Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Schaltregler LM2576, Leerlaufspannung steigt


von Patrick (Gast)


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Hallo,

ich habe die Beispiel-Schaltung im Datenblatt des LM2576-ADJ 
"Simple-Switchers" auf Streifenraster nachgebaut (siehe Fotos). Schon 
beim Steckbrett-Aufbau, den ich vorher testweise zusammengesteckt habe, 
ist mir aufgefallen, dass die Leerlaufspannung am Ausgang sekündlich 
schrittweise (etwa 0,05V) ansteigt. Wenn ich eine Last, beispielsweise 
10kOhm, an den Ausgang hänge, passiert das nicht, dann Fällt die 
Spannung auf den Wert, der über den Poti eingestellt wurde. Ich hab das 
auf den fliegenden Aufbau geschoben und mir gedacht, dass das bei 
entsprechend kürzeren Leitungen verschwindet - ist es aber nicht.
Ich habe den Stromlauf der 2 Zustände des Reglers mal eingezeichnet 
(grün: laden, rot: entladen). Vielleicht kann mir jemand sagen, woran 
das liegen könnte? Scheint, als würde sich der Regler immer mehr 
hochschaukeln.
Leider habe ich kein Oszi um das ganze zu zeigen.

Es gibt übrigens keine ungewollten Zinnbrücken (auch wenn es auf dem 
Bild verdächtig danach aussieht). Unter der Spule befindet sich keine 
Masseleitung. Die Feedback-Leitung liegt oberhalb neben dem Poti.

Sicherlich erreicht ein Streifenraster-Aufbau nicht die Ergebnisse, die 
mit einer sauber entworfenen, geätzten Platine möglich sind - aber 
derartige Schwankungen hätte ich mir nicht vorgestellt.
Wenn ich die Schaltung auf 5V einstelle, eine Weile lang nicht belaste, 
dann an einen µC anschließe, nimmt der mir die zwischenzeitlich 
entstandene Differenz sicher übel (Durch den 2200µF Ausgangselko fällt 
die Spannung ja nicht schlagartig wieder ab).

Noch kurz was zum Aufbau: Eingangselko und Ausgangselko haben noch ein 
100nf Kondensator parallel liegen.
Spule: T80-26 Ringkern mit entsprechender Wicklung für 150µH.

Bin dankbar für Hinweise

von Alexander D. (alexander_d)


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Hallo,

ohne eine Last am Ausgang ist das ein ganz normales Verhalten, da dein 
Schaltregler-IC durch Leckströme oder bedingt durch minimale 
Einschaltdauer des PWM-Generators den Ausgangselko langsam bis zur Höhe 
der Eingangsspannung auflädt. Wenn ein Lastwiderstand von 10kOhm das 
Problem löst, solltest du diesen einfach fest einlöten. Ich hätte 
erwartet, dass der LM2576 erst ab einigen mA Ausgangsstrom zuverläsig 
atbeitet.

Gruß,
Alexander

von Timm T. (Gast)


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Alexander Dörr schrieb:
> dass der LM2576 erst ab einigen mA Ausgangsstrom zuverläsig
> atbeitet

Tut er auch; wenn der Ausgangsstrom zu gering ist kann die 
Ausgangsspannung stärker schwanken.

Lastwiderstand 10k oder R1 / R2 entsprechend verringern.

von Patrick (Gast)


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Hallo,

danke für die Antworten. Ich wusste nicht, dass das Verhalten im 
Leerlauf normal ist - aber im nachhinein allemal beruhigend. Werde also 
noch einen 10kOhm Widerstand parallel an den Ausgang hängen und dann ist 
gut.

Vielen Dank, Problem gelöst.

von Willi (Gast)


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Patrick schrieb:
> Spule: T80-26 Ringkern mit entsprechender Wicklung für 150µH.

Das sagt mir nichts. Ist es eine Speicherdrossel oder eine 
Entstördrossel? Ist der Wirkungsgrad wie erwartet oder kleiner?
Der Anstieg der Ausgangsspannung ohne Last ist für mich nicht normal!

von Alexander D. (alexander_d)


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Willi schrieb:

> Der Anstieg der Ausgangsspannung ohne Last ist für mich nicht normal!

Im Datenblatt wird für eine Ausgangsspannung von 0V ein Leckstrom von 
max. 2mA angegeben. Wenn also bei einem Ausgangselko mit 2200uF die 
Ausgangsspannung um 0.05V pro Sekunde steigt, so entspricht dies einem 
Leckstrom von 110uA, was ich als normal einstufen würde.

Gruß,
Alexander

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