Forum: Ausbildung, Studium & Beruf IBM: Mit dem Programm „Liquid“ will IBM Geld sparen


von BWLer (Gast)


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Auf Dauer könnten hierzulande bis zu 8000 Stellen gestrichen werden. 
Viele Projekte sollen künftig extern ausgeschrieben werden.

Das Projekt ist Teil des bereits laufenden Programms „Liquid“, zu 
Deutsch „flüssig“, das die alte, starre Arbeitsorganisation weltweit in 
eine neue, flexiblere oder eben auch flüchtigere Organisation 
transformieren soll. Das Projekt verfolgt vor allem zwei Ziele: die 
Produktionskosten zu senken, um den Gewinn pro Aktie weiter zu steigern 
– von gut zehn Dollar im Jahr 2010 auf 20 Dollar im Jahr 2015.


Zu diesem Zweck sollen künftig Kundenprojekte wie etwa die Beratung bei 
der Modernisierung von Unternehmenssoftware verstärkt von freien 
anstelle der bisher fest angestellten Mitarbeitern durchgeführt werden. 
IBM will solche Projekte auf Internetplattformen ausschreiben, wo sich 
dann auch die ehemals fest angestellten IT-Entwickler um die Jobs 
bewerben können. Nicht die Arbeit verschwindet, wohl aber die bisherige 
Form des festen Arbeitsplatzes. Sollte das Projekt reüssieren, will man 
es in anderen Landesgesellschaften wiederholen.

(...)

http://www.handelsblatt.com/unternehmen/it-medien/schrumpfkurs-ibm-baut-in-deutschland-tausende-stellen-ab/6135510.html

--------------------

Schöne neue Arbeitswelt.

Da werden die heutigen IT-Mitarbeiter in Zukunft sich selbst 
zerfleischen bei der Jagd auf Aufträge.

Wo soll das noch alles hinführen?

von GoP (Gast)


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Die Frage ist: Wozu wird da noch IBM benoetigt? Wieso sollten die Kunden 
die Berater nicht direkt anheuern?

von BWLer (Gast)


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Vermutlich, weil die Berater dennoch im Auftrag von IBM arbeiten.

Dahinter stecken dann natürlich auch die Sicherheiten und die 
Infrastruktur, auf die ein Auftraggeber bei direkter Beauftragung eines 
Freiberufsler nicht zurückgreifen kann.

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, BWLer,

> Auf Dauer könnten hierzulande bis zu 8000 Stellen gestrichen werden.
> Viele Projekte sollen künftig extern ausgeschrieben werden.
Klingt, als sei das ohne die Qualitätskosten gerechnet.
Die werden ansteigen. Allein schon wegen Opportunismus derjenigen, die 
vorher noch fest angestellt waren und die nun mit einem Hungerlohn 
abgespeist werden.

Mit solchen Projekten sollte man im Aufsichtsrat beginnen, dann 
Vorstand, bei der Personalabteilung und beim Controlling. Solange die 
noch Festangestellte beschäftigen, sind die hoffnungslos überbezahlt.
Wenn sie dagegen ihre eigenen Erfolgsrezepte nicht an sich selbst 
anwenden, sind sie unglaubhaft.

Ciao
Wolfgang Horn

von D. I. (Gast)


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Nun man sollte die 3 Seiten schon komlett lesen am Ende steht ja:

Auch die Verwaltung wird derzeit genau untersucht. Betroffen sind hier 
vor allem das Personalwesen, das Marketing und das sogenannte Customer 
Fulfillment, also die Abwicklung von Aufträgen wie etwa das Schreiben 
von Rechnungen. Gut 4000 Menschen arbeiten hier, nach Schätzungen von 
Unternehmenskennern zu viele. In den meisten anderen Ländern seien diese 
Aufgaben bereits viel stärker ausgelagert, etwa nach Osteuropa. Das 
werde nun auch in Deutschland forciert.


Vom Entwicklungszentrum (was für uns der interessante Arbeitsbereich 
wäre) steht nichts.

von BWLer (Gast)


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Das ist doch Unfug.

Der Aufsichtsrat, die Personalabteilung, das Controlling ... sind 
Abteilungen, die nicht so einfach ausgelagert werden können - und das 
nicht nur aufgrund von Vitamin B und Brüderschaften.

Der durchschnittliche Programmierer, IT-Berater, Projektmanager sind da 
viel austauschbarer. Die wirklich guten Leute werden auch weiterhin 
festangestelt bleiben. Man will sich nur vom teuren Durchschnitt 
trennen.

von Steel (Gast)


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BWLer schrieb:
> Der durchschnittliche Programmierer, IT-Berater, Projektmanager sind da
>
> viel austauschbarer.

Für IBM und "IT-Berater" stimmt das vielleicht.

Generell sind jedoch Imgenieure mit sicherheit viel weniger austauschbar 
als der Wasserkopf, Erbsenzähler, Personal-Verwalter und 
"Aufsicht-Führer" kann man leicht austauschen, beliebig egal welche 
Branche, das Knowhow einer Firma aber steckt in den Köpfen der 
Ingenieure. Und wenn die mal sagen, leckt mich am Arsch, guckt doch 
selber wie ihr die Anlage beim Kunden zum laufen bekommt... Dann viel 
Spaß, Herr BWLer.

von j. c. (jesuschristus)


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Tja, die gute alte Scheinselbstständigkeit. Gnihihi.
Leider wird das Folgekosten haben, an die die Firma nicht denkt! Erstmal 
sieht das billig aus, aber schon bald wird sich herausstellen, dass:

-die freien nur die Sachen hingerotzt haben um den Auftrag 
abzuschließen. Wartbarer Code? Fehlanzeige!
-Billig nur die Leute sind, die nix können. Die guten werden jegliche 
Restloyalität zum Unternehmen verlieren und sich auch anderswo umtun
-Kein Mensch mehr den Überblick über Gesamtprojekte hat

Wenn das mit dem Outsourcing so einfach wäre, dann hätte die Leute das 
früher schon gemacht! Wieso hat der Schuster früher einen Gesellen 
angestellt? Wieso hat man überhaupt Leute angestellt und nicht früh das 
Werkstor aufgemacht und mal geschaut wer so kommt und jedem dann einen 
Hungerlohn angeboten?
Da sind ganz üble Spinner am Werk, die die Unternehmen ruinieren! 
McKinsey und Co. lassen grüßen! Ging doch schon zur Wirtschaftskrise bös 
in die Hose. Nur kein Eigenkapital, alles kreditfinanzieren etc. tja. 
Dann kam die Bankenkrise und der Konkurs. Tolle Wurst.

von Dirk (Gast)


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Steel schrieb:
> Generell sind jedoch Imgenieure mit sicherheit viel weniger austauschbar
> als der Wasserkopf, Erbsenzähler, Personal-Verwalter und
> "Aufsicht-Führer" kann man leicht austauschen, beliebig egal welche
> Branche, das Knowhow einer Firma aber steckt in den Köpfen der
> Ingenieure. Und wenn die mal sagen, leckt mich am Arsch, guckt doch
> selber wie ihr die Anlage beim Kunden zum laufen bekommt... Dann viel
> Spaß, Herr BWLer.

Das ist eben nicht so. Warum sonst gibt es im Bereich der Ingenieure 
soviele Dienstleister? V.a. in der Automobilindustrie gibt es in manchen 
Abteilungen auf einen Internen 3-4 Externe..Da arbeiten selbst in der 
Produktion weniger Externe.

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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BWLer schrieb:
> Der durchschnittliche Programmierer, IT-Berater, Projektmanager sind da
> viel austauschbarer. Die wirklich guten Leute werden auch weiterhin
> festangestelt bleiben. Man will sich nur vom teuren Durchschnitt
> trennen.

Interessant ist die Frage auch andersherum: Wer ist nicht so einfach 
austauschbar?

Leute mit viel Spezialwissen über die Prozesse in der Firma können nur 
mit Übergängen ersetzt werden. Leute die gerade in kritischen 
Projektphasen sind, tauscht man auch nicht aus - sowas wirft gern ein 
Projekt um Monate zurück, wenn es das Projekt nicht ganz platzen lässt 
(1).
Wenn das Projekt aber vorbei ist, können auch diese Leute ausgetauscht 
werden.

Das ist dann auch die Frage welche Ressourcen man mit welcher Effizienz 
zukaufen kann. Vermutlich denkt man da in Beraterkreisen dass Leute die 
ihre Arbeit (seit Jahren) machen, im laufe der Zeit auch nur 70% 
arbeiten und den Rest der Zeit Aktivitäten simmulieren. Ersetzt man die 
durch 100% Leute, so sind diese zwar nicht so effizient, aber erreichen 
mehr als 70%. der Anderen.
So stelle ich mir die Logik hinter solchen Entscheidungen vor.

(1) Ich habe mal ein Projekt übernommen welches schon 1,5 Jahre 
Projektverzug hatte und der Kunde war entsetzt, dass der PM gekündigt 
hatte und wollte nun dringlich wissen, wann wir endlich funktionierende 
Prototypen liefern können. Ich musste dem Kunden ein paar Zähne ziehen 
und habe dann meinen "realistischen" Zeitplan erklärt - mit weiteren 9 
Monaten Projektverzug.

von Arc N. (arc)


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BWLer schrieb:
> Das ist doch Unfug.
>
> Der Aufsichtsrat,

Ist eh "ausgelagert" bzw. sitzen die Leute meist noch in mehreren 
anderen Aufsichtsräten

> die Personalabteilung,

Da jetzt 1) überwiegend Freiberufler eingesetzt werden sollen, braucht 
man doch nur noch eine handvoll Leute, die die Facility Manager 
managen...

> das Controlling ...

Wo die PowerPoint-Präsentationen erstellt werden, ist auch irrelevant.

> Der durchschnittliche Programmierer, IT-Berater, Projektmanager sind da
> viel austauschbarer. Die wirklich guten Leute werden auch weiterhin
> festangestelt bleiben. Man will sich nur vom teuren Durchschnitt
> trennen.

1) Nein, das Programm läuft schon etwas länger (siehe Links). Etwas 
überspitzt könnte man sagen, die, die keine Software entwickeln können 
(neudeutsch: PMs/Program Manager), bleiben bei IBM, die, die es können, 
werden "freigesetzt"...
https://www.ibm.com/developerworks/mydeveloperworks/groups/service/html/communityview?communityUuid=3f81d40a-028a-410c-899c-6224e7a69d24
http://www.facebook.com/BeLiquid?sk=info
z.B. 
http://www.techteam.com/careers/join-the-ibm-liquid-challenge-program
Wer davon einen Eindruck bekommen möchte, kann sich mal bei Elance.com, 
Guru.com oder oDesk umsehen...

von j. c. (jesuschristus)


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Ist doch klar, dass die Entwickler und nicht die Entscheider ausgelagert 
werden. Wer entscheidet denn über die Auslagerungen? Na, machts klick?
Schönes Beispiel ist übrigens Google: die sind so erfolgreich, weil sie 
sehr gute Arbeitsbedingungen bieten. Wenn Goole anfangen würde, alles 
outzusourcen könnten die den Laden ganz fix dicht machen.
In so volatilen Anstellungsverhältnissen müssen sich die Leute viel zu 
viel Sorgen um ihre Zukunft machen und halten das nicht lange durch.

von umfrager2012 (Gast)


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j. c. schrieb:
> Schönes Beispiel ist übrigens Google: die sind so erfolgreich, weil sie
> sehr gute Arbeitsbedingungen bieten.

schauen wir wie lange. IT ist stark von diesem Trend betroffen.

Beim BND ist dein Arbeitsplatz ziemlich sicher, mit diesen Referenzen 
kriegst du im Ausland sofort einen Job.

von D. I. (Gast)


Angehängte Dateien:

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Ich denke das trifft die aktuelle CEO ganz gut.

http://en.wikipedia.org/wiki/Ginni_Rometty

von capt. obvious (Gast)


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BWLer schrieb:
> Schöne neue Arbeitswelt.
>
> Da werden die heutigen IT-Mitarbeiter in Zukunft sich selbst
> zerfleischen bei der Jagd auf Aufträge.
Ist eigentlich schon länger so bei anderen Firmen, hat nur noch keiner 
Mitbekommen, erst wenn einer der Grossen damit rumtönt stehts gleich in 
der Presse.

