Hallo miteinander, es liegt mir ein Netzteil für eine CNC-Fräse vor, welches ersetzt wurde, da es in der Anlage zu Ausfällen kam. Mit dem neuen Netzteil (vermutlich nicht baugleich) funktioniert die Anlage wieder. Zum "Problem"-Netzteil (Typenschild): Eingangsspannung: wahlweise 230V oder 400V Ausgangsspannung: 24V DC (ca. 600W), 35V DC, 230V Trapez Der interne Aufbau besteht auf einem Transformator mit Zweiweggleichrichtung für die 24V und B2-Gleichrichtung für die 35V. Im Leerlauf beträgt die Ausgangsspannung der 24V-Schiene ca. 26V. Belastet man mit ca. 3 Ohm (ca. 200W) bricht die Spannung auf 18V ein. Das ist der Grund für den Ausfall der Anlage. Die 35V-Schiene und 230V Trapez werden nicht belastet. Die 24V-Schiene wird mit 2x 47000µF gepuffert, die Kondensatoren haben noch volle Kapazität. Folgende Vermutungen wurden aufgestellt: - Kurzschluss der Sekundärwicklung, daher geringere Spannung? Jedoch zeigen beide Wicklungenshälften in Bezug zur Mittelanzapfung 17mOhm. Ein Kurzschluss würde doch für Asymmetrie sorgen?! Bild 186 und 187 zeigen die Spannungsverläufe vor dem Gleichrichter, jeweils in Bezug zur Mittelanzapfung. Bild 185 die Ausgangsspannung. Unter Belastung ergibt sich die Ausgangsspannung wie in Bild 182. Vor dem Gleichrichter wie in Bild 183 und 184. - Schlechte Kopplung? Wie in Bild 182 bis 184 zu sehen ist die Gleichrichtung mit Siebung einwandfrei. Durch die großen Kapazitäten ist der Rippel sehr gering. Auf der anderen Seite wird die Sinusform der Ausgangsspannung stark "abgeschnitten". Ist der Trafo zu weich? Kann die Kopplung sich nach der Zeit verschlechtern? - Kurzschluss der Primärwicklung? Kann es sein, dass durch einen Schluss in der Primärwicklung der Transformator in die Sättigung gerät und nicht mehr ausreichend Energie übertragen kann? Dann wäre der Sinus im Leerlauf doch auch verzerrt? Strom und Spannung im Leerlauf sind auf Bild 190 zu finden. Eine leichte Sättigung ist zu erkennen, aber ich denke, das ist die übliche knappe Dimensionierung. Überhaupt erscheint mir das Netzteil nicht angebracht für diesen Einsatz. Durch die ungeregelte Spannung sind doch Probleme vorprogrammiert. Hat jemand eine Idee, weshalb es vom einen zum anderen Tag zum Ausfall kommt? Aus meiner Sicht ist nichts auffällig. Bin für jeden Tipp dankbar.
@ Christian Post (e08008) > F0190TEK.png Es wäre sinnvoll gewesen, die Namen der Bilder nach dem Inhalt zu wählen. So wird man ziemlich wuschig. >Ausgangsspannung: 24V DC (ca. 600W), Macht 25A, ganz ordentlich. >Im Leerlauf beträgt die Ausgangsspannung der 24V-Schiene ca. 26V. Klingt OK. >Belastet man mit ca. 3 Ohm (ca. 200W) bricht die Spannung auf 18V ein. Zu wenig. >Die 24V-Schiene wird mit 2x 47000µF gepuffert, die Kondensatoren haben >noch volle Kapazität. Wie gemessen? Ausserdem reicht die einfache Messung nicht, der ESR kann durch Überlast und Wärme sich deutlich verschlechtert haben. >- Kurzschluss der Sekundärwicklung, daher geringere Spannung? Nö, dann wäre die auch im Leerlauf geringer. >Kurzschluss würde doch für Asymmetrie sorgen?! Bild 186 und 187 zeigen >die Spannungsverläufe vor dem Gleichrichter, >Mittelanzapfung. Bild 185 die Ausgangsspannung. Unter Belastung ergibt >sich die Ausgangsspannung wie in Bild 182. Sehr wenig Ripple, das deutet eigentlich darauf hin, dass die Elkos OK sind. >Ausgangsspannung stark "abgeschnitten". Ist der Trafo zu weich? Nein, eher knapp dimensioniert, er geht schon leicht in die Sättigung. > Kann die Kopplung sich nach der Zeit verschlechtern? Hab ich noch nie gehört. Da müsst der Kern ja locker werden. Ist das ein normaler E-I Kern oder Ringkern? Bei letzterem ist es