Forum: Markt Wälzlager für Ulta Hoch Vakuum


von Michael E. (Firma: irgendeine) (nodalek)


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Kennt jemand einen Anbieter, welcher Wälzlager führt, die für UHV 
ausgelegt sind. Wenn möglich sollten die Lager aus "Edelstahl" sein, und 
nicht aus Keramik.

Danke schon mal im voraus.

von Einhart P. (einhart)


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Moin auch,

Bin kein Fachman aber UHV heißt m.E. trockenlauf. Edelstahl trocken kann 
ich mir kaum vorstellen, außer vielleicht in Verbindung mit Kunststoff.

Soetwas findest du hier :
http://www.skf.com/portal/skf/home/products?maincatalogue=1&lang=de&newlink=1_23_77

von Michael E. (Firma: irgendeine) (nodalek)


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Es wird nur immer ein wenig per Hand bewegt, da hoffe ich, dass es auch 
ohne Schmierung funktioniert. Es muss solche Lager geben, da sie auch in 
Metallbalggedichtete Drehdurchführungen eingesetzt werden: 
http://www.pfeiffer-vacuum.de/img/technology/img/6-14-de.jpg
Ich kenne nur noch keine Bezugsquelle dafür.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Michael m. schrieb:
> Es wird nur immer ein wenig per Hand bewegt, da hoffe ich, dass es auch
> ohne Schmierung funktioniert.

Wälzlager benötigen (im Gegensatz zu Gleitlagern) die Schmierung
nicht für den Betrieb, sondern vorrangig als Korrosionsschutz.
(So zumindest die Aussage unseres damaligen Konstruktions-Profs.)
Damit solltest du an dieser Stelle kein Problem bekommen.

von oszi40 (Gast)


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von Harald W. (wilhelms)


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Michael m. schrieb:

> Es wird nur immer ein wenig per Hand bewegt, da hoffe ich, dass es auch
> ohne Schmierung funktioniert.

Und wieso brauchst Du dann ein Wälzlager? Gleitlager werden in
diesem Bereich wesenlich häufiger benutzt u.a. weil sie präziser
sind. An das Quietschen wegen der fehlenden Schmierung gewöhnt
man sich schnell. :-)
Gruss
Gruss
Harald
PS: Ich weiss zwar nicht, was Du unter UHV verstehst, aber es gibt
auch Schmiermittel für den Vaccuum-Bereich.

von der_präsident (Gast)


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Oder man nimmt für diesen Anwendungsfall Magnetlager.

von Michael E. (Firma: irgendeine) (nodalek)


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Es sollte so wenig Spiel wie möglich haben, um eine sehr hohe 
Wiederholgenauigkeit zu erreichen. Und da dachte ich, dass Gleitleger 
eher mehr Spiel haben. Magnetlager denke ich sind völlig ungeeignet.
Die Welle ist Horizontal, und es wird ein schätzungsweise rund 2 
Kilogramm schwerer Anbau an der Welle sein, der gedreht wird.
Hab schon bei FAG nachgefragt, aber bis ich eine Antwort bekomme wird es 
noch ein wenig dauern.

von Harald W. (wilhelms)


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Michael m. schrieb:

> Es sollte so wenig Spiel wie möglich haben, um eine sehr hohe
> Wiederholgenauigkeit zu erreichen. Und da dachte ich, dass Gleitleger
> eher mehr Spiel haben.

