Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Mikrocontroller gesucht


von Max C. (letters90)


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Hallo,

ich bin relativ neu in der Materie Mikrocontroller und möchte euch um 
hilfe bitten mir einen passenden MC vorzuschlagen,

Ich suche einen MC mit ethernet port, passendem definiertem Interface ( 
vorzugsweise, aber nicht zwangsweise C programmierung ) und einem oder 
mehreren A/D Wandlern,

kennt ihr da passende boards ? ( bis ca. 200€ )

auch wenn ich neu in der MC materie bin habe ich doch jetzt seit ein 
paar jahren erfahrungen im bereich reverse engineering ( 32,64 ) gemacht 
und durfte c++ hardwarenah programmieren, also bitte keine angst vorm 
überfordern :)

von Der Weise (Gast)


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Beispielsweise das STM32F4 Discovery board, für ca 20€, der 
Mikrocontroller hat einen Ethernet Core, es ist aber keine Buchse 
darauf, da muss man sich noch einen Adapter basteln.

von danny (Gast)


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Ein PIC18F97J60 oder ein andere uC aus der selben Familie würde deine 
Anforderungen erfüllen.

von nevtag (Gast)


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von Max C. (letters90)


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vielen dank, der sieht schon sehr vielversprechend aus ( STM32F4 ), gibt 
es mittlerweile sogar schon für 13€

der sollte für die ersten angänge vollkommen ausreichen. nochmals danke 
:D

von Carsten S. (dg3ycs)


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Maximilian C. schrieb:
> vielen dank, der sieht schon sehr vielversprechend aus ( STM32F4 ), gibt
> es mittlerweile sogar schon für 13€
>
> der sollte für die ersten angänge vollkommen ausreichen. nochmals danke
> :D

Hi,

je nachdem wo deine Gewichtung liegt würde ich mir evtl. vor einer 
Endgültigen Entscheidung auch noch mal einen Blick auf die PIC32 von 
Microchip werfen.

Leistungsmäßig liegen die in der selben Kategorie wie die STM32F4 und 
viele andere µC auf ARM Basis. Die PIC32 haben einen MIPS Kern, die 
andere große TEchnologie neben ARM, aber ob MIPS oder ARM spielt für den 
Anwender ja sowieso keine Rolle...

Leistungsmäßig liegen die µC wie geschrieben sehr nah beeinander. (Kommt 
natürlich etwas auf den Speziellen µC an) Von der Leistung bzw. den 
Anwendungsmöglichkeiten gibt es also keinen stichhaltigen Grund sich für 
den einen oder für den anderen µC zu entscheiden.

Was ich bei den PIC32, gerade für den Einsteiger, vorteilhaft finde ist 
das "drumherum". Microchip ist hinsichtlich Dokumentation, Librarys und 
Anwendungsbeispiele/Beispielcodes geradezu vorbildlich. Für TCP/IP, USB, 
Grafik und vieles andere gibt es von MC selbst bereits eine fertige 
Lib/ein fertiges Framework welches ohne Einschränkungen für eigene 
Entwicklungen eingesetzt werden kann. Völlig kostenlos und egal ob für 
private oder für komerzielle Anwendungen.

Zudem gibt es von Microchip direkt die IDE als Ganzes welche für alle 
Controllerfamilien gleich ist und wo die Compiler usw. automatisch 
eingebunden werden. Direkt nach der Installation läuft alles bereits 
"Out of the Box". Die Grundversion des C32 Compilers ist dabei 
kostenlos, bietet aber keinerlei für den Hobbyisten oder 
Kleinkomerziellen bedeutenden NAchteile. In der Bezahlversion ist 
lediglich die Codeoptimierung besser, das Programm wird also etwas 
kleiner was manchmal die verwendung des nächstkleineren µC erlaubt. (Bei 
einem MAssenhersteller der 5000 µC pro Tag bestückt sind ist eine 
Ersparniss von 50ct/µC durch den kleineren µC richtig viel GEld, jeden 
Tag. Bei dem Hobbyisten mit 20µC Jahr spielt es keine Rolle)
In der IDE erfolgt alles, Code schreiben, Programmieren und Debuggen. 
Einfache Programmer mit DEBUG Möglichkeit gibt es original von MC so ab 
30Euro. (PICKIT3)

Bei den ARM basierenden µC sieht es hinsichtlich der Unterstützung nicht 
ganz so "gut" aus. Im Professionellen Bereich werden hier IDE von KEIL 
oder IAR eingesetzt, die richtig viel Geld kosten, für einen Hobbyisten 
unerschwinglich. Es gibt zwar auch freie Versionen, die sind aber 
erheblich eingeschränkt! So ist die maximale Programmgröße stark 
beschränkt, größere Programme werden gar nicht erst kompiliert. (Was 
aber gerade bei TCPIP u.ä. schnell zum Problem wird)
Alternativ gibt es für Hobbyisten noch freie Tools mit denen man seine 
eigene Toolchain konfigurieren kann. (z.B. mit Eclipse als IDE).
Hier ist aber teilweise ein merklicher Konfigurationsaufwand 
erforderlich bis es überhaupt läuft. Da daz die einzelnen Programme aus 
verschiedenen Quellen stammen ist die Zusammenarbeit manchmal auch recht 
Spannend. Insbesondere nach Updates einzelner Teile habe ich schon 
manches mal geflucht. Zudem werden bei weitem nicht alle Möglichkeiten 
die die µC bieten unterstützt.