> Wo soll das noch alles hinführen?
In einigen Jahren zurück zu alten Strukturen, schon mehrfach q.e.d durch 
die Praxis.
Dass Outsourcing nicht so funktioniert wie sich das BWLer in ihren 
feuchten Träumen erhoffen hat die Realität immer wieder gezeigt. 
Eigentlich müsste das IBM am besten wissen, die haben sich damit schon 
mehrmals eine blutige Nase geholt. Ist halt inzwischen mehr zu einer 
Beraterbude mit ein bischen Hardware mutiert, da kommt dann solche 
Scheisse bei raus. Der Text bzw. der Vortrag ist reinstes Buzzwordbingo.

von Mark B. (markbrandis)


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capt. obvious schrieb:
> Der Text bzw. der Vortrag ist reinstes Buzzwordbingo.

Der Artikel im Handelsblatt? Nein. Anscheinend hast du ihn nicht 
gelesen. Oder meinst du vielleicht eher den auf der IBM Homepage - du 
zitierst halt den Themenersteller, da wirkt es so als ob du dich auf 
dessen Link beziehst.

von Dude (Gast)


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"Das Projekt verfolgt vor allem zwei Ziele: die
Produktionskosten zu senken, um den Gewinn pro Aktie weiter zu 
steigern."

Mehr braucht man zu dem Thema auch nicht sagen.

Das Menschen hier als Produktionsfaktor im Sinne der Unternehmung 
"optimiert" werden soll, kann nur aus BWler-Hirnen kommen.

Ich denke und hoffe auch, dass das gewaltig in die Hose geht.

Das Schlimme: Die Verantwortlichen werden dann für ihren Abgang 
fürstlich entlohnt werden.

Krankes Wirtschaftssystem.

von neptun (Gast)


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nun..... sag ich auch noch was dazu.
Ein wenig Einblick habe ich da.

Worum es grundsätzlich geht, ist der Umbau in ein globally integrated 
enterprise. Kann man nachlesen, was das ist.

Im Grund ist der Abbau - aus globaler Sicht - nicht ein Abbau. Sondern 
eine Verschiebung der Resourcen, an die Stelle wo es am meisten Sinn 
macht. Soviel zu Theorie. In der Praxis heisst das, dass gewisse Jobs 
(die übrigens recht oft repetitiver, administrativer Natur sind) aus den 
Hochlohnländern weggeschoben werden.
Zumeist hatten (zumindest kenne ich das so) die Units oder Mitarbeiter 
genug Chancen, sich weiterzubilden um dann andere Jobs zu machen. Wenn 
das nicht passiert, dann kommen halt irgendwann die Daumenschrauben.

Mich erinnert das teilweise an den Kohleabbau in Deutschland. Jeder 
wusste, dass das nicht rentiert. Aber man lässt es zu, dass Jahrzehnte 
querfinanziert wird und sogar noch auf sowas ausgebildet wird. Und 
das.... wird eine globale Firma einfach nicht machen.

achja. Outsourcing und 'die anderen Länder'. Man sitze bitte nicht auf 
dem hohen Ross zu glauben, dass Entwickler/Mitarbeiter aus anderen 
Ländern ungebildet sind und nichts können. Dem ist nicht so, und man 
kann schon einiges in dem Zusammenspiel zum funktionieren bringen.

Gruss,
neptun

von Mark B. (markbrandis)


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neptun schrieb:

> achja. Outsourcing und 'die anderen Länder'. Man sitze bitte nicht auf
> dem hohen Ross zu glauben, dass Entwickler/Mitarbeiter aus anderen
> Ländern ungebildet sind und nichts können. Dem ist nicht so, und man
> kann schon einiges in dem Zusammenspiel zum funktionieren bringen.

Die Erfahrung zeigt aber, dass z.B. ein Inder oftmals nicht die Probleme 
und Anforderungen eines Kunden in Deutschland versteht. Das heißt ja 
nicht, dass der Inder nichts kann. Er könnte vielleicht wunderbar die 
Anforderungen eines indischen Kunden verstehen und diesem helfen. Dass 
dies aber über Zehntausende von Kilometern, Sprach- und Kulturbarrieren 
hinweg immer noch gut funktioniert, ist ein Märchen das sich BWLer 
gegenseitig erzählen.

von Systelaner (DB Systel) (Gast)


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Bei uns (DB Systel=IT-Tochter der Bahn) läuft das ganze genau anders 
rum.

Wir haben sehr viele Externe, unsere Zahlen sind gut bis sehr gut.

Es wird sehr stark eingestellt und ausgebildet, und das nicht nur weil 
wir müssen(gesetzlich) bzw es dafür irgendwelche Boni gibt.

Bei uns hat die Geschäftsführung erkannt, dass genug Projekte da sind, 
aber nicht genug, die das Abarbeiten können, sodass wir von 
Dienstleistern viel an Personal holen müssen.

Was mich jedoch auf eine sehr glückliche Position bringt ist, dass die 
Geschäftsführung erkannt hat, dass wir zwar unseren Umsatz steigern 
konnten, aber den Gewinn 1:1 weiter gegeben haben an die Externen. Und 
um den Gewinn jetzt einzufangen werden Leute gesucht. Auch wenn Interne 
nicht so flexibel sind- wir haben genug arbeit und vorallem in Summe 
sind sie wesentlich billiger.


Wenn IBM sich damit nicht ein großes Eigentor schießt weiß ich auch 
nicht...
Hauptsache wir machen kurzfristig mal eben Gewinn

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, BWLer

> Der Aufsichtsrat, die Personalabteilung, das Controlling ... sind
> Abteilungen, die nicht so einfach ausgelagert werden können

Natürlich könnten die. Sie wollen nur nicht und wissen warum.
Sie könnten, weil Fachdilettannten mit Managementkenntnissen so schnell 
komplett zu ersetzen sind, wie sich die allerneueste Managementmodewelle 
ausrufen läßt.

„Die Managementliteratur selbst ist in so hohem Maße wertlos, daß es 
sich, von wenigen Ausnahmen abgesehen, praktisch nicht lohnt, sie 
durchzuarbeiten“ (Prof. Fredmund Malik, St. Gallen)
Das Gelernte ist also auch ziemlich wertlos. Keine Ahnung, worauf BWLer 
eigentlich stolz sein könnten.

Managementkenntnisse sind so volatil, so beliebig, wie es die 
Managementmodewellen bewiesen. Deshalb taugen sie alle nichts, deshalb 
sind die Manager, die sich an ihnen aufrichten, austauschbar.

