Forum: HF, Funk und Felder HF-Leistungsmessung mit dem Oszilloskop


von Jim Panse (Gast)


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Ich will die Endstufe meines Radios testen. Dazu habe ich den 
Antennenausgang per BNC-Kabel mit einem BNC-T-Stück und 50 Ohm 
Abschlusswiderstand an ein Oszi angeschlossen. Also so:


                 Oszi
                   |
                   |
Radio -------------'-50R

Die Leistung wurde am Radio auf das Minimum eingestellt (0,5W). IM 
CW-Modus auf dem 40m Band zeigt mir das Oszi einen Sinus mit ~7MHz an. 
Allerdings beträgt die Amplitude 13,5Vss. 13,5V Sinus entspricht einer 
Effektivspannung von ~9,2V. Da P=U^2/R ergibt das eine Leistung von 
1,7W. Ist meine Berechnung richtig?

von HF-Werkler (Gast)


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Hallo,
du darfst nicht den Spitzenwert (Vss) nehmen, sondern die Amplitude 
(Vss/2).

Amplitude 6.75V
Effektivwert 4.77V
Leistung 0.455 Watt

von herbert (Gast)


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Jim Panse schrieb:
> Ich will die Endstufe meines Radios testen.

Aus deinem "Radio" kommt Hochfrequenz ...oder verstehe ich was falsch?

von U. B. (Gast)


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Abgrundtiefe Grundlagen  ;-)

von ich und nicht er (Gast)


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herbert schrieb:
> Aus deinem "Radio" kommt Hochfrequenz ...oder verstehe ich was falsch?

Es wird wohl ein Amateurradio sein ;-)

von herbert (Gast)


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Übrigens die ersten Weitverbindungen wird den Almbauern im Ötztal 
zugeschrieben.Die benutzten ein Hollaradio... und wen das nicht reichte 
so lange pfeifenförmige Röhren -  Nachbrenner.

von funker (Gast)


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U. B. schrieb:
> Abgrundtiefe Grundlagen  ;-)

Im Englischen steht "radio" auch für Funkgerät. Aus dem Kontext des 
Eingangspost geht dies unmissverständlich hervor.

Im übrigen war der Umgangston in diesem Unterforum meist deutlich 
freundlicher  als in anderen Foren. Leider scheint sich das nun auch zum 
Negativen zu wenden...

von herbert (Gast)


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Hi,Jim,
lade dir mal den "mini db Rechner" herunter ...ist Freeware und erspart 
dir den Taschenrechner.Sehr praktisches Weichteil ;-)

von Ralph B. (rberres)


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Jim Panse schrieb:
> Oszi
>
>                    |
>
>                    |
>
> Radio -------------'-50R
>
>
>
> Die Leistung wurde am Radio auf das Minimum eingestellt (0,5W). IM
>
> CW-Modus auf dem 40m Band zeigt mir das Oszi einen Sinus mit ~7MHz an

Passe mal auf, das du dir erstens nicht deinen 50 Ohm 
Abschlusswiderstand himmelst, und 2. nicht deinen Oszillografen.
Der hat nämlich für HF hauptsächlich einen kapazitiven 
Eingangswiderstand.
( Die 1Mohm DC Widerstand treten kaum noch in Erscheinung bei 7MHz ).

Bei zu hohen Spannungen können Ströme durch den kapazitiven 
Eingangswideratnd ( ca 20pF schätze ich mal ) schon zerstörerisch 
wirken.

Mehr als 5V eff würde ich hier keinesfalls drauf geben.

Bei höheren Leistungen brauchst du ein Leistungsdämpfungsglied.

HF Leistungen misst man normalerweise besser mit einen HF 
Leistungsmessgerät.

Ralph Berres

von Jim Panse (Gast)


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@HF-Werkler:

Ah, perfekt, dann ist ja alles klar.

@rberres:

Ist es nicht so, dass die ganze Leistung im 50R-Widerstand verbraten 
wird und am Oszi gar nichts ankommt? Der Oszi-Eingang ist ja extrem 
fehlangepasst, also sollte die ganze Leistung doch reflektiert werden, 
oder nicht?

PS Natürlich meine ich mit Radio ein FunkWellenAusSendeUndEmpfangsGerät 
;)

von HF-Werkler (Gast)


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Bei kleinen Leistungen und genügend niedriger Frequenz 
(Eingangskapazität) besteht kaum eine Gefahr, aber bei höheren 
Leistungen kann die Spannung deutlich die Spannungsfestigkeit der 
Eingangsstufe überschreiten. Ich würde auch einen 
(Leistungs-)Abschwächer empfehlen (z.B. 10-20dB), damit ist auch die 
Fehlanpassung durch die Eingangskapazität kein Thema mehr. Entsprechende 
Teile gibt es ja sowohl neu als auch gebraucht für relativ wenig Geld 
(oder zum Selberbauen). 40m ist ja immer noch fast "Gleichstrom". ;-)

von Ralph B. (rberres)


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Jim Panse schrieb:
> Ist es nicht so, dass die ganze Leistung im 50R-Widerstand verbraten
>
> wird und am Oszi gar nichts ankommt? Der Oszi-Eingang ist ja extrem
>
> fehlangepasst, also sollte die ganze Leistung doch reflektiert werden,
>
> oder nicht?

Nein es wird nicht die komplette Leistung im 50 Ohm verbraten, da der 
Sender auch nicht rell 50 Ohm sieht, sondern noch einen kapazitiven 
Blindwiderstand. Die Spannung die am Oszieingang steht kann bei der 
Frequenz durchaus für unangenehme Ünberaschungen sorgen.

Die maximal zulässige Eingangsspannung an einen Oszillograf gilt nur für 
Frequenzen bis in den NF Bereich. Mit zunehmender Frequenz wird die 
maximal zulässige Eingangsspannung immer geringer. Das gilt übrigens 
auch für Oszillographentastköpfe. Nur die wenigsten Tastköpfe vertragen 
400V bei 200MHz. Nicht alle Hersteller schreiben dies aber in Ihre 
Spezifikationen.

Ralph Berres

von U. B. (Gast)


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>>> Ich will die Endstufe meines Radios testen.

>> Abgrundtiefe Grundlagen  ;-)

> Im Englischen steht "radio" auch für Funkgerät.

In dem mir vorliegenden Wörterbuch steht für deutsch "Sender" eindeutig 
engl. "Transmitter". Weiter gibt es noch einen "Transceiver".

Und ein "Radio" ( deutsch ) hat auch eine Endstufe.
Deswegen die Verwirrung, sorry.

von Funker (Gast)


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funker schrieb:
> Im übrigen war der Umgangston in diesem Unterforum meist deutlich
> freundlicher  als in anderen Foren. Leider scheint sich das nun auch zum
> Negativen zu wenden...

Wer ein Radio, in diesem Fall wohl einen Sender im 40 m Band betreiben 
darf, sollte eigentlich nicht hier im Forum fragen müssen, wie man da 
wohl anhand des Oszi-Signals die Leistung bestimmen kann. Zumindest 
früher war solch elementares Grundlagenwissen Bestandteil der 
Lizenzprüfung im Themenbereich Technik.

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