Hallo, ich wundere mich schon seit langem, wieso kaum einer einen Audioamp mit einem OPV und einer Leistungsendstufe aus NPN/PNP oder N-/P-FETs macht. Eigentlich spricht doch nichts dagegen. Gain lässt sich so leicht regeln. Es werden wenig Bauteile benötigt. Schaltung ist im Gegensatz zu (voll-)Transistorverstärkern recht simpel. Wieso wird sowas kaum gebaut? Ich habe noch nie einen Leistungsamp mit OPVs gemacht. Ich würde aber gerne mal demnächst ein paar Versuche dazu machen. Was spricht denn gegen einen Audioamp mit OPVs?
Der Unterschied besteht daran, dass der Klang bei der fertig Dingern auf Anhieb passt. Selbstbau geht immer einher mit Forschung, daher zeitintensiver, jedoch auch hier sind gute oder sogar bessere Ergebnisse erreichbar, je nach Auswand und Wissen. Akustik ist auch subjektv, ein Eigenbauverstärker klingt immer fantastisch :) Ingo
Thomas schrieb: > Was spricht denn gegen einen Audioamp mit OPVs? Es gibt auch Audioamps aus OPs: http://www.elektor.de/jahrgang/2010/oktober/der-5532-power-opamplifier-%281%29.1530933.lynkx Gruß Anja
Normale OpAmps können nicht die Spannung, Hochvolt-OpAmps z.B. von Apex/Cirrus sind nicht gut genug, aber natürlich gibt es Ausnahmen: LME49811 für Class AB bis 200V und zum HIP4080 bei Class-D Digitalverstärkern findest du einige Schaltpläne. Zudem liegt der Hauptaufwand in Kurzschlusschutz, DC-Protection, Anti-Plopp, und da hilft dir der IC nicht weiter.
> Was spricht denn gegen einen Audioamp mit OPVs?
Vieles. Ein OPV ist eine Schaltung, die "in sich" optimiert ist und da
ist halt kein nachgeschalteter externer "WasAuchImmer-Treiber"
vorgesehen.
Z.B das Problem der Frequenzgangkorrektur. Die ist schon für den OPV
selbst meist zu schwach dimensioniert (gibt tolle Datenblattzahlen, aber
Überschwingen im Zeit- und Frequenzbereich) und überhaupt nicht auf
zusätzliche Phasendrehung durch den nachfolgenden Leistungstreiber
ausgelegt.
Oder die statische Auslegung: Der OPV enthält doch schon eine
Gegentaktendstufe, jetzt kommt noch eine hinterher. Die muss man da
ranflicken und eine Arbeitspunkteinstellung dazubasteln, die ist nicht
optimal in die Schaltung einbezogen.
Ein guter Verstärker ist ein in sich stimmig (statisch und dynamisch)
entworfener Leistungs-OPV, aber keine Kombination zweier Schaltungen,
die eigentlich nicht zusammenpassen.
Schon zu TDA2030-Zeiten wurden Audioverstärker mit typischen OPV-Methoden realisiert, die freundlicherweise bereits eine starke Endstufe enthalten.
@ ArnoR das stimmt nicht, ich habe schon Gegentaktendstufen in Applikationguides von OP´s gesehen..... alles was du schreibst stimmt nicht. Du bist leider falsch informiert. Natürlich kann man eien OP als vorverstärker nehmen. Wenn man das Feedback von GANZ hinten nach GANZ vorne zieht, muss man die Phasenverschiebung halt anpassen. Ein und Ausgänge sollten natürlich zueinander passen.
Der Eingangs- und Differenzverstärker ( der typische Job eines OPV ) ist meistens das geringste an der Endstufe, entscheidend und vom Aufbau her viel wichtiger ist eben Leistung, Ruhestromeinstellung, Überlastschutz und das ganze drumherum. Natürlich kannst du einen OPV im Eingang einbauen, aber genauso gut sind eben 3-4 Transistoren, und für die sparst du dir dann die extra Spannungsregler, da die meistens mit der vollen Betriebsspannung der Endstufe laufen können. Kleinere Bausteine wie z.B. der TDA2030, TDA2003/4/5 basieren ja auf OPV Technik. Thomas schrieb: > N-/P-FETs Hat man früher mal gemacht, aber es ist schwer bzw. teuer gepaarte FETs zu kriegen, die auch noch Leistung vertragen.
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