Ich bin sicher, in Weissrussland sind Vorstände und Aufsichtsräte zum 
Schnäppchenpreis zu haben.
Das Personalwesen läßt sich um so leichter auslagern, wie es die 
Personalrekrutierung und andere Leistungen ausgelagert hat.
In Weissrussland sind diese Leistungen viel billiger zu haben...

> Man will sich nur vom teuren Durchschnitt trennen.
Klar. Tragik dabei: Die Qualität einer Fachkraft hängt ganz entscheidend 
von der Qualität der Führungskraft ab.
Und diese wiederum von der Qualität der Personalabteilung.
Die Klage "Low Performer" ist in Wirklichkeit die Klage "Unser 
Management / Personalwesen hat mehr Versager, als unsere Firma vertragen 
kann!"

„Ständiges Jammern und Klagen über die Defizite von Menschen – seien es 
Mitarbeiter, Kollegen oder Chefs, Kunden oder Lieferanten oder gar man 
selbst – ist ein starkes Indiz dafür, daß man es entweder mit einem 
Anfänger in Sachen Management zu tun hat – oder mit einer inkompetenten 
Person.“ (Prof. Fredmund Malik, St. Gallen)
Diese Dummbolzen gehören entlassen!

Ciao
Wolfgang Horn

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, j. c.,

> Leider wird das Folgekosten haben, an die die Firma nicht denkt!
Natürlich nicht.
Wessen geistiger Horizont eh nur 1 Quartal weit reicht, der kann nicht 
mal dran denken!
Folglich produziert er lauter Fehlentscheidungen, aber es ist toll, für 
solchen Pfusch auch noch gut bezahlt zu werden.

Ciao
Wolfgang Horn

von Michael L. (Firma: Desert Irrigation Systems) (overingenieur)


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Das neuste zu dem Thema:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,813388,00.html

Die wollen nicht weniger als "Alle" zu Leiharbeitern machen.

Ich höre schon die Sprüche:
>Was machst du so?<
   >Ich bin in der Wolke.<

von mich (Gast)


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BWLer schrieb:
> Auf Dauer könnten hierzulande bis zu 8000 Stellen gestrichen werden.
> Viele Projekte sollen künftig extern ausgeschrieben werden.

Ich bin mal gespannt, wie sich bei IBM in Zukunft das durchschnittliche 
Bewerberprofil ändert. Bisher galt IBM als gute Adresse für die guten 
eines Jahrgangs.

Aber wenn IBM nicht gerade vorhat, 8000 festangestellte Hausmeister 
(nichts gegen den Berufsstand, ganz besonders nicht an Tagen, an denen 
ich wieder meinen Schlüssel liegen lasse) zu entlassen, kann sich der 
Markt also über einen Schwung Fachkräfte freuen.

Sollte also unter den flennenden Wirtschaftsvertretern auch nur einer 
mit einem Fünkchen Glaubwürdigkeit sein, müssen wir von dem jetzt das 
Versprechen hören, daß alle 8000 Entlassenen sofort woanders übernommen 
werden.

Oder hat da vielleicht jemand nicht ganz die Wahrheit gesagt?

von jo d. (jo_d)


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Ich dachte immer es heißt "von den besten lernen heißt siegen lernen". 
Statt dessen kopiert man jetzt das Modell von Schlecker und Co.

von asdf (Gast)


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Das hat die Firma SUN auch so gemacht.
Und wo ist SUN heute ?
Genau, wurde von Oracle geschluckt

von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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mich schrieb:
> Sollte also unter den flennenden Wirtschaftsvertretern auch nur einer
> mit einem Fünkchen Glaubwürdigkeit sein, müssen wir von dem jetzt das
> Versprechen hören, daß alle 8000 Entlassenen sofort woanders übernommen
> werden.

Buhahahahaha :-)

von Horst (Gast)


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eins vorweg, ich bin nicht für Stellenauslagerung. Aber vllt sollte man 
mal bedenken, bevor man auf "böse" Manager schimpft, warum es dazu kommt 
?

wenn man sich mal anschaut, was sogar Einsteiger bei IBM bei teils 35 h 
Woche verdienen, frisch von der Uni, kaum praktisch verwertbares Wissen, 
dann ist es mir schon klar, dass Stellen abgebaut werden müssen. Eine 
Firma die so weit überdurchschnitlich bezahlt und auch noch viele 
Annehmlichkeiten bietet, muss dieses Geld genauso am Markt verdienen, 
wie ein IT Mittelständler. Also müssen IBM Mitarbeiter weit produktiver 
sein, als das die Mitarbeiter bei der Konkurrenz sind.
Anders lassen sich höhere Gehälter und Sozialleistungen auf Lange Sicht 
nicht finanzieren ! denkt mal drüber nach.

55 k Einstiegsgehalt bei 35 h Woche für einen Uni Frischling der erstmal 
1 - 2 Jahre teuer eingearbeitet werden muss, sind halt schon sehr 
happig.

: Wiederhergestellt durch Admin
von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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Horst schrieb:
> eins vorweg, ich bin nicht für Stellenauslagerung. Aber vllt sollte man
> mal bedenken, bevor man auf "böse" Manager schimpft, warum es dazu kommt
> ?

Was die bösen Manager dort machen ist die (ex) Mitarbeiter aufeinander 
zu hetzen, um sich dann aus dem Rudel der miteinander konkurrierenden 
und sich gegenseitig wegbeißenden Leiharbeiter die billigsten, 
willigsten und demütigsten rauszusuchen.

Natürlich werden das einige Naivlinge begeistert mitmachen "Boah, IBM 
gibt mich Zertifikate und Sozial-Networking in die Wolke mit 
internationale Vertrag". Andere werde es zwangsweise mitmachen müssen, 
unter Einsatz ihrer körperlichen und finanziellen Existenz und der der 
Familie.

Das ist ein Rückschritt in die Ausbeutungskultur der industriellen 
Revolution. Die Zwangsrückstufung der Mitarbeiter zu rechtlosen 
Wanderarbeiter und die Niederlegung aller sozialen Verantwortung von 
Seitens IBMs.

> wenn man sich mal anschaut, was sogar Einsteiger bei IBM bei teils 35 h
> Woche verdienen, frisch von der Uni, kaum praktisch verwertbares Wissen,

Neidisch? Übrigens hätte IBM die Leute zu den Bedingungen gar nicht 
einstellen müssen, haben sie aber, weil es eine entsprechende Nachfrage 
gab. Nun glaubt IBM es nicht mehr nötig zu haben und spekuliert darauf, 
dass sie in Zukunft ein ausreichendes billiges Angebot von 
Arbeitskräften haben werden.

