Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Suche OpAmp, Komparator oder andere Idee für folgendes Problem


von Cyblord -. (cyblord)


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Hallo Leute,
ich habe folgendes Problem.

Ich habe eine Last (R_LAST) welche über eine Diode von VCC versorgt 
wird. Nun möchte ich herausfinden, ob diese Last auch angeschlossen ist, 
also ob über der Diode eine Spannung abfällt (MBR1045 -> 0,3V 
Spannungsabfall wenn Last angeschlossen).

Das Problem ist, die Auswertschaltung soll mit VCC2 betrieben werden, 
welche größer oder kleiner als VCC sein kann. Beide Spannungen laufen so 
grob im Bereich 3 - 10 Volt ab.
Auch kann ich natürlich SENSE2 nicht belasten (Spannungsteiler o.ä.), da 
sonst immer eine Spannung über der Diode abfällt auch wenn R_LAST nicht 
angeschlossen ist.

Gibt es für mein Problem einen passenden Komparator oder OpAmp oder eine 
andere Möglichkeit?

Ich könnte mir auch eine Strommessung über Hall Effekt vorstellen. Sowas 
wie den ACS714. Nur muss dieser Empfindlicher sein. Ströme ab 30mA 
sollten detektiert werden. Kennt jemand so einen IC? Einen Shunt möchte 
ich ungern einbauen.

edit: sorry schaltplan 2x angehängt.

gruß cyblord

von Udo S. (urschmitt)


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Und du hast nicht die Möglichkeit die Diode gegen Masse einzuschleifen?
Alternativ:
Messschaltung potentialfrei versorgen und Plus von Messschaltung mit 
plus der Versorgung verbinden. Gggf. mittels DC/DC Wandler potentialfrei 
machen.

Auf jeden Fall muss deine Messchaltung so hochohmig sein, daß du im 
Bereich des Leckstroms der Diode bleibst.

von Cyblord -. (cyblord)


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Udo Schmitt schrieb:
> Und du hast nicht die Möglichkeit die Diode gegen Masse einzuschleifen?

Nein ich glaube das geht nicht. Aber wie würde man dann weiter vorgehen?

Wie klein könnte man so einen DC/DC bekommen? Die sind ja i.A. recht 
groß.

von Udo S. (urschmitt)


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cyblord ---- schrieb:
> Nein ich glaube das geht nicht. Aber wie würde man dann weiter vorgehen?
Glauben heisst nicht wissen.
Dann würde deine Messschaltung nur noch 0V oder ca. 0,7V sehen und alles 
wäre gut.

cyblord ---- schrieb:
> Wie klein könnte man so einen DC/DC bekommen? Die sind ja i.A. recht
> groß.
Sind sie? Schau halt mal bei Farnell, RS-Components, Reichelt und den 
sonstigen Verdächtigen.

von Reinhard R. (reinhardr)


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cyblord ---- schrieb:
> Das Problem ist, die Auswertschaltung soll mit VCC2 betrieben werden,
> welche größer oder kleiner als VCC sein kann. Beide Spannungen laufen so
> grob im Bereich 3 - 10 Volt ab.
> Auch kann ich natürlich SENSE2 nicht belasten (Spannungsteiler o.ä.), da
> sonst immer eine Spannung über der Diode abfällt auch wenn R_LAST nicht
> angeschlossen ist.

Naja, wenn du die Messschaltung mit VCC2 betreibst, belastest du SENSE2 
ja schon. Das ist ja das gleiche. Wenn du den Strom minimieren willst 
siehe dich mal noch OPAMPs mit FET Eingang um. Gib halt Acht ob die mit 
Eingangsspannungen außerhalb ihrer Versorgung umgehen können. Sonst 
brauchst du einen Spannungsteiler, der in dem Fall aber sehr hochohmig 
ausfallen kann.

cyblord ---- schrieb:
> Wie klein könnte man so einen DC/DC bekommen? Die sind ja i.A. recht
> groß.
von Analog Devices gibt es z.B. kleine Isolatoren, z.T. mit integriertem 
galvanisch getrenntem Spannungswandler.
http://www.analog.com/en/interface/digital-isolators/products/index.html


Ich weiß nicht genau was du vorhast, aber ich spekuliere mal dass du 
eine Schaltung aus Vcc2 versorgen willst, so lange keine Versorgung über 
Vcc möglich ist, z.B. Netzgerät an Vcc und Batterie an Vcc2. Der 
billigste Trick der mir dazu einfällt ist ein hochohmiger Pull-Down 
Widerstand (ev. in Form eines Spannungsteilers) an Vcc. Ein Komparator 
der von Vcc2 versorgt wird vergleicht dann diese Spannung und wenn sie 
einen Mindestwert überschreitet liegt an Vcc eine Spannung an. Das sagt 
aber noch nicht aus, dass auch konkret Strom aus dem  Netz Vcc in das 
Netz Vcc2 fließt.


Ein anderer Ansatz: Google mal nach "high side current sensing" oder 
Varianten davon. Da findest du Lösungen die auf Shunt Basis arbeiten, es 
spricht aber im Grunde genommen nichts dagegen wenn du anstatt des 
Shunts die Diode verwendest - du verlierst halt die Information über die 
Größe des Stroms. Auch hier gilt, ev. hilft ein hochohmiger Pull Down 
Widerstand gegen Vcc um "klare Verhältnisse zu schaffen".

Reinhard

von Cyblord -. (cyblord)


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Reinhard R. schrieb:


> Ich weiß nicht genau was du vorhast, aber ich spekuliere mal dass du
> eine Schaltung aus Vcc2 versorgen willst, so lange keine Versorgung über
> Vcc möglich ist, z.B. Netzgerät an Vcc und Batterie an Vcc2.

So ähnlich.
Im Grunde ist die Schaltung sehr einfach. Ich möchte eine Last mithilfe 
von 2 Spannungsquellen betreiben. Redundant. Daher sind beide 
Spannungsquellen über jeweils eine Diode entkoppelt (Diodenweiche) auf 
die Last geschaltet. Die Spannungen sind unterschiedlich groß d.h. immer 
nur eine Spannungsquelle wird belastet (die höhere). Ich möchte messen 
welche Spannungsquelle tatsächlich gerade belastet wird. Das ganze soll 
aber pro Diode komplett eigenständig werden und ich möchte auch Alarm 
gebe können, falls eine Spannungsquelle ausfällt. D.h. ich kann die 
Schaltung nicht einfach an die jeweilige Spannungsquelle vor die Diode 
hängen, weil dann wäre diese auch tot wenn die Spannungsquelle tot ist.

> Ein anderer Ansatz: Google mal nach "high side current sensing" oder
> Varianten davon. Da findest du Lösungen die auf Shunt Basis arbeiten, es
> spricht aber im Grunde genommen nichts dagegen wenn du anstatt des
> Shunts die Diode verwendest -

Das hört sich gut an, ich google das mal.

Ein IC ähnlich dem ACS714 auf Hall Basis kennst du nicht zufällig? Der 
Vorteil bei diesen Dingern ist halt, dass die zu messende Strecke 
galvanisch getrennt bleiben kann. Aber das ACS714 misst bis 5A in viel 
zu groben Schritten.

gruß cyblord

von Cyblord -. (cyblord)


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So hab mal geguckt, der Tip war echt gut Reinhard.

Habe den MAX4173 gefunden.

Folgende Features sagen mir dass dieser eigentlich tun sollte was ich 
will:

-  0-28 V Spannung des Strommesspfades
-  3-28 V Versorgungsspannung (VCC)
- "The input common-mode range of 0 to +28V is independent of the supply 
voltage"

Was sagt mir diese Angabe?
- "Full-Scale Sense Voltage VSENSE (VSENSE = VRS+ - VRS-) =  150 mV".

Bedeutet dies dass der IC maximal bis 150 mV Spannungsabfall am Shunt 
misst und alles darüber ändert nichts mehr an der Ausgangsspannung 
(OUT)?

