Hallo! Eine USV soll meinen Rechner dauerhaft mit Strom versorgen. Ich möchte also den PC nicht nur sauber herunterfahren, sondern bei Stromausfall weiterbetreiben. Auf welche Ausfallzeit sollte die USV sinnvollerweise ausgelegt werden? Kennt jemand eine Statistik (Link) mit welcher Wahrscheinlichkeit welche Stromausfallzeiten auftreten?
Kommt auf die Art der USV an. Bei einer echten Online-USV gibt es keine Umschaltdauer. http://www.elektronik-kompendium.de/sites/grd/0812171.htm
Nimm einfach ein Notebook, das permanent am Netz hängt. Besser sogar noch ein Netbook, die laufen für gewöhnlich noch länger mit ihrer Akkuladung. Bei einem normalen PC ist meist der Stromverbrauch zu hoch, als das lange Überbrückungszeiten von den Akkukosten her noch wirtschaftlich wären.
Siegmar schrieb: > Auf welche Ausfallzeit sollte die USV sinnvollerweise > ausgelegt werden? Ran an die Stopuhr und einfach mal ausmessen, wie lang du brauchst um den Benzingenerator aus dem Keller zu holen, anzuschließen und anzuwerfen. Siegmar schrieb: > Kennt jemand eine Statistik (Link) mit welcher Wahrscheinlichkeit > welche Stromausfallzeiten auftreten? Meine Statistik dazu: Server-Reboots durch nichtangekündigte Stromausfälle: keine. Server-Reboots durch USV-generierte Probleme: einige.
Εrnst B✶ schrieb: > Meine Statistik dazu: > Server-Reboots durch nichtangekündigte Stromausfälle: keine. > Server-Reboots durch USV-generierte Probleme: einige. Deine Statistik deckt sich mit meinen Erkenntnissen (nach Ablauf der Garantiezeit). Genau deshalb sollten richtige Server mehrere Netzteile haben, die aus unschiedlichen Quellen gespeist werden sollten (wovon eine die USV ist). Ein Notebook ständig am Netz zu lassen kann auch den Akkuverschleiß erhöhen.
was macht denn der rechner so wichtiges, dass er während eines stromausfalls laufen muss? - überwachung atomkraftwerk? (wenn dann der strom ausfällt gibt es sowieso ein größeres problem) - überwachung herz-lungen-maschine? (sollte im normalfall besser auf der intensivstation erfolgen) - hausautomatisierung? (wenn der strom ausfällt fallen im allgemeinen evtl. angeschlossene motoren o.ä. mit aus) - alarmanlage? (wäre nicht eine anlage von der stange mit eingebautem akku billiger) - ??? anzahl an nicht angekündigten stromausfällen in den letzten 10 jahren: 1-2, dauer jeweils ca. 5 sekunden (maximal), und da auch nur auf einer phase während eines gewitters anzahl nicht angekündigter stromausfälle in den letzten 10 jahren, die selber verursacht waren: höher, aber da selber verursacht kann man die schlecht in die statistik aufnehmen
Εrnst B✶ schrieb: > Server-Reboots durch nichtangekündigte Stromausfälle: keine. Und angekündigte? ;-) Ich kann mich zumindest an einen erinnern, der letztes Jahr für ein paar Stunden ging, weil eine Hausanbindung in der Nachbarschaft komplett erneuert worden ist. Dürfte aber in den letzten ca. 20 Jahren, an die ich mich so erinnern kann, der längste Fall gewesen sein, den ich mal erlebt habe. USV angesprungen (und damit Serverausfall verhindert) infolge eigener Blödheit (FI hatte ausgelöst) hatte ich aber schon. Da man den FI ohnehin regelmäßig testen soll (wie oft eigentlich?), ist schon dafür natürlich eine USV nicht ganz unsinnig.
Jörg Wunsch schrieb: > wie oft eigentlich? Auf meinem steht einmal monatlich. Ich halte das doch für etwas übertrieben.