> denkt mal drüber nach.

Das ist ein typischer hinterhältiger Beleidigungsspruch. Schieb ihn dir 
...

von Tom (Gast)


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Horst schrieb:
> 55 k Einstiegsgehalt bei 35 h Woche für einen Uni Frischling der erstmal
> 1 - 2 Jahre teuer eingearbeitet werden muss, sind halt schon sehr
> happig.

Ja, da spricht der Neid. Aber du vergisst dabei zu erwähnen, dass bei 
IBM nur die besten eines Jahrgangs genommen werden. Berücksichtigt man 
das, sind solche Gehälter schon gerechtfertigt.

von Horst (Gast)


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Tom schrieb:
> Horst schrieb:
>> 55 k Einstiegsgehalt bei 35 h Woche für einen Uni Frischling der erstmal
>> 1 - 2 Jahre teuer eingearbeitet werden muss, sind halt schon sehr
>> happig.
>
> Ja, da spricht der Neid. Aber du vergisst dabei zu erwähnen, dass bei
> IBM nur die besten eines Jahrgangs genommen werden. Berücksichtigt man
> das, sind solche Gehälter schon gerechtfertigt.

ob gute Studienleistungen immer mit guten praktischen Fähigkeiten 
korrelieren ? teilweise ja, aber nicht so sehr stark. Jedenfalls muss 
das Gehalt erstmal am Markt wieder erwirtschaftet werden. Auch ein 1er 
Master Absolvent in Informatik muss erstmal aufwendig eingearbeitet 
werden und verursacht erstmal nur Kosten ( Gehalt, Sozialleistungen + 
Schulungen und Arbeitszeit von erfahrenen Kollegen ). Woanders wird mehr 
für weniger gearbeitet mit diesen Leuten konkurriert IBM.

und mal im Ernst, wer braucht den in einem typischen Informatiker Job 
die Theorie aus dem Studium ? in der Praxis kommt es auf Toolkenntnisse, 
Programmiersprachen und Entwicklungsumgebungen an. Natürlich braucht man 
auch strukturiertes konzeptionelles Denken aus dem Studium, aber 
entscheidend ob ein Software Projekt läuft oder nicht sind meist eher 
die praktischen Fähigkeiten + Erfahrung. Wo der Uni Frischling sich 
selber hinsetzt und aufwendig einen Algorithmus konzepiert und 
implementiert, weiß der erfahrene Kollege welche Methode er aus welcher 
Klasse nutzen muss und ist fertig

: Wiederhergestellt durch Admin
von High Performer (Gast)


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Horst schrieb:
> und mal im Ernst, wer braucht den in einem typischen Informatiker Job
> die Theorie aus dem Studium ?

Ich! Tja wenn man nichts drauf hat so wie du...

von Tom (Gast)


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Horst schrieb:
> und mal im Ernst, wer braucht den in einem typischen Informatiker Job
> die Theorie aus dem Studium ? in der Praxis kommt es auf Toolkenntnisse,
> Programmiersprachen und Entwicklungsumgebungen an. Natürlich braucht man
> auch strukturiertes konzeptionelles Denken aus dem Studium, aber
> entscheidend ob ein Software Projekt läuft oder nicht sind meist eher
> die praktischen Fähigkeiten + Erfahrung. Wo der Uni Frischling sich
> selber hinsetzt und aufwendig einen Algorithmus konzepiert und
> implementiert, weiß der erfahrene Kollege welche Methode er aus welcher
> Klasse nutzen muss und ist fertig

Tja, das ist eine sehr eingeschränkte Sichtweise. Die Informatik ist so 
schnelllebig, da ist es viel wichtiger, wie schnell sich jemand neues 
Wissen aneignen kann. Und jemand mit einem 1-er Abschluss kann das 
augenscheinlich besser als jemand mit einem 3-er Abschluss. Oftmals 
werden die Leistungen im Beruf auch sehr subjektiv vom Vorgesetzten 
eingeschätzt.
Viele ältere Mitarbeiter sind so oft so stark in ihrer Denkweise 
festgefahren, dass es sogar gut ist, wenn neue Impulse kommen.

von High Performer (Gast)


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Tom schrieb:
> Und jemand mit einem 1-er Abschluss kann das
> augenscheinlich besser als jemand mit einem 3-er Abschluss.

Endlich sagt mal jemand die Wahrheit!

von Jahrgangsbester, Diplom mit Auszeichnung (Gast)


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Horst schrieb:

> 55 k Einstiegsgehalt bei 35 h Woche für einen Uni Frischling der erstmal
> 1 - 2 Jahre teuer eingearbeitet werden muss, sind halt schon sehr
> happig.

Wahnsinn. Zwei ehemalige Studienkollegen sind nach dem Studium zu IBM, 
zwei andere sind zur SAP. Dabei war ich viel besser wie die. Habe mich 
allerdings auch weder bei IBM noch SAP beworben.

von Jahrgangsbester, Diplom mit Auszeichnung (Gast)


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Tom schrieb:
> Ja, da spricht der Neid. Aber du vergisst dabei zu erwähnen, dass bei
> IBM nur die besten eines Jahrgangs genommen werden. Berücksichtigt man
> das, sind solche Gehälter schon gerechtfertigt.

Hm, naja. So gut waren die zwei Studienkollegen auch nicht, die zu IBM 
sind, Als Entwickler bestenfalls zweit- oder drittklassig. Vielleicht 
sind ihre Stärken ja eher im Berater- oder BWL-Bereich?

von Jahrgangsbester, Diplom mit Auszeichnung (Gast)


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Horst schrieb:
> und mal im Ernst, wer braucht den in einem typischen Informatiker Job
> die Theorie aus dem Studium ? in der Praxis kommt es auf Toolkenntnisse,
> Programmiersprachen und Entwicklungsumgebungen an. Natürlich braucht man
> auch strukturiertes konzeptionelles Denken aus dem Studium, aber
> entscheidend ob ein Software Projekt läuft oder nicht sind meist eher
> die praktischen Fähigkeiten + Erfahrung.

