kann man zu seiner wahren Lebensleistung 
nicht einfach stehen?

von Paul (Gast)


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Das Problem ist, daß die meisten gar nicht wissen, was damals lief. Die 
alten nehmen ganz selbstverständlich an, daß ihre Ingenieurfachschule 
eine FH mit anderem Namen war. "Umsonst haben die es uns nicht gegeben" 
Mal den Einigungsvertrag lesen. Es war gegen Geld. Die jungen wissen 
nicht, wie ihre Vorfahren ihnen einen Bären aufbinden. OK war es nicht, 
über diesen Qualifikationsbetrug wissen nur zu wenige.

von WT (Gast)


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Hannes Jaeger schrieb:
> Natürlich werden das ahnungslose BWLer ausnutzen "da können wir auch
> einen Fachschüler einstellen", oder Fachschulen bei der Anwerbung von
> Schülern. Der Schock kommt dann hinterher.

Es wird sich doch sowieso nichts ändern weil der Inhalt der gleiche 
bleibt.

Mine Fields schrieb:
> Das Schubladenmodell ist absoluter Blödsinn. Man kann einfach keine
> völlig verschiedene Bildungssysteme in ein Modell packen.
>
> Aber wahrscheinlich werden wieder einschlägige Forentrolle auftauchen
> und gerade denen Schubladendenken vorwerfen, die gegen dieses Modell
> sind. Weil ihnen das Schubladendenken hier nämlich ihren feuchten
> Träumen perfekt entgegenkommt.

Natürlich geht das, es hab auch schon andere Ansätze die etwas besser 
waren.
Aber ja, da hast du recht, Schubladendenken ist nicht realistisch, so 
etwa auch eine strikte Trennung nicht. :)

Unglaublich schrieb:
> Der Schrauber mit 9Klassen Schule und Mathematik welche nicht mal
> lineare Funktionen kennt soll gleich einem akademischen Abschluss sein
> .....

Vielleicht solltest du nochmal in die Schule zurück.

Unglaublich schrieb:
> Soll er bitte jetzt auch die selben Aufgaben erfüllen ?
> Wohl kaum, kann er ja nicht! Wo ist dann der Sinn ?
> ... Gott sei Dank gibts noch den Master und die Promotion um sich von
> dem Gesindel abzugrenzen!

Hoffentlich bleibt dein Auto stehen und du bist auf genau dieses 
"Gesindel" angewiesen.
Dein Haus lässt dich dieses "Gesindel" hoffentlich auch komplett selbst 
bauen.

Machelor schrieb:
> Ein Meister oder
> ein Techniker sind mit der Nivellierung nun berechtigt den Master zu
> machen.

Wo steht denn das?
Das eine hat doch mit dem anderen nichts zu tun?

tzu schrieb:
> Verstehe das Problem nicht, es wird doch auch in Zukunft nicht nach
> Stufe 6 gesucht, sondern nach Hochschulabsolvent oder Handwerker.

Genau, entweder es wird ein Ingenieur und/oder Techniker gesucht weil es 
die Aufgabenstellung erfordert oder eben ein Meister, weil es die 
Aufgabenstellung erfordert.
Nur weil beide jetzt in der gleichen Stufe sind heißt das nicht, dass 
sie das gleiche können.


http://de.wikipedia.org/wiki/ISCED
Zählt das hier noch? :)
Oh weh, Fachschulen und Hochschulen in einer Stufe (da hat sich keiner 
aufgeregt).

"In Bayern gibt es zum Beispiel Technikerfachschulen, Meisterschulen, 
kaufmännische Fachschulen, hauswirtschaftliche und sozialpflegerische 
Fachschulen.

Die Fachschule dauert 1 bis 4 Schuljahre, teilweise in 
Teilzeitunterricht, in verschiedenen Ausbildungsrichtungen.

Abschlüsse: Staatliche Abschlussprüfung oder Meisterprüfung, Mittlerer 
Schulabschluss, Fachhochschulreife (Ergänzungsprüfung)"

Da sagt auch keiner was :)

RennyRick schrieb:
> Ich bin der Meinung,
> dass der Techniker durchaus eine mittelhohe bis hohe
> Qualifikationseinstufung verdient hat.

