Forum: Ausbildung, Studium & Beruf wie wichtig ist ein aktuells arbeitszeugnis?


von norbert (Gast)


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ich habe da eine stelle im blick auf die ich mich gerne bewerben würde. 
Da es im aktuellen betrieb nicht so gut läuft (wirtschaftlich) weiß ich 
nicht ob ich mir vom chef ein aktuelles arbeitszeugnis austellen lassen 
soll.
Mein "aktuelles" ist jetzt 5 jahre alte, ich bin mir aber sicher, dass 
das neue besser sein wird.
Es wäre daher für die bewerbung sicher nicht schlecht, da es im 
aktuellen betrieb aber gerade nicht so rund läuft, weiß ich nicht ob ich 
mir eins austellen lassen soll. Meine stelle ist soweit sicher, würde 
trotzdem gerne wechseln, doch ich habe bedenken, dass ich dann auf die 
"der-will-ja-sowieso-gehen" liste komme. Es ist nicht so, dass meine 
aktuelle stelle schelcht ist, doch da komm ich nicht weiter.
Was würdet ihr tun, ein neues geben lassen und ein gewisses risiko 
eingehen, oder mit dem alten bewerben und somit den aktuellen betrieb 
bzw. chef erstmal uniformiert lassen? Mit dem arbeitszeugnis welches ich 
jetzt zu hause habe stehe ich "schlechter" da.
nochmal kurz
aktuelles arbeitszeugnis holen und mehr chancen auf die neue stelle 
haben, dafür aber das risiko von jobverlust eingehen (nicht direkt 
jobverlust, aber man weiß ja nie)
oder mit dem alten arbeitszeugnis bewerben, weniger chance auf die neue 
stelle haben (wahrscheinlich, da das zeugnis nicht so gut sein wird wie 
das neue). Hier würde mein arbeitgeber aber erstmal nichts von meinen 
wechselgedanken erfahren

von Christian B. (luckyfu)


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Wenn das schlechte, alte Arbeitszeugnis aus dem gleichen Betrieb stammt: 
keins von beiden. Weder ein neues anfordern noch das alte mitschicken. 
Ist es aus einem früheren Betrieb solltest du es mitschicken.

Normalerweise verlangt niemand ein aktuelles Arbeitszeugnis, da es 
sicherlich Repressalien mit sich bringen kann sich eins ohne die 
normalen Gründe (Abteilungswechsel, Chefwechsel) ausstellen zu lassen.

von Marx W. (Gast)


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Christian B. schrieb:
> Normalerweise verlangt niemand ein aktuelles Arbeitszeugnis, da es
>
> sicherlich Repressalien mit sich bringen kann sich eins ohne die
>
> normalen Gründe (Abteilungswechsel, Chefwechsel) ausstellen zu lassen.

Genau, oder man lässt sich (unüblich) alle 2 Jahre ein 
Zwischenarbeitszeugnis ausstellen.
Aber für die Bewerbung aus einer Anstellung heraus, brauchste kein 
vorläufiges Arbeitszeugnis!

von norbert (Gast)


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an ein zwischenzeugnis hatte ich bisher nicht gedacht. sollte ich mir 
das mal geben lassen und es mit in die bewerbung packen? ist vielleicht 
unauffäliger als ein arbeitszeugnis, obwohl ich glaube mein chef weis 
dann schon was los ist.
hatte mir auch überlegt, dass ich in die bewerbung reinschreibe, dass 
ich auf wunsch ein aktuelles arbeitszeugnis nachreich. allerdings werden 
die das wohl mit sicherheit haben wollen(noch bevor etwas annähernd 
feststeht), was im endeffekt wohl dazu führt, dass ich es auch gleich 
hätte mitschicken können.

von IT Expert (Gast)


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leg eins bei oder erwähne es nicht. niemand hat zeit 4 wochen auf so ein 
ding zu warten. und ein arbeitszeugnis nicht am ende der beschäftigung 
ist ein zwischenzeugnis

von Marx W. (Gast)


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norbert schrieb:
> an ein zwischenzeugnis hatte ich bisher nicht gedacht. sollte ich mir
>
> das mal geben lassen und es mit in die bewerbung packen? ist vielleicht
>
> unauffäliger als ein arbeitszeugnis, obwohl ich glaube mein chef weis
>
> dann schon was los ist.

