Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Problem mit aktivem Gleichrichter und LC-Filter


von Diode (Gast)


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Hallo

Ich möchte aus einem 120VA (2*18V @ 3,3A) ein Netzteil bauen. 
Normalerweise kommt hinter den Trafo (beide Wicklungen in Serie = 36V) 
einfach ein Gleichrichter mit dickem Kondensator dahinter. Das ganze hat 
aber zwei Nachteile, zum einen läuft die Spannung bei geringer Belastung 
auf den Spitzenwert hoch (bei dem Trafo gemessen 60V) was Spannungsfeste 
Kondensatoren erfordert. Zum anderen sind die Peakströme sehr hoch was 
die maximale Leistung begrenzt.

Daher habe ich einen aktiven Gleichrichter gebaut. Er besteht aus einem 
AVR der die Ansteuerung (natürlich Potenzialgetrennt) übernimmt, sowie 
aus 4 Mosfets. Die Mosfets sind so verschaltet, dass im ausgeschaltetem 
Zustand die Bodydioden einen normalen Brückengleichrichter bilden. Der 
µC steuert nun die Mosfets an, deren Diode grade leitet. Dazu greife ich 
einfach den Sinus einer Windung ab, und berechne daraus die 
Schaltzeitpunkte.

Das funktioniert auch ganz gut, habe mal mit 80Watt Ohmscher Belastung 
gemessen, und das Ergebnis ist ein recht sauberer abs(sin(x)). Es wird 
auch nix warm, außer der Last.

Der nächste Schritt ist nun ein LC-Filter. Dieser pendelt sich sowohl im 
Leerlauf als auch bei Last irgendwo um den Mittelwert ein. Voraussetzung 
dafür ist aber, dass der strom in beide Richtungen (vom Trafo und zum 
Trafo) fließen kann, was bei einem aktivem Gleichrichter ja gegeben ist.

Damit der LC-Filter nicht zu schwingen anfängt, wenn die Last 
unglücklicherweise genau mit der Resonanzfrequenz schwankt, ist statt 
dem C zweimal 0.5 C parallel drin, einer aber mit einem 
Serienwiderstand.

Damit beim Einschalten das ganze nicht erstmal riesige Ströme zieht, ist 
vor dem Filter ein Widerstand für den "Softstart", welcher ab einer 
gewissen Kondensatorspannung überbrückt wird.

Das Problem ist nur, dass es soweit nicht kommt. Sobald ich alles 
einschalte (Mosfet Q5 zum überbrücken ist dabei noch aus), läd sich der 
Kondensator sehr flott (< 1 sek) auf, gleichzeitig fängt der Trafo stark 
an zu brummen und eine kleine Metallmutter die zufällig daneben lag, 
fing an zu hüpfen. Außerdem wird sowohl der Trafo als auch die Mosfets 
Q1-Q4 sehr heiß.

Bei diesen Bedingungen ist ein Messen schwer, allerdings muss ich 
irgenteinen groben Fehler in der Konstruktion drin haben. Daher meine 
Hoffnung dass einer der Profis hier das sofort sieht. Laut Simulation 
sollte sich das ganze nach 1-2 Sekunden einpendeln, und nurnoch ein 
kleiner Blindstrom von ca 1A fließen.

MfG Diode

von Udo S. (urschmitt)


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Diode schrieb:
> Dazu greife ich
> einfach den Sinus einer Windung ab, und berechne daraus die
> Schaltzeitpunkte.

Durch die Belastung mit Spule und dickem Ladeelko ergibt sich ein 
Phasenverschiebung von Strom und Spannung und deine Regelung macht 
Scheisse und schliesst den Trafo über die MOSFETs kurz.

