Hallo, ich "vermute", dass ich ein portables DSO suche - vielleicht aber auch was anderes: Ich habe die anderen Beiträge zu dem Taschenoszilloskop gelesen, die nicht gerade sehr positiv klangen. Nun, ich habe zwei Analoge Hamag-Röhrenoszilloskope hier. Diese eignen sich aus mehreren Gründen nicht für mein Vorhaben. Sie sind zu groß/schwer, brauchen Netzanschluss und bei hoher Zeitablenkung, sehe ich nur ein Punkt wandern. Habe mir die günstigen "richtigen" DSO's angeschaut, z.B. von Owon. Die sind aber eine ganze Ecke größer und allein ein Akku (der nie dabei ist) kostet schon soviel wie so ein Nano-Taschenoszi. Der Preis des Geräte liegt weit abseits meines Budgets und die Abmessungen haben auch noch ganz andere Dimensionen! Aber mal zu dem, was ich vorhabe: Ich möchte gerne "Spannungen" überwachen auf plötzliche Peaks. Z.B. im Fahrzeugbereich den Signalverlauf von analogen Stellpotis beobachten. Jetzt aktuell habe ich ein anderes Problem: Ich möchte den Strom einer Netzverteilung beobachten. Dort kommt es immer zur spoardischen Auslösungen des Sicherungsautomaten. Mit einer Stromzange möchte ich kurze Peaks gerne sichtbar machen. Ich habe mir gedacht, einfach ein Oszi zu nehmen und die Zeitablenkung sehr hoch einzustellen (z.B. 10s). Mit einem herkömmlichen Röhrenoszi sehe ich nur einen Punkt wandern. Kann ein DSO hier eine Verlaufslinie durch den ganzen Schirm ziehen? Würde das genannte Taschenoszi reichen, um dabei einen kurzen Peak sichtbar zu machen (als senkrechter Ausschlag in den Verlaufslinie)? Als nächster Schritt: Kann man damit auch bei beispielsweise langer 10s-Zetablenkung den Zeitverlauf des Effektivs- oder Spitzenwert eines Sinus darstellen? Eben wenn ich die Stromzange (am 50Hz-Netz) anschließen würde, so würde die mir ja ein Sinus-Spannung geben (Amplitude entsprechend des Stromes). Der würde bei einer "normalen" Oszi-Funktion mit Verlaufsanzeige bei 10s-Zeitablenkung ja irgendwie unschon als Fläche erscheinen. TIA, Dominik
Dominik P. schrieb: > Würde das genannte Taschenoszi reichen, > um dabei einen kurzen Peak sichtbar zu machen (als senkrechter Ausschlag > in den Verlaufslinie)? Wenn du die Ablenkzeit deines Taschenoszis oder auch eines amtlichen dicken Digitaleimers hoch drehst, wird die Samplingfrequenz vermindert. Eventuell bekommst du den Peak dann nicht mehr mit oder du bekommst ein Gewutzel aus Einzelwerten/Punkten, aus dem man nur mit Mutmaßungen den Signalverlauf herauslesen kann. Besser wäre es, auf den Peak zu triggern. dazu die senktechte Triggerlinie auf 80% der Schirmbreite stellen und die Ablenkzeit nicht zu lang wählen. Dann auf Singleshot stellen und auf das Auslösen der "Sicherung" warten. Vielleicht kannst du auch einen anderen Weg gehen: An den Stromkreis, den die Sicherung schützt, einen kleinen Trafo dran. Die Wechselspannung wird einweg-gleichgerichtet, aber nicht geglättet. Trigger auf "Normal" und einen zweiten Oszikanal auf die Halbwellen sehen lassen, diesen zweiten Kanal nimmst du als Trigger. Nun bekommst du ein stehendes Bild; sobald die Halbwellen Fehlen, steht oben in der linken Ecke des Oszischirmes "Trig?". Das letzte Bild bleibt dann bestehen. mfg mf
Mini Float schrieb: > Dominik P. schrieb: >> Würde das genannte Taschenoszi reichen, >> um dabei einen kurzen Peak sichtbar zu machen (als senkrechter Ausschlag >> in den Verlaufslinie)? > > Wenn du die Ablenkzeit deines Taschenoszis oder auch eines amtlichen > dicken Digitaleimers hoch drehst, wird die Samplingfrequenz vermindert. > Eventuell bekommst du den Peak dann nicht mehr mit oder du bekommst ein > Gewutzel aus Einzelwerten/Punkten, aus dem man nur mit Mutmaßungen den > Signalverlauf herauslesen kann. Vielen dank für die Aufklärung. Das hat mich womöglich vor einem Fehlkauf bewahrt! Dann habe ich eine völlig falsche Vorstellung von einem DSO. Dachte, dass ein DSO ja gerade mit max. Samplingrate über einen längeren Zeitraum aufnehmen kann und das aber "in der horizontalen weit rausgezoomt" darstellen könnte? Aber was für ein Messgerät bräuchte ich dann, um so einen Zeitverlauf-Diagramm zu erstellen, dass eben ohne jegliche Triggerung permanent langsam fortläuft und wo mir auch ein Peak (ab einer Millisekunde) nicht entgeht? Ich möchte gerade nicht auf Peak Triggern mit Single-Shot, sondern eben einen längeren Verlauf sehen! Solche Messverfahren sind doch gar nicht so selten. Auch bessere Audio-Recording Software für den PC zeichnet in Echtzeit beim Aufnehmen solche Diagramme. Oder beim Laden einer Audio-Datei wird das diese ja so dargestellt.