Auf jeden Fall und auch eine Stufe über dem Meister, eben zwischen 
Meister und Ing. von der Wertigkeit des Abschlusses.

RennyRick schrieb:
> Neben hohen
> Fachkenntnissen z.B. in der Elektrotechnik und Elektronik kriegen diese
> Leute außerdem soziale Kompetenzen beigebracht wie Mitarbeiterführung,
> Ausbildung der Ausbilder und und und... Englisch: Technisches Englisch,
> Business Englisch und normales Englisch.. fließendes Sprechen..
> Projektierung, Konstruktion..

Ein Techniker ist auf jeden Fall umfangreicher als die 
Meisterausbildung.

45455 schrieb:
> Was viele hier verwechseln, ist, dass gleiche Einstufung nicht
> Gleichsetzung bedeutet. Die Wirtschaft wird ihre Einstellpraxis wegen
> des DQR nicht ändern.

Man kann doch innerhalb einer Stufe noch unterscheiden. :)
Ich würde es auch nicht zu eng sehen.

45455 schrieb:
> Der Meister kann zwar keine Differentialgleichungen lösen, dafür führt
> er oftmals ein Unternehmen mit z. T. dutzenden Mitarbeitern. Er betreibt
> also Wertschöpfung und zahlt Steuern. Steuern hat er übrigens schon als
> Geselle gezahlt.

Und führt vielleicht ein Unternehmen in dem auch Techniker und 
Ingenieure arbeiten ;-)
Es gibt ja nicht nur Handwerksmeister die einen kleinen 5 Mann Betrieb 
führen. :)

Bademeister schrieb:
>>> Erstens ist eine Meister die Arbeiterklasse und hat noch nie etwas von
>>> "höhere" Bildung geschweige denn von einem akademischen Abschluss
>>> gehört.
>
> An Arroganz kaum zu übertreffen. Was muß doch hier ein Futterneid
> vorhanden sein. Dr. Mengele war auch Akademiker aber von höherer Bildung
> hatte er auch noch nie etwas gehört.
>
> Was ist höhere Bildung ? das was man hier in unzähligen Threads lesen
> kann ?

Da hast du recht, der Meister baut ja auf einer Erstausbildung auf also 
doch auch höhrer Bildung. :)

Hannes Jaeger schrieb:
> Der Abschluss einer Technikerschule entspricht einem Realschulabschluss,
> in manchen Bundesländern einem Fachoberschulabschluss.

Völlig falsch, demnach müsste ein FH Diplom dem Abitur entsprechen.
Bitte nochmal mit dem Deutschen Bildungssystem auseinandersetzen.

Paul schrieb:
> Ein Bachelor ist ein Theoretiker, der braucht keine Praxis im
> Strippenziehen!

Schadet aber nicht wenn er weiß wie es geht und was man dabei tun muss 
um es im Auftrag besser einschätzen zu können und nachvollziehen zu 
können. :-)

Paul schrieb:
> Wahrheit: Sie haben nicht mal den Umfang eines Abiturienten (min, 500 h)

Ja und? Hat der Abiturent den Umfang an technischem Englisch? Nein.
Selbst zu einer Ausbildung sind merkliche Unterschiede in der Art.

Paul schrieb:
> Der Technikerabschluß hat in den schulischen Fächern das Niveau einer
> Oberschule, also FOS

Du meinst sicherlich die allgemeinbildenden Fächer. :)

Oven schrieb:
> Genau diese Reihenfolge passt. Die ganze Aufregung lohnt nicht Leute.
> Sowohl Techniker als auch Bachelor oder Master sind mittel bis hoch
> qualifizierte Fachkräfte. Völlig wurscht wo die jetzt stehen.

Genau, jetzt wird eben übergeordnet zusammengefasst, die 
Rangreihenvollge kann ja innerhalb trotzdem noch bestehen.


"Das Ausbildungsniveau des Staatlich geprüften Technikers liegt oberhalb 
dem eines Industriemeisters. Im Rahmen der Erstellung des Nationalen 
Qualifikationsrahmens ist der Abschluss auf die Stufe 6 von 8 
eingeordnet. Damit sind die Abschlüsse staatlich geprüfter Techniker und 
Bachelor auf der gleichen Stufe[34].