Diode schrieb:
> Normalerweise kommt hinter den Trafo (beide Wicklungen in Serie = 36V)
> einfach ein Gleichrichter mit dickem Kondensator dahinter. Das ganze hat
> aber zwei Nachteile, zum einen läuft die Spannung bei geringer Belastung
> auf den Spitzenwert hoch (bei dem Trafo gemessen 60V) was Spannungsfeste
> Kondensatoren erfordert. Zum anderen sind die Peakströme sehr hoch was
> die maximale Leistung begrenzt.
Und wie willst du das mit einem aktiven Gleichrichter ändern? Der sorgt 
wenn er funktioniert nur dafür daß du nicht den Verlust von 0,7 -0,8V 
pro Diode hast.

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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> sowie
> aus 4 Mosfets. Die Mosfets sind so verschaltet, dass im ausgeschaltetem
> Zustand die Bodydioden einen normalen Brückengleichrichter bilden.

IMHO nicht nur im ausgeschalteten Zustand, sondern immer, denn deine 
Bulkdioden kannst du ja nicht mitsteuern. Der Sinn des zusätzlichen 
Riesen-Stellgliedaufwandes mit den geschalteten MOSFETs erschließt sich 
erst mal bei den Leistungen  nicht. Verluste könnte man auch durch 
Leistungs-Schottkys preisgünstiger senken.

von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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Diode schrieb:
> Voraussetzung
> dafür ist aber, dass der strom in beide Richtungen (vom Trafo und zum
> Trafo) fließen kann, was bei einem aktivem Gleichrichter ja gegeben ist.

Aha, bin gerade beim Messen amn meinem 'passiven' Brückengleichrichter, 
da fließt doch tatsächlich nichts mehr in den Trafo zurück. Wenn das mal 
gut geht...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Diode schrieb:
> Das funktioniert auch ganz gut, habe mal mit 80Watt Ohmscher Belastung
> gemessen, und das Ergebnis ist ein recht sauberer abs(sin(x)). Es wird
> auch nix warm, außer der Last.
Denn dann ist auch der Strom in Phase zur Spannung. Und deine 
Ansteuerung, die auf der Spannung basiert, steuert auch den Strom 
richtig um. Sobald die Induktivität dazukommt, hat (wie schon gesagt) 
der Strom mit der Spannung nicht mehr so viel zu tun. Du steuerst aber 
weiter mit der Spannung den Strom um...

von Fralla (Gast)


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Wenn induktiv, musst du Spannung an der Bodydiode messen und daraus die 
Gatesignale ableiten. Dreht die Spannung (diese ist sehr klein, wenn der 
Mosfet eingschaltet ist) dann ausschalten. Sicherer wird es wenn 
zusätzlich der Draistrom überwacht wird.

In Schaltnetzteilen ja schon lange üblich (ja auch in 
Vollbrückenanordnungen). Synchrongleichrichung kann mit "Self-Driven" 
Schaltungen recht einfach sein bis hin zu recht komplexen dirskreten, 
schnellen Steuerschaltungen (zb Kompensation von 
Anschlussbeinnduktivitäten um Enschaltzeit und damit Effizienz zu 
steigern).  Problematisch ist ja nicht der Normalbetrieb sondern die 
Sonderfälle wie Kurzschluss, Überlast, Burst-Mode, Surges, etc.

Allerdings als Netzgleichrichter hab ich es nur einmal vor einer PFC 
gesehen. Hat sich allerdings nie durchgesetzt, da die Surgefestigkeit 
von Hochvoltmosfets (ab600V) niemals an die eines Robusten 
Netzgleichrichters rannkommt.

MFG Fralla

von Diode (Gast)


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Die Ohmsche Belastung war nur zum Test ob der Gleichrichter 
funktioniert. Mir ist klar dass die Induktivität eine Phasenverschiebung 
bewirkt. Allerdings dürften selbst dann die Bodydioden nicht Leitfähig 
werden. Wenn man sich den Stromlaufplan anguckt, sind sie immer in 
Sperrrichtung. und die Recoveryverluste können bei 50 Hz nicht so hoch 
sein dass die ganze Konstruktion dermaßen viel Strom zieht.

von Diode (Gast)


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@Fralla

Ich habe gehofft, ohne messen der Spannungen über der Bodydiode bzw dem 
Drainstrom auszukommen, da dies Verluste mit sich bringt und etwas 
umständlich ist. Geht es den mit Spannungsgesteuertem Gleichrichter 
garnicht?

von Udo S. (urschmitt)


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Diode schrieb:
> Ich habe gehofft, ohne messen der Spannungen über der Bodydiode bzw dem
> Drainstrom auszukommen, da dies Verluste mit sich bringt

Welche Verluste denn? 10mW bei einem 120VA Trafo?

Diode schrieb:
> Normalerweise kommt hinter den Trafo (beide Wicklungen in Serie = 36V)
> einfach ein Gleichrichter mit dickem Kondensator dahinter. Das ganze hat
> aber zwei Nachteile, zum einen läuft die Spannung bei geringer Belastung
> auf den Spitzenwert hoch (bei dem Trafo gemessen 60V) was Spannungsfeste
> Kondensatoren erfordert. Zum anderen sind die Peakströme sehr hoch was
> die maximale Leistung begrenzt.

Das Gewurbel ist absolut unverständlich. WAS WILLST DU ERREICHEN? Mit 
deinem aktiven Gleichrichter ändern sich weder die Peakströme, noch die 
asymmetrische Belastung des Trafos wenn du ein Ladeelko hast, noch die 
notwendige max. Spannungsfestigkeit des Ladeelkos, doch des ändert sich, 
der muss bei deiner Lösung sogar noch etwa 1,5V mehr Spannung abkönnen.

Was soll das für ein Netzteil werden?
Was willst du mit der aktiven Gleichrichtung verbessern?
Oder ist das ganze wieder nur eine 'theoretische Überlegung'?

von Diode (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> noch die
> asymmetrische Belastung des Trafos wenn du ein Ladeelko hast, noch die
> notwendige max. Spannungsfestigkeit des Ladeelkos, doch des ändert sich

Die Spannung über dem Elko enspricht im eingeschwungenen Zustand aber 
dem Mittelwert der Eingangsspannung (bei abs(sin(x)) sind das 0.63 * 
V_in_peak und damit bei 60V (Leerlaufspannung) ca 38V. Durch den 
Softstart wird ein größeres Überschwingen verhindert und durch den 
0.8Ohm Widerstand wird der Filter genug gedämpft um die maximale 
Spannung zu reduzieren.

Selbst wenn man den Filter absichtlich zu schwingen bringt, über 42V kam 
er in der Simulation nie. Man kann also Ohne Probleme 63V Kondensatoren 
oder sogar 50V Kondensatoren nehmen. Würde man das ganze mit einem 
Normalen Brückengleichrichter aufbauen, würde die Spannung im Leerlauf 
bis auf die Scheitelspannung hochlaufen. Und die liegt nunmal bei 60V. 
Das müssen die Kondensatoren sowie die Ausgangsstufe aushalten.

Das ganze soll später mal ein Schaltnetzteil werden, hinter dem Filter 
kommt ein Stepdown.

von Udo S. (urschmitt)


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Diode schrieb:
> Die Spannung über dem Elko enspricht im eingeschwungenen Zustand aber
> dem Mittelwert der Eingangsspannung (bei abs(sin(x)) sind das 0.63 *
> V_in_peak und damit bei 60V (Leerlaufspannung) ca 38V.

Versteht irgendjemand sonst was Diode da sagen will.

Das ist ein ganz normaler Ladeelko oder auch Glättungselko genannt. Auch 
mit der Drossel davor wird der sich auf die Spitzenspannung aufladen 
ausser du hast eine Belastung die das verhindert. Aber an einem Netzteil 
kannst du in der Regel keine Belasung garantieren und eingezeichnet hast 
du auch keine.

Ich denke ich bin hier raus...

von Thomas G. (mrmp3)


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Beim Schaltnetzteil kommt der Trafo aber hinter der Gleichrichtung, 
sonst machst du ja einen entscheidenten Vorteil des Schaltnetzteils 
zunichte...

http://de.wikipedia.org/wiki/Schaltnetzteil

von Fralla (Gast)


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>Ich habe gehofft, ohne messen der Spannungen über der Bodydiode bzw dem
>Drainstrom auszukommen, da dies Verluste mit sich bringt und etwas
>umständlich ist. Geht es den mit Spannungsgesteuertem Gleichrichter
>garnicht?
Es fehlt einfach die Strominformation, welche bei ungleich ohmscher 
belastung aber relavant ist. Im Gegensatz zu Thyrisoren (wo man nicht 
unbedingt den Strom messen muss wenn ein Stromrichter induktiv Belastet) 
gehen die Mosfets nicht von Selbst aus....

Die gleiche Problematik gibts bei Resonazwandler (wo auch Sinusströme im 
Bereich f>100khz Gleichgerichtet) werden auch. Da geht dies ohne 
DS-Spannunge messen und Stromüberwachung auch nicht (stabil&Effizient), 
da sich je nach Arbeitspunkt die Phase ändert.


Ich versteh immer noch nicht was das die Gleichrichter mit den 
Peakströmen/Stromform zu tun haben? Die Drossel kann auch vor dem Trafo 
plaziert werden um den Stromflußwinkel zu erhöhen, Oberwellen zu 
reduzieren, usw. Ändert aber auch nichts am Gleichrichter.

>Das ganze soll später mal ein Schaltnetzteil werden, hinter dem Filter
>kommt ein Stepdown.
Und warum dann überhaupt ein Netztrafo?

MFG Fralla

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Diode schrieb:
> Geht es den mit Spannungsgesteuertem Gleichrichter garnicht?
Doch. Bei rein ohmschen Lasten.

Diode schrieb:
> Wenn man sich den Stromlaufplan anguckt, sind sie immer in Sperrrichtung.
Du siehst dir immer nur die Spannung an. Die ist aber komplett 
uninteressent, denn du willst ja den Strom umschalten!

von Diode (Gast)


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Genau genommen wird es ein sekundär getaktetes Netzteil, an ein echtes 
primär getaktetes traue ich mich noch nicht ran ;)

Udo Schmitt schrieb:
> Diode schrieb:
>> Die Spannung über dem Elko enspricht im eingeschwungenen Zustand aber
>> dem Mittelwert der Eingangsspannung (bei abs(sin(x)) sind das 0.63 *
>> V_in_peak und damit bei 60V (Leerlaufspannung) ca 38V.
>
> Versteht irgendjemand sonst was Diode da sagen will.

gut, ich hab mich da wohl etwas unglücklich ausgedrückt.

Grundproblem ist folgendes, ich habe diesen 120VA Trafo rumstehen und 
möchte damit gerne ein Netzteil bauen. Auf der Sekundärseite zu arbeiten 
ist um einiges einfacher als auf der Primärseite. Natürlich möchte ich 
die 120VA auch möglichst ausnutzen. Wenn man aber eine "normale" 
Gleichrichtung nutzt, hat man hohe Peakströme. Hohe Peakströme erhöhen 
aber die RMS-Belastung des Trafos und senken den Wirkungsgrad.

Dies liegt an dem zu geringen Stromflusswinkel. Kann man durch eine 
Drossel lösen, allerdings kann ein LC-Filter überschwingen. Wenn ein 
Sprung von Volllast auf Leerlauf erfolgt, was bei einem Netzteil nix 
ungewöhnliches ist, läd die Drossel den Kondensator noch weiter auf. 
Mache ich den Kondensator größer, Steigen die Peakströme an. Alles nicht 
so ideal. Auf die Gefahr dass ich es nocheinmal sage, aber die 
Kondensatoren müssen im Leerlauf die Spitzenspannung aushalten.

