Hallo allerseits, ich habe gestern endlich meine neue Heißluftpistole bekommen und angefangen ein paar meiner gesammelten Platinen aus alten Geräten "abzuernten". Nun habe ich die ersten Platinen quasi komplett leer gefegt und gemerkt, dass das ja absoluter Murks ist da z.B. bei SMD-Kerkos keine Werte angegeben sind (und ich auch weder die Geräte noch das Interesse habe alle durchzumessen). Mir zuckt es z.B. auch bei jedem SMD-Widerstand in den Fingern ihn auszulöten denn "man weiß ja nie wann man den mal brauchen kann", andererseits kosten die Dinger auf der Rolle ja fast nichts mehr. Was lohnt es sich nun auszuschlachten bzw. was erntet ihr so ab? Lötet ihr prinzipiell erstmal auch sämtliche ICs aus oder schaut hinterher wozu die geeignet sind oder schaut ihr vorher genau was ihr alles "räubern" wollt? Viele Grüße, Daniel P.S.: Falls es das falsche Unterforum ist bitte ich dies zu entschuldigen und das Thema zu verschieben.
Ueberlass das Ausloeten den Kindern in Afrika und Indien. Die muessen ja auch ein Auskommen haben...
@hacky, sorry kann ich nicht drüber lachen, das es so was gibt ist traurig genug... @commander, erst mal schauen was dur brauchen kannst, alles runterlöten macht keinen sinn. SMD-Widerstände und Kondensatoren würde ich nicht auslöten, das lohnt nicht. Spezielle ICs, sofern sie die hitze vertragen sind da schon eher ein kandidat. Mosfets, Speicherdrosseln, gute Schottkydioden sind auch nicht zu verachten. Wie gesagt das restliche SMD-Hühnerfutter lohnt nicht, bzw überlebt das auslöten wegen der hitzebelastung manchmal nicht.
Du kriegst bei Ebay SMD Kondensatoren und SMD Widerstände in einem Sortiment für ca. 10 € oder so, dann sind auch die Kondensatoren (bzw. zumindest die Verpackung) beschriftet. Wirtschaftlich lohnt sich das Ausschlachten warscheinlich sowieso nicht, wenn du berechnest was du an Energie verbrauchst und was die Bauteile Wert sind. Daher das ausschlachten was für dich Wert hat;-) Ich persönlich entferne aus jeglichen Altgeräten immer die Displays, und das obwohl ich festgestellt habe, dass ich die Meisten nicht ansteuern kann;-) mfg Andreas
Hallo Daniel H., es gibt durchaus noch Sachen, die sich auszulöten lohnen. Gerade für Hobbyisten gibt es Chips auf Platinen, die man sonst so nicht bekommt. Auf alten Mainboards und Festplatten gibt es häufig Hochleistungs-Mosfets, Schaltregler und Mikrocontroller. Viele Teile auf Platinen sind einem erstmal unbekannt, aber gib einfach ein paar Bauteilnamen in Google ein und guck, was du findest. Man lernt dazu! Mit freundlichen Grüßen, Valentin Buck
Nabend ... leider hast du nicht gesagt um was für Geräte es sich grob handelt (die du da hast). Auch wenn ich nichts auslöte, da ich es für einen größeren Aufwand halte die Teile aus zu löten als sich welche zu bestellen wenn man welche braucht würde ich sagen: µController zu denen es ein Datenblatt gibt; Pegel-Wandler; LinearRegler; 7Segment Treiber; 7Segment Anzeigen; Leistungswiderstände; Große Elkos (Kapazität); Operationsverstärker; DuoLED`s; Wie schon gesagt, kommt es immer drauf an was für Geräte du hast, bei einem Receiver mit 2LED`s würde ich dich nicht auslöten, bei einem 48er Hub mit 2LED`s/Port könnte das schon interessanter werden. Desweiteren kommt es natürlich auch drauf an was du damit machen willst, aber in der Regel würde ich dir mal empfeelen drüber nach zu denken dir einfach wenn du häufig gebrauchte Teile brauchst die einfach mehrere zu bestellen (Widerstände besorge ich mir z.B. immer in 100er Packs, da man die wieso immer braucht und dann fürs nächste mal auf Lager hat ...).