Gleitlager sind grundsätzlich präziser als Wälzlager. Aber
vielleicht brauchst Du ja auch keine so hohe Präzision.
Sagt
Harald, der früher Bruchteile von Nanometern gemessen hat. :-)

von Udo S. (urschmitt)


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Harald Wilhelms schrieb:
> Harald, der früher Bruchteile von Nanometern gemessen hat. :-)

Bruchteile von nm? Welche Rauheit ist das dann?
Und wie misst man das ausser mit dem Tunnelmikroskop

von der_präsident (Gast)


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Weshalb sind Magnetlager ungeeignet. 2kg sind garkein Problem bei 
Widerholgenauigkeiten im µm Bereich. Zudem lässt sich die Welle komplett 
einhausen, was ja für den Betrieb im Hochvakuum von Vortreil wäre. Sind 
höchstens etwas kostenintensiver.

von Michael E. (Firma: irgendeine) (nodalek)


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Kosten sind immer ein Argument ;) vielleicht stelle ich mir unter 
Magnetlager auch einfach was falsches vor (Stromversorgung nötig?, wie 
PC-Lüfter-Lagerung?), hab leider noch nie ein gutes im Detail gesehen.

Was wären das für Gleitlager?

von Harald W. (wilhelms)


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Udo Schmitt schrieb:
> Harald Wilhelms schrieb:
>> Harald, der früher Bruchteile von Nanometern gemessen hat. :-)
>
> Bruchteile von nm? Welche Rauheit ist das dann?
> Und wie misst man das ausser mit dem Tunnelmikroskop

z.B. mit einem Rasterkraftmikroskop oder einem Rasterelektronen-
Mikroskop. Es gibt da viele Möglichkeiten.
Gruss
Harald

von der_präsident (Gast)


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@Michael

ja Stromversorgung ist Notwendig. Die elktrischen Verluste fallen aber 
besonders bei schweren Rotoren deutlich geringer aus als die 
Reibverluste. Das ist aber für deine Anwendung wahrscheinlich nicht 
relevant, da du ja nur von wenigen Umdrehungen von Hand gesprochen hast.
Allerdings sind Magnetlager für den Einsatz im Vakuum, wie bereits 
erwähnt geradezu prädestiniert.

@all

sicherlich kann man Bruchteile von Nanometern messen aber welche 
Relevanz sollte das im Bezug auf eine gelagerte Welle haben?

von Michael E. (Firma: irgendeine) (nodalek)


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Durch die extra Stromversorgung steigen die Kosten und der Aufwand es zu 
Betreiben deutlich an. Zudem könnten auch die Magnetfelder in der 
Anwendung problematisch werden. Also ein Magnetlager scheidet aus.

von der_präsident (Gast)


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Dann eben nicht :-)

von Harald W. (wilhelms)


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der_präsident schrieb:

> @all
>
> sicherlich kann man Bruchteile von Nanometern messen aber welche
> Relevanz sollte das im Bezug auf eine gelagerte Welle haben?

Nichts, aber einige Grundkenntnisse der Meßtechnik helfen vielleicht
für die Endscheidung, ob Wälz- oder Gleitlager. Wir haben früher
immer gesagt, ein Kugellager "rumpelt" von einer Kugel zur nächsten,
da ja schliesslich alle Kugeln einen etwas anderen Durchmesser haben.
Ein Magnetlager halte ich für "ein wenig per Hand bewegt" für über-
triebenen Aufwand. Sowas hatten wir für 200.000 U/min in unseren
Turbomolekularpumpen. Übrigens glaube ich nicht, das man im UHV-
Bereich echte Drehdurchführungen realisieren kann. Das geht m.E.
höchstens als Magnetkupplung.
Gruss
Harald

von Michael E. (Firma: irgendeine) (nodalek)


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Welche Turbopumpe hat 200.000 U/min? Unsere haben meistens 60.000U/min.

Also Drehdurchführungen mit Katzenschwanzantrieb (oder wie das heißt), 
sind schon UHV Tauglich, die Teile sind bei uns überall verbaut. Sie 
haben auch keinen Spalt, der gedichtet werden muss, sind aber nicht für 
hohe Geschwindigkeiten geeignet.

Mir geht es aber nur um die Lager nicht um Durchführungen.

von 0815 (Gast)


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Schau mal na PFPE als Schmiermittel. Was Besseres gibt es praktisch 
nicht mehr. Für UHV aber sicher auch längst überm Dampfdruck...

von Jo Kurt (Gast)


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