Er wird in der Industrie in Forschungs- und Entwicklungsabteilungen 
eingesetzt, um Ingenieursteams zu unterstützen und, je nachdem, 
selbständig Projekte und Teilaufträge abzuwickeln. "

Paul schrieb:
> Am Ende ist man schulisch auf dem Stand
> eines Fachabis. Was anderes habe ich nie behauptet.

Macht ja nichts. ALleine mit einem Schulabschluss lässt sich ja auch 
wenig anfangen.

von Paul (Gast)


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>http://de.wikipedia.org/wiki/ISCED
>Zählt das hier noch? :)
>Oh weh, Fachschulen und Hochschulen in einer Stufe (da hat sich keiner
>aufgeregt).

Wir reden hier vom DQR und nicht von ISCED97. In letzteren wird sehr 
wohl zwischen akademischer Bildung an einer Hochschule und beruflicher 
Fortbildung an Fachschulen unterschieden (5A und 5B).

PS.:WT, erstaunnlich ist, wie Du den Techniker nach oben öffnest, 
gleichzeitg es aber nicht versäumst zu erwähnen, daß der Meister nicht 
an den Techniker rankommt. ;-)

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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>Und bevor hier, übrigens von JEDEM HIER, halbwissen über den Techniker
>verbreitet wird, lesen sich jetzt mal alle und in Ruhe diesen Artikel
>durch: http://de.wikipedia.org/wiki/Techniker

>Wenn man von etwas keine Ahnung hat, dann hält man für gewöhnlich die
>Fresse!
Mein Prof sagte immer: "Das mir keiner aus Wikipedia zitiert!. Das 
entbehrt jeder fundierten Recherche". Nun ich: Wenn man von etwas keine 
Ahnung hat, dann hält man für gewöhnlich die Fresse!

By the way, das wird ja immer schöner hier:
>Techniker müssen 5 Prüfungsfächer ablegen in spezialisierten Bereichen,
>eine wissenschaftliche Facharbeit schreiben und vor einem 300-400 Leuten
>Publikum vortragen.
Lieber @RennyRick: Eine wissenschaftliche Arbeit ist natürlich nach 
einem wissenschaftlichen Stil zu schreiben. Es sollte aber etwas 
enthalten, was es so noch nicht gab oder womit sich noch keiner vorher 
beschäftigt hat. Der Teil der Arbeit muss neu und noch nicht behelligt 
sein. Ein Techniker ist dafür nicht ausgebildet.
Rosa

von Thomas1 (Gast)


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von Master (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> Nun gehts um den Master.

Und jetz???

von Arc N. (arc)


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Rosa-Kleidchen schrieb:
> Ein Techniker ist dafür nicht ausgebildet.
Soweit so gut

> Lieber @RennyRick: Eine wissenschaftliche Arbeit ist natürlich nach
> einem wissenschaftlichen Stil zu schreiben. Es sollte aber etwas
> enthalten, was es so noch nicht gab oder womit sich noch keiner vorher
> beschäftigt hat. Der Teil der Arbeit muss neu und noch nicht behelligt
> sein.

Schonmal Dissertationen im Bereich Medizin oder Chemie gesehen? Die sind 
z.T. noch nicht mal auf dem Niveau von Semesterarbeiten in Natur- und 
Ingenieurswissenschaften.
Zudem ist es bei den Bachelor- und Master-Arbeiten kein Erfordernis 
etwas neues zu machen (das gilt bzw. sollte nur für die Dissertation) 
Z.B. aus den Prüfungsordnungen der RWTH
"Sie soll zeigen, dass die Kandidatin bzw. der Kandidat in der Lage ist, 
ein
Problem innerhalb einer vorgegebenen Frist nach wissenschaftlichen 
Methoden unter Anleitung selbstständig zu bearbeiten." 1)
 bzw. identisch in der Master-Prüfungsordnung 2)

1) 
http://www.fb6.rwth-aachen.de/de/studium/bachelor_master-studiengaenge_1/et_it_ti/269.php?cmsDL=399281bcd858ce6c330bcb95f5b4e3dd
2) 
http://www.rwth-aachen.de/global/show_document.asp?id=aaaaaaaaaacrqgj&download=1

