Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Wahlweise RS232 oder RS485


von Detlev T. (detlevt)


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Hallo Leute,

ich knappse hier an einem Problem. Ich will - durch Software wählbar - 
eine Schnittstelle wahlweise als RS232 oder RS485 betreiben. Und zwar an 
denselben Pins.

Frage. Hat das schon einmal jemand von euch gemacht?

Das IC ISL3330 von Intersil scheint mir da ein passender Kandidat zu 
sein. Allerdings habe ich da ein Problem. Was passiert, wenn jemand 
RS232 anschließt, obwohl der Stein auf RS485 geschaltet ist? Laut 
Datenblatt darf an den Ausgängen(!) in allen Fällen nur +/-12.5V 
anliegen. Es könnte sein, dass dies nur für den aktiven Betrieb gilt, 
nicht aber, wenn die Ausgänge auf hochohmig geschaltet werden. Das wird 
mir nicht klar.

Im RS232-Betrieb erlauben die Receiver nämlich +/- 25V. Das geht 
natürlich nicht mehr, wenn die Treiber das nicht aushalten.

Was für eine Schutzschaltung würde ich da dann brauchen? Würde es 
genügen, den Baustein auf "Shutdown" zu schalten oder muss man dafür 
sorgen, dass nur +/-12V durchkommen? Und falls ja: wie könnte eine 
solche Schaltung aussehen? Meine Ideen mit MOSFETs scheitern bislang an 
der maximalen Gate-Source-Spannung von typischerweise maximal +/- 20V.

Vielen Dank für eure Hilfe.

Gruß, DetlevT

von CI (Gast)


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Nimm einen Standard-RS232-Treiber, der sich an den Ausgängen hochohmig 
schalten läßt und als RS485-Treiber z.B. den MAX3441. Ihm machen bis 65V 
an den Eingängen nichts aus.

von stevven (Gast)


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Schau mal bei linear Technologie oder analog devices vorbei. Einer von 
denen hat genau sowas. Kannste per Pin toggle einstellen ob 232 oder 484

von Detlev T. (detlevt)


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@CI
Das ist eine gute Idee. Ich werde allerdings den MAX13448E nehmen 
(müssen), weil ich nur 3,3V Logikspannung habe. Hat zwar mehr Beine als 
nötig, aber man kann ja nicht alles haben im Leben. ;-)

THX.

Gruß, DetlevT

von Detlev T. (detlevt)


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Noch eine Frage dazu: "Stört" der übliche 5k-Eingangswiderstand der 
RS232-Empfänger gegen Masse die RS485-Verbindung? Ich kann mir das nicht 
so recht vorstellen, weil die übliche Terminierung mit 120 Ohm ja viel 
kleiner ist. Was meint ihr?

Und noch für die Akten, falls später einmal vor der gleichen 
Herausforderung steht: Ich bin auf der Suche einem 8-Beiner mit einer 
solchen fault-protection bei TI fündig geworden. Der Stein heißt 
SN65HVD1781.

Gruß, DetlevT

von Achim M. (minifloat)


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Detlev T. schrieb:
> "Stört" der übliche 5k-Eingangswiderstand der
> RS232-Empfänger gegen Masse die RS485-Verbindung? Ich kann mir das nicht
> so recht vorstellen, weil die übliche Terminierung mit 120 Ohm ja viel
> kleiner ist.

Dann schalte mal die übliche Anzahl von 32 Geräten an den RS485-Bus. Nun 
sind es 156Ω...
Ist der 5kΩ Widerstand extern, so könntest du dessen masseseitiges Ende 
mit einem kleinen NMOS schaltbar machen.

mfg mf

von Detlev T. (detlevt)


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@Mini Float

Hast recht. Das überzeugt mich. Dann muss ich einen Stein mit 
abschaltbaren Eingangswiderstand suchen.

THX.

von Reinhard Kern (Gast)


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Detlev T. schrieb:
> Im RS232-Betrieb erlauben die Receiver nämlich +/- 25V. Das geht
> natürlich nicht mehr, wenn die Treiber das nicht aushalten.

Das ist ja schön, wenn die das aushalten, aber musst du das denn 
ausnützen? Im praktischen Betrieb haben RS232C-Schnittstellen meistens 
weniger als +- 10V (wegen der Wandlung aus 5V durch MAX u.Ä.) und damit 
ist die Frage irrelevant.

Gruss Reinhard

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