Datenblatt: http://datasheets.maxim-ic.com/en/ds/MAX4173-MAX4173T.pdf

Falls dieser geeignet wäre, müsste man nur noch schauen wo herbekommen. 
Reichelt hat ihn schonmal nicht... :-(

von Axel S. (a-za-z0-9)


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cyblord ---- schrieb:

> Ich möchte eine Last mithilfe
> von 2 Spannungsquellen betreiben. Redundant. Daher sind beide
> Spannungsquellen über jeweils eine Diode entkoppelt (Diodenweiche) auf
> die Last geschaltet.

Schön daß du das endlich mal erzählst. Deine Schaltung zeigt das ja 
nicht.

> Die Spannungen sind unterschiedlich groß d.h. immer
> nur eine Spannungsquelle wird belastet (die höhere). Ich möchte messen
> welche Spannungsquelle tatsächlich gerade belastet wird. Das ganze soll
> aber pro Diode komplett eigenständig werden und ich möchte auch Alarm
> gebe können, falls eine Spannungsquelle ausfällt. D.h. ich kann die
> Schaltung nicht einfach an die jeweilige Spannungsquelle vor die Diode
> hängen, weil dann wäre diese auch tot wenn die Spannungsquelle tot ist.

Du kannst die Schaltung aber parallel zur Last hängen. Dann wird sie 
genauso wie die Last aus der jeweils "stärkeren" Quelle versorgt.

Die speisende Quelle ist dann die, die vor der Diode eine höhere 
Spannung als die Betriebsspannung hat. Naja, fast. Weil die Dioden ja 
durchaus verschiedene Flußspannungen haben können. Und die Quellen fast 
gleiche Spannung. Dann speisen beide Quellen. Vielleicht willst du ja 
einfach nur die beiden Spannungen vor den Dioden vergleichen?

Nun zur Schaltung selber: du brauchst zwei gleiche Spannungsteiler. 
Einmal Vcc nach GND. Einmal U_in (das meint vor der Diode) nach GND. Die 
geteilten Spannungen an die Eingänge eines Komparators (OPV). Je 
nachdem, welche Spannung höher ist, ist der Ausgang des Komparators dann 
H oder L. Vermutlich willst du die Chose noch abgleichbar machen. Und 
eine Mitkopplung für etwas Hysterese vorsehen.

Jetzt mußt du nur noch überlegen, ob du das ganze zweimal aufbauen 
willst. Oder nur einmal und direkt U_in1 mit U_in2 vergleichen.

PS: falls die Schaltung unklar ist: in das Datenblat des MAX schauen. 
Der funktioniert im Prinzip genauso, nur daß er einen Widerstand statt 
einer Diode verwendet. Und linear statt als Schalter arbeitet.


XL

von Reinhard R. (reinhardr)


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Das unten verfasste ist inzwischen teilweise redundant zum 
vorhergehendem Posting von Axel, ich lasse es aber trotzdem einfach mal 
so stehen.

cyblord ---- schrieb:
> Was sagt mir diese Angabe?
> - "Full-Scale Sense Voltage VSENSE (VSENSE = VRS+ - VRS-) =  150 mV".
>
> Bedeutet dies dass der IC maximal bis 150 mV Spannungsabfall am Shunt
> misst und alles darüber ändert nichts mehr an der Ausgangsspannung
> (OUT)?

Ich vermute das ist der Fall. Das Problem ist, dass unter Absolute 
Maximum Ratings diese Spannung mit +-0,3V angegeben ist. Das 
überschreitet man auf jeden Fall auf der Seite der ausgefallenen 
Spannungsversorgung wenn man über die Diode misst. Es geht also nur über 
einen Shunt oder ev. einen anderen IC der das kann.
Ich kann dir leider keinen für dich geeigneten Stromsensor aus dem 
Gedächtnis empfehlen. Was Maxim betrifft, die hatten angeblich 
Privatpersonen großzügig mit Samples beliefert. Ob das noch zutreffend 
ist, weiß ich aber nicht.