Hallo, das wichtigste ist ja schon mitgeteilt worden. Generell ist noch zu sagen das Platinen aus Industrieanwendungen meist mehr "interessante" und nutzbare Bauteile bringen als die "normale" Consumerelektronik. Besonders Halbleiter sind bei Consumerprodukten meist uninteressant, weil es sich oft speziell für den Kunden hergestellte ICs handelt (teilweise "Standardware" nur mit anderer Bezeichnung was aber leider auch nicht hilft) oder es sich bei bekannten ICs meist um die einfachen und billigen handelt (z.b. 78XX) die mann besser neu kauft. Industrieelktronik hat da den Vorteil der geringen Auflagen so das "normale" Halbleiter der verschiedenen Hersteller verwendet werden, wobei dann oft die Varianten mit den besseren Daten verwendet werden. Auch die anderen Komponenten sind oft besser ausgelegt (z.B. TK). mfg "Bastler"
...Elkos (vor allem < 10u und hohe Spannung) sind bei gebrauchten Geräten meistens schon verschlissen. Gruß!
Hallo, vielen Dank für eure Beiträge. Das deckt sich eigentlich soweit auch mit dem, was ich mir für die Zukunft vorgenommen habe. Industrieelektronik habe ich hier leider nicht rumfliegen, hauptsächlich etliche defekte Digitalkameras, Mainboards usw.. Aber auch da sind schon (für mich interessante) Dinge wie Speicherdrosseln, Schaltregler und dicke SMD-Elkos drauf. Ganz zu schweigen von den (wie schon genannt) Displays der Kameras sowie der zugehörigen Optik ;) Noch eine Frage zum Entlöten selber, wie sollte man die Temperatur hier idealerweise wählen? Ich habe mich zunächst nach meiner Löttemperatur gerichtet (~350°C). Ist das ok so oder sollte ich die lieber höher setzen um die Dauer der thermischen Belastung zu reduzieren?
Kommt darauf an. Manche Bauteile "hängen" an viel Massefläche, da ist evtl. eine höhere Temperatur nötig. Zum Entlöten empfehlen sich außerdem Entlötsaugpumpe, Entlötlitze, Flussmittel und spitze Nadel zum Anheben/ Abhebeln von ICs.
Daniel H. schrieb: > Ganz zu schweigen von den (wie schon genannt) Displays > der Kameras sowie der zugehörigen Optik ;) Ich will dich ja nicht aus deinen Träumen hohlen, aber ich habe bis jetzt kein brauchbares Display aus Digitalkameras ausgebaut. Die Displays sind entweder gar nicht beschriftet, oder dann ist zur Typenbezeichnung nichts zu finden. Zudem habe ich schon 40 Pins oder mehr gezählt. Somit war natürlich keine Ansteuerung möglich, wie sie für mich in Frage käme, also mit einem AVR oder so... (Der Controller des Display war auf der Platine der Kamera, nicht auf dem Display) Wenn du ein Farbdisplay brauchst kauft du dir am besten ein entsprechendes, entweder ein neues über das du genug Informationen hast oder ein gebrauchten z.B. aus einem Handy dessen Ansteuerung bekannt ist. Ist leider so... mfg Andreas
Hallo, ich träume nicht und es geht mir auch ganz sicher nicht darum dass ich erhoffe mir aus dem ausgelöteten Zeugs eine Saturn V zu bauen. Ich bin nur der Meinung dass ich aus kaputten Geräten, welche definitiv nicht mehr repariert werden können, noch das rausholen darf was man evt. mal als Ersatzteil oder für irgendeine Spielerei verwenden kann. Und wenn ich bei einer Digitalkamera eben feststellen kann dass das Display noch funktioniert der Rest der Kamera aber nicht, dann hole ich es eben raus weil es mir zum wegschmeißen vorerst noch zu schade ist ;)
