Hallo allerseits, zur Zeit verwende ich den Festspannungsregler 78S05, um meine Experimente mit konstanten 5V zu versorgen. Dabei stellte ich fest, dass seine Metallanbindung (TO-220 Gehäuse) für Kühlkörper nach kurzer Zeit spürbar warm wird. Leider habe ich keine Möglichkeit die Temperatur exakt zu messen, schätze sie aber auf ca. 40°C. Nachgemessen fließen aber lediglich 120 mA am Ausgang des 78S05 (145 mA am Eingang). Es fließen also gerade einmal ungefähr 1/20 des Maximalstroms (2A) und trotzdem ist der Festspannungsregler bereits so warm?! Ist das üblich? Unbelastet kann ich keine Erwärmung feststellen. Mich würden eure Erfahrungen und Meinungen interessieren. Gespeist wird der 78S05 mit rund 9V eines Labornetzteils. Am Eingang ist ein Elko (220 µF, 16 V) parallel zu einem Folienkondensator (100 nF, 100 V) mit Masse verbunden. Ausgangsseitig ist ein weiterer Folienkondensator (100 nF, 100 V) mit Masse verbunden.
Julian K. schrieb: > Es fließen also gerade einmal ungefähr 1/20 des Maximalstroms (2A) und > trotzdem ist der Festspannungsregler bereits so warm?! Ist das üblich? > Unbelastet kann ich keine Erwärmung feststellen. Der maximale Strom hat nicht mit der Erwaermung zu tun. Die ergibt sich unabhaengig davon zu P = (Uein-Uaus) x Iaus + Uein x (IEin - Iaus). Und mach in deinem Fall ca. 0.6W aus. Je nachdem wie gross dein Kuehlkoerper ist kann man das schon merken. Oder hast du etwa keinen Kuehlkoerper dran?
Julian K. schrieb: > Es fließen also gerade einmal ungefähr 1/20 des Maximalstroms (2A) und > trotzdem ist der Festspannungsregler bereits so warm?! Ist das üblich? Ja. Vereinfach kannst du sagen: (Eingangsspannung-Ausgangsspannung)*Laststrom = Verlustleistung Wenn da mehr als 0,5W herauskommt, dann wird der alleinstehende Regler sicher gut warm. Und jetzt kommt es: DU musst dafür sorgen, dass der Spannungsregler bei 10mal höherer Verlustleistung nicht zu warm wird. Das üblicherweise verwendetete Instrument dazu heißt: Kühlkörper.
Bei 0,6W heizt sich der Regler intern auf rund 40K über der Umgebungstemperatur auf. Da wird das Teil schon spürbar warm...
> dass seine Metallanbindung (TO-220 Gehäuse) für Kühlkörper > nach kurzer Zeit spürbar warm wird. Daher bindet man an sie auch einen Kühlkörper an. Hast du ? Wenn nein, warum fragst du ?
MaWin schrieb: > Daher bindet man an sie auch einen Kühlkörper an. Wobei man das Schrauben dem 'anbinden' vorziehen sollte, egal ob mit Schnur oder Draht 'angebunden' wird :-) Perfekt wirds wenn man zusätzlich Wäremleitpaste (richtig) verwendet.
Udo Schmitt schrieb: > wenn man zusätzlich Wäremleitpaste (richtig) verwendet Das richtig ist dabei so zu verstehen, dass richtig wenig verwendet wird, nicht richtig viel... ;-)
Lothar Miller schrieb: > dass richtig wenig verwendet ...und das Gehäuse vollflächig anliegt! TO220 in Liegstuhl-Haltung ist nicht vollflächig, sondern Montagefehler!
Bei 0,6W braucht man noch keinen KK. Das wird erst interessant, wenn Umgebungstemperatur und/oder Verlustleistung noch ein Stückchen steigen (bei nicht zu hohen Umgebungstemperaturen kann man guten Gewissens 1W ohne KK umsetzen, ohne daß es zu heis wird - genaueres ergibt die ganze Wärmewiderstandsberechnung)
Helmut Lenzen schrieb: > [...] Oder hast du etwa keinen > Kuehlkoerper dran? Ich habe tatsächlich momentan keinen Kühlkörper am Festspannungsregler, da ich davon ausging, dass sich die Temperaturen bei der geringen Belastung in Grenzen halten - was auch durchaus der Fall ist. Nachdem was ihr so berichtet, werde ich aber beim nächsten Einkauf einen Kühlkörper mitbestellen, um auch für größere Belastungen gewappnet zu sein und konstante 5V zu gewährleisten. Laut Datenblatt hat der 78S05 eine "Operating Junction Temperature" bis 150 °C, die auf Dauer aber nicht anliegen sollte. :-)
Julian K. schrieb: > Laut Datenblatt hat der 78S05 eine "Operating Junction Temperature" bis > 150 °C, die auf Dauer aber nicht anliegen sollte. :-) Faustformel: die Lebensdauer halbiert sich sich je 10° Temperatursteigerung...
oszi40 schrieb: > Es wird auch wieder Sommer... Tja, z.Z. braucht man keinen Kühlkörper. Man holt sich ein Stück Eis von draussen und steckt den 78xx da rein. :-) Gruss Harald
Am besten Du beschäftigts Dich mal ein bißchen mit der Rechnung von Wärmegleichungen. Ptot = (Uein - Uaus)*IL Theta ges = Thja (TO220) * Ptot + Theta a mit Theta a = Umgebungstemperatur Theta ges. Temperatur an der Kühlfahne Thja Wärmewiderstand TO220 Gehäuse ohne KK mit KK ergibt sich die Gleichung Theta ges = (Thjc (TO220)+ ThcK + ThK) * Ptot + Theta a mit Thjc Wärmewiderstand TO220 bei Verwendung eines KK ThK Wärmewiderstand des KK ThcK Übergangswärmewiderstand zwischen Gehäuse und KK (Glimmer, Wärmeleitpaste) Die max. Sperrschichttemperatur von Si beträgt normalerweise 125 °C. Diese sollte auch unter widrigsten Bedingungen (Umgebungstemp., keine Konvektion) nie erreicht werden. Sind KK berührbar, darf die Temperatur nicht über 52° C steigen.
>Warum gerade 52? Ist das so ein zolliges Maß?
Das würde mich auch mal interessieren ...
Weshalb ein 9V Supply niederbraten wenn man gleich ein 5V nehmen kann ? Alternativ kan man mit Leiterplatte auch etwa ein Watt verbraten. Einfach den TO220 auf die doppelseitige Leiterplatte runterschrauben
Nabend, du kannst auch mit den 9V noch etwas runter gehen, das würde deine Verlustleistung auch verringern. Wie du ja an der Herleitung siehst ist sie sehr entscheidend. Im Datenblatt steht die Mindestdifferenz vom Eingang zum Ausgang, 1,5V reichen meistens. Wenn du dein Netzteil auf 7,5V stellst, was ja meist eine gängige Stufe ist, sollte er auch kälter bleiben. Gruß Martin
na ab 52° machts Aua! ...Kühlkörper berührbar sind.... bei elkos halbiert sich die Lebensdauer bei 45° und viertelt sich bei 65° ok fausformel. Aber 70° sollte ein Transistor doch Jahrzehnte lang aushalten? oder is da die Lebensdauer mit Mio Jahre angegeben???
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