Oh je, da liegst du aber völlig daneben. Das muss ich täglich bei uns in 
der Firma erleben. Der Kollege mit den besten Tool- und 
Frameworkkenntnissen fährt ein Projekt nach dem anderen an die Wand. Ich 
und mein Kollege dagegen, die vielleicht nicht soviel Toolkenntnisse 
haben, dafür aber gründlich und strukturiert arbeiten und sorgfältig 
planen, schließen unsere Projekte dagegen mit größtem Erfolg ab. Kunde 
immer total zufrieden, dadurch aufgrund von Mund-zu-Munde-Propaganda 
schon viele Folgeprojekte ergattert. Die Kunden des Kollegen dagegen 
beschweren sich beim Chef persönlich, weil bei seinen Projekten nichts 
funzt.

von Horst (Gast)


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Jahrgangsbester, Diplom mit Auszeichnung schrieb:
> Frameworkkenntnissen fährt ein Projekt nach dem anderen an die Wand. Ich
> und mein Kollege dagegen, die vielleicht nicht soviel Toolkenntnisse
> haben, dafür aber gründlich und strukturiert arbeiten und sorgfältig

gründlich und strukturiert zu arbeiten ist natürlich eine 
Grundbedingung, die ich auch beim praktisch kompetenten Mitarbeiter 
vorrausetze. Bei einem Absolventen der vllt theoretisch begnadet ist, 
ist es oft mit Struktur nicht so weit her. Weil die sind z.B. aus 
theoretischer Informatik komplexe Beweise gewohnt und entwickeln dann 
Dinge die man mit ein paar Kniffs schnell und effizient lösen könnte, 
viel zu kompliziert.

Um Software Projekte zu strukturieren braucht man jedenfalls eine andere 
Struktur als man das bei mathematischen Beweisen braucht. Um sinnvoll 
Projekte zu strukturieren braucht man eine gute Portion Berufserfahrung 
! das lernt auch der 1,0 Absolvent an der Uni nicht. Der 1,0 Absolvent 
denkt eher bei vielen IT Projekten viel zu komplex und bringt eine 
unnötige Komplexität mit rein. Außerdem entwickelt man heutzutage meist 
Schichten - und Komponentenbasiert. Jeder entwickelt innerhalb seiner 
Schicht und innerhalb seiner Komponente, abgestimmt werden die 
Schnittstellen. Monolithische Codings, die darum auch sehr komplex sind, 
sind Vergangenheit, der Trend geht zu industriellen Lösungen, wo der 
einzelne Entwickler / Architekt auch nicht mehr alles im Blick haben 
muss, sondern seine Schicht bzw. Komponente und die zugehörigen 
Schnittstellen.

: Wiederhergestellt durch Admin
von ab (Gast)


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Tom schrieb:

> Aber du vergisst dabei zu erwähnen, dass bei
> IBM nur die besten eines Jahrgangs genommen werden.
Das ist definitiv falsch.

von ab (Gast)


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Horst schrieb:
> eins vorweg, ich bin nicht für Stellenauslagerung. Aber vllt sollte man
> mal bedenken, bevor man auf "böse" Manager schimpft, warum es dazu kommt
> ?
>
> wenn man sich mal anschaut, was sogar Einsteiger bei IBM bei teils 35 h
> Woche verdienen, frisch von der Uni, kaum praktisch verwertbares Wissen,
> dann ist es mir schon klar, dass Stellen abgebaut werden müssen. Eine
> Firma die so weit überdurchschnitlich bezahlt und auch noch viele
> Annehmlichkeiten bietet, muss dieses Geld genauso am Markt verdienen,
> wie ein IT Mittelständler.
IBM ist der rofitabelste Laden seiner Branche. Die haben in Jahren 
Gewinne eingefahren wo die Konkurrenz dicke miese machte.


> Also müssen IBM Mitarbeiter weit produktiver
> sein, als das die Mitarbeiter bei der Konkurrenz sind.
Dummes Gequatsche. Die letzten Jahre Urlaubsgeld 60% gekürzt, neben 
sonstiger Goodies, geplant waren wesentlich härtere Einschnitte, ging 
aber vor deutschen Gerichten nicht durch, gleichzeitig hat man jedes 
Jahr neue Rekordgewinne gemacht. IBM ist gar nicht gezwungen so zu 
handeln, hier gehst nur um mechanische Profitsteigerung auf Biegen und 
Brechen.


> Anders lassen sich höhere Gehälter und Sozialleistungen auf Lange Sicht
> nicht finanzieren ! denkt mal drüber nach.
Laber du mal nicht so ein Scheiss daher und informier dich erst mal 
anhand der Fakten, du hast doch keine Ahnung von IBM.

> 55 k Einstiegsgehalt bei 35 h Woche für einen Uni Frischling der erstmal
> 1 - 2 Jahre teuer eingearbeitet werden muss, sind halt schon sehr
> happig.
Weisst du was IBM mit diesen Leuten verdient? Da sind die Anfangszeiten 
dieser 'hochbezahlten' Leute Peanuts. Zudem gabs in Deutschalnd die 
letzen 20 Jahre für Angestellte insbesondere Ingenieure und Informatiker 
drastische Reallohnverluste aber das weisst du Held ja alles.

von Rudi Radlos (Gast)


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> hier gehst nur um mechanische Profitsteigerung auf Biegen und
> Brechen.

Bleibt die kleine Frage, wie diese Firma die Qualität und Erfahrung 
vieler Jahre durch "Wanderarbeiter" verbessern will. Jede 
Einarbeitungszeit kostet auch Geld und Lehrgeld!

Jeder kann einen Motor ohne Öl betreiben. Fragt sich nur wie lange!

von Traurig (Gast)


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Im Projektmanagement wird nicht umsonst seit einiger Zeit verstärkt auf 
Wissens- und Erfahrungsdatenbanken wertgegelegt.

Am Ende des Weges stehen dann ganz wenige, die noch wirkliche Arbeit 
haben. Wenn dann die Konsumenten wegfallen, findet u. U. ein Erwachen 
statt. Andererseits gibt es noch genug Human Ressources auf der Welt, 
die wachsen und dann konsumieren können. New World Order.

Warum auch nicht?

Solange wir Westeuropäer davon profitieren konnten, war es doch ziemlich 
egal. Da hat niemand sein Auto, Haus und Weibchen hinterfragt.

Wenn eines aber sicher ist, dann der Wandel und da muss man sich 
anpassen oder sterben.

von Wilhelm F. (Gast)


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IBM macht ja nicht nur mit der Entwicklung Geld, sondern auch reichlich 
mit Service im Handwerk.