Thomas1 schrieb:
> Nun gehts um den Master.
>
> 
http://www.daa-wirtschaftsakademie.de/studium/staatlich-gepr%C3%BCfter-betriebswirt-offiziell-dem-bachelor-gleichgestellt

Wenn die Unis/Profs vernünftig sind, wird eben stärker gesiebt...

von Paul (Gast)


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Ich will es noch mal deutlich machen. Wesentlichen Beitrag zur 
Ausarbeitung des DQR hatten genau die Institutionen, die jetzt 
scheinheilig damit für ihre Fortbildungen werben (DAA, IHK, HWK). Sie 
haben die Vorschläge erarbeitet (natürlich zu ihrem Gunsten) und tun 
jetzt so, als hätte "Deutschland" oder die EU den wahren Wert ihrer 
Fortbildungsangebote festgelegt. Nein, sie waren es selber und 
mißbrauchen die EU als angeblichen Treuhänder und Unparteiischen der 
Aussage. Jetzt werben sie damit Leute in ihre Ausbildungen. Bauernschlau 
und dreist.

von Arc N. (arc)


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Paul schrieb:
> ...
Alleine auf DAA, IHK und HWK würde ich das nicht abwälzen...
Den restlichen "Politikern" kommt das nicht ungelegen: Seht her wir sind 
doch gar nicht so schlecht im internationalen Vergleich (ähnlich wie bei 
den massiv geschönten Arbeitslosenzahlen). Und sie haben einen Grund 
nicht mehr so viel in Bildung zu investieren.

von 45455 (Gast)


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Arc Net schrieb:
> Alleine auf DAA, IHK und HWK würde ich das nicht abwälzen...
> Den restlichen "Politikern" kommt das nicht ungelegen: Seht her wir sind
> doch gar nicht so schlecht im internationalen Vergleich (ähnlich wie bei
> den massiv geschönten Arbeitslosenzahlen). Und sie haben einen Grund
> nicht mehr so viel in Bildung zu investieren.

Im internationalen Vergleich hat Dtl. eine niedrige Akademiker-Quote. NA 
UND??? Dieses Geschrei nach mehr Akademikern ist lächerlich. Schaut euch 
Finnland o. Schweden an: Viele Akademiker, trotzdem hohe 
Jugendarbeitslosigkeit. Von Spanien & Co. ganz zu schweigen.

Dass Meister und Techniker aufgewertet werden, finde ich jedenfalls sehr 
gut. Das berufliche Bildungssystem ist einfach gut und wurde bei 
OECD-Vergleichen/-Studien nie ausreichend berücksichtigt.

Warum müsst ihr Akademiker immer auf Nicht-Akademikern rumhacken? Ihr 
habt doch schon den deutlich besseren Ruf, einen höheren Status und 
besser bezahlt werdet ihr im Durchschnitt auch.

Die deutsche Industrie etwa besteht nicht nur aus Ingenieuren, auch 
Facharbeiter, Meister und Techniker haben dort ihren festen Platz und 
tragen zum Erfolg bei.

Setzt eure Energie lieber dafür ein, Personaldienstleister und 
Zeitarbeit zu bekämpfen, die bedrohen nämlich uns alle.

von yannik (Gast)


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"besser bezahlt werdet ihr im Durchschnitt auch."

Quatsch, das sind alles Vorurteile von Mesitern und Technikern! Begriffe 
wie Generation-Praktikum und Prekariat wurden in erster Linie für junge 
akademiker geprägt! (Für Arbeitslose Meister,Facharbeiter und Techniker 
würde auch Proletarier greifen)

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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45455 schrieb:
> Die deutsche Industrie etwa besteht nicht nur aus Ingenieuren, auch
> Facharbeiter, Meister und Techniker haben dort ihren festen Platz und
> tragen zum Erfolg bei.
>
> Setzt eure Energie lieber dafür ein, Personaldienstleister und
> Zeitarbeit zu bekämpfen, die bedrohen nämlich uns alle.

Das kann jeder nur an seinem Platz machen. Ich stelle z.B. keine 
Leiharbeiter ein und ich beschäftige auch keine.