Hi ich habe auch mal alles ausgelötet was ging, aber das ist eigentlich quatsch, da die Teile in der Regel nich viel kosten. Ich habe mir aber eine Kiste angelegt, wo ich immer mal wieder interessante Platinen aus Altgeräten (Netzteile, DVD-Player usw.) reinhaue. Und wenn ich dringend mal ein Bauteil brauche, das ich grad nich da hab, dann kuck ich schnell die Platinen durch. Bin auch schon ein zwei mal fündig geworden:-) Aber alles andere raubt zu viel Zeit. Gruß Martin
Aus eigener Erfahrung und denen Anderer kann ich nur noch sagen, dass du dein ausgelötetes "Zeug" bestimmt 10Jahre nicht brauchst. Dann schmeißt du es weg und den nächsten Tag brauchst du es auf einmal. Das war bei mir bis jetzt fast immer so... Also kannst du es auch gleich wegschmeißen;-)
Das Werkzeug der Wahl für SMD ist nach wie vor die Heatgun. Alles runterpusten :) Die meiste Arbeit macht dann nachher das Sortieren :( Bei mir kommt idR runter: -SMD-Widerstände bei denen der gleiche Wert hunderte mal vorkommt (da fällt das Sortieren leicht) -Rosane, weisse oder sehr grosse Keramikkondensatoren in SMD -Ringkerne sofern diese eindeutig Ferrit oder ein identifizierbarer Micrometals-Typ sind (idR am andersfarbigen Bauchfleisch zu erkennen) -Jegliche ICs zu denen sich ein Datenblatt finden lässt -Manchmal Leistungswiderstände -Induktives zu dem es ein Datenblatt gibt -Leistungshalbleiter idR (von denen sollte ich mehr wegwerfen, die brauchen Platz und ich sie selten) -Präzisionsfassungen sofern leicht auslötbar -LEDs sofern leicht auslötbar -Quarze/PXOs/Resonatoren -FPC-Stecker -FETs/HF-Transistoren -Gute Folienkondensatoren -Trimmer aller Art, besonders SMD -SMD-Sicherungen, -Spulen, -HF-Teile -Anderes SMD-Zeug nach Laune -Mehr Steckverbinder als ich sollte Kantenstecker schneide ich auch immer ab; nicht zur Goldgewinnung sondern weil das fantastische SMD-Lötleisten zum Aufkleben sind.
ich würde die Platinen irgendwo lagern. Wenn du mal ein Bastelprojekt am Start hast, für das ein Teil fehlt (z.B. ein Kondensator oder HF-Transistor), einfach auf den Platinen nachschauen und dann gezielt auslöten. So muss man keine Kleinbestellung bei einem Elektronikkramhändler aufgeben und spart damit Zeit und Geld.
Das führt einen aber wirklich ins Messietum die ganz zu lagern. Und man weiss eben nicht was man überhaupt hat ohne alle durchzusehen.
Naja, ich würde auch nicht einfach drauflos auslöten sondern die Platinen lieber lagern. Ist doch Blödsinn alles auszulöten. Am Ende verwendet man vielleicht 1% der Bauteile. Ich mache es so: "wichtige" ICs auslöten (CPUs, Mikrocontroller, Displaycontroller, Spannungs/Schaltregler (bei Schaltreglern die Spule und die Diode mit auslöten), Opamps. Denn Rest auf nen Stapel im Kellerregal. Wenn man dann wirklich was braucht (Relais, Schalter, Transistoren, Potis, Kondensatoren) holt man es sich nach Bedarf. Für Widerstände würde ich mir aber Sortimente holen. Die braucht man wirklich immer, und die auszulöten kostet wahrscheinlich mehr an Strom als sie zu kaufen, mal die verschwendete Zeit gar nicht mitgerechnet.
Jim Panse schrieb: > Ist doch Blödsinn alles auszulöten. Am Ende > verwendet man vielleicht 1% der Bauteile. vor allem braucht man meist die Außenbeschaltung sowieso und hat sie so an einer Stelle konzentriert.
@Jim etwas bestellen kostet mich tendenziell mehr Zeit, da ich den Dingen in der Praxis immer zum Postamt hinterherlaufen darf und Packstationen auch nicht sooo in der Nähe hab. Zur Energiefrage: Selbst ein paar Stunden mit 2000W Heissluft 25-50% eingeschaltet kosten effektiv nur ein paar Euro, und es bleibt ein halber Schuhkarton voll Teile über manchmal. Ausserdem sind manche Auslötmethoden LAUT (Heissluftpistolen machen durchaus genug Lärm und evtl auch Gestank (offenes Fenster oder im Freien, daher noch mehr Lärm) dass man sie besser nicht zur sonst oft üblichen Bastelzeit benutzt...)... etwas aus einer sortierten Kiste zu nehmen ist aber leis :) Und Kellerregale füllen sich auch so.
Vlad Tepesch schrieb: > vor allem braucht man meist die Außenbeschaltung sowieso und hat sie so > an einer Stelle konzentriert. da hab ich nen grossen haufen da sind mc*schlag micht tot* schaltregler samt aussenbeschaltung drauf wo keine 2 rein und 2 raus gehen. den platinenteil schneide ich dann mit nerlaubsäge aus und dann brauch ich entsprechend nur noch die widerstände ändern =>schaltregler das gleiche hat ich mal mit µC-Platinen da war ein teil nur atmega168, quarze (16MHz 32768Hz) und das Standardhühnerfutter drauf. ausgeschnitten und mit fädeldraht ins projekt getüdelt
Aus meiner Sicht totaler Quatch diesen Aufwand zu betreiben. Heute bekommst du doch alles für ein paar Cent nachgeworfen.
Aus meiner Sicht totaler Quatsch diesen Aufwand zu betreiben. Heute bekommst du doch alles für ein paar Cent nachgeworfen.
Aber nur wenn mann ein 3000er Reel über Digikey (oder irgendwo aus China) bestellt und dann noch evtl. zum nähsten Zollamt laufen muß um die Ware abzuholen. Teilweise muß man kuriose Formulare (USA Distris) ausfüllen in den mann z.b. angeben muß das die Bauteile nicht zur entwicklung von Kernwaffensystemen eingesetzt werden (äußerst sinnvoll....;-) ) Als Privatkunde ist man ja dank unserer "Verbraucherschutzgesetze" nicht in der Lage bei den großen innderdeutschen Distris zu bestellen... Auch kann es schon mal (immer öfter) vorkommen das auf bestimmte Bauteile mehrere Monate gewartet werden muß, was wohl sogar für größere Firmen ein Problem ist. Also die "schönen" Centpreise für die "genialen" ICs welche es heutzutage so gibt, sind zumindest für den Bastler (und wohl auch für kleine Firmen) nur von theoretischer Natur. Alles was man nicht von deutschen Versendern bekommt die auch an Privatkunden liefert verursacht irgendwie Probleme - Versanddauer und Kosten, indirekte Kosten (Zoll, Steuern) etc. mfg Bastler
Hi, Was sich lohnt auszuschlachten und was nicht ist ja nicht zuletzt eine Frage des "WER". Für einen Schüler sieht es sicher anders aus als für einen im Job stehenden Ingenieur, selbst wenn es "nur" das Hobby betrifft. Und selbst bei Schülern ist es sicher noch ein Unterschied ob nun der 10-12Jährige Elektronikanfänger mit 5Euro/Woche (oder weniger) Taschengeld oder der 18Jährige Abiturient mit festem Nebeneinkommen fragt. In meinem Fall wird nur ausgeschlachtet wenn es sich um "WIRKLICH WERTVOLLE" Bauteile handelt. Beispielsweise