Dominik P. schrieb: > Dachte, dass ein DSO ja gerade mit max. Samplingrate über > einen längeren Zeitraum aufnehmen kann Die meisten brauchbaren Digital-Oskars haben 10MPoints Speicher(das ist schon Luxus für Unterklasse-Kisten). Bei 1Gsamples/sec wäre das Ding in 10ms voll. Das mit maximaler Samplerate stimmt also nicht. Was los ist, wenn du dich mit 1MHz Samplerate bei 10Mpoints begnügst(Nyquist sagt: Signale bis 500kHz siehst, in der Praxis aber bis 200kHz noch ein Rechteck einem Rechteck zuordnen kannst), kannst du dir ja selbst berechnen. Wenn das Spielzeugoszi das bringt, kannst du mal drüber nachdenken. Manche Digitaloszis benutzen auch bei hohen Samplefrequenzen nicht mehr den ganzen Punktespeicher, da der ja addressiert werden muss. Damit da nicht so viele Datenleitungen rumklingeln und weil die Übertragungswege zu den Speicherbausteinen für die Frequenzen einfach zu groß sind, geht das physikalisch nicht. OK, es gibt Tricks, das zu umgehen, aber das ist eine Frage des Know-How des Meßgerätanbieters und letztlich somit eine Frage deines Portemonnaies. Dominik P. schrieb: > Ich möchte gerade nicht auf Peak Triggern > mit Single-Shot, sondern eben einen längeren Verlauf sehen! Beim Digitaloszi hat man den Triggerpunkt als Grundeinstellung in Bildschirmmitte und nicht wie bei einem Analogoszi immer am linken Rand. Man kann ihn aber auch z.B. an den rechten Rand schieben, dann sieht man eine Bildschirmbreite was vor dem Trigger geschehen ist. Zoomen gibts natürlich trotzdem, aber meist geht das nur, bis auf dem Bildschirm in der x-Richtung sagen wir mal alle 10 Pixel ein Datenpunkt ist. Und das ist bei den derzeitigen Bildschirmauflösungen Stochern im Nebel, zumal bei billigen als auch Teuren Geräten eine Form von Augenwischerei, nämlich lineare Interpolation, meist Standard ist und es sich nicht wirklich ausschalten lässt. Sieht gut aus, aber man weiß nicht mehr was man da eingefangen hat... Ehrlich gesagt ist eine gescheite Triggerung auf ein Ereignis die halbe Miete zu einem bewertbaren Oszibild. Warum bist du so hinterher, die 10sec vor dem Auslösen der Sicherung sehen zu müssen? Reichen vielleicht erstmal 20-25 Schwingungsperioden der Netzfrequenz, wobei das schon 500ms++ sind? Wo werden die Interessanten Sachen zu finden sein? mfg mf Ach und denk nochmal drüber nach: Bei Trigger auf "Normal", nicht "Auto", bleibt das letzte Bild stehen. Wenn du also auf die Netzfrequenz triggerst, und diese fällt weg(eben in besagtem Stromkreis), dann bleibt das Bild so stehen. Und 250-500ms davor wirst du locker sehen können, wenn du den Trigger an den rechten Rand(oder darüber hinaus!)schiebst.
Dominik P. schrieb: > Auch bessere Audio-Recording Software für den PC zeichnet in Echtzeit > beim Aufnehmen solche Diagramme. Oder beim Laden einer Audio-Datei wird > das diese ja so dargestellt. Puuh, wenn dir 20kHz Bandbreite AC reicht, dann versuch einfach mal deine Stromzange an die Soundkarte zu hängen. Bringt zwar nur eine Spannungsmäßig unkalibrierte, quantitativ aber richtige Signalform(Linearität und keine Phasenschweinereien vorausgesetzt). Wenns dir reicht, ja das tut es: 1/1ms=1kHz. Die Aufzeichnungsdauer ist nahezu unbegrenzt. Aber keine komprimierte Aufnahmeformate nehmen, und wenn dann nur verlustfreie Formate. Eventuell kannst du eine 192kHz-Soundkarte von eingangsfiltern etc. befreien, dass du tatsächlich DC bis 96kHz messen kannst. Das wär echt was feines. mfg mf
An die Soundkarte dachte ich auch schon. Ich denke ab 1ms würde mir völlig reichen. Allerdings ist das mit der schönen portabilität wieder so eine Sache. Dann muss ich einen Laptop mitschleppen, den erst hochfahren, Programm starten... Da wäre mir ein schnell einsetzbares, handliches Gerät lieber Bei der Sicherungsauslösung treten vielleicht auch vorher schon Peaks, die noch nicht zur Auslösung führen. Das war sowieso nur eine Idee und eher eine einmalige Sache. Vielmehr geht es mir um das Betrachten von analogen Stellpotis (z.B. Drosselklappenpoti, die gerne mal spinnen wegen Schleiferbahnschäden) oder überwachen von Spannungsschwankungen an KFZ-Sensoren/Aktoren oder dem KFZ-Boardnetz an sich. Wenn ich 10s Ablenkungen einsteller und den Trigger ausschalte: Zeichnet so ein Handheld-DSO dann eine bleibende Verlaufslinie in Echtzeit? Oder sehe ich da auch nur einen Punkt wandern? Was passiert wenn das rechts Ende des Bildschirms erreicht ist: Löscht er dann den kompletten Bildschirm und fäng von vorne an oder scrollt der auch weiter? Oder sehe ich gar erst mal 10sek nichts und der zeichnet mir immer nur einen vollen Bildschirm auf einen Schlag?
Hm, wieder Monate vergangen. Habe nun schon eines meiner beiden analogen Hamegs verkauft und weiß immer noch nicht, was ich mir kaufen soll. Habe mir Owon-Geräte angeschaut in der 300-400EUR Klasse. Aber ob diese die von mir gewünschte, eigentlich recht simple Funktion unterstützen, weiß ich immer noch nicht. Die Sache mit den Single-Shots bei den DSO ist ja schöne Sache und kann und werde ich natürlich gut brauchen. Aber darüber hinaus hätte ich gerne noch etwas mehr! Ich hätte gerne eine Art handlichen Langzeit-Recorder: Wie schon geschrieben hätte ich gerne einfach eine langsame Darstellung einer kontinuirlich fortlaufenden Messserie. Sprich es soll ein Verlauf gezeichnet werden - sagen wir 1Div/s oder noch langsamer. Beim erreichen des rechten Randes sollte das ganze dann in scrollen übergehen. Ein paar Schirmbreiten zurückspulen wäre auch ganz schön und vom Speicher her sicher machbar. Dabei kann die Speicherauflösung auch ruhig sehr gering sein: Ich möchte in die Aufnahme nicht sehr weit reinzoomen wollen. Aber was mir trotzdem schon wichtig wäre: Wenn mit maximaler (oder zumindest recht hoch eingestellter) Abtastrate gearbeitet wird und nur Max-Werte über der Speicherauflösung gespeichert werden, um Spikes zu erkennen. Beispiel: Es wird mit vollen 1GS/s abgetastet, aber nur 1Div/s angezeigt. Dabei soll die Speicherausflösung viel kleiner als die Abtastauflösung sein - ja Displayauflösung würde mir fast schon genügen! Bei einem 800x600 und 10Div in X richtung, wären das eh nur 80Pixel pro Div. Nun könnte das Gerät doch mit 1GS/s abtasten und alle 1/80s nur einen Maxwert speichern, so dass nur 80Werte pro Div gespeichert werden müssten, aber dennoch kein Spike unbemerkt bliebe? Und wenn 800 Werte pro Div gespeichert würden (was ja immer noch nicht die Welt ist), könnte man sogar noch 10fach reinzoomen. Gibt es ein handliches Gerät, dass so etwas kann? Prinzipiell sollte das für ein DSO doch eigentlich kein großes Problem darstellen. Bin ich denn der einzige, der sowas gut brauchen könnte?
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