Das erinnert mich an einen General der seine Truppen verlegen wollte, 
weil sie sonst vernichtet würden und er bekam als Antwort: Der Mann soll 
kämpfen wo er steht und nicht weglaufen! Hatten aber alle die Hosen voll 
und sind weggelaufen.. der Rest ist Geschichte.

von Mine Fields (Gast)


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45455 schrieb:
> Im internationalen Vergleich hat Dtl. eine niedrige Akademiker-Quote. NA
> UND??? Dieses Geschrei nach mehr Akademikern ist lächerlich. Schaut euch
> Finnland o. Schweden an: Viele Akademiker, trotzdem hohe
> Jugendarbeitslosigkeit. Von Spanien & Co. ganz zu schweigen.

Das Problem ist, dass Akademiker kein genormter Begriff ist. Wenn man 
die Latte für das Erreichen des Status "Akademiker" sehr niedrig setzt, 
ist es natürlich leicht die Quote hochzutreiben.

Ich habe schon die ein oder andere Masterthesis gesehen, die an den 
meisten deutschen Hochschulen vielleicht noch als Praktikumsbericht 
durchgegangen werden, aber niemals als Abschlussarbeit. Andererseits 
gibt es im Ausland Programme, mit der ein deutscher Techniker in einem 
Jahr zum "Akademiker" wird.

Leider arbeiten wir in Deutschland gerade stark daran, das auch zu 
ändern. Akademikerquote muss hoch, koste es was es wolle. 
Ausbildungsniveau? Egal, hauptsache man nennt es Akademiker. Da werden 
dann ganz schnell Mastertitel an Meister in Schnellprogrammen 
verschenkt.

Da wäre es wirklich besser, wenn man Techniker und Meister einfach zu 
Akademikern erklärt anstatt die bisher noch hoch angesehenen 
Hochschultitel zu ruinieren.

von WT (Gast)


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Paul schrieb:
> PS.:WT, erstaunnlich ist, wie Du den Techniker nach oben öffnest,
> gleichzeitg es aber nicht versäumst zu erwähnen, daß der Meister nicht
> an den Techniker rankommt. ;-)

Nach oben öffnen heißt ja nicht, dass ich ihn deshalb mit dem Ing. 
gleichsetze, was ich auch nie getan habe. :)

von Tommy S. (tommys)


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Hi,

grundsaetzlich gibt es den DQR ja nur, damit alle Ausbildungsstufen auf 
den Europaeischen Qualifikationsrahmen abgebildet werden koennen. Es 
soll also eine Vergleichbarkeit der Berufsabschluesse innerhalb der EU 
stattfinden koennen.

Somit ist es fuer mich insoweit fraglich, warum sich hier alle darueber 
aufregen, dass Bachelor, Techniker, Meister, etc. alle auf einer Ebene 
stehen. Unterhalb der "Bachelor-Ebene" gibt es noch 5 Stufen, die 
deutlich schlechter qualifiziert sind. Ich werfe jetzt mal in den Raum, 
dass es diese Stufen nur gibt, weil EU-weit Bedarf dafuer besteht. Oder 
anders gesagt: die deutsche Facharbeiter-Ausbildung mit ihren 
Weiterentwicklungsmoeglichkeiten Meister und Techniker ist somit weit 
besser, als das, was EU-weit angeboten wird.

Nach ein paar Jahren im Ausland kann ich das auch bestaetigen: viele 
Universitaetsabgaenger im Ausland haben fachlich nichtmal das Niveau von 
jemandem bei uns in Deutschland im 2. Lehrjahr. Fuer mich zeigt der DQR 
daher eindeutig, dass unser bestehendes System gut ist und gut 
qualifizierte Fachkraefte hervorbringt.

Ja und - was macht es mir, wenn ein Techniker und ein Meister auf der 
gleichen Stufe stehen wie ich? Wenn jemand einen Entwickler einstellen 
will, dann stellt er einen Bachelor ein, wenn er einen fuer die 
Fertigung braucht, dann stellt er einen Meister ein. Ich wollte den Job 
von den Meistern in unserer Firma nicht machen - und die wollen meinen 
Job auch nicht machen.

Gruesse,
TommyS

von Paul (Gast)


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>Somit ist es fuer mich insoweit fraglich, warum sich hier alle darueber
>aufregen, dass Bachelor, Techniker, Meister, etc. alle auf einer Ebene
>stehen. Unterhalb der "Bachelor-Ebene" gibt es noch 5 Stufen, die
>deutlich schlechter qualifiziert sind.