Im Grunde genommen willst du ja zwei unterschiedliche Sachen messen, die 
man, wenn ich das richtig sehe, nicht in der gleichen Messung 
unterbringen kann.
Das Eine ist das Vorhandensein der Spannung, was einfach über einen 
Komparator geht.
Das Andere, die Frage welche Versorgung gerade aktiv ist, lässt sich 
streng genommen nur über eine Strommessung beantworten. Falls eine 
"meist Zutreffende Schätzung" ausreicht kann man auch wieder einen 
Komparator verwenden. Der Komparator muss aus Vcc2 versorgt werden und 
die beiden Vcc, sagen wir mal VccA und VccB, miteinander vergleichen. 
Das geht so lange gut, so lange die beiden Versorgungsspannungen ein 
hinreichend unterschiedlich sind. Sind sie (fast) gleich entscheidet die 
Bauteilstreuung bezügl. Vf der Dioden welcher Zweig gerade leitet, was 
für den Komparator nicht erkennbar ist. Noise kann in dem Fall auch 
Probleme machen.

Bei der Auswahl des Komparators muss in beiden Fällen darauf geachtet 
werden dass er entweder mit Eingangsspannungen die etwas größer als 
seine Versorgungsspannung sind umgehen kann oder dass er mit einem 
Spannungsteiler kombiniert wird.



Reinhard

von Cyblord -. (cyblord)


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Danke für eure Antworten. Aufjedenfall scheint es für das Problem keine 
einfache Lösung zu geben welche ich einfach nicht sehe.

Die Einschränkung des MAX4173 bezüglich (RS+ - RS-) +- 0,3V ist in der 
Tat unschön. Danke für die Anmerkung, ich hätte das überlesen. Sogar im 
normalen Betrieb fällt wohl etwas mehr 0,3 V an der Diode ab. Somit 
wären diese Angaben schon überschritten.

Habe aber mal Samples bei maxxim bestellt. Muss dann halt doch mit einem 
Shunt arbeiten.

von Cyblord -. (cyblord)


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Grade nochmal bei allegro geguckt, deren Sensoren sind irgendwie 
Suboptimal. Erstmal die 186mV/A sind super grob. Für alles unter 100mA 
kann man das sowieso knicken. Dann ist die Ausgangspannung bei 0A = 
VCC/2. Super, also gibts nichtmal eine 0A Referenzspannung an die man 
eine Komparator anschließen könnte.

von W.S. (Gast)


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cyblord ---- schrieb:
> Danke für eure Antworten. Aufjedenfall scheint es für das Problem keine
> einfache Lösung zu geben welche ich einfach nicht sehe.

Hä?

Nimm anstelle der Diode einfach einen PNP Transistor mit der B-E Strecke 
als Diode. Dann hast du am Kollektor, wenn du ihn per R gegen Masse 
zeigen hast, einen prima logischen Pegel: Lo, wenn kein Basis-Strom 
fließt und Hi wenn Basisstrom fließt.

Also: Problem auf billigste Weise gelöst.

Leute, lernt das Nachdenken!

W.S.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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W.S. schrieb:

> Nimm anstelle der Diode einfach einen PNP Transistor mit der B-E Strecke
> als Diode. Dann hast du am Kollektor, wenn du ihn per R gegen Masse
> zeigen hast, einen prima logischen Pegel: Lo, wenn kein Basis-Strom
> fließt und Hi wenn Basisstrom fließt.

Nette Idee, nur jagst du so den gesamten Laststrom durch die B_E Strecke 
eines Transistors, wo vorher eine 10A (!) Schottky-Diode vorgesehen war. 
Irgendwie nicht so recht vergleichbar, oder?

Die mal genannten 30mA sind der Mindeststrom, nicht das Maximum.


XL

von W.S. (Gast)


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Je nach Strom einfach eine Diode parallel zur BE-Strecke und für 
Angsthasen noch ein paar Ohm vor die Basis. Wo ist das Problem?

W.S.

von Axel S. (a-za-z0-9)


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W.S. schrieb:

> Je nach Strom einfach eine Diode parallel zur BE-Strecke und für
> Angsthasen noch ein paar Ohm vor die Basis. Wo ist das Problem?

Na dann tu doch mal Butter bei die Fische.