Hier mal ein Vergleich der beiden Schaltungen (stark vereinfacht), 
jeweils unter Volllast (Durchschnittsleistung ~120W) und im Leerlauf. 
Die beiden Stromkurven sind von der Sekundärseite, hier durch eine 
einfache Sinusquelle modelliert.

(Simulation unter http://tinyurl. com/7kq3slp (getrennt wegen 
Spamwarnung))

Ich verstehe immernoch nicht, wie die Bodydioden leiten können, wenn an 
ihnen immer eine Sperrspannung anliegt (außer im sehr kurzen 
Umschaltmoment). Was ist an meiner Simulation falsch, da ich sie nicht 
zum leiten bekommen habe?

So, ich hoffe das ganze ist jetzt etwas klarer :)

MfG Diode

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Diode schrieb:
> (Simulation unter http://tinyurl. com/7kq3slp (getrennt wegen
> Spamwarnung))
>

Leider keine LTspice Simulation.


> Ich verstehe immernoch nicht, wie die Bodydioden leiten können, wenn an
> ihnen immer eine Sperrspannung anliegt (außer im sehr kurzen
> Umschaltmoment). Was ist an meiner Simulation falsch, da ich sie nicht
> zum leiten bekommen habe?
>
> So, ich hoffe das ganze ist jetzt etwas klarer :)
>

Nö!

Prinzipiell leitet die Body-Diode immer, egal wie das Gate angesteuert 
wird! Es muß nur die Source ca. 0,6V positiver als die Drain sein. Diese 
Diode ist in den üblichen Power-MOSFETs immer als Dreckeffekt mit 
drinnen.

Ist in diesem Zustand das Gate ausreichen positiv, dann wird faktisch 
der MOSFET intern parallelgeschaltet und da er niederohmiger als die 
Diode ist, wird er den Strom übernehmen. Die Spannung D-S wird dann also 
nahe Null sein - entsprechend dem RDSon.

Prinzipiell ist der MOSFET selbst praktisch völlig symmetrisch wenn man 
die Strecke D-S betrachtet - die Stromrichtung also egal. Aus 
herstellungstechnischen Gründen ist aber real eine extra sogenannte 
Body-Diode vorhanden.

Das Problem bei der Body-Diode ist in schnellen Schaltungen die lange 
Erholzeit bis die Ladungsträger wieder alle abgeflossen sind. trr bei 
Dioden genannt.


Dein Brückengleichrichter sollte also auch bei alle VGS=0 wie ein 
normaler Diodengleichrichter funzen. Der Wirkungsgrad ist allerdings 
schlechter als der von Schottky-Gleichrichtern.


Macht deine Simulation was anders? Zumindest in LTspice sollte es 
funzen. Notfalls mußt du die MOSFETs modellnamenmäßig benennen, also 
nicht das generische Modell benutzen.

Ansonsten ist dein Simulator schlicht zu simpel gestrickt. Ich würde 
sagen, fast unbrauchbar.

von Diode (Gast)


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Abdul K. schrieb:
> Es muß nur die Source ca. 0,6V positiver als die Drain sein.

genau! Wenn man sich aber nochmal das bild "circuit3.png" anguckt, 
(gelbe Pfeile geben an in welche Richtung die Spannung abfällt) sieht 
man doch dass die Spannung niemals -0.6V betragen kann?

Abdul K. schrieb:
> Macht deine Simulation was anders? Zumindest in LTspice sollte es
> funzen. Notfalls mußt du die MOSFETs modellnamenmäßig benennen, also
> nicht das generische Modell benutzen.
>
> Ansonsten ist dein Simulator schlicht zu simpel gestrickt. Ich würde
> sagen, fast unbrauchbar.

Mit LTSpice kam ich aufs selbe Ergebnis, siehe Anhang. Am Ausgang des 
Gleichrichters gegen Masse gemessen ist immernoch ein gleichgerichteter 
Sinus zu sehen, völlig egal was für ein Strom fließt.