Und Du hast Dich noch nicht gefragt, warum man für sämtliche 
Praktikanten eine eigene Stufe wählt und dort, wo wirlich Berufsbilder 
mit völlig unterschiedlicher Zielrichtugn in eine Stufe gepreßt werden? 
Ja, es geht um die internationale Aufwertung von Techniker und Meister, 
ist ja auch gut. Aber dafür muß man doch nicht den Bachelor verheizen. 
Warum hält man sich nicht an die ISCED97? Noch schlimmer ist, daß die 
Stufungsvorschläge von den Lobbyverbänden der Meister vorgenommen 
wurden.

>Ja und - was macht es mir, wenn ein Techniker und ein Meister auf der
>gleichen Stufe stehen wie ich? Wenn jemand einen Entwickler einstellen
>will, dann stellt er einen Bachelor ein, wenn er einen fuer die
>Fertigung braucht, dann stellt er einen Meister ein. Ich wollte den Job
>von den Meistern in unserer Firma nicht machen - und die wollen meinen
>Job auch nicht machen.

Na sicher werden sie keinen Meister oder Techniker auf den Entwicklerjob 
einstellen. Das würde nicht gut gehen. Genauso würde sich ein Bachelor 
als Meister nicht wohlfühlen und sich schnell was anderes suchen. Das 
Problem ist doch aber, daß die Betriebe Dich in die Entwicklung stecken 
und dank DQR keinen cent mehr bezahlen, als dem Meister, weil Du ja 
angeblich nicht mehr kannst.

von 45455 (Gast)


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Paul schrieb:
> Das
> Problem ist doch aber, daß die Betriebe Dich in die Entwicklung stecken
> und dank DQR keinen cent mehr bezahlen, als dem Meister, weil Du ja
> angeblich nicht mehr kannst.

Genau das wird nicht passieren. Die Industrie macht, was sie will. In 
ganz Europa gibt es derzeit kein Land, das wirtschaftsliberaler 
ausgerichtet wäre als Dtl. Das spürt man an jeder Ecke.

Keine Firma stellt jetzt Meister als Entwickler ein. Nur wenn wirklicher 
Mangel an Fachkräften herrscht, überwiegt der Pragmatismus. Erst dann 
greift man auch auf geringe Qualifizierte zurück.

Das hat man z. B. in den 1960ern gemacht, wo man sogar südosteuropäische 
Analphabeten einstellte. Das hat übrigens sehr gut geklappt 
(Wirtschaftswunder und so).

Der ganze Akademisierungswahn führt zu zwei Dingen:

1. Junge Leute steigen später in den Job ein und sind somit erstmal raus 
aus diversen Statistiken. Zudem zahlt der Staat die Ausbildung, den 
Lehrling müsste die Firma zahlen.

2. Eine hohe Akademikerquote sorgt für eine Entwertung gerade bei den 
beruflichen Abschlüssen. Das ist auch gewollt, denn dann kann man die 
Löhne bei Nicht-Akademikern weiter drücken. Es laufen derzeit quasi die 
Vorbereitungen, um den Niedriglohn-Sektor auch auf Gelernte ausdehnen zu 
können.

Was heute der Ungelernte ist, ist morgen der Unstudierte!

von Tommy S. (tommys)


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Paul schrieb:
> Das
> Problem ist doch aber, daß die Betriebe Dich in die Entwicklung stecken
> und dank DQR keinen cent mehr bezahlen, als dem Meister, weil Du ja
> angeblich nicht mehr kannst.

Dem kann ich so nicht zustimmen. Das wuerde naemlich automatisch 
heissen, dass auch alle Bachelors in einem Unternehmen gleich viel Geld 
bekommen wuerden. Egal welche Fachrichtung. Also bekommt der 
BWL-Bachelor soviel wie der E-Techniker Bachelor, der 
Maschinenbau-Bachelor soviel wie der Sprachen-Bachelor. Dem ist ja auch 
nicht so (also zumindest nicht in den Betrieben, die ich bisher 
kennenlernen durfte)...