HF-Leistungstransistoren, Endstufenmodule, sehr schnelle Speicher, neuere FPGAs bzw. CPLDs. Und natürlich Bauteile die man immer mal wieder Braucht, die aber nicht mehr ohne weiteres zu bekommen sind. Eventuell auch mal Induktivitäten oder ähnliches als nicht ganz so teure Bauteile. Auf eine einzelne Platine gesehen ist die Ausbeute also sehr gering. Etwas anderes ist es natürlich bei der geziehlten Beschaffung von Senderbaugruppen mit der Absicht da die HF-Leistungselemente zu verwerten. (z.B. GSM Transceiverkarten aus BTS) Platinen aus "brauner Ware" wandern fast ungesehen in den Elektroschrott. Das ist die absolute Ausnahme das da was runterkommt. Platinen wie die Logikbaugruppen aus den GSM Transceivern und ähnliche Steuerungen (als Industrielle Technik) geht zu einem gewissen TEil einfach "auf dem Stapel" und wenn ich dringend ein TEil "genau jetzt" Brauche und es im Regulären Bauteilbestand nicht vorhanden ist, egal ob nie gewesen oder nur nicht rechtzeitig nachbestellt, dann suche ich auf den Platinen danach. Das betrifft dann meistens so Dinge wie HF Kleinleistungstransistoren, Module oder auch mal eher exotische SMD Widerstandswerte. Elkos wiederzuverwenden halte ich für absolut verzichtbar. SMD Tantal Elkos mag vielleicht noch angehen wenn es sich um reine Versuche handelt und das Gerät nicht langfristig laufen soll. Aber insbesondere SMD Becherelkos kosten kaum was und sind sehr oft nicht mehr in Ordnung. Im Besten Fall stimmt die Kapazität nicht mehr, hat man pech laufen sie bald aus. Bedrahtete AluminiumElkos sind nicht ganz so schlimm, aber immer noch Anfällig genug. Bis auf wirklich "besondere, extrem teure" (z.B. Hochvoltelkos mit großer Kapazität) sollte selbst jemand der viel sparen muss darauf verzichten. Auch LowESR Elkos sind so eine Sache. Die werden in der Regel wie Hochtemperaturelkos (Wenn nicht eh beides in einem) ja da eingesetzt wo die Elkos besonders gestresst werden. Daher sind die, obwohl die mehr abkönnen, sicher nur selten in einem besseren Zustand als die normalen Elkos. Widerstände oder ähnliches Lohnt sich Finanziell nicht wirklich. Einzig vielleicht für Taschengeldabhängige JUNGE Schüler. Ein SMD Widerstand kostet oft nicht einmal 1/10 ct. in Kleinmenge evtl. wenn es teuer ist 1ct. Bedrahtete Widerstände 0,25 liegen wie 0815 Dioden auch im 1 ct. Bereich, in größeren Stückzahlen darüber. Das einzige Problem ist vielleicht das man wenn man sich Vorrat besorgt ja durchaus einige Werte kaufen muss, so das sich das wieder Summiert. Für ein Komplettsortiment E12 in 0805 5% reicht dann das Taschengeld nicht mehr aus. Aber jeder der ernsthaft mit Elektronik arbeitet sollte dann später hier doch auf "solche Standartbauteile" in ausgelötet nur noch zurückgreifen wenn es keine kurzfristige Alternative gibt. Im allgemeinen birgt JEDES Ausgelötete Teil eine potentielle Fehlerquelle die man im Fall der Fälle lange sucht. Bei einem 150Euro teuren Hybridmodul (wie z.B. HF-Endstufenmodule) ist dies in den meisten Fällen sicher ein gut kalkulierbares sehr lohnendes Risiko. Aber für einen 0,1ct Widerstand lohnt das sicher NICHT wenn man es vermeiden kann. Erst recht wenn man dann vieleicht 5 Ausgelötete 0,x Centbauteile auf der Platine hat. Daher macht für die meisten solcher Bauteile ein vorsorgliches Auslöten keinen Sinn. Da besser als "notreserve" ein paar Platinen mit besonderer Wahrscheinlichkeit zur Seite legen und im Bedarfsfall suchen. Zumal gerade bei komplexeren Bauteilen oft weitere benötigte Aussenbeschaltung mit dabei ist! Gruß Carsten
Mitleser schrieb: > Aus meiner Sicht totaler Quatch diesen Aufwand zu betreiben. Heute > bekommst du doch alles für ein paar Cent nachgeworfen. Kann ich nicht behaupten. Hab schon so einige Edel-OpAmps und DACs und diverse andere feine Sachen auf Industrieplatinen vom Recyclinghof gefunden. Für Cents gibts die nicht beim Distributor. ... und ja, man wird zum Messie, weil Altplatinen nichts kosten, leicht zu bekommen sind und man es sicher irgendwann mal gebrauchen kann (
Andy D. schrieb: > Das führt einen aber wirklich ins Messietum die ganz zu lagern. Und man > weiss eben nicht was man überhaupt hat ohne alle durchzusehen. Ach was, ein Karton voll alter Platinen im Keller stört doch normalerweise niemanden. Wenn man ihn hin und wieder rauskramt, um ein paar benötigte Teile abzulöten, weiß man nach einiger Zeit auch ungefähr, was sich noch so alles auf den Platinen befindet und und kann damit bei Bastelprojekten schon von vorneherein halbwegs kalkulieren. Ich mache es übrigens meist so, dass ich bei neu angelegten "Altplatinen" die ICs google und dann mit einem Aufkleberchen versehe, um was für eine Art Baustein es sich handelt. Dann hat man einen noch besseren Überblick, z.B. auch, was NF-Kleinleistungs-ICs u.ä. angeht... ICs auslöten ist ja für Heißluftpistole kein Problem. IC kann man dabei übrigens mit nassem Taschentuch prima kühlen.
flo schrieb: > IC kann man dabei > übrigens mit nassem Taschentuch prima kühlen. Gute Idee ) Merk ich mir.
Aus meiner Sicht totaler Quatsch diesen Aufwand zu betreiben. Heute bekommst du doch alles für ein paar Cent nachgeworfen.
Hardy F. schrieb: > flo schrieb: >> IC kann man dabei >> übrigens mit nassem Taschentuch prima kühlen. > > Gute Idee ) > > Merk ich mir. Wenn das Wasser vom Taschentuch zu kochen beginnt (Zischbrodelgeräusch), weiß man immerhin, dass man jenseits der 100°C-Grenze agiert...
Mitlehrer schrieb: > Aus meiner Sicht totaler Quatsch diesen Aufwand zu betreiben. Heute > bekommst du doch alles für ein paar Cent nachgeworfen. Apropos "nachgeworfen": vor ein paar Jahren habe ich bei Kessler einen Restposten-Karton mit 10.000 Metallschicht-Widerstände mit wilden Werten zwischen 1R und 10M für 10€ gekauft. Diese Widerstände sind bis heute nicht sortiert ;O)
Kann ich tendenziell so bestätigen: Leistungshalbleiter, sofern Bezeichnung ersichtlich Leistungswiderstände (gern SMD größer 1206 im 0.xohm-Bereich, sind durchaus preisintensiv) Ringkerne, Spulen, Trafos Anschlussklemmen Also das, was bißchen besonders ist und auch mitunter nicht billig. Bei großer Anzahl gleicher Werte auch mal SMD-Widerstände oder SMD-Kondensatoren, SMD-Tantals Wenn ich dran denke, was ich früher auf Müllhalden zugebracht habe, um irgendwelche alten Fernseher zu schlachten, da wurde jeder Widerstand mitgenommen, und paar LEDs oder einen funktionierenden Lautsprecher zu finden war ein Erlebnis. Das Zeug wurde auch durchaus (naja, so zu 10%) in Bastelprojekten verbaut. Z.B. das einzige Zukaufteil in einer Radio-Kasetten-Kombi war ein A210K. Tja, geben tuts davon aber nichts mehr ausser paar Erinnerungen.
Hi, Timm Thaler schrieb: > Wenn ich dran denke, was ich früher auf Müllhalden zugebracht habe, um > irgendwelche alten Fernseher zu schlachten, da wurde jeder Widerstand > mitgenommen, und paar LEDs oder einen funktionierenden Lautsprecher zu > finden war ein Erlebnis. Das Zeug wurde auch durchaus (naja, so zu 10%) > in Bastelprojekten verbaut. Z.B. das einzige Zukaufteil in einer > Radio-Kasetten-Kombi war ein A210K. Ja, das waren noch zeiten ;-) Mein erster Ausgeschlachteter Fernseher war das alte Zweit - TV Gerät meiner Großeltern (genau genommen das erste TV meiner Urgroßeltern, die hatten es ursprünglich gekauft) War eines der ersten reinen Transistor- Farb TVs. Da war ich 9 und ich habe in der Garage stundenlang wirklich jeden einzelnen Widerstand von den Platinen gerupft. Beim Umzug vor zwei JAhren habe ich sogar noch Beutelchen von Damals wiedergefunden (und schmunzelnd entsorgt) so 1-2 JAhre später habe ich dann angefangen bei Sperrmüllsammlungen nach Interessanten Objekten zu suchen Dann waren wir schon früh um halb sechs auf den Beinen. Meine Eltern haben regelmäßig "Anfälle" bekommen ;-) (Kofferplattenspieler mit 8-80x Umdrehung stufenlos einstellbar, Idikator für Normgeschwindigkeiten dabei vorhanden, deviser Tonabandgeräte und ein paar Röhrenradios habe ich heute noch davon.) Bei allen Fernsehern die wir sahen haben wir vor Ort die LAutsprecher ausgebaut, sowie die Ablenkeinheiten und alle dick mit Kufer versehenen Spulen herausgerissen. Wenn mal ein "röhrengerät" (im Sinne von Verstärkerröhre, für die "Ganz Jungen Mitleser ;-)) noch darunter war, was 1990-92 noch durchaus mal vorkam, dann haben wir noch die Röhren eingesammelt. Die gesammelten Ablenkeinheiten, Spulen usw. haben wir dann nachmittags "Pulverisiert" um die Kerne und den Kupfergdraht zu trennen. Das Kupfergeflecht haben wir dann am Darauffolgenden Montag (Sperrmüll war immer Samstags) zur Schrotthandlung gebracht und meist so 20, einmal sogar fast 50 DM bekommen. Für uns mit 11-12 Jahren selbst nach dem Teilen damals RICHTIG viel Geld. Etwas proffessionalisiert haben wir die reine Kupfersammlung sogar bis 14.15 gemacht, aber ohne noch anderes auszubauen.. Aber die Zeiten sind LANGE vorbei, Die Generalsperrmüllsammlung wo Stadtweit ALLES an einem Tag abgeholt wird und egal ob E Schrott oder Möbel zusammen in die Presse des Wagens geht gibt es bei uns im Ort sicher seit 15JAhren nicht mehr. Zuerst musste E-Schrott getrennt entsorgt werden, dann wurde eingeführt das der Sperrmüll nur noch auf Antrag abgeholt wird und so keine Festen Tage mehr vorhanden sind. JaJa, die jungen JAhre :-) Timm Thaler schrieb: > Bei großer Anzahl gleicher Werte auch mal SMD-Widerstände oder > SMD-Kondensatoren, SMD-Tantals Wie vorhin schon gesagt: Von "normalen" SMD Kondensatoren sollte bei Altgeräten JEDER die Finger lassen, selbst der "ärmste Schüler"! Das lohnt wirklich nicht! Das sind die Dinger die am meisten Probleme machen. Wenn heute Messgeräte ausfallen, egal ob Tektronix, HP, R&S oder Schlumberger, dann sind fast immer diese SMD Elkos beteiligt. Und auch bei anderen Dingen sind die die Hauptfehlerquelle. Zu de rZEit wo ich noch in größerem Masstab (teilweise komerziell) Funktechnik repariert habe gabe es Geräte wo ich vor der eigendlichen Fehlersuche erst einmal unbesehen alle SMD Elkos getauscht habe. Mesit waren die Fehler dann aber auch schon verschwunden. (z.B. BOSCH KF88/168, Bosch/Motorola FuG8b1,FuG9c und viele weitere). Und wer einmal gesehen hat was die DInger in Wertvoller MEsstechnik anrichten... Es lohnt einfach nicht. ICh habe einfach die Erfahrung gemacht wenn so ein SMD 10 Jahre lang in Gebrauch war, dann ist es schon ein echter Glücksfall wenn er "fehlerfrei ist". Selbst wenn er gut aussieht und "normale" Kapazität zu haben scheint ist oft dann bei belastung oder anderer Temperatur wieder alles anders. GRuß Carsten
Altplatinen sind nur unübersichtlich verpackte Bauteile. Tantals allerdings würde ich ausgelötet allenfalls noch als Zeitglied verwenden, bei denen kann thermische Überlastung zum verzögerten katastrophalen Ausfall mit Knalleffekt führen wenn denen genug Strom zur Verfügung steht. ... Bei mir steht ein gutes Regalbrett voll mit ICs aus Auslötaktionen, Restpostenkäufen... in ca. 15 Jahren Hobby zusammengesammelt und oft sehr sehr hilfreich. Die Platinen dazu aufzuheben wäre eher einen Fall für einen KellerRAUM und bei jedem Umzug ein Krampf. Und zB auf einem PC-Mainboard sind meistens wenige wirklich interessante Teile (Ringkerne, FETs, Quarze,mitunter Sachen wie Clocksynth, ISA-Peripherie oder gute Pegelwandler und 74xx-Zeugs) im Vergleich zum Platzbedarf... .... Oft findet man beim Auslöten interessante Komponenten von denen man gar nicht wusste dass es sowas gibt... .... Nein, gerade wenn man viel zu tun hat ist Auslöten irgendwie meditativ.
@Mitlehrer: man will ja nicht immer Geld sparen, aber was machst du denn wenn du z.B. Sonntag vormittag unbedingt ein Gerät reparieren willst / musst oder unbedingt eine eigene Platine zum Laufen kriegen willst und dir ein bestimmtes Teil fehlt, wo du bei einem Distri 5 Eur Versandkosten hast und ein paar Tage warten musst??? @Andy D.: Der Lerneffekt ist riesig, da geb ich dir recht und Platzraubend ist das ganze auch, aber trotzdem geht ne Menge Zeit beim Entlöten, Sortieren und bei der Datenblattbeschaffung drauf, obwohl man noch gar nicht weiß ob man die Teile braucht... Dann lieber mal alle paar Jahre die Platinenkiste leeren
Die Datenblattbeschaffung mach ich meistens vorher ... alles was Google nicht findet wird mit Marker ausgekreuzt und gar nicht erst ausgelötet.
Ok irgendwann erkennt man durch genügend Erfahrung auch was sich lohnt und kriegt das Auslöten auch schnell hin.. Bin da wahrscheinlich bis jetzt nur zu faul ;-) Auf alle Fälle ist es dann eine super Entlötübung, kostenlos, sehr hoher Lerneffekt (wenn man interessiert ist) und auf den geschlachteten Platinen kann man auch noch das z.B. SMD-Löten üben, da sie danach eh entsorgt werden... Werd mich bestimmt auch mal einen Sonntag vormittag bei ner Flasche Bier hinsetzen und "aufräumen":-)
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