Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Rogowski Spule: Messprobleme


von Stefan P. (stefanmuri)


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Hallo an alle!

Die Aufgabe:
Messen der Schaltvorgänge eines Stromes von ca. 20 A. (Spannung ca. 800 
V)
Stromsteilheiten von ca. 1 A/µs
Möglich das höherfrequente Schwingungen dabei sind.

Benutzt wurde diese Rogowskispule: 
http://www.pemuk.com/cwtultramini.html

Es werden Schwingungen überlagert, die ich mir schwer erklären kann. 
Zudem werden unterschiedliche Signale, bei verschiedener Ausrichtung der 
Rogowskispule gemessen (also eben nicht nur invertiert).

Hat jemand damit vielleicht Erfahrungen?
Dass ab einer Frequenz von 20 MHz -3dB anfallen ist mir im Datenblatt 
schon aufgefallen...

Danke für die Hilfe

von Rogi (Gast)


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>Benutzt wurde diese Rogowskispule:
>http://www.pemuk.com/cwtultramini.html

Und welchen Integrierer verwendest du?

von Stefan P. (stefanmuri)


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"Den der dabei ist" wird schätze ich keine sinnvolle Antword sein ;)
Soweit ich das sehe scheint das aber wirklich zusammenhängend geliefert 
zu werden.

von Rogi (Gast)


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>"Den der dabei ist" wird schätze ich keine sinnvolle Antword sein ;)
>Soweit ich das sehe scheint das aber wirklich zusammenhängend geliefert
>zu werden.

Und deswegen machst du was? Das Ding direkt ans Oszi hängen??

Was ist denn deine Frage überhaupt?

von Stefan P. (stefanmuri)


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Ich hänge die Rogowskispule mit Integrator ganz normal ans Oszi!

Nur habe ich Schwingungen in den Verläufen, die so nicht da sein 
dürften. Hatte jemand auch Probleme mit Rogowskispulen? Das war schon 
oben meine Frage.

Gibt es vielleicht kapzitive Kopplungen oder sowas? Irgendwelche 
Einkopplungen, die das Ergebnis verfläschen?

von Rogi (Gast)


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>Nur habe ich Schwingungen in den Verläufen, die so nicht da sein
>dürften. Hatte jemand auch Probleme mit Rogowskispulen? Das war schon
>oben meine Frage.

Wie ist die Anstiegszeit? Hast du ein Scope-Plot? Hast du gesehen, daß 
im Datenblatt "Ringing" erwähnt wurde?

>Gibt es vielleicht kapzitive Kopplungen oder sowas? Irgendwelche
>Einkopplungen, die das Ergebnis verfläschen?

Wenn das der Fall wäre, könntest du das Einkoppeln durch Verschieben der 
Rogowski-Spule beeinflussen. Tut sich da was, oder bleibt es immer 
gleich?

Eventuell hilft, das Scope auf 50R Eingangsimpedanz umzustellen?

von Fralla (Gast)


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Das niederfrequente Schwingungwn überlagert werden, ist bei meiner Spule 
auch manchmal der Fall. Kapazitive Einkopplung ist mir noch nicht 
aufgefallen (verwende sie in Schaltungen auch mehr als 800V getaktet 
werden, PFC, Inverter).

Alerdngs machts keinen Sinn Kollektor oder Drainströme zu Messen wegen 
der begrenzten Bandbreite. Aber du schreibst ja 1A/µs das sollte kein 
Problem sein.

Die Position der Spule hat nur dann einen Einfluß, wenn sich der 
Stromführende Draht in der Nähe der Öffnung befindet (da ist die 
Genauigkeit am geringsten). Ansonsten ädert die Postition nahezu nichts 
an der Messung.

Kannst du mehr zur Schaltung bzw den Störungen sagen? Bild?

>Eventuell hilft, das Scope auf 50R Eingangsimpedanz umzustellen?
Das bringt nichts, der Verstärker(Integrator) der Spule macht 20mV/A. 
Bei 50Ohm bricht die Spannung undefiniert ein (nicht auf die hälfte).

MFG Fralla

von Stefan P. (stefanmuri)


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Und da habe ich mich verschrieben: ich messe Ströme mit anstiegen von
1 A/ns
Also eben die von "Fralla" erwähnten Kollektor- und Drainströme...

Dann ist die Rogowski-Spule für sowas also gänzlich ungeeignet? Habe 
diese schon mehