Forum: Platinen Abschätzung Kosten "Multilayer" vs "Starrflex"


von WilliWillsWissen (Gast)


Lesenswert?

Hallo Leute,

für ein Projekt würde sich eine Starrflex super anbieten. Leider wollen 
unsere Lieferanten sofor das Layout für eine Aussage, vorher gibts 
nischt.

Ich aber Layoute nicht bevor ich nicht die Kosten einschätzen kann. Wenn 
ich vonn eine 160x100 FR4 4fach , 4x35u, ausgehe , wieviel Prozent ist 
eine Starrflex in etwas teurer ?

Danke

von Max (Gast)


Lesenswert?

morgen,
warum fragst du niocht direkt bei den Platinen-Herstellern an?
z.B.
http://www.multi-circuit-boards.eu/preise/leiterplatten.html
oder
http://www.contag.de/leiterplatten.php?leiterplatten_produkte_starrflex.html

um wieviel teurer starrflex sind ist so schwer zu sagen, es kommt darauf 
an wie "hoch" der flex anteil ist,
z.b. zwei platinen über ein flex-stück miteinander verbinden, oder 
mehrere starre teile mit mehreren felxteilen verbinden (bussystem).

von Willi (Gast)


Lesenswert?

Zum Beispiel habe ich schon mit Würth gesprochen und mit GET, aber die 
wollen eine "fertige" Platine für ihr Angebot. Wir hingegen wollen aber 
erst dann diese Technik "einlayouten" wenn wir die Mehrkosten 
gegenrechnen können. Da wir noch niemals mit Starrflex gearbeitet haben, 
stehen uns keinerlei Erfahrungen zu Seite.

Deiner Antwort entnehme ich, dass nich unbedingt eine 100x160 Platine 
einmal in "normal" und einmal in "starrflex" gemacht wird. Sondern die 
Starflex durchaus in Bereiche "normal" und "flex" unterteilt ist und 
daher die Kosten varrieren ?

Danoch sind wir der Meinung, dass es ein Hersteller im Ansatz möglich 
sein muss, eine Kostenabschätzung zwischen 4fach FR4 100x160 und 4fach 
FR4 mit Starrflex oben machen kann - nur nicht will.

Aber hier nochmal die Randparameter. 100x160 FR4 4fach Layer, 35 35 35 
35u, die komplette Platinenform (Rechteck) wird gebraucht. Unser 
jetziger Ansatz, die Platine "durch 3 teilen" Stapeln und über 
Flachbandkabel verbinden. Flex bietet dies auch, aber ohne 4xStecker und 
2xFlachbandkabel+Stecker.

Wie gesagt die Hersteller wollen - bis jetzt - ein fertiges Layout und 
Projektname und Stückkosten ... das übliche.

Gruß

von frankman (Gast)


Lesenswert?

Bei Starrflex sind halt die Einrichtungskosten wesentlich höher als bei 
Multilayer.
4-fach-Multilayer gibts ja heutzutage schon für ´nen Appel und ein Ei.

Ich würde mal folgendes Schätzen:

4 Lagen Starrflex : Einrichtungskosten ca. 300-500 Euro mehr.
Leiterplatte kostet halt auch etwas mehr, das kann ich aber nicht genau 
sagen, das hängt stark von der Stückzahl ab.
Das fällt aber bei Stückzahlen nicht mehr so drastisch ins Gewicht.

Mann muß aber auch dagegenrechnen:

- Kabelkonfektion fällt weg
- Prüfung der Kabelkonfektion fällt weg, Baugruppe kann schon komplett 
getestet geliefert werden.
- Montage der Kabelfällt weg
- Weniger Teile im Lager

Was ich schon öfter gemacht habe:
3-Lagen-Starrflex, also 2-Seitige Leiterplatte, eine Flexlage 
auflaminiert.
Da kann man schön eine GND-Plane in die Mitte legen, auf der starren 
Seite Bestücken und ist von den Kosten auch noch recht moderat dabei.

Hersteller: Ilfa, Häusermann, Contag...
Bei Häusermann muss man aber aufpassen, wenn mann gleichzeitig noch 
Microvias verwenden will. Das geht bei denen nur bis zu einer bestimmten 
Größe.

Bei Starrflex empfehle ich, die Kontur am besten vom Mechaniker in 3D 
zeichnen zu lassen (als "Blechteil") und sich daraus gleich eine 
Abwicklung geben zu lassen, die man ( leider nicht mit Eagle) gleich als 
Leiterplattenkontur importieren kann.

von Peter B. (pbuenger)


Lesenswert?

Hallo Willi,

Du kannst davon ausgehen, dass die Starrflexlösung immer teurer ist als 
die über Flachbandkabel verbundenen Einzelplatinen. Das Kabel und die 
Stecker kosten nur wenige Cent, die Starrflex-Leiterplatte kann aber 
auch mal schnell 50-100% teurer sein als ein Dreierset im Nutzen.