Hi, also zum thema Stromausfall muss ich sagen das bei uns im vorletzten Jahr mehrmals innerhalb von 14 Tagen der Strom über einige Stunden ausgefallen ist, und das in Leipzig (also einer größeren Stadt :). Allerdings ist sonst nichts gewesen, auser das der FI gekommen ist. Meiner Meinung nach, wäre eine normale USV sinnvoll, und bei längeren ausfällen halt mit der möglichkeit ein NEA einzuspeisen. Gruß pyro-AG
Sekundenweis ist hier auch schonmal der Strom ausgefallen. Das schlimmst war eien Abend wo über 6 Stunden bestimmt 20 Ausfälle die Stunde waren. Und die Krone der Schöpfung war hier in der Gegend wo die Strommasten der RWE umgeknickt sind und ein Dorf 3 TAge kein strom hatte.
>was macht denn der rechner so wichtiges, dass er während eines
stromausfalls laufen muss?
Es gibt optimale Rechner, die sind neu und laufen sauber. Es gibt auch
alte Server, die laufen nicht mehr wirklich von selbst los. Wir hatten
mal einen Solchen, wenn der abschmierte, dann waren zwei Leute einen
ganzen Tag beschaeftigt bis er wieder halbwegs lief ... waehrend dieser
Zeit konnte niemand zugreifen.
Ein wahnsinnig genialer Admin hat den Server vor ueber 5 Jahren
aufgesetzt, der hatte eine tolle Funktionalitaet, die alle schaetzten,
aber niemand durchschaute. Der Admin ging vor 3 Jahren. Die Uebergabe
war eigentlich keine ... da schau ... click, click, click ... Bahnhof.
Wir haben dann mal einen neuen Server aufgesetzt, das dauerte Wochen,
nicht Vollzeit. Dann mussten wir die Clients anpassen. Clients neu
aufsetzen. Den Server anpassen. Alles in Allem mind 2 Mann-Monate.
Du siehst der Rechner muss eigentlich nichts machen ausser durchlaufen
und uns Arbeit ersparen. Und dazu braucht man eine USV. Den guenstigen 5
Minuten Schotter kann man spuehlen. Lieber einen Solarwechselrichter und
zwei Autobatterien dran.
So aussergewoehnlich sind Stromausfaelle hier nicht. Jedes Quartal ein
paar Stunden. Eine Frage, wie stark der Elektrizitaetsversorger sparen
musste/wollte/sollte, und wie stark das Netz an der Leistungsgrenze
laeuft.
Mit zunehmenden Alternativen Energien wird die stromversorgung
unsicherer. Denn eine Kaltfront von Westen und 1000km^2 gehen pro Minute
vom Netz...
Die meisten Stromausfälle dauern weniger als 1 Minute. Die, die länger dauern gehen dann richtig lange (>30 Minuten) und da hilft kaum eine USV.
Siegmar schrieb: > Auf welche Ausfallzeit sollte die USV sinnvollerweise > ausgelegt werden? So lange, bis der Netzersatz verfügbar ist plus Reserve um bei Ausfall des Netzersatz den/die Rechner noch sauber 'runterfahren zu können. Netzersatz ist üblicherweise ein Dieselaggregat, das ein paar Sekunden braucht um anzuspringen und sich zu synchronisieren. Sofern die Netzersatzanlage gut gewartet und regelmäßig (1 x im Monat für 'ne halbe Stunde oder so) getestet wird, reichen dann 2-3 Minuten Überbrückunszeit für die USV - vorausgesetzt die Rechner können alle innerhalb von 1-2 Minuten sauber 'runterfahren. D.h. man wartet bei anspringen der USV eine Minute bis der Netzersatz da ist. Passiert das nicht, fährt man 'runter. Mehr als ein paar Minuten USV-Überbrückung lohnt nicht. Bleiakkus kosten Geld, und zwar nicht nur in der Anschaffung sondern auch im Betrieb (Erhaltungsladung). Und ewig halten tun sie auch nicht. Wem Netzersatz etwas überdimensioniert vorkommt, weil hierzulande nur selten der Strom ausfällt, sollte mal Urlaub in Indien oder vergleichbaren Ländern machen. Wer es sich leisten kann, hat dort einen Diesel im Hof. Der läuft dann auch brav alle paar Tage mal für einige Stunden.
