Hallo, ich habe mir ein Radio aus einem XMega128A1 als Controller, ein Si4735 als Radioempfänger und zwei TDA1562 als Entstufe gebaut. Alle verwenden die gleiche Masse eines alten ATXNetzteils welches auch die 12V für die TDAs und 3,3V für XMega und den Si liefert. Es funktioniert soweit einwandfrei nur scheint sich über die Zeit(nach 10Min, rekonstruierbar) eine Statische Aufladung aufzubauen welche dafür sorgt, dass ich einen kleinen Schlag bekomme(hörbarer Funke) sobald ich etwas in der Nähe der Schaltung anfasse. Im Anschluss daran verstummt die Schaltung trotz noch vorhandener Betriebsspannung. Nun kann ich mir das auch nach längerem überlegen nicht erklären. Ist der Einsatz der Erdungsleitung des Kaltgerätekabels zwingend erforderlich? Gruß Domi
Dominik schrieb: > Ist der Einsatz der Erdungsleitung des Kaltgerätekabels zwingend > erforderlich? Ja.Alles andere ist fahrlässig bis gefährlich. Versteht man sofort, wenn man so ein Netzteil mal aufschraubt.
die Nullung der Schaltungsmasse ist nie falsch. Oft floatet so ein Netzteil über die Funkentstörkondensatoren undefiniert herum. Die Funkenentladung hat so steile Flanken, dass es dir die Logiken durcheinanderwirft. -- Allerdings sind Funken aus solchen Situationen ungewöhnlich. Kann es sein, dass du dich irgendwo am Möbel oder sonstwo statisch auflädst (gibt es die Funken auch, wenn du an die Heizung fässt oder etwas anderes Geerdetes)?
Hm. Jetzt wo du es sagst bin ich es der sich statisch auflädt. Scheint am Laminatboden zu liegen. Ich habe mal ein Foto angefügt auf dem man das neue Zuhause der ATX-Platine sehen kann. Im großen und Ganzen ist aber die gesamte Schaltung durch 4mm dickes Plexiglas von der Außenwelt isoliert. Ich muss zugeben dass ich die Erdungsleitung der Kaltgerätebuchse noch mit der Netzteilplatine verbinden muss. Allerdings bin ich mir nicht sicher ob das die Lösung des Problems ist. Gruß Domi
Ich hab hier eine Schaltung die schon länger versuchsweise offen herumliegt. Das Ganze hängt an einer Wandwarze, galvanisch getrennt. Es gab immer wieder sporadische Störungen, ich habs natürlich auf meinen Code geschoben.. Nachdem ich keinen Fehler finden konnte, habe ich heute früh die Masse der Schaltung mit dem Heizkörper verbunden. Seit dem läufts (klopfe auf Holz).
Ist das möglich und legitim die Masse mit Erde zu verbinden? Sollte da nicht der Fi im Sicherungskasten Probleme bereiten wenn teile seiner Reingeschobenen Ladungen nicht zurück kommen?
In einer Audioanlage sollte eine Komponente mit der Erde verbunden sein, vor allem, wenns ein Selbstbau ist :P Es bietet sich an, den Verstärker zu nehmen. Dominik schrieb: > Insbesondere hinsichtlich des ATX-Netzteils. So isses.
Matthias Sch. schrieb: > In einer Audioanlage sollte eine Komponente mit der Erde verbunden > sein, vor allem, wenns ein Selbstbau ist :P Es bietet sich an, den > Verstärker zu nehmen. > > Dominik schrieb: >> Insbesondere hinsichtlich des ATX-Netzteils. > > So isses. Dominik schrieb: > Sollte da > nicht der Fi im Sicherungskasten Probleme bereiten wenn teile seiner > Reingeschobenen Ladungen nicht zurück kommen? Nö. Über die Erde fliesst ja nix. Sonst würde auch jeder ATX Computer den FI auslösen. Der FI löst nur dann aus, wenn Strom über Phase minus Strom über Null <> Null ist, also Strom über Erde abfliesst. Das deutet auf Leckströme hin und ist dann der Fehlerfall.