Im Übrigen sollte aber auch Würth in der Lage sein, ein Angebot 
abzugeben. Mach eine ordentliche Skizze der LP, pack den gewünschten 
Lagenaufbau dazu und schreibe die Randbedingungen auf. Damit sollten die 
schon was anfangen können.

Gruß,
Peter

von max (Gast)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Willi schrieb:
> Deiner Antwort entnehme ich, dass nich unbedingt eine 100x160 Platine
> einmal in "normal" und einmal in "starrflex" gemacht wird. Sondern die
> Starflex durchaus in Bereiche "normal" und "flex" unterteilt ist und
> daher die Kosten varrieren ?

genau da liegt der knackpunkt. der platinenhersteller kann das 
verhältnis flex zu starr nicht wissen und daher braucht er die 
platinendaten.

ich hab unserem hersteller eine handskizze des platinenentwurf geschickt 
und einen groben schaltungsentwurf incl grober stückliste.

von Florian V. (Gast)


Lesenswert?

Hast Du auch schon an Semiflex gedacht? Da wird im Gegensatz zu 
Starrflex keine flexible Folie auf die Platine auflaminiert, sondern nur 
das vorhandene FR4 dünngefräst.

Ist wesentlich billiger, hat jedoch mehr Einschränkungen in Hinsicht auf 
Beweglichkeit, Biegezyklen.

Würth macht so etwas, KSG auch...

von MaWin (Gast)


Lesenswert?

> genau da liegt der knackpunkt. der platinenhersteller kann das
> verhältnis flex zu starr nicht wissen und daher braucht er die
> platinendaten.

Nicht wirklich.

Da bei Starrflex die gesamt Fläche mit der Flexfolie laminiert ist, 
reicht dafür schon mal die Aussenabmessung bzw. ein Preis pro 
Quadratdezimeter.

Da die starren Teile zwar auf 2 Arten hergestellt werden können, 
EInzelstücke einzeln auflaminiert oder ein grosses Stück und der Rest 
weggefräst, kann er hier nur von dem grossen Stück ausgehen und muss 
wissen wie viel er etwa fräsen muß.

Eurokarte in 3 Bereiche reicht da eigentlich.

Die grösseren Schwierigkeiten entstehen nun bei Multilayer, wenn der 
Flexanteil mit der Starrplatine durch Durchkontaktierungen verbunden 
wird. Platine ohne diese Verbindungen, wo also das flexible Laminat 
nachträglich auf die starre Platine auflaminiert wird, sind saubillig, 
während das durchkontaktieren es sehr teuer macht.

Ich nehme an, WilliWillsWissen braucht hier Durchkontaktierungen und 
wird deswegen bei den Preisen rückwärts überkippen.

Bei Lieferanten gilt: Wer keine Preise nennen will, ist eh zu teuer.

von WilliWillsWissen (Gast)


Lesenswert?

Hallo MaWin,

Ja

Ja und

Ja und

schade, dass die Hersteller wohl den Markt an China verloren haben. 
Daher "schä..en" sie sich hier Prise zu nennen. Anders kann ich mir das 
Verhalten nicht erklären.

von Frank B. (f-baer)


Lesenswert?

Die Anzahl der Fräskonturen, der Lagenaufbau (wieviele Flex-Lagen, außen 
oder innen liegend), Flexmaterial und verwendetes Klebesystem sowie 
evtl. Auftrag von Speziallacken lässt sich schwer über den groben Daumen 
kalkulieren. Dazu brauchst du eine genauere Spezifikation der Platine 
inkl. Biegeradien.
Wenn das Ganze weniger als 5 Biegezyklen sieht (sprich: nur zum Einbau 
der Flexteil erforderlich ist), dann ist Starrflex überdimensioniert.
Dafür gibt es Semiflex mit 5-10 Biegezyklen. Dabei kommen auf die Kosten 
der normalen Leiterplatte "nur" Zusatzkosten für die entsprechenden 
Tiefenfräsungen drauf.

von asd (Gast)


Lesenswert?

> schade, dass die Hersteller wohl den Markt an China verloren haben.
> Daher "schä..en" sie sich hier Prise zu nennen. Anders kann ich mir das
> Verhalten nicht erklären.

Ich hab auch die Erfahrung gemacht: Die Leute die man typischerweise am 
Telefon hat können nichts anderes machen als konkrete Angaben in den 
Computer tippen und der spukt dann einen Preis aus. Fragen wie, wie viel 
Aufpreis es typischerweise kostet 2 verschiedene Blind Vias zu haben 
ggü. nur einer Art (nur 5% oder eher 50%) können die nicht beantworten. 
Zwei konkrete Beispiele in den Computer hacken (160x100, Lagenaufbau, 
etc.) und die Preise nennen, auf dieser Ebene konnte mir der Verkäufer 
am Telefon dann weiter helfen.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.