ausgeschlossen. >- Kurzschluss der Primärwicklung? Kann es sein, dass durch einen Schluss >in der Primärwicklung der Transformator in die Sättigung gerät und >nicht mehr ausreichend Energie übertragen kann? Ein teilweiser Kurzschluss vielleicht. > Dann wäre der Sinus im Leerlauf doch auch verzerrt? Ja. > Strom und Spannung im Leerlauf sind auf >Bild 190 zu finden. Eine leichte Sättigung ist zu erkennen, aber ich >denke, das ist die übliche knappe Dimensionierung. Denke ich auch. >Überhaupt erscheint mir das Netzteil nicht angebracht für diesen >Einsatz. Durch die ungeregelte Spannung sind doch Probleme >vorprogrammiert. Nicht unbedingt. Die Motortreiber brauchen keine superglatte Spannung, die regeln die Ströme sowieso aktiv. >Hat jemand eine Idee, weshalb es vom einen zum anderen Tag zum Ausfall >kommt? Aus meiner Sicht ist nichts auffällig. Mal den Spannungsabfall der Dioden geprüft unter Last? bzw. der Verdrahtung? Es sieht sehr danach aus, dass etwas hochohmig geworden ist, vielleicht weil eine Verbindung/Verschraubung locker war. Ich würde mal differentiell mit zwei Tastköpfen messen, unter Last. MFG Falk
Komisch, komisch, die 26V im Leerlauf sind auch etwas wenig, ich würde hier 28-30V erwarten. Kann es sein, dass der Kern locker geworden ist (Luftspalt)? Der hohe Sättigungsstrom spricht dafür. Übergangswiderstände in den Verschraubungen könnten es auch sein. Brauche mehr Input (brummt es laut, wird etwas warm?). Wie sieht der Eingangsstrom unter Belastung aus? Ist das Netz steif? Mache das Bild 190 nochmal mit der 3 Ohm-Last. Bei 24V halte ich Mittelpunktschaltung nicht mehr für angebracht. Kannst Du auf Vollweggleichrichtung umstellen (geht nur, wenn der Mittelpunkt der Wicklungen auftrennbar ist)?
Hallo, vielen Dank für die raschen und hilfreichen Antworten! @oszi40: Bild siehe Anhang. Genaue Bezeichnung des Netzteils: NGKA 2525/3503 (625W/105W). Verbesserung meines ersten Postings: Das Netzteil muss sogar 25V liefern. Ohne Last messe ich 25,1V. Die Spannung ist definitiv zu gering. @Falk Brunner: ESR wurde in Parallelschaltung mit 6,8mOhm gemessen, die Kapazität zu 88,7mF (bei 100Hz). Der geringe Rippel bestätigt, dass die Elkos in Ordnung sind. Die Dioden zeigen 0,8V Spannungsabfall mit Last. Die gesamte Verdrahtung von Gleichrichter bis Anschlussklemme wurde überprüft und zeigt einen Widerstand von weniger als 3mOhm. @eProfi: Der Kern ist vergossen und zeigt keine Beschädigung. Ein paar Schläge mit dem Gummihammer haben keine Veränderung gezeigt. Brummen tut er jedoch recht heftig. Erwärmung konnte ich keine feststellen. Im Anhang nochmals die Messung ohne Last -> Bild 204, C1: Primärstrom C2: Eingangsspannung C3: Spannung an einer Hälfte der Sekundärwicklung C4: Ausgangsspannung. Und mit Last(2,4Ohm) -> Bild 205 Zusätzlich im Anhang noch der Schaltplan, wie ich ihn anhand der Verkablung vermute. Interessant, dass eine Wicklung extra für die Blindstromkompensation vorhanden ist, kann das sein? Bild 203 zeigt den Transformator ohne Beschaltung (keine Kondensatoren, keine Dioden) C1: Primärstrom C2: Eingangsspannung C3: Spannung an einer Hälfte der Sekundärwicklung C4: Spannung an der anderen Hälfte der Sekundärwicklung Vielleicht kann jemand mit den Informationen etwas anfangen und hat mir einen heißen Tip. Würde schon gerne wissen, was da los ist ;) Danke im Voraus.
Die Technik des Trafos mit der durch ein Streujoch getrennten Wicklung und die kapazitive Belastung mit 2x10µF erinnert mich an die Schaltung von sogenannten Konstanttrafos, die haben eine stabilisierende Wirkung auf magnetischer Basis. Miss doch mal ob die Kondis an der 230V sekundär noch ihre Kapazität haben.
@oszi40: In Bild 203 Ch3 und Ch4 siehst du die Spannungsverläufe ohne irgendwelche Beschaltung. Bereits hier liegt die Scheitelspannung nur knapp über der angegebenen DC Ausgangsspannung. Ist doch verdächtig? @Dieter Werner: Über den Einfluss der 2x 10µF Kondensatoren habe ich mir bis jetzt keine großen Gedanken gemacht. Ich konnte nur feststellen, dass sich das Abklemmen dieser nicht bemerkbar gemacht hat. Werde das morgen sofort untersuchen. Hast du mir noch etwas Informationen zum Konstanttrafo? Google sagt zu dieser Bezeichnung nicht viel. Danke euch!
Durch Bild F0190TEK hätte ich vermutet: Der Trafo geht in Sättigung. Mit schaltplan_netzteil_ngka ist klar, daß soll er. F0182TEK zeigt daß die Spannung vollkommen sauber ist, eigentlich zu sauber für eine Belastung von 200W. Also bleiben nur die 10uF Kondensatoren.
Wie wäre es denn mit der Verwendung eines Schaltnetzteils für die 24V?
Die Abbildung zeigt eindeutig einen Kontstantspannungstrafo mit Streujoch und den zugehörigen Kapazitäten für den Resonanzkreis. Dieter hat das exakt richtig beschrieben. Das erklärt die trapezförmige Spannung, denn diese ist typisch für diese Technik. Allerdings reagieren derartige Trafos sehr sensibel auf Abweichung von der spezifizierten Nennfrequenz. @TE: Du hast nicht zufällig ein 60Hz Netzteil erwischt? Was ergab die Kapazitätsprüfung der 10uF Papierkondensatoren? Wenn noch nicht durchgeführt, Cap-Meter dran und messen.
Ben _ schrieb: > Wie wäre es denn mit der Verwendung eines Schaltnetzteils für die 24V? Wenn man dessen geringere MTBF mag.
Guten Morgen! Vielen Dank für eure Hilfe, die Kondensatoren haben tatsächlich keine Kapazität mehr. Werde sofort neue bestellen und berichten. Zum meiner Schande habe ich auch wieder Fehlinformation verbreitet. Es handelt sich um um 2x 20µF, der Aufdruck ist nur schwach zu erkennen. Das Prinzip bleibt jedoch das gleiche. Hat jemand eine gute Quelle für weitere Informationen und evtl. Beispielrechnungen zum Konstantspannungfstrafo? Über die Einsatzgebiete eines Transformators mit reduzierter Kopplung bin ich mir im Klaren. Der Resonanzkreis mit den Sekundärkapazitäten ist mir neu. Gruß!
Kleiner Ausflug ins Radiomuseum beschribt die Funktionsweise einer "Konstanze". Man liest dort u.a.: Magnetische Spannungskonstanthalter: "Er besteht im wesentlichen aus zwei in Reihe geschalteten Drosseln Dr1 und Dr2. Die Drossel Dr1 ist im normalen Betriebsbereich ungesättigt. Die am Ausgang des Gerätes liegende Drossel Dr2 ist dagegen hochgesättigt, so daß die an dieser Drossel auftretenden geringen Spannungsschwankungen große Stromänderungen verursachen, die noch durch einen entsprechend ausgelegten Kondensator C verstärkt werden. Schwankungen der Eingangsspannung wirken sich demnach bis zu einem gewissen Grade stets nur an der ungesättigten Drossel aus, während die Spannung an der gesättigten Drossel bei Spannungsschwankungen nahezu konstant bleibt." Damit sind die 10uF die Frage.
Christian Post schrieb: > Hast du mir noch etwas Informationen zum Konstanttrafo? Such nach magnetischer Spannungskonstanthalter. Gruss Harald
Christian Post schrieb: > Hat jemand eine gute Quelle für weitere Informationen und evtl. > Beispielrechnungen zum Konstantspannungfstrafo? Über die Einsatzgebiete > eines Transformators mit reduzierter Kopplung bin ich mir im Klaren. Der > Resonanzkreis mit den Sekundärkapazitäten ist mir neu. > > Gruß! www.huckauf.de/pdf/MAG%20SPAKO-3000VA.pdf www.schuntermann.de/de/produkte/magspan.html www.voltage-stabilizer-sb.com/de/magspannung.html Sollte für den Anfang reichen .-)
Hallo, lange hats gedauert bis die Kondensatoren endlich eingebaut wurden, aber das Netzteil funktioniert wieder dank eurer Hilfe! Nun beträgt die Leerlaufspannung 26V, bricht bei 250W Last auf 25,2V ein. Einwandfrei! Als Anlage noch eine Aufzeichnung der Spannungen und Ströme. C1=Eingangsspannung, C2=Ausgangsspannung (vor Gleichrichtung), C3=Eingangsstrom. Aufzeichnung 212 mit 250W Last, Aufzeichnung 213 im Leerlauf. Vielen Dank nochmal!
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