Gruesse,
TommyS

von WT (Gast)


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Paul schrieb:
> weil Du ja
> angeblich nicht mehr kannst.

Nur weil beide in der gleichen Stufe sind heißt das nicht das sie das 
gleiche können. Sie haben sicherlich Gemeinsamkeiten, aber im Detail 
können sie etwas anderes, was aber durch diesen Beschluss beides seine 
gleichberechtigte Stellung hat.

Ich denke, dass trotzdem noch innerhalb der Stufe unterschieden wird, 
auch wenns nicht im DQR so geschrieben steht.
Nach der Einteilung im Deutschen Bildungssystem ist die Fachschule auch 
im Tertiärbereich, aber dennoch wird innerhalb dessen unterschieden.
Da hat sich auch niemand hingestellt und gesagt die Fachschule ist im 
gleichen Bildungsbereich angesiedelt und damit gleichwertig.
Nein sie gehört zu einem Bereich dazu, zu dem mehrere Ausbildungen 
gehören, die aber eine unterschiedliche Wertigkeit haben.
Auch wenn dies im DQR so nicht steht, denke ich, dass es trotzdem 
weiterhin so gesehen und gehandhabt wird.
Ich denke nicht, dass sich an der Bezahlung groß was ändert.

von Paul (Gast)


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>In ganz Europa gibt es derzeit kein Land, das wirtschaftsliberaler
>ausgerichtet wäre als Dtl. Das spürt man an jeder Ecke.

Genau, deswegen befürchte ich ja, daß der DQR ganz wirtschaftliberal 
dazu genutzt wird, einen Bachlor auf das Lohniveau eines Meisters zu 
drücken.

>Keine Firma stellt jetzt Meister als Entwickler ein.

Das habe ich auch nie geschrieben. Sie stellen den Bachelor als 
Entwickler ein, zahlen ihm aber nicht mehr als dem Meister, weil er lt. 
DQR nicht mehr wert sei. Die Industrie ist ein Januskopf. Sie wissen 
genau um erforderliche Qualifikationen für eine Stelle, gaugeln dem 
(jungen) Bewerber aber ein niedriges Qualifikationsniveau vor, um wenig 
zahlen zu müssen.

> Das wuerde naemlich automatisch
>heissen, dass auch alle Bachelors in einem Unternehmen gleich viel Geld
>bekommen wuerden. Egal welche Fachrichtung. Also bekommt der
>BWL-Bachelor soviel wie der E-Techniker Bachelor, der
>Maschinenbau-Bachelor soviel wie der Sprachen-Bachelor.

Natürlich wird das das große Ziel sein und zwar auf der niedrigsten 
Stufe. Nur haben sie ein Problem, denn wer kennt schon einen BWL-Meister 
oder Sprachenmeister? Der Bogen wird soweit gespannt, wie es geht.

>Nur weil beide in der gleichen Stufe sind heißt das nicht das sie das
>gleiche können.

Das habe ich nie behauptet und das weiß auch die Industrie

>Ich denke nicht, dass sich an der Bezahlung groß was ändert.

Und ich denke, die Industrie nutzt jede Chance Parsonal billig zu 
bekommen. Der DQR bietet sich da förmlich an.

von Mr. Sing (Gast)


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Wahrscheinlich basiert der Qualifikationsrahmen auf den Anforderungen 
der Industrie.
In deren Augen kann ein Bachelor nicht mehr als ein Techniker/Meister.
Man kann sich streiten warum. Meine Vermutung: Die zählen einfach 
Ausbildungsjahre zusammen.
Ich halte eher die Herabstufung des Bachelors für einen Fehler, als 
Meistern und Technikern eine eigene Stufe zu geben.
Das Diplom sollte auf jetziger Masterebene sein und Promotion darüber.

Einen positiven Aspekt könnte die ganze Sache auch haben: Es gibt 
weniger Studienanfänger.....

von Mine Fields (Gast)


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Mr. Sing schrieb:
> In deren Augen kann ein Bachelor nicht mehr als ein Techniker/Meister.
> Man kann sich streiten warum. Meine Vermutung: Die zählen einfach
> Ausbildungsjahre zusammen.