In den 1970-er Jahren wohnte bei mir im Lehrlingswohnheim ein Azubi bei 
IBM für den Service von Büromaschinen. Er war am Standort Bonn 
angestellt. Dort gab es ein schönes schmuckes IBM-Hochhaus.

Daher hörte ich erstmals den Namen IBM.

Der nannte so einiges. Ist ungefähr wie die Telefonanlagensachen bei der 
Post, nur viel, viel teurer, alles. So einer war ein wirklich sehr gut 
bezahlter Servicetechniker. Wie gesagt, nur mit Hauptschulabschluß, und 
Ausbildung. IBM zahlte dem auch das teuere Lehrlingswohnheim, wie es die 
Post für uns Post-Azubis auch tat.

von Rudi Radlos (Gast)


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Traurig schrieb:
> Andererseits gibt es noch genug Human Ressources auf der Welt,

Ja, das hat Nokia in Rumänien (mit EG-Förderung) getestet. Jetzt wird 
nach China verlagert weil einige rumänische Bauern während der Ernte am 
Band nicht da waren...

von Traurig (Gast)


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Afrika wird das nächste Große Ding. Asien ist schon wieder raus.

Südamerika wird vorher bearbeitet und noch hat man in Afrika ein paar 
politische Barrieren, aber daran wird auf politischer Ebene schon 
gearbeitet.

Wer sich retten will, muss sich viel mehr als Kommunikator, Mittler und 
Projektmanager auszeichen. Wer das nicht kann oder will, wird seinen 
Lebensstandard sehr schnell verlieren bzw. nie einen guten erreichen.

von Dipl.-Ing. (TH) (Gast)


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Hotte schrieb im Beitrag #2535530:
> Rudi Radlos schrieb:
>> Ja, das hat Nokia in Rumänien (mit EG-Förderung) getestet. Jetzt wird
>> nach China verlagert weil einige rumänische Bauern während der Ernte am
>> Band nicht da waren...
>
> besitze 2 Nokia Handies. Ein Smartphone made in Hungary und ein Billig
> Handy was ich mir als Ersatzhandy zulegte als mein Smartphone mal kaputt
> war ( für 20 Euro inkl. Prepaid Karte an der Supermarktkasse ) das ist
> made in india.
>
> Anscheind ist Rumänien schon zu teuer

Nö, man wollte nur ein 2. Mal die EU-Fördergelder absahnen.

von Dipl.-Ing. (TH) (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> In den 1970-er Jahren...

Was nutzen die Geschichten von früher? Heute ist heute, und heute ist 
eben fast alles anders, und ich bin auch nicht mehr der Jüngste und 
kenne die Geschichten von früher.

von Backflow (Gast)


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>...aber afrikaner taugen einfach nichts zum arbeiten.

Darum hat man Millionen von Afrikanern als Sklaven augebeutet, Du 
Experte.

von High Performer (Gast)


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Die Entwicklung, das Outsourcing auszubauen, bedingt auch die gestiegene 
Anzahl der "Fachkräfte", nach denen die Firmen rufen. Der Grund:
Der Pool, aus dem die Fachkräfte für die jeweiligen Projekte ausgewählt 
werden, muss entsprechend überdimensioniert sein, um den Bedarf immer 
mit passenden Leiharbeitern decken zu können.

Dieser Ruf nach Fachkräften wird, zumindest für MINT-Akademiker in .de 
in den nächsten Monaten und Jahren verhallen. Gründe: die sich aktuell 
deutlich verschärfende Wirtschaftskrise, die Absolventenschwemme aus den 
Hochschulen wegen G8 und Aussetzung der Wehrpflicht, und außerdem dem 
geringeren Bedarf in .de wegen der Verlagerung der Tätigkeiten in die 
Schwellenländer.

Das Problem ist halt, dass gerade Ingenieurstätigkeiten extrem einfach 
verlagert werden können. Diesen harten Erkenntnissen müssen sich die 
Ingenieure hierzulande in den nächsten Jahren stellen.

von IT Expert (Gast)


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Backflow schrieb:
>>...aber afrikaner taugen einfach nichts zum arbeiten.
>
>
>
> Darum hat man Millionen von Afrikanern als Sklaven augebeutet, Du
>
> Experte.

nur unter extremen druck funktionieren die. deswegen auch soviele 
diktaturen

von Dipl.-Ing. (TH) (Gast)


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IT Expert schrieb:
> Backflow schrieb:
>>>...aber afrikaner taugen einfach nichts zum arbeiten.
>>
>>
>>
>> Darum hat man Millionen von Afrikanern als Sklaven augebeutet, Du
>>
>> Experte.
>
> nur unter extremen druck funktionieren die. deswegen auch soviele
> diktaturen

Blödsinn.

von Traurig (Gast)


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Der deitsche Michel ist ned mehr gefragt.

Der Arfrikaner kriegt doch leuchtende Augen, wenn die Industrie in sein 
Land kommt und er sich und seiner Familie einen höheren Lebensstandard 
erarbeiten kann.

Der Michel gibt etwas ab und Jay-Jay bekommt etwas.

Man könnte sagen, die Welt wird etwas gerechter.*

------------
*
Die oberen 0,1% der Weltbevölkerung werden sowieso immer reicher, die 
zählen ned zur Menge.

von Master (Gast)


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Traurig schrieb:
> Der deitsche Michel ist ned mehr gefragt.
>
> Der Arfrikaner kriegt doch leuchtende Augen, wenn die Industrie in sein
> Land kommt und er sich und seiner Familie einen höheren Lebensstandard
> erarbeiten kann.
>
> Der Michel gibt etwas ab und Jay-Jay bekommt etwas.
>
> Man könnte sagen, die Welt wird etwas gerechter.*

Wow jetzt treibt sich auch noch ein NPD Funktionär hier im Forum rum.
Hier wirds immer schlimmer.

von Master (Gast)


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High Performer schrieb:
> Gründe: die sich aktuell
> deutlich verschärfende Wirtschaftskrise, die Absolventenschwemme aus den
> Hochschulen wegen G8 und Aussetzung der Wehrpflicht, und außerdem dem
> geringeren Bedarf in .de wegen der Verlagerung der Tätigkeiten in die
> Schwellenländer.

