Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Spannungspeaks in Ausgangsspannung von lin. Netzteil


von Mawa (Gast)


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Hallo Community,

Mein aktuelle Projekt ist ein linear geregeltes Netzteil. Es soll später 
mal in Richtung Labornetzteil gehen aber im Moment kränkelt es schon an 
einer konstanten Ausgangsspannung.

Um meine Schaltung zu prüfen, habe ich einen Versuchsaufbau auf einer 
Lochrasterplatine aufgebaut.

Mein Problem:
Je nach Last, bekomme ich sehr große Spannungsspitzen an der 
Ausgangsspannung.

Ohne Last ist die Ausgangsspannung schön konstant und alles iO (UaR00). 
Mit zunehmender Last (UaR500 bis UaR60) steigt jedoch die Frequenz der 
Spannungsspritzen.

Wenn ich eine andere Kapazität am Ausgang verwende (z.B. 100u), ändert 
sich zwar die Frequenz aber der Fehler bleibt grundsätzlich bestehen.

Irgendetwas muss ich wohl übersehen. Könnt ihr mir auf die Sprünge 
helfen?

Vielen Dank!

von Marek N. (Gast)


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Nabend,

woher weiß denn dein OPV, welche Spannung am Ausgang anliegt?

Beste Grüße, Marek

von Jens G. (jensig)


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Und was soll denn das mit dem GND+?

von Werner (Gast)


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Mawa schrieb:
> Mein aktuelle Projekt ist ein linear geregeltes Netzteil.

Zu einer Regelung gehört immer ein Vergleicher zwischen Soll- und 
Ist-Wert. Sonst ist es nur ein Steller.

von Ingo (Gast)


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Du musst den R9 nicht auf Masse, sondern deine Ausgangsspannung (runter 
skaliert natürlich) packen, sonst ist dein Regelkreis doch garnicht 
geschlossen.



Ingo

von Ingo (Gast)


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Ah, jetzt seh ichs, mit dem Label GND2 ist dein Regelkreis ja 
geschlossen. Dummer Name des Labels.


Ingo

von Ingo (Gast)


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Was hier nicht ersichtlich ist, wo kommen die 35V Eingangsspannung her? 
Schaltnetzteil? Da wäre dumm...



Ingo

von felix (Gast)


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Naja, GND+ ist ja auch am Ausgang angeschlossen (links von J5)... somit 
ist es schon eine Regelschleife.
Die Bezeichnung ist aber trotzdem höchst komisch

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Und was soll die Diode am Ausgang des OPV ? Abgesehen davon stopfst du 
vorne 35V rein, kannst aber prinzipbedingt maximal 12 Volt am Ausgang 
erwarten (eigentlich nur 12V - 2*BE Strecken der Darlingtons ).Das wird 
alles ganz schön warm und ist Verschwendung. Und wenn du schon so einen 
schönen Shunt am Ausgang hast, nimm den doch gleich zur Strombegrenzung.

von Ingo (Gast)


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Probier mal einen 100R in Reihe zu der Diode und die 
Inetgrationszeitkonstakte etwas größer zu wählen. Mir scheint der Regelt 
zu schnell und zu hart.


Ingo

von Ingo (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> 12 Volt am Ausgang
Ich komme da nur auf 10,5V


Ingo

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Matthias Sch. schrieb:
> (eigentlich nur 12V - 2*BE Strecken der Darlingtons )

Lies meinen Beitrag ganz :P

von Ingo (Gast)


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Hast recht, sorry

von Mawa (Gast)


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Labels:
Die Label sind alle etwas behämmert....ich bin damit selbst nicht ganz 
Glücklich aber für Vorschläge immer offen!

Die Eingangsspannung ist hier nicht dargestellt.
Es handelt sich hierbei um einen Trafo mit 2x35V je 3A.
Aus dem Trafo wollte ich daher ZWEI Netzteile bauen:

Netzteil A + Netzteil B

Daher die verwirrenden Bezeichnungen.

Diode:
Die Diode ist für eine spätere Strombegrenzung, ähnlich wie z.B. im 
Elektronetzteil (Wired OR), siehe auch hier:
Beitrag "Re: Labornetzteil/Funktionsgenerator"
Aktuell macht sie noch keinen Sinn.