Kein Praktiker aus der Industrie wird solche "Zählmethoden" verwenden. 
Das machen hier nur die Ahnungslosen im Forum. In der Industrie gibt es 
eine Aufgabe, und wenn man dafür einen Akademiker braucht, wird kein 
Meister oder Techniker eingestellt.

von WT (Gast)


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Paul schrieb:
> daß die Betriebe Dich in die Entwicklung stecken
> und dank DQR keinen cent mehr bezahlen, als dem Meister, weil Du ja
> angeblich nicht mehr kannst.

hmm

Paul schrieb:
> Und ich denke, die Industrie nutzt jede Chance Parsonal billig zu
> bekommen. Der DQR bietet sich da förmlich an.
Gut das wird man sehen. Ich denke es nicht.

Mr. Sing schrieb:
> Das Diplom sollte auf jetziger Masterebene sein und Promotion darüber.

Welches Diplom? Da gabs auch mehrere :) ODer auch einfach mal 
gleichsetzen. ;-)

Mine Fields schrieb:
> In der Industrie gibt es
> eine Aufgabe, und wenn man dafür einen Akademiker braucht, wird kein
> Meister oder Techniker eingestellt.

Da geb ich dir sogar mal ausnahmsweise recht. :D

von Mr. Sing (Gast)


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> Paul schrieb:
>> daß die Betriebe Dich in die Entwicklung stecken
>> und dank DQR keinen cent mehr bezahlen, als dem Meister, weil Du ja
>> angeblich nicht mehr kannst.

Der DQR ist höchstens ein Anhaltspunkt. In den Tarifverträgen gibt es 
klare Einstufungen, allerdings zunehmend tätigkeitsbezogen.
In nicht-tarifgebunden Firmen könnte der DQR ein Argument des Chefs bei 
den Gehaltsverhandlungen sein. Bei einer einfachen Tätigkeit würde 
dieses auch ziehen.

von ELTE (Gast)


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Hallo Hannes Jaeger,
ich hätte da was zum Schubladendenken.
z.B. könnte man deine Kommentare in der untersten einordnen.
Die von Anderen natürlich ebenfalls.
Von einem "höheren" akad. Grad sollte man etwas mehr erwarten. Daher 
würde ich als Schlussfolgerung auf deine Kommentare annehmen, du hast 
nicht mal die Grundschule abgeschlossen...

Warum sollte man sich aufregen. Bewerbt euch mal im Ausland. Da gibt es 
teilweise keine Ausbildung die in ihrer Art vergleichbar ist. Da hier 
andere Konzepte vorhanden sind. (nicht unbedingt schlechter...)
Z.B. in Ö-Reich bekommst zu den Ing Titel mit weniger Aufwand als 
Deutschland (zumindest damals). Daher ist das doch nur eine 
Orientierung.

Um jetzt noch mal für Herrn Jaeger und andere peinliche Leute 
verständlich:
Warum so einen Stress machen. Die beste Qualifikation ist noch immer 
gute Arbeit abzuliefern...

von Angst (Gast)


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Die Leute haben Angst, ganz einfach.

Deswegen treten sie nach unten, das ist nichts neues.

von Paul (Gast)


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ELTE schrieb:
> Z.B. in Ö-Reich bekommst zu den Ing Titel mit weniger Aufwand als
> Deutschland (zumindest damals). Daher ist das doch nur eine
> Orientierung.

Dort bekam man den Ing. für weniger Ausfwand. ABer nicht den Dipl.-Ing., 
nicht den Dipl.-Ing. (FH) und auch keinen Bachelor und Master. Stand 
Ing. drauf, wußte jeder, es ist auch nur Ing. drin. Es war ein 
Fachschulabschluß Das wird durch den DQR und EQR verwischt.

Nun sollte man sich fragen, wer Interesse an einer Verwischung hat? Es 
sind bestimmt nicht die Akademiker, sondern die, die gerne in der Reihe 
der Akademiker genannt werden wollen, es aber aus Eigenleistung nicht 
schaffen. Obwohl diese Leute den Bachelor nieder machen, tun sie jedoch 
alles dafür, in einem Papier als Bachelor ebenbürdig genannt zu werden. 
Komisch, finde ich.

von Uni-Elite (Gast)


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Und warum sollt mir als M.Sc. da ein Zacken aus der Krone brechen?

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