Nehmen wir an, die 10A Schottky ist zumindest ein bisschen 
überdimensioniert und der maximale Laststrom ist "nur" 5A. Wir wollen 
auch großzügig darüber hinwegsehen, daß der OP eine Schottky wegen des 
geringen Spannungs- (und damit Leistungs-) Verlusts vorgesehen hat und 
über 1V Verlust an der Detektorschaltung vermutlich ziemlich unglücklich 
sein wird.

Welchen konkreten Transistor und welche konkrete Diode und welchen 
Angstwiderstand schlägst du jetzt vor, daß der Transistor bei 30mA 
Laststrom zuverlässig schaltet (sagen wir mal: 5mA Kollektorstrom um 
eine LED zu betreiben) aber andererseits bei 5A nicht abfackelt? Unter 
Berücksichtigung von Bauteilstreuungen und über -10..50°C.

Und tu dir keinen Zwang an. Sei ausführlich. Bring Datenblätter mit.


XL

von Cyblord -. (cyblord)


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Ok ich sehe das Problem IST ein Problem.
Und wie würde das Aussehen wenn man ein Constraint wegnehmen würde? 
Nämlich die Versorgung über VCC2.
Also wenn die Messchaltung einfach vor der Diode sitzen könnte, und mit 
VCC versorgt werden würde.

Dann könnte ich zwar (sogar direkt mit einem AVR) mittles Komparator 
oder ADC den Spannungsabfall direkt an der Diode messen. Aber was mache 
ich wenn die Eingangsspannung höher als 6V wäre und der AVR daher über 
einen Spannungsrelger auf z.B. 3,3V versorgt werden würde? Ein direktes 
Anschließen an die Diode kann ich dann ja vergessen, da die Ports keine 
höheren Spannungen als VCC (+0,5) vertragen.

Spannungsteiler nach der Diode fällt ja wieder aus.

Gibt es in diesem Fall eine Möglichkeit den Spannungsabfall zu messen? 
Es würde ja dann ein OpAmp oder Komparator reichen welcher an seinen 
Eingängen Signale bis zu VCC akzeptiert. Sehe ich das richtig? Oder gibt 
es in diesem Fall gar eine einfachere Möglichkeit evt. ohne zusätzlichen 
IC?

gruß cyblord

von Axel S. (a-za-z0-9)


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cyblord ---- schrieb:
> Ok ich sehe das Problem IST ein Problem.

Nein. Wieso? Welcher Teil meines Posts vom 17.02.2012 19:00 ist unklar?

> Und wie würde das Aussehen wenn man ein Constraint wegnehmen würde?
> Nämlich die Versorgung über VCC2.
> Also wenn die Messchaltung einfach vor der Diode sitzen könnte, und mit
> VCC versorgt werden würde.

Das bringt dir gar nichts. Dann ist die Meßschaltung tot, wenn die 
Quelle tot ist. Und die Spannung hinter der Diode kann trotzdem noch 
höher sein als die Versorgung. Einfaches Beispiel: 6V links, 12V rechts. 
Die Meßschaltung links sieht dann 11.6V an ihrem Eingang.

> Es würde ja dann ein OpAmp oder Komparator reichen welcher an seinen
> Eingängen Signale bis zu VCC akzeptiert.

Er müßte Signale bis eine Flußspannung über Vcc nicht nur vertragen, 
sondern auch verarbeiten. Gibts nicht. Natürlich könnte man die Spannung 
(z.B. mit Ladungspumpe) extra für den Komparator aufpumpen. Aber wozu?

Einfach je einen Spannungsteiler von z.B. 10K + 10K vor und hinter jeder 
Diode nach GND. Wenn über der Diode dann 0.xV abfallen, sind es zwischen 
den Teiler-Abgriffen 0.xV/2. Das wertet dir dann jeder Billig-Komparator 
aus.


XL

von Cyblord -. (cyblord)


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Axel Schwenke schrieb:
aufpumpen. Aber wozu?

> Einfach je einen Spannungsteiler von z.B. 10K + 10K vor und hinter jeder
> Diode nach GND.