Regelschleife:
Für den OPV verwende ich eine Hilfsspannung einem kleinen Trafo (T2 im 
Plan), dessen mittlerer Wicklungsabgriff immer auf der Ausgangsspannung 
liegt. Auf die Art kann er der Basis des Transistors Strom entnehmen 
oder zufügen.
Daraus lässt sich eine Regelschleife bilden, die Spannung R43 bezogen 
auf GNDA (unten links im Plan) ist gleich der Spannung über dem 
Lastwiderstand.
Ich hab mir selbst auch noch ein Ersatzschaltbild 
aufgezeichnet...irgendwo ;)
Wenn Interesse besteht lade ich es hoch.
Die Spannungsverstärkung ist jedenfalls R10/R43 ~ 7.
Oder übersehe ich etwas?

Tut mir leid, dass das alles etwas verwirrend rüber kommt.
Ich hätte aber auch nicht gedacht, dass ich am Anfang schon solche 
Schwierigkeiten habe...

Viele Dank schonmal, werde jetzt prüfen, ob ein Widerstand vor D2 
irgendwas bringt.

von Mawa (Gast)


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Der Vollständigkeithalber nochmal die Grundüberlegung bezogen auf das 
angehängte ESB ohne verwirrende Netzbezeichnung, für den statischen 
Fall:

Die Spannung über der Last

Die Spannung über R2

Wegen des OpAmps wird angenommen

Daraus folgt

Und mit etwas Umstellerei

(Nicht mein Einfall sondern so oder so ähnlich in vielen Netzteilen zu 
finden)

Im Groben funktioniert die Schaltung auch, nur die Spannungsspitzen 
machen sie unbrauchbar.

Das hinzufügen von einem Widerstand vor D2 hat nichts gebracht. 
Jedenfalls nichts sinnvolles ;).

Wird der Widerstand zu groß gewählt (z.B. 5k), fließt der Srom nicht an 
der Basis des Leistungstransistors vorbei sondern in ihn rein.
Der schaltet dann voll durch und es gibt ein kleines Tischfeuerwerk an 
der Last...toll -.-

Bei einem kleiner Widerstand (z.B. 500) konnte ich keinen Unterschied 
feststellen, die Peaks waren immer noch da.

von holger (Gast)


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>Die Spannungsverstärkung ist jedenfalls R10/R43 ~ 7.
>Oder übersehe ich etwas?

Blödsinn. Die Spannungsverstärkung ist volle Kanne
was der OP her gibt. Du hast keine Gegenkopplung
vom OP Ausgang zum invertierenden Eingang. Der kleine
Kondensator da gibt nur einen I-Anteil. Im Prinzip
ein Komparator ohne Hysterese. Kein Wunder das das
so übel aussieht.

von JensM (Gast)


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Das Netzteil für die Hilfsspannung sieht etwas komisch aus.

Die Kondensatoren C17 und C19 leben noch?
Die liegen direkt an Wechselspannung.

Die Masse ist schwebend zu der Ausgangsspannug +12V - -12V.
Die 24V sind durch C16 stabil, jedoch nicht zur Masse.
Je nachdem wie die Regelung Strom zieht wird sich die Masse verschieben.

Das muss zuerst geändert werden.


Gruß JensM

von Mawa (Gast)


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holger schrieb:

> Blödsinn. Die Spannungsverstärkung ist volle Kanne
> was der OP her gibt. Du hast keine Gegenkopplung
> vom OP Ausgang zum invertierenden Eingang. Der kleine
> Kondensator da gibt nur einen I-Anteil. Im Prinzip
> ein Komparator ohne Hysterese. Kein Wunder das das
> so übel aussieht.

Da hast du sicherlich Recht!

Wie könnte ich dieses Problem beseitigen?
Aufbau wie ein invertierender Verstärker mit einem Widerstand paralell 
zum Kondensator und einem vor dem invertierenden Eingang?

von Ulrich (Gast)


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Die Hilfspannugn könnte eine Problemquelle sein. Auch kann der ESR der 
Kondensatoren mit rein spielen. Da vor allem der Elko vor dem Regler 
(nicht im Plan) und der Kondensator am Ausgang. Beim Kondensator am 
Ausgang ist etwas mehr ESR oft ganz gut - das wirkt dann als 
Bouchert-Glied.

Falls R17,R19,... zur Strommessung dienen sollen, sollte man den 
Anschluss für die Hilfspannung noch mal überdenken - der sollte dann 
eher vor die Widerstände, und die Rückkopplung am OP eher dahinter, aus 
Gründen der Stabilität ggf. noch ein Teil kapazitiv auch davor 
abgegriffen.

von Dietrich L. (dietrichl)


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Ich habe mir jetzt nicht alles durchgelesen, aber:

- U++12V und U+-12V werden auch über R26 als Sollwert verwendet.
- Diese beiden Spannungen sind nicht stabilisiert.
- Diese Spannungen ändern sich auch abhängig von der Belastung, z.B. 
wenn der OP arbeitet (neben einer 100Hz-Welligkeit, Abhängigkeit von der 
Netzspannung, ...)
- Das kann Mitkopplung und Schwingungen bewirken.