Okay vielen Dank dann werde ich morgen in der Frühe mal die Grün-Gelbe Leitung mit der Schwarzen verbinden :) Melde mich dann noch mit dem Resultat. Gruß Domi
Hat btw hervorragend funktioniert. Hätte nicht gedacht dass die Lösung so nahe liegend ist. Vielen Dank nochmals Gruß Domi
Fein. Was isn das für ein XMega Dev Board ? Sieht interessant aus :P
Bei dem Board handelt es sich um: http://shop.chip45.com/epages/es10644620.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/es10644620/Products/CrumbX128A1-1.0/SubProducts/crumbx128a1-1.0-08 kann ich vorbehaltslos empfehlen. Alles am Start was man so braucht. Incl. Micro-SD Slot für das Abspielen von MP3 :P Leider hat sich im nachhinein herausgestellt, dass eine Erdung der Schaltung doch nicht ausreicht. Da ich Laminatboden habe, reicht es, eine Runde durch den Raum zu "Schlurfen" und anschließend die Tischplatte meines Schreibtischs(Glasplatte) anzufassen um mein Radio zum schweigen zu bringen... Funktioniert zuverlässiger als Stecker ziehen. würde das Einlöten eines Kondensators zwischen Versorgungsspannung (3,4V und 5V) und Masse das Problem vielleicht lösen? Gruß Domi
Dominik schrieb: > würde das Einlöten eines Kondensators zwischen Versorgungsspannung (3,4V > und 5V) und Masse das Problem vielleicht lösen? Ist da etwa noch keiner drin? Ich glaube es wird Zeit, dass du mal Deinen Schaltplan zeigst! Da fehlen vielleicht noch mehr Kondensatoren! Gruß Dietrich
Bin davon ausgegangen, dass das ATX-Netzteil bereits solche Schutzmaßnahmen bereitstellt... welche Art von Kondensatoren eignen sich für diese Aufgabe?
Dominik schrieb: > Bin davon ausgegangen, dass das ATX-Netzteil bereits solche > Schutzmaßnahmen bereitstellt... Die Frage ist aber auch, wo diese Schutzmaßnahmen sitzen. Ein µC braucht z.B. Stützkondensatoren ganz nahe an seinen Versorgungspins. "Ganz nahe" heißt da durchaus im cm-Bereich. Auch ein wichtiger Punkt: Reset-Anschluss des µC. Weiter gilt: Jede Leitung, die in der Gegend herum geht, wirkt wie eine Antenne und kann sich elektrische und magnetische Störungen einfangen, die bei einer elektrostatischen Entladung entstehen. Weiteres Thema: ungünstige GND-Verhältnisse. Alle diese Betrachtungen müssen aus Sicht von Hochfrequenz erfolgen, wo die Induktivität einer einige cm langen Leitung u.U. nicht mehr vernachlässigt werden kann. > welche Art von Kondensatoren eignen sich für diese Aufgabe? Typischerweise werden Keramikkondensatoren verwendet, oft 100nF. Gruß Dietrich
Untersuche speziell nochmal den Radiobaustein, der ist ja auf dem Bild nicht zu sehen. Schöne dicke Massekabel an alles was man anfassen kann, können da schon die halbe Miete sein, denn der Acrylaufbau lädt statische Aufladungen natürlich geradezu ein.
Ich habe nun mal einen 220nF Kerko eingelötet den ich noch hier liegen hatte. Bin mal gespannt ob das Problem nun gelöst ist. Der Si7435 ist auf dem Bild zu sehen. links neben den Anschlussklemmen. Ich vermute dass durch die statische Entladung der Uhrenquarz(welcher sich unter der Platine des Si4735 befindet) aus dem Takt bringt. Denn eins steht fest. Der Radio-chip wird als einziger gestört. Der XMega und die TDAs bleiben unbeeindruckt und funktionieren ohne Unterbrechung. Da ich den LDO Spannungsregler auf dem XMega board verwende und dieser laut Schaltbild ausgiebig mit Kondensatoren bestückt ist, brauche ich mir dahingehend keine Gedanken zu machen. Die TDAs sind in ihrer Form und Funktion auch so simpel dass man unmöglich etwas falsch machen kann. Philips liefert sogar eine alltags taugliche Beispielbeschaltung im Datenblatt des TDAs an die ich mich weitgehend gehalten habe
Dominik schrieb: > Der Radio-chip wird als einziger gestört. Jo, habe ich mir auch gedacht. Wenn die Probleme weiterhin bestehen, speise den Radiobaustein über eine LC Kombi aus HF-Drossel (100uH - 470uH) und löte einen Kerko direkt oben mit auf das kleine Steckboard direkt von Vcc auf Masse. Ein Elko nahe am Board kann auch nicht schaden. Ahh, wenn die Steuerung über I2C läuft, dann verlass dich nicht zu sehr auf die internen Pullups des Xmega, die sind viel zu weich. Nimm 2 Stück 1K und schalte die auf SDA und SCL.
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