Für den "erfahrenen" komerziellen Anwender spielt das alles keine Rolle. 
Da wählt man sich den jeweils am besten passenden µC. Bei größeren 
Projekten spielen dann auch die Kosten für die professionellen IDE keine 
Rolle mehr, und selbst wenn das immer noch zu teuer ist liegt sicher 
genug erfahrung vor um auch mit den freien Tools zurechtzukommen.

Für den µC Neuling ist es aber mit PIC32 um welten einfacher.

Was also für dich am besten ist muss du selber Entscheiden... Schaue dir 
die PIC32 aber auf jeden Fall mal an!
(Ich verwende SOWOHL PIC32 wie auch ARM7(Atmel) und ARM-CortexM3(STM), 
mit NXP basierendne ARM habe ich auch mal was gemacht)

Falls PIC32 für dich in Frage kommt würde ich als Startausstattung etwas 
in dieser Richtung vorschlagen:
http://www.microchip.com/stellent/idcplg?IdcService=SS_GET_PAGE&nodeId=2615&dDocName=en545713
(Kostet um die 60Euro)

Dieses Board funktioniert bereits alleine für sich, allerdings macht es 
Sinn sich auch die entsprechende Adapterplatine dazu zu holen um auch an 
die IO Pins heranzukommen.
http://www.microchip.com/stellent/idcplg?IdcService=SS_GET_PAGE&nodeId=1406&dDocName=en535444
(Liegt ebenfalls um 60Euro)

Der auf dem Ethernet Starterkit verwendete µC ist der PIC32MX795 der so 
ab 9 Euro zu bekommen ist. Braucht man weniger leistungsfähigkeit, so 
gibt es aber auch noch kleinere PIC 32.

Wenn man deutlich weniger Leistung braucht könnte man statt der 32Bit µC 
aber auch auf 16 oder 8Bit gehen, da bekommt man z.b. von Microchip 
Ethernetfähige µC schon für deutlich unter 5Euro.

Gruß
Carsten

von Arc N. (arc)


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PIC32 würde ich hier u.U. nicht empfehlen

Maximilian C. schrieb:
> durfte c++ hardwarenah programmieren

http://www.microchip.com/forums/m544964.aspx
http://dangerousprototypes.com/2011/05/31/chipkit-pic32-compiler-qa/

Bis auf Microchip unterstützen alle Hersteller bzw. die Compiler/IDEs 
C++

Abseits der div. ARMS, auch wenn es mit. z.B. dem  LM3S6911 einen 
Cortex-M3 mit integriertem Ethernet MAC und Phy gibt, z.B: Atmel 
AT32UC3C oder Renesas RX62N

von Carsten S. (dg3ycs)


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Arc Net schrieb:
> PIC32 würde ich hier u.U. nicht empfehlen
>
> Maximilian C. schrieb:
>> durfte c++ hardwarenah programmieren
>
> http://www.microchip.com/forums/m544964.aspx
> http://dangerousprototypes.com/2011/05/31/chipkit-pic32-compiler-qa/
>
> Bis auf Microchip unterstützen alle Hersteller bzw. die Compiler/IDEs
> C++
>
> Abseits der div. ARMS, auch wenn es mit. z.B. dem  LM3S6911 einen
> Cortex-M3 mit integriertem Ethernet MAC und Phy gibt, z.B: Atmel
> AT32UC3C oder Renesas RX62N

Naja, es kommt halt wie von mir geschrieben auf die Prioritäten an...
Das die C++ Unterstützung noch eine Schwachstelle ist stimmt schon, 
wobei es da durchaus schon Möglichkeiten gibt. (HAbe mich da selbst aber 
noch nicht intensiv mit beschäftigt da "C" bisher für viele 
Fremdaufträge vorgabe war, da halte ich es einheitlich)

Wenn vom TE C++ jetzt wichtiger ist als umfangreiche Freie Libs und 
verbreitete Doku dann ist das (momentan) durchaus ein Grund NICHT PIC zu 
nehmen. Da ist es mit anderen µC durchaus leichter.
Bei Priorisierung auf Problemlose einrichtugn der Arbeitsumgebung und 
zahlreiche Libs im einheitlichen Stil (hinsichtlich Aufbau UND Lizenz) 
da ist dann der PIC vielleicht doch die bessere Wahl.