Quatsch.

von IT Expert (Gast)


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Traurig schrieb:
> Der deitsche Michel ist ned mehr gefragt.
>
> Der Arfrikaner kriegt doch leuchtende Augen, wenn die Industrie in sein
> Land kommt und er sich und seiner Familie einen höheren Lebensstandard
> erarbeiten kann.
>
> Der Michel gibt etwas ab und Jay-Jay bekommt etwas.

Zum letzten mal ist da was vorangeganen als Deutschland noch Kollonien 
hatte. Die sollten sich darum bemühen nach Griechenland als nächster von 
uns flottgemacht werden zu dürfen.

IT Expert

von Gerald F. (Gast)


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von Hannes J. (Firma: _⌨_) (pnuebergang)


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High Performer schrieb:
> Die Entwicklung, das Outsourcing auszubauen, bedingt auch die gestiegene
> Anzahl der "Fachkräfte", nach denen die Firmen rufen. Der Grund:
> Der Pool, aus dem die Fachkräfte für die jeweiligen Projekte ausgewählt
> werden, muss entsprechend überdimensioniert sein, um den Bedarf immer
> mit passenden Leiharbeitern decken zu können.

Und um diese gegeneinander ausspielen zu können. Wenn nur einer da ist, 
der passt, dann wird es teuer. Sind zwei da kann man über den Preis 
reden. Sind zehn da, kann man den Preis drücken.

von High Performer (Gast)


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>> Gründe: die sich aktuell
>> deutlich verschärfende Wirtschaftskrise, die Absolventenschwemme aus den
>> Hochschulen wegen G8 und Aussetzung der Wehrpflicht, und außerdem dem
>> geringeren Bedarf in .de wegen der Verlagerung der Tätigkeiten in die
>> Schwellenländer.

>Quatsch.

Aha! Also welche meiner Aussagen sind denn nun belegbar Quatsch:

- verschärfende wirtschaftliche Entwicklung: jeden Tag in den 
Nachrichten,
steigende AL-Zahlen zeigen in dieselbe Richtung, in weiten Teilen der EU 
Stagnation oder gar Rezession.

- Absolventenschwemme wegen G8 und Aussetzung der Wehrpflicht. Das ist 
Fakt, auch wenn die Auswirkungen nur wenige Semester betreffen werden.

- Verlagerung der Ingenieurstätigkeiten ins Ausland: Es ist Fakt, dass 
viele Firmen aktuell ganze Entwicklungsabteilungen ins Ausland 
verlagern. Mit steigender Tendenz, d.h. die Verlagerungsaktivitäten 
verstärken sich, nachdem die EU für viele Firmen nicht mehr der 
"Premium-Absatzmarkt" ist.

- Und ganz vergessen hatte ich die Absenkung des Mindestgehalts für 
Angestellte aus dem außereurpoäischen Ausland. Das macht zum einen die 
Wettbewerbssituation für die Ingenieure nicht besser. Zusätzlich wird 
das Gehaltsniveau noch weiter sinken. Wie gesagt: die Gehaltsgrenzen für 
ausländische Angestellte wird in Zukunft bei 33.000,- EUR liegen, das 
sind bei 12 Monatsgehältern 2750,- EUR brutto. Das ist nicht gerade 
üppig für einen Ingenieur, meine ich. Warum gerade die Gehälter in den 
sogenannten "Mangelberufen" durch solche Regelungen immer weiter 
gedrückt werden? Keine Ahnung. Augenscheinlich läuft das konträr zum 
üblichen Mechanismus von Angebot und Nachfrage.

Vor diesen ganzen Entwicklungen kann man kaum die Augen verschließen. 
Jedenfalls werden die Zeiten für Ingenieure in Deutschland in den 
nächsten Jahren deutlich unangenehmer werden. Auch mir fällt es schwer 
(obwohl ich aktuell absolut noch nicht klagen kann), mir einzugestehen, 
auf das falsche Pferd gesetzt zu haben. Aber zu der Zeit, als ich mein 
Studium begonnen habe, waren diese Entwicklungen natürlich noch nicht 
absehbar.

von High Performer (Gast)


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High Performer schrieb:
> - verschärfende wirtschaftliche Entwicklung: jeden Tag in den
> Nachrichten,

Nein.

High Performer schrieb:
> - Absolventenschwemme wegen G8 und Aussetzung der Wehrpflicht.

Pahh.

High Performer schrieb:
> - Verlagerung der Ingenieurstätigkeiten ins Ausland: Es ist Fakt, dass
> viele Firmen aktuell ganze Entwicklungsabteilungen ins Ausland
> verlagern.

Nein ist es nicht.

High Performer schrieb:
> - Und ganz vergessen hatte ich die Absenkung des Mindestgehalts für
> Angestellte aus dem außereurpoäischen Ausland.

Geh doch ins Ausland wenn dir was nicht passt.

von schopi68 (Gast)


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ab schrieb:
> Dummes Gequatsche. Die letzten Jahre Urlaubsgeld 60% gekürzt, neben
> sonstiger Goodies, geplant waren wesentlich härtere Einschnitte, ging
> aber vor deutschen Gerichten nicht durch,

es geht nichts über eine gesunde Portion Halbwissen...

Das Urlaubsgeld in der IBM wurde nicht um 60% gekürzt, sondern 2007 ganz 
gestrichen und nicht wieder eingeführt (als "Ausgleich", weil der 
Betriebsrat einer Aufkündigung der bestehenden Rentenpläne der 
Mitarbeiter nicht zugestimmt hat).
http://www.shortnews.de/id/623134/IBM-Deutschland-Kein-Urlaubsgeld-im-Jahr-2007

Beim lesen dieses Threads werde ich das Gefühl nicht los, nicht ein 
einziger hier schreibender ist ein IBM-Mitarbeiter. Halbwahrheiten über 
Halbwahrheiten.

von Purzel H. (hacky)


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Das Studium war nicht falsch, aber wenn die ganze Wirtschaft den Bach 
runter geht, ist man eben auch dabei.
Das Kapital wurde abgezogen um happige Gewinne mit Griechenland zu 
produzieren, und nun wird es nach Asien abgezogen, weil die Rendite da 
eben noch hoeher ist.
Irgend jemand muss unsere Infrastruktur noch am Laufen halten bis die 
Wirtschaft bei Null aufschlaegt, resp bis alle Jungen nach Asien 
abgezogen sind.

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