Folge: Für den Sollwert braucht man eine ordentliche, stabile Referenz. 
Auch wenn es nicht schwingt ist die Ausgangsspannung sonst alles andere 
als stabil.

Ich hoffe, dass ich die Zusammenhänge so richtig gesehen habe,

Gruß Dietrich

von John B. (johnbauer)


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Das was JensM und und Dietrich L. gesagt haben.

von Mawa (Gast)


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Heyho!

Danke schonmal für die vielen Rückmeldungen.
Ich haben den Plan weiter vervollständigt und etwas übersichtlicher 
gestaltet.

Für den Sollwert wollte ich ein gefiltertes PWM Signal von einem 
Mikrocontroller nehmen.

Wenn die Spannung vom einige Dutzend mV schwankt, wäre das für mich 
okay!

Könnte das so was werden:

Trafo --> 7805 --> MCU --> PWM --> 2x Tiefpass --> Opamp --> 
Spannungsreferenz

Oder ist die Lineregulation von einem 7805/7905 VIEL zu schlecht?

Viele Grüße

von Dietrich L. (dietrichl)


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Auch wenn Du nichts gesagt hast: Deine Regelung geht jetzt? Was war die 
Ursache?

Mawa schrieb:
> Oder ist die Lineregulation von einem 7805/7905 VIEL zu schlecht?

Was zu schlecht ist weißt nur Du - denn das hängt von Deinen 
Anforderungen ab.

Gruß Dietrich

von Mawa (Gast)


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Mahlzeit!

Dass die Schaltung grundsätzlich funktioniert, weiß ich durch den Aufbau 
auf einer Lochrasterplatine.

Ob die Spannungsspitzen, die ich am Anfang beschrieben hatte nun raus 
sind, weiß ich allerdings noch nicht.

Im Moment wage ich den Sprung nach Vorne und entwerfe eine Platine. 
Lochraster wird irgendwann doch nervig...

Mir ist klar, dass ein 7805/ 7905 keine Präzisionsspannungreferenz ist.
So lange ich bei einer Ausgangsspannung von 8V KEINE Spannungsspitzen 
mit 12V habe geht das schon.

Mit 200mV rippel am Ausgang könnte ich gut leben. Wenn die 
Referenzspannung also um den Faktor 7 verstärkt wird, dürfte die 
Referenz um ~30mV schwanken.
Hätte man sicherlich berechnen können, ob das klappt oder nicht -  naja 
was solls ;)

Sobald ich neue Ergebnisse habe, stelle ich sie hier rein!

Viele Grüße

von Mawa (Gast)


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Hallo!

Mittlerweile habe ich die Netzteilschaltung fertig aufgebaut und 
getestet.
Insgesamt bin ich zufrieden :).

Einen 1kOhm Lastwiderstand musste ich hinzufügen, da sonst die 
Ausgangssapnnung im Leerlauf zu weit ansteigt.
Das Spannungsrauschen liegt bei etwa 60mV.
Leichtes überschwingen beim Wechsel von Konstantstrom nach 
Konstantspannung.

Nichts bahnbrechendes aber sehr lehrreich für mich.




EINE FRAGE HABE ICH NOCH:
Ich besitze einen Trafo mit 2x35V Ausgangsspanung, daher würde ich gerne 
ein Netzteil mit 2x30V Ausgangssapnnung bauen.

Ist es sinnvoller die aktuelle Schaltung 2x aufzubauen und die 
Ausgangsspannungen nach bedarf in Reihe zuschalten (varianteA mit 2x NPN 
Transistor)

ODER

Das zweite Netzteil mit PNP Leistungstransistoren, also komplementär zur 
akt. Schaltung, aufzubauen? (varianteB)

Ich dachte mir bei einem Aufbau nach Variante B mit NPN und PNP 
Transisoren liegt bei dem Bezugspotential mit 0V "nichts im weg".
Vielleicht hat das irgendwelche Vorteile?

von Ulrich (Gast)


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Wenn man beim Trafo 2 ganz Getrennte Wicklungen hat, kann man auch 2 
ganz Getrennte Netzteile aufbauen - das wird ggf. etwas einfacher.

Wenn die beiden Wicklungen verbunden sind, kommt eher Variante B in 
Frage. Bei Variante A kann die Untere Regelung nur Strom liefern, aber 
nicht aufnehmen, für den Fall das mehr Strom durch die obere Last 
fließt.

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