Aber dann messe ich immer einen Spannungsabfall, egal ob R_LAST drann 
ist oder nicht. Wie groß muss der Spannungsteiler dann sein damit der 
Strom so klein bleibt damit über der Diode fast nichts mehr abfällt?

von Axel S. (a-za-z0-9)


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cyblord ---- schrieb:
> Axel Schwenke schrieb:
>
>> Einfach je einen Spannungsteiler von z.B. 10K + 10K vor und hinter jeder
>> Diode nach GND.
>
> Aber dann messe ich immer einen Spannungsabfall, egal ob R_LAST drann
> ist oder nicht.

Dann mußt du den Strom direkt erfassen. Und das geht nur mit einem 
ohmschen Sensor.

> Wie groß muss der Spannungsteiler dann sein damit der
> Strom so klein bleibt damit über der Diode fast nichts mehr abfällt?

Dein Komparator und jegliche andere Schaltung dahinter arbeitet auch 
nicht zum Nulltarif. Der Strom durch den Spannungsteiler ist das 
geringste Problem.

Wie wäre es denn damit:
1
U1 --+-->|--+-----+--|<--... U2
2
     |      |     | 
3
    10k    10k   R_L
4
     |      |     |
5
  (1)+   (2)+  (3)+
6
     |      |     |
7
    10k    10k   R_s 
8
     |      |     |
9
GND -+------+-----+------...

Dann kann ein Komparator zwischen (1) und (2) feststellen, ob U1 speist. 
Und ein zweiter Komparator zwischen (3) und (GND) testet ob Strom durch 
R_L fließt. R_s (s=sense) muß bei 30mA genug Spannungsabfall für einen 
Komparator mit GND-tauglichen Eingängen erzeugen. Vermutlich ist es 
sinnvoll, R_s mit einer Schottky zu überbrücken.

Alternativ kannst du auch einen High-Side Sensor a'la Maxim verwenden. 
Aber eben erst, nachdem du mit den beiden Dioden die Spannungen U1 und 
U2 zu Vcc zusammengeführt hast.


XL

von Grml (Gast)


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So, die Samples von Maxxim sind bereits da. Bin überrascht wie schnell 
das ging. 5 Tage ist schon sehr gut. Geht das bei Samples immer so 
schnell?
Habe den 4713 in 2 verschiedenen Gehäuseformen geordert. Einmal die 8 
pin SOIC Variante und dann die echt winzige 6 pin SOT23.

Werde damit mal experimentieren und hier berichten.

gruß cyblord

von Cyblord -. (cyblord)


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Also nach ersten Experimenten mit dem IC bin ich ziemlich begeistert. 
Das Killer-Feature ist natürlich dass die Versorgungsspannung völlig 
unabhängig von der Messspannung sein kann. Und dazu noch in einem 
riesigen Spannungsfenster von 3-28 Volt. (Messpannung 0-28 Volt).
Dann ist die Verstärkung recht groß (habe den F-Typ d.h. der Ausgang 
zeigt 50V/V). Der misst dermaßen genau dass ich um einen Strom von 9 mA 
zu detektieren, auch einfach 1 cm Draht als Shunt verwenden kann. Im 
Datenblatt wird die Möglichkeit, einfach eine dünnere Leiterbahn ans 
Shunt zu verwenden auch aufgezeigt. Nimmt man einen 0,1 Ohm Widerstand 
gehts richtig ab. Der Ausgang kann direkt mit einem ADC des AVRs 
verbunden werden. 1,1 Volt Referenzspannung und los gehts.

Das Problem der Beschaffung ist nur noch nicht gelöst. Ich frage mich ob 
Maxim mir in ein paar Wochen nochmal Samples davon schickt. Probieren 
werd ichs wohl, oder meint ihr das wäre sehr unverschämt?

gruß cyblord

von Axel S. (a-za-z0-9)


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cyblord ---- schrieb:

> Das Problem der Beschaffung ist nur noch nicht gelöst. Ich frage mich ob
> Maxim mir in ein paar Wochen nochmal Samples davon schickt. Probieren
> werd ichs wohl, oder meint ihr das wäre sehr unverschämt?