Wir haben eine kleine z/OS Mainframe. 5 Minuten reichen für STOPP der (8) Prozessoren und QUIESCE der laufenden I/Os auf Platte, danach darf das Teil "abschmieren". Die kann das recht gut vertragen. Unsere dezentralen Server und "Under the table" Geräte werden anders beurteilt: Was schon mal nach einem Stromausfall schlimmen Ärger machte wird analysiert, und entweder weggeworfen oder es wird auf einer am Ersatzstrom hängenden Schiene angeschlossen. Die bekommt nach 5 Minuten den Diesel. Da kommt nur was dran was Mission-Critical ist, denn das ist teuer. Statistiken gibt es übrigens für alle Gegenden und unsere Schlußfolgerung für uns war (ungefähr und bestimmt nicht mehr aktuell): 99% aller Stromausfälle sind kürzer als 30 Minuten 95% < 5 Minuten. Die Entscheidungen die man dann fällen muss sind nicht einfach. Bei unglücklicher Wahl der Überbrückungszeit: Ausfallszeiten verdoppeln sich wenn in einem kurzem Netzausfall der Server automatisch herunterfährt, nur um dann gleich wieder gestartet werden zu müssen. Ich hatte mal einen Kunden der auf unbestimmte Zeit überbrücken konnte, 10 Minuten bis zum Diesel-Einsatz und dann so lange der Tank reicht. Da hingen aber lebenswichtige Dinge dran. Unsere Hauptsorge ist eigentlich eher: Kontrolliert herunterfahen können bevor der Saft alle ist. Also: Wie lange brauchst Du zum "Stilllegen" der Anlage? So lange sollte die USV durchhalten. Grüße
Mainframer schrieb: > Wie lange brauchst Du zum "Stilllegen" der Anlage? So lange sollte > die USV durchhalten. Da hast Du evtl. die Rechnung ohne denm Wirt gemacht. 5-Minuten-Ausfälle durch Umschaltungen können immer mal vorkommen. ABER wer weiß wie alt Deine Akkus sind und wieviel Geräte hinterher noch an diese USV angeschlossen wurden "weil es so schön ging". Eine bessere USV kann regelmäßig kalibriert werden um den Batteriezustand genauer zu schätzen. Die meisten dezentralen USVs, die ich kenne, waren meist zu geizig bemessen und nach wenigen Jahren oder einer Tiefentladung mußte der teure Spezial-Akku getauscht werden. Man sollte noch bedenken, daß beim Wiederkommen der Netzspannung ein wesentlich höherer Strom gezogen wird (Einschaltströme und Akku-Ladestrom) und die Zuleitung entsprechend reichlich bemessen und einzeln absichern.
In Orten mit allgemein guter Stromverfügbarkeit ist das Risiko eines Stromausfalls durch Ursachen innerhalb einer normalen Klein-USV höher als durch Ausfall des Stromnetzes. Sagt jahrelange Erfahrung mit einer zweistelligen Anzahl von USV-gestützten Betriebsstätten in Stadt und Land, darunter welche mit guter Verfügbarkeit und andere. Wenn man ein weniger sauberes Stromnetz hat und es ernst meint, dann verwendet man Server mit 2 (redundanten) Netzteilen. Eines über USV und eines direkt.
> verwendet man Server mit 2 (redundanten) Netzteilen. Eines über USV und > eines direkt. Das schrieb ich weiter oben auch. > 15.02.2012 14:07 Auch ungünstig wäre: wenn USV und die weiteren Netzteile die gleiche Sicherung und gleiche Phase benutzen! Leider schon öfter vorgekommen bei schlechter Beschriftung!
A. K. schrieb: > Wenn man ein weniger sauberes Stromnetz hat und es ernst meint, dann > verwendet man Server mit 2 (redundanten) Netzteilen. Wie werden die Ausgänge der beiden Netzteile den in dem Fall verschaltet?
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