Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LiIon Akkuschutzschaltung basteln


von Friedo (Gast)


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Hallo,

ich habe hier einige LiIon-Zellen ohne Schutzschaltung rumliegen. Kann 
mir jemand einen Tipp geben, wie ich daraus ein Akku-Pack 
zusammenstellen kann?
Gibt es fertige Bauteile für Überlast-/Tiefentlade-schutz, Balancing 
(weiß nichtmal genau, was das ist) und was ein Akkupack sonst so 
braucht?
Sechs Zellen sollen 7,4 V und max. ca. 5 A liefern.
Es wäre schön, wenn mir jemand ein Bauteil oder eine kleine 
Schaltungsbeschreibung nennen könnte.

Viele Grüße
Friedo

von me (Gast)


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Einzelne Schutzschaltungen bekommt man z.B. bei LipoPower.de
Für die Verschaltung gibt es mehrere Möglichkeiten. Ich würde die Zellen 
wohl einfach 2s3p verschalten und ein Modul PCM-Li2S8-040 spendieren.
Wenn du es ordentlich machst, verpasst du aber jeder Zelle eine eigene 
Schutzschaltung und überlegst dir eine Lösung wie der Akkupack einen 
Zellkurzschluss überstehen kann.

Balancen kann jeder aktuelle Modellbaulader ab 5€

Sonst kannst du dich aber auch um Battery Management ICs umsehen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Friedo schrieb:
> Sechs Zellen sollen 7,4 V und max. ca. 5 A liefern.

Parallel schalten sollte man nur Zellen mit gleicher Geschichte.

5 A ist nicht viel, solange du nicht die Zeit dazu schreibst, über
die dieser Strom geliefert werden soll. ;-)  Das schafft praktisch
schon eine einzelne 18650-Zelle, also zwei davon in Reihe würden
deine Bedingung erfüllen.  Ich habe hier einen Pack (aus alten
Notebook-Akkus zusammengestellt) mit je 4 Zellen parallel, das
Ganze viermal in Reihe, um damit 20 A für die Funke zu entnehmen.

Schutzschaltung habe ich selbst gebaut, Analog-Frontend ist ein
bq29311 (davon waren in den augeschlachteten Notebook-Akkus genügend
drin), Digital-Frontend durch einen ATmega88 ersetzt.  Mittlerweile
würde ich mir überlegen, stattdessen gleich einen ATmega406 zu
nehmen.

von Anon Y. (anonymous)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Parallel schalten sollte man nur Zellen mit gleicher Geschichte.

Hi Jörg,
wie kommst du zu der Aussage? Gerade bei lithium habe ich damit noch 
keine Probleme gehabt. Selbst defekte (hochohmig) Zellen parallel zu 
guten Zellen konnten noch etwas Energie beisteuern.

Den atmega406 habe ich mir angesehen. Das Ding kostet 7€. Wieso würdest 
du so viel Geld ausgeben? Nur wegen der Zellenspannungsüberwachung? Den 
Rest kann man (und habe ich auch schon) in Software machen.

@Friedo
https://www.dealextreme.com/p/charge-discharge-protective-circuit-board-for-rechargeable-li-ion-batteries-17-4mm-1-9mm-26112
oder auf ebay suchen. protection pcb ist ein Suchwort. Für mehrere 
Zellen wird's teuer. Balancing kostet noch viel viel mehr. Normale 
battery packs für notebooks usw. haben kein balancing.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Anon Ymous schrieb:

>> Parallel schalten sollte man nur Zellen mit gleicher Geschichte.

> wie kommst du zu der Aussage?

Allgemeine Akku-Grundregel.  Sie sollen sich ja möglichst
gleichmäßig entladen.

> Selbst defekte (hochohmig) Zellen parallel zu
> guten Zellen konnten noch etwas Energie beisteuern.

Ist dann aber so wenig, dass man sie auch weglassen kann.

> Den atmega406 habe ich mir angesehen. Das Ding kostet 7€. Wieso würdest
> du so viel Geld ausgeben?

Viel Geld?

Gemessen an den vielen Stunden, die man in den Rest steckt (Entwurf
und Fertigung der Platine, Entwurf und Inbetriebnahme der Software)
ist das Geld Rauschen.  Ist nur unwesentlich teurer als bq29311 +
ATmega88, klang aber ringsum von den Möglichkeiten recht interessant.

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