(Draft 12: Unbelastet, Draft 13: Belastet nach 3 Sekunden, geplant waren 
ca 10Ohm Belastung, allerdings ist ein SWITCH in LTSpice zu langsam, 
auch die Currentsource hat sich irgentwann aufgehangen. Es soll einfach 
nur nach ca 3Sek ein Strom von ~3.3A fließen).

von Diode (Gast)


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Hier nochmal ausführlich simuliert. Der Ladewiderstand wird nach 3 
Sekunden überbrückt und gleichzeitig eine Last drangehängt. Der Trafo 
muss nurnoch die vorgeladenen Kondensatoren laden. Danach wird er mit 
einem RMS-Strom von 3,5A belastet. Das sollte er ohne Probleme aushalten 
(Gehäuse incl. Trafo wird später gekühlt)

MfG Diode

von Helmut L. (helmi1)


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Diode schrieb:
> Natürlich möchte ich
> die 120VA auch möglichst ausnutzen. Wenn man aber eine "normale"
> Gleichrichtung nutzt, hat man hohe Peakströme. Hohe Peakströme erhöhen
> aber die RMS-Belastung des Trafos und senken den Wirkungsgrad.

Und genau dazu wurde die aktive PFC erfunden.

http://de.wikipedia.org/wiki/Power_Factor_Correction

Vor allen brauchst du da diese riesige Drossel nicht. Da kommst du mit 
kleineren aus.

von Diode (Gast)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Und genau dazu wurde die aktive PFC erfunden.

Richtig, aber eine PFC ist wieder Primärgetaktet. Und den Trafo kann ich 
dann auch nicht mehr verwenden.

von Helmut L. (helmi1)


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Diode schrieb:
> Richtig, aber eine PFC ist wieder Primärgetaktet. Und den Trafo kann ich
> dann auch nicht mehr verwenden.

Noe. Man kann eine PFC auch auf der Sekundaerseite des Trafos 
durchfuehren.

von Diode (Gast)


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Nagut, da hast du recht. Allerdings löst das nicht das Problem dass es 
in der Simulation funktioniert und in der Realität nicht. Die Drossel 
sättigt erst bei 6A, d.h. an ihr kann es schonmal nicht liegen. Der Wert 
wird zwar kurzzeitig überschritten aber danach nicht erreicht.

von Helmut L. (helmi1)


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Nun vergiss mal die Simulation. In der Simulation bau ich dir auch einen 
Verstaerker der von DC bis 10GHz geht und dann bau den mal wirklich.
Eine Simulation ist nur so gut wie die Modelle die ihr zu Grunde liegen.
In der Wirklichkeit muss deine Schaltung spielen.

von Ulrich (Gast)


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PFC geht auch hinter dem Trafo, nur wird dadurch die Spannung noch 
einmal etwas (20-25%) höher. Mit der Drossel könnte man ggf. eine 
passive PFC machen. Damit wird die Spannung bei Belastung niedriger im 
Leerlauf hat die Drossel aber fast keinen Einfluss. Um die Elkos für 
mehr Spannung kommt man also kaum herum.

von Maik M. (myco)


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Diode schrieb:
> Allerdings löst das nicht das Problem dass es
> in der Simulation funktioniert und in der Realität nicht. Die Drossel
> sättigt erst bei 6A, d.h. an ihr kann es schonmal nicht liegen. Der Wert
> wird zwar kurzzeitig überschritten aber danach nicht erreicht.

