Hallo zusammen, Mal wieder das Thema Ätzanlage und Belichtungsgerät. Ich habe mich jetzt dazu entschlossen mir eine Anlage anzuschaffen mit der ich vernünftig belichten und ätzen kann. In der Vergangenheit habe ich das immer mit der Toner direkt Methode gemacht und danach in einer Tupperschüsseln geätzt aber das ist immer aufwending und die Qualität ist auch oft mehr Glückssache. Ich bin jetzt bei ELV auf das Gie-tec Einsteiger Set gestoßen mit Belichtungsgeärt und Ätzgerät. Kostet aber 369 Euro. Habe jetzt schon bei anderen Versenden geschaut, aber es ist alles preislich sehr ähnlich. Gibt es etwas vergleichbares das ich nicht gefunden habe oder muss ich da in den sauren Apfen beißen? Viele Grüße, Daniel
Sei mir nicht böse, aber für 360 Euro kannst du ne ganze Menge Platinen kaufen. Wenn Du die aus Bulgarien importierst zahlst du ca. 30 Euro/Stück. D.h. du kannst dir 12 professionelle Platinen leisten, die schon gebohrt, gelötstopplackt und bedruckt sind. Also ich persönlich gebe das lieber aus der Hand, dann weiß man was man hat.
Belichten: Belichter für's Nagellackhärten gibts ab 10Euro (inkl. 3 UV-Lampen). Ätzen/Entwickeln: NaOH+Fe3Cl für weniger als 10Euro, dazu Plastikschale und zwei-drei Gläser zum Abfüllen (Drucker zum Bedrucken von Belichtungsfolien sollte vorhanden sein). Lötstoplack: Laminator+Laminat für 20-30Euro. Damit hast du für 50-60 Euro eine gute Ausstattung, sogar besser als das Angebot von ELV. Und Anleitungen zum Gebrauch findest du hier in mehr als ausreichender Menge. Gruss
Daniel G. schrieb: > Ich bin jetzt bei ELV auf das Gie-tec Einsteiger Set gestoßen mit > Belichtungsgeärt und Ätzgerät. Kostet aber 369 Euro. Das auch Mühe macht und Macken hat. Ist hier aber schon häufiger drüber diskutiert worden. Sigi schrieb: > Belichten: Belichter für's Nagellackhärten gibts ab 10Euro > (inkl. 3 UV-Lampen). Ja, aber ohne Haltevorrichtung (und wohl auch ohne Timer), die man sich erst basteln muss.
Hallo, danke euch schon mal für die Antworten. Aber ich werde sicher mehr als nur 12 Platinen machen, von dem her zählt dieses Argument in meinem Fall nicht. Auch sind meine Erfahrungen mit dem bulgarischen Leiterplatten Hersteller nicht die besten. Ich versuche auch eine "Bastellösung" zu vermeiden da ich die Anlage u.a. für Hochschul Projekte einsezten werde. Was ich suche ist also so ein Komplett Set oder auch die einzelnen Komponenten extra, wäre nir schön wenn das etwas günstiger ginge. Dass das ganze immernoxh mit relativ viel arbeit verbunden ist, ist mir natürlich bewusst, ich hoff aber auf eine bessere und regenerierbare Qualität. Daniel
Zum Belichten verwende ich nen Gesichtsbräuner mit 8 x 15W Röhren. Auf quoka oder Ebay Kleinanzeigen für 10-20 Euro erhältlich. Mit Einbau in ein anderes Gehäuse etc. kommt man auf etwa 50 Euro inkl. UV durchlässigem Plexiglas als Abdeckung. Timer z.B: http://www.avr-projekte.de/timer.htm, kostet auch nicht viel. Zum Ätzen hab ich ein Schaumätzgerät Rapid de Luxe - kann man drüber streiten, hat als Rückläufer aber auch nur 40 Euro gekostet. Hinten waren 2 Halterungen abgerissen, ansonsten neu und voll funktionsfähig. Mit ein wenig Suchen kommt man also auf etwa 100 Euro. Durchkontaktierungen per Drahtstück oder THT Bauteil, verzinnt wird in nem Zinnbad. Das langt für kleinere Sachen. Speziellere Fälle (viele Dukos, Stopplack erforderlich, 70µ Auflage,...) lass ich machen, meistens bei Bilex.