Zumal aktuell ja C auch immer noch die Sprache der µC Welt ist. Für 
Umfangreiche Projekte gewinnt C++ zwar an Boden, aber erst langsam. 
Zumal da vieles was es für die anderen µC gibt auch alles andere als 
Ausgereift ist.
Davon abgesehen glaube ich aber nicht das eine C++ Unterstützung direkt 
von Microchip noch all zu lange auf sich warten lässt. So langsam wird 
die nachfrage schon spürbar.

ISt halt wie immer eine Frage der eigenen Prioritäten. DEN perfekten µC 
der in allen Punkten die erste Wahl ist gibt es einfach nicht. Selbst 
für die selbe Anwendung mag für den einen µC A die beste Lösung sein, 
für den anderen der µC B. Und beide können gleichzeitig recht haben.

Gruß
Carsten

von Mirosa (Gast)


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>Die Grundversion des C32 Compilers ist dabei kostenlos, bietet aber keinerlei für 
den >Hobbyisten oder Kleinkomerziellen bedeutenden NAchteile.

Der C32 ist ein gcc bei dem in der lite Version die Optimierungsstufen 
-O2 und -O3 nicht zur Verfügung stehen. Wenn Codegrösse wichtig ist kann 
man -Os nehmen. Bei den deaktivierten Stufen geht es um Geschwindigkeit. 
Ich halte das auch bei Hobbyanwendungen für einen Nachteil mit dem sich 
Microchip sicher schon so manchen potenziellen Kunden vergrault hat.

von bastler (Gast)


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Hallo,

es gibt meines wissens derzeit nur einen Hersteller der ethernet 
"richtig" in Seine µC (ARM) integriert. Bei den meisten braucht es noch 
einen externen PHY chip. Nur bei TI sind die schon mit drin, was sehr 
praktisch (klein, inbetriebnahme,....) ist.

Habe mal die Herstellervertreter auf verschiedenen Events darauf 
angesprochen, die Ausreden waren zum Teil recht haarstreubend. ;-)

schau mal hier


www.ti.com/tool/eks-lm3s6965


ca 70 Euro

gibt es auch als Bundle mit beschränkten Keil, IAR, Codesourcerey, ...

Beispiele und Bibliotheken sind okay.

Gibt auch einen Port für Freertos

Ich nutze dafuer mittlereweile jedoch nur noch CooCox als 
Entwicklungsumgebung.

mfg

bastler

von Frank K. (fchk)


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bastler schrieb:

> es gibt meines wissens derzeit nur einen Hersteller der ethernet
> "richtig" in Seine µC (ARM) integriert. Bei den meisten braucht es noch
> einen externen PHY chip. Nur bei TI sind die schon mit drin, was sehr
> praktisch (klein, inbetriebnahme,....) ist.

Nein, es gibt mindestens noch zwei weitere: PIC18F97J60(100Pin) und 
PIC18F67J60(64Pin) und Freescale MCF5223X.

fchk

von Max C. (letters90)


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hab mir erstmal den STM32 gekauft, ist preis technisch überzeugend für 
den anfang, selbst wenn er nicht ausreichen sollte ist das ganz in 
ordnung für den preis. schön zum ausprobieren außerdem DAC und ADC 
drauf.7

C ist kein problem, wer mal C++ programmiert hat um generisch ASM zu 
erzeugen kriegt da auch C hin.

der STM ist übrigens überaschend gut dokumentiert, es sind viele 
beispiele enthalten, u.a. auch eines das meiner wunsch anwendung sehr 
nahe kommt.

ist imo gut so :D

vielen dank nochmals auch für die anderen empfehlungen :)

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Carsten Sch. schrieb:
> Es gibt zwar auch freie Versionen, die sind aber
> erheblich eingeschränkt! So ist die maximale Programmgröße stark
> beschränkt, größere Programme werden gar nicht erst kompiliert. (Was
> aber gerade bei TCPIP u.ä. schnell zum Problem wird)

Kann ich so auch nicht unterschreiben. Atollic TS Lite kostet nix und 
hat keine Codelimits. Der einzige Haken ist, das alle dreiviertel Stunde 
ein Fenster hochpoppt, das man nach 3 Sekunden wegdrücken kann.
Bin allerdings gerade auf der Spur eines Compiler Bugs, ist aber 
vermutlich nicht Atollics Schuld, sondern vom ARM-GCC.

von Uwe (Gast)


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>  PIC32 von Microchip werfen.
> Leistungsmäßig liegen die in der selben Kategorie wie die STM32F4 und
> viele andere µC auf ARM Basis

Welcher von den PIC32 kann denn 168MHz und hat denn ne Single Precision 
FPU und ne SIMD Einheit ?

von mal gesehen (Gast)


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