Eigentlich schon, aber wenn du dich schon umschaust, dann mach es ohne 
Arbeitszeugnis. Das Alte packste halt dazu. Ist eh fraglich ob die sich 
das anschauen!
Ich schau mir immer die Zeugnisse an, die nicht von Arbeitgebern 
stammen.
Weil da ist halt mehr Wertneutralität gegeben!
Bei den AG-Zeugnissen ist halt einfach zuviel Schrott dabei.
Beim VG kommst dann doch drauf an, wer man ist!

von horst (Gast)


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Wie ich vor kurzem eine neue Stelle gesucht habe, habe ich nur 
Lebenslauf und ein kurzes Anschreiben geschickt.
In zwei Fällen wurde nach einem Arbeitszeugnis nachgefragt, in den 
anderen Fällen hat sich keiner für ein Zeugnis interessiert.

von GoP (Gast)


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Fuer ein Zeugnis zur Bewerbung ist es nun ohnehin zu spaet. Ein 
Zwischenzeugnis solltest du auf jeden Fall verlangen, 5 Jahre ohne 
Zeugnis ist viel zu lange. Und wenn Jemand eine komische Bemerkung 
macht, fragst du ob in 5 Jahren noch Jemand weiss, was du vor 5 Jahren 
gemacht hast.

Unueblich sind Zwischenzeugnisse nur, weil die meissten Arbeitnehmer 
dumm wie Schafe sind und nicht regelmaessig welche einfordern. Ist halt 
einfacher in Foren wie diesen rumzuheulen, statt mal was zu bewegen.

von Michael S. (technicans)


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Eigentlich sollen solche Arbeitszeugnisse einen positiven Eindruck
vermitteln und vom verständigen Wohlwollen beseelt sein.
Leider denken viele Arbeitgeber Bewerber müssen eine Beschäftigung
und deren Inhalte lückenlos und ausführlich und aussagekräftig
nachweisen.
Ob die Dinger wirklich gelesen werden, ist dabei zweitrangig,
es kommt meist darauf an sich der Bewerbungsdoktrin gnadenlos zu
unterwerfen.
Wer das nicht macht, landet Todsicher mit seiner Bewerbung in der
Ablage P.. Ob der Bewerber seine Unterlagen nebs Absage überhaupt
mal wieder zu Gesicht bekommt steht oft auch in den Sternen.
Von direkt beschäftigenden Firmen hab ich im letzten Jahr NICHT
einen Rücklauf bekommen. Die Personaldienstleister schicken wenigsten
per Email ne Absage, aber Unterlagen schicken die NIE zurück, was auch
meist in den Angeboten steht, angeblich aus organisatorischen Gründen,
aber in Wahrheit will man sich die Kosten sparen. So geht dann die 
Menschenwürde vor die Hunde.

norbert schrieb:
> ich habe da eine stelle im blick auf die ich mich gerne bewerben würde.

Mein Tipp: Ruf da an, stelle ein paar sinnvolle Fragen zu dem Job und
der Verfahrensabwicklung bzgl. der Bewerbung und gehe dann so vor wie
die das wollen. Gegen Vorbehalte dürften die erst mal keine Einwände
haben und wenn doch kannste dir eine Bewerbung da auch schenken.
Ansonsten hake nach wenigen Tagen nach, um dich da bestens zu verkaufen. 
Alles andere kannste knicken.

von Master (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Die Personaldienstleister schicken wenigsten
> per Email ne Absage, aber Unterlagen schicken die NIE zurück, was auch
> meist in den Angeboten steht, angeblich aus organisatorischen Gründen,
> aber in Wahrheit will man sich die Kosten sparen.

Warum verschickst du denn keine Online Bewerbungen??? Ich kenn keine 
einzige Firma die noch "normale" Bewerbungen mit Mappe entgegennimmt.

Michael S. schrieb:
> So geht dann die
> Menschenwürde vor die Hunde.

Quatsch. Hat damit überhaupt nichts zu tun.

von Michael S. (technicans)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2539446:
> Bei mir wollen die meisten nicht mal mehr Zeugnisse und Diplome, das
> persönliche Vorstellungsgespräch meiner Person und anschließendes
> fachliches Gespräch mit dem technischen Leiter sind vollkommen
> ausreichend.

Dann musst du einen Ruf haben der dir vorauseilt.
Die Regel ist das bei den meisten Bewerbern nämlich nicht.

Master schrieb:
> Warum verschickst du denn keine Online Bewerbungen??? Ich kenn keine
> einzige Firma die noch "normale" Bewerbungen mit Mappe entgegennimmt.
Tue ich ja auch seid einiger Zeit nicht mehr.
Du kennst ja auch nicht viele Firmen, das tut keiner.

> Michael S. schrieb:
>> So geht dann die
>> Menschenwürde vor die Hunde.
>
> Quatsch. Hat damit überhaupt nichts zu tun.

Meine schon. Muss jeder für sich allein beurteilen.

von GoP (Gast)


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Michael S. schrieb:
> Meine schon. Muss jeder für sich allein beurteilen.

Du fuehlst dich ja schon beleidigt, wenn dich der Chef der Firma nicht 
persoenlich mit der Limousine abholt. Bei so Manchem hat es einen 
persoenlichen Grund, dass die ganze Welt schlecht zu ihm ist...

von Michael S. (technicans)


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GoP schrieb:
> Du fuehlst dich ja schon beleidigt, wenn dich der Chef der Firma nicht
> persoenlich mit der Limousine abholt.

Roten Teppich ausrollen würde ja auch reichen.

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