Michael S. schrieb: >> Belichten: Belichter für's Nagellackhärten gibts ab 10Euro >> (inkl. 3 UV-Lampen). > >Ja, aber ohne Haltevorrichtung (und wohl auch ohne Timer), >die man sich erst basteln muss. Stimmt, hab gerade bei Ebay nachgeschaut: Für 17 Euros gibts dafür den UV-Luxusbelichter mit 4 Lampen, Timer und herausnehmbaren Boden; ideal für's doppelseitige Belichten.
Ich persönlich bin jetzt nicht unbedingt der Freund von solchen "Assi-Toastern" als Belichtungswerkzeug, aber ich denke es kommt drauf an was man hat und was man will. Ich hab halt die Erfahrung gemacht, dass die Qualität des Outputs doch auch stark von der Qualität des Inputs abhängt. Und da hat's durchaus was für sich, wenn der Belichter es tatsächlich schafft die Bahnen so exakt zu belichten dass auch 8 mil noch funktionieren können. Ob's das tut hängt wiederum meiner Erfahrung nach von der Qualität des Ätzers ab, ob er gleichmäßig ätzt und ob man die dicken Flächen frei kriegt bevor die dünnen 8mil Bahnen unterätzt und weggefressen sind. Unter'm Strich hat man die Wahl, ob man Geld (oder, handwerkliches Geschick vorausgesetzt, eben stattdessen Zeit) einwerfen will oder mit "weniger" zufrieden ist. Für'n Anfang tut's die Höhensonne und die Ätzschale ganz sicher, und die Handvoll Euro sind's auch kaum wert darüber zu streiten ob man sie denn "riskieren" soll, mal 'n paar Bier in der Kneipe weniger getrunken und die Kohle ist herinnen. Ich bin halt dann recht schnell mit meinen Ansprüchen an die Limits dessen gestoßen, was meine Patchwork-Lösungen erlaubt haben.
Daniel G. schrieb: > Ich versuche auch eine "Bastellösung" zu vermeiden da ich die Anlage > u.a. für Hochschul Projekte einsezten werde. Ich hab Belichter und Ätzgerät von Reichelt gekauft. Mit Material und allem lag ich wohl vor drei Jahren bei rund 350 Euro und hab bis heute so rund 100 Platinen damit gemacht allerdings ohne Dukos, dafür aber mit Dynamask. Zum Basteln hatte ich a. keine Lust und b. keine Zeit. Die Ergebnisse können sich sehen lassen, Standardeinstellungen von Eagle sind kein Problem damit (Mindestmaß Abstand/Leiterbahnbreite: 8 Mil). Ich finde, da kann man nicht meckern und für Hochschulprojekte hat es immer gereicht.