Der Teil der Schaltung der in der Simulation funktioniert, mag stimmen. 
Aber wenn du nur einen Mosfet zur falschen Zeit aufmachst (weil sich 
dein AVR zB. vermessen hat), schließt du den Trafo kurz, und das scheint 
zu passieren (Trafo brummt)

von Diode (Gast)


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Maik M. schrieb:
> Aber wenn du nur einen Mosfet zur falschen Zeit aufmachst (weil sich
> dein AVR zB. vermessen hat), schließt du den Trafo kurz, und das scheint
> zu passieren (Trafo brummt)

hmmm das könnt ich mal versuchen nachzumessen. Danke für den Tipp.

von Udo S. (urschmitt)


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Diode schrieb:
> Maik M. schrieb:
>> Aber wenn du nur einen Mosfet zur falschen Zeit aufmachst (weil sich
>> dein AVR zB. vermessen hat), schließt du den Trafo kurz, und das scheint
>> zu passieren (Trafo brummt)
>
> hmmm das könnt ich mal versuchen nachzumessen. Danke für den Tipp.

Den Tipp hast du vor 4! Tagen schon mal bekommen:

Udo Schmitt schrieb:
> Durch die Belastung mit Spule und dickem Ladeelko ergibt sich ein
> Phasenverschiebung von Strom und Spannung und deine Regelung macht
> Scheisse und schliesst den Trafo über die MOSFETs kurz.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Diode schrieb:
> Hier nochmal ausführlich simuliert. Der Ladewiderstand wird nach 3
> Sekunden überbrückt und gleichzeitig eine Last drangehängt. Der Trafo
> muss nurnoch die vorgeladenen Kondensatoren laden. Danach wird er mit
> einem RMS-Strom von 3,5A belastet. Das sollte er ohne Probleme aushalten
> (Gehäuse incl. Trafo wird später gekühlt)
>

Vielleicht liegts einfach an mangelnden Kenntnissen oder du bist einfach 
nur faul. Deine Simulation ist ja fürchterlich! Völlig unübersichtlich!

Also, nachdem ich da mal a bisserl aufgeräumt habe. Was mir gleich 
auffiel, ist die fehlende Totzeit für die MOSFETs. Da habe ich mal 100us 
Totzeit reingemacht.

Außerdem hat LTspice Probleme in der Simulation zu konvergieren. Da ist 
für Anfänger undurchsichtig. Also habe ich an den passiven Bauelementen 
noch sinnvollere parasitäre Elemente eingefügt. Jetzt rennt es 
ausreichend schnell.

Nun habe ich mir die Spannung D-S an einem MOSFET angesehen. Und 
tatsächlich: In der Totzeit ergeben sich ca. -0,4V und sobald der MOSFET 
invers eingeschaltet wird, zeigt er wieder seinen typischen RDS.

Dann gibts natürlich noch heftige D-S Spitzen von über 80V in der 
Totzeit, weil du keine Snubber drin hast.


Also wo ist dein Problem? Die Simulation scheint zu gehen. Es liegt wohl 
an deinem realen Aufbau.

von Diode (Gast)


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Udo Schmitt schrieb:
> Den Tipp hast du vor 4! Tagen schon mal bekommen:
>
> Udo Schmitt schrieb:
>> Durch die Belastung mit Spule und dickem Ladeelko ergibt sich ein
>> Phasenverschiebung von Strom und Spannung und deine Regelung macht
>> Scheisse und schliesst den Trafo über die MOSFETs kurz.

Schon, aber der Fehler sollte auf Grund einer Phasenverschiebung 
auftreten, die ja wohl egal ist, da es in seiner Simulation funzt:

Abdul K. schrieb:
> Also wo ist dein Problem? Die Simulation scheint zu gehen. Es liegt wohl
> an deinem realen Aufbau.

Ich löte das ganze nochmal aus und mache einen fliegenden Aufbau. Der 
Gleichrichter scheint jedenfalls korrekt zu arbeiten.

Abdul K. schrieb:
> Außerdem hat LTspice Probleme in der Simulation zu konvergieren.

Ist bei mir nicht aufgetreten.

Die Simulation war ja nur zum vergewissern, dass die Dioden nicht 
durchschalten. Während der Totzeit klar, aber das ist noch um 
Größenordnungen kürzer als eine Halbwelle.

MfG Diode

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