Bei Maxim ist die Beschaffung immer ein Problem. Das liegt daran, daß 
die keine eigene Foundry haben, sondern Aufträge sammeln, bis es sich 
lohnt bei einem Auftragsfertiger eine Charge machen zu lassen. Wenn du 
also keine 6-stelligen Stückzahlen abnimmst, hast du schlechte Karten. 
Wartezeit sowieso immer.

Im freien Handel bekommt man praktisch nur Restbestände, die irgendwer 
mal übrig gehabt hat.


XL

von Cyblord -. (cyblord)


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Axel Schwenke schrieb:
> cyblord ---- schrieb:
>
>> Das Problem der Beschaffung ist nur noch nicht gelöst. Ich frage mich ob
>> Maxim mir in ein paar Wochen nochmal Samples davon schickt. Probieren
>> werd ichs wohl, oder meint ihr das wäre sehr unverschämt?
>
> Bei Maxim ist die Beschaffung immer ein Problem. Das liegt daran, daß
> die keine eigene Foundry haben, sondern Aufträge sammeln, bis es sich
> lohnt bei einem Auftragsfertiger eine Charge machen zu lassen. Wenn du
> also keine 6-stelligen Stückzahlen abnimmst, hast du schlechte Karten.
> Wartezeit sowieso immer.
>
> Im freien Handel bekommt man praktisch nur Restbestände, die irgendwer
> mal übrig gehabt hat.
>
>
> XL

Hmmm schlecht. Die nehmen ja mal überhaupt keine Rücksicht auf 
Hobbybastler und Kleinserienhersteller. Sauerei. ;-)
Meine anvisierte Stückzahl dürfte 100 Stück sowieso nicht überschreiten.
Jetzt hab ich ja mal 10 Stück, 5 je Gehäusetyp. Das reicht erstmal ein 
paar Wochen.

Dann bleibt mir sowieso nichts anderes übrig als nochmal um Samples zu 
betteln. Wobei da 100 Stück wohl Utopie bleiben.

gruß cyblord

von Reinhard R. (reinhardr)


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Digikey hat ein paar tausend Stück auf Lager. Wenn du mit der 
Bestellmenge auf über 65€ kommst (ca. 30 ICs) ist der Versand gratis. 
Ansonsten sind es relativ hohe 18€. Digikey liefert AFAIK problemlos an 
Privatpersonen.

Farnell hat ihn auch, aber nur im SOIC Gehäuse, liefert aber nur an 
Studenten und Gewerbliche und in dem Fall auch zu einem schlechteren 
Preis.

Reinhard

von Cyblord -. (cyblord)


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Reinhard R. schrieb:
> Digikey hat ein paar tausend Stück auf Lager. Wenn du mit der
> Bestellmenge auf über 65€ kommst (ca. 30 ICs) ist der Versand gratis.
> Ansonsten sind es relativ hohe 18€. Digikey liefert AFAIK problemlos an
> Privatpersonen.

Stimmt das ist ne gute Idee.


> Farnell hat ihn auch, aber nur im SOIC Gehäuse, liefert aber nur an
> Studenten und Gewerbliche und in dem Fall auch zu einem schlechteren
> Preis.

Wie an Studenten? Ich bin Student. Oder liefern die nur an Institute?

gruß cyblord

von Reinhard R. (reinhardr)


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cyblord ---- schrieb:
> Wie an Studenten? Ich bin Student. Oder liefern die nur an Institute?

Sie liefern direkt an Studenten. Siehe hier:
http://de.farnell.com/jsp/support/support.jsp?formpage=farnell/de/support/help/faq.jsp#GH


Reinhard

von Cyblord -. (cyblord)


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Reinhard R. schrieb:
> cyblord ---- schrieb:
>> Wie an Studenten? Ich bin Student. Oder liefern die nur an Institute?
>
> Sie liefern direkt an Studenten. Siehe hier:
> 
http://de.farnell.com/jsp/support/support.jsp?formpage=farnell/de/support/help/faq.jsp#GH
>
>
> Reinhard

Hey das ist ja mal praktisch. Hab mich gleich mal angemeldet.

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