So, Danke euch allen für eure Meinungen. Ich habe mir jetzt das Set bestellt und dazu den Proxxon Industrieschleifer mit Bohrständer und Kreuztisch. Schön nach dem Moto, richtig oder gar nicht ;-) Ich hoffe ich werde einige Jahre freude daran haben, aber dem war bisher meisten so wenn ich mal in etwas vernünftiges investiert habe, we´ll see. Sobald ich aus meinem Praxissemester zurück in Deutschland bin ist hoffentlich alles da. Eine etwas OT Frage habe ich noch, wie schneidet ihr eure Platinen zu und wann? von oder nach dem Belichten und Ätzen? Gibt es da eine Möglichkeit das sozusagen zu Fräsen mit dem Proxxon "Dremel" und dem Kreuztisch oder ist sägen+feilen sinnvoller? Viele Grüße, Daniel
Daniel G. schrieb: > Möglichkeit das sozusagen zu Fräsen mit dem Proxxon "Dremel" und dem > Kreuztisch oder ist sägen+feilen sinnvoller? Fräsen geht, ist aber Staubreich und gerade wenn von Hand unverhältnissmäßig aufwendig im Vergleich zu den Alternativen. WEnn es um gerade Schnitte geht würde ich davon abstand nehmen. Sinn macht das nur bei komplizierten Konturen und ähnlichem. Was geht ist Trennscheibe in die Proxxon diese waagerecht stellen (dafür ist die MAschinenaufnahme am Ständer ja Kippbar) und dann die Platine mit der Hand durchschieben. Aber das gelbe vom Ei ist auch dies nicht! Schaue mal in den Thread zur Suche eines "ungeschränkten Bandsägeblattes" der auch hier gerade im Unterforum herumgeistert. Da geht es in erster Linie um das Trennen von Platinen. ICh verwende dazu eine Proxxon Minikreissäge, mittlerweile doch mit Korundscheibe nachdem ich das teure Hartmetallsägeblatt ruiniert habe in dem etwas schweres draufgestellt wurde. (Die Scheiben sind eigendlich NICHT für die Minikreissäge gedacht sondern für das KAPGERÄT, funktionieren aber prima) http://www.werkzeuge-bs.de/epages/es10478083.sf/?Locale=de_DE&ObjectPath=/Shops/es10478083_WBS/Products/PR028154&ViewAction=ViewProductViaPortal Damit werden die Schnitte astrein und es ist keinerlei Nachbehandlung mehr nötig. Die Schnittkanten sind so schon glatt. Die Scheiben verbrauchen sich, sind dafür aber solange der Durchmesser noch reicht immer "scharf" und eine reicht für ettliche Meter. Andere arbeiten mit Hartmetallsägeblättern oder Diamanttrennscheiben was auch funktioniert. Was aber bei Epoxid NICHT funktioniert sind die feinverzahnten HSS Sägeblätter oder gar die SuperCut Holzsägeblätter. Die werden Schnell stumpf und die Schnittkanten sind unter aller sau. In dem anderen Thread wird auch vom Einsatz diverser Fliesenschneider berichtet, mit diversen Ergebnissen. Es schein wohl so zu sein das es einige Geräte gibt die tatsächlich dafür funktionieren, andere aber nicht. Für sehr seltenes Trennen geht natürlich auch das Anritzen und Brechen oder sägen mit der HAnd. Bei beiden dann noch Nachfeilen. Gruß Carsten
Hallo, ich habe auch das GieTec Einsteigerset. Ich kann bis jetzt nichts negatives drüber sagen. Habe zwar erst 10 -15 Platinen damit gemacht, aber es läuft immer noch einwandfrei. Wenn mal etwas mit dem Ätzen nicht geklappt hat, dann war es mein Verschulden (z.B. Tinte auf Folie zu schwach gedruckt, Layout fehlerhaft..) Um dazu etwas zu sagen: > D.h. du kannst dir 12 professionelle Platinen leisten, die > schon gebohrt, gelötstopplackt und bedruckt sind. Es ist zwar schön und gut mit professionellen Platinen, aber was sind schon zwölf Stück? - nicht viel! Mir ging es gerade in der Anfangszeit so, dass ich doch mal ein, zwei Platinen pro Layout versaut habe, z.B. durch eine verdrehte Buchsenleiste, oder eine fehlende Verbindung (die unrouted-Verbindung hat man kaum gesehen). Auch wenn einfach nur eine Verbesserung in der entwickelten Schaltung vorgenommen wurde und die Platine neu geätzt werden musste, dann war ich ziemlich froh, dass ich das "schnell" mal zuhause machen konnte, ohne eine Menge Geld für die fehlerhaften Prototypen hinzulegen und lange auf die Lieferung zu warten. Die, dem Set, beigelegten photobeschichteten Platinen sind allerdings sch... Ich konnte die nicht belichten. Ist glaube auch Material von Proma gewesen. Also da empfehl ich dir gleich noch Material von Bungard zu bestellen, damit klappts tadellos. Gruß Martin
Achso und das Trennen geht auch schnell und staubfrei mit einer Blechhebelschere.
Daniel G. schrieb: > Ich bin jetzt bei ELV auf das Gie-tec Einsteiger Set gestoßen mit > Belichtungsgeärt und Ätzgerät. Kostet aber 369 Euro. Hi, wenn du Interesse hast, ich verkaufe gebr. Belichtungsgerät: http://www.pcb-devboards.de/catalog/product_info.php?cPath=3_64&products_id=73 Preis VHB, schreib mir PN. Gruß Hermann
Carsten Sch. schrieb: > ICh verwende dazu eine Proxxon Minikreissäge, .... (Die Scheiben sind > eigendlich > NICHT für die Minikreissäge gedacht sondern für das KAPGERÄT, > funktionieren aber prima) > http://www.werkzeuge-bs.de/epages/es10478083.sf/?Locale=de_DE&ObjectPath=/Shops/es10478083_WBS/Products/PR028154&ViewAction=ViewProductViaPortal super tip. eine frage dazu: welche der proxxon kreissägen hast du? die ks 230 (billig, 80€) oder die teure FET/FKS (300-400€)?
Hi, c. m. schrieb: > super tip. eine frage dazu: welche der proxxon kreissägen hast du? die > ks 230 (billig, 80€) oder die teure FET/FKS (300-400€)? Ich habe die "kleine" KS230. Für ein paar Euro auf dem Elektronikflohmarkt erworben, mit freundlichen Hinweis vom (ehrlichen) Vorbesitzer das die für Epoxidplatinen nicht taugt... (da war ein Feinzahn HSS drin und zwei neue gab es dazu) Nach Austausch des Sägeblattes ging es sofort aber wie durch Butter ;-) (Ok, wie durch gekühlte Butter, etwas Feingefühl sollte man beim Vorschub schon aufbringen. Ein Längsschnitt durch eine Europlatine liegt bei ca. 30sek. Quer bei ca. 20sek. Dafür aber bei Verwendung des Anschlages Schnurgerade und glatt wie ein Kinderpopo) Gruß Carsten
Carsten Sch. schrieb: >> super tip. eine frage dazu: welche der proxxon kreissägen hast du? die >> ks 230 (billig, 80€) oder die teure FET/FKS (300-400€)? > > Ich habe die "kleine" KS230. das wollte ich hören :) ich hab auch die kleine, und hab bisher das hm-sägeblatt benutzt (allerdings wenig, für 2 kleine testschnitte). wenn ich jetzt weiß das die günstige trennscheibe in die ks230 passt und gut geeignet ist werde ich mir ein paar von den dingern zulegen. dank dir.
Carsten, ich dachte da auch tendenziell eher an eine Lösung mit einer Trennscheibe und den Proxxon im Bohständer Waagrecht zus stellen. Darunter wollte ich dann die Platinen durchfahren um so eine Art V-Cut zu bekommen. Were ich aber mal alles testen was funktionioniert und sinnvoll ist, vielleicht ist ritzen doch das einfachste. Martin, ich hoffe ich werde auch so zufrieden sein wie du ;-) Ich habe mir auch gleich die Bungard dazu bestellt weil ich den beigelegten nicht so richtig traue und über die Bungard eigentlich nichts schlechtes bekannt ist. Kannst du mir vielleicht deine optimalen belichtungszeiten verraten, dann muss ich keine testreihe fahren, wir werden dann ja wohl das ziemlich gleiche Material verwenden. Und wie entwickelst du? Muss der Entwickler eine bestimmte Temperatur haben oder ist das ein eher unkritischer Schritt? Habe damit leider noch keine Erfahrung. Hermann, den Tipp hätte ich ein paar Tage früher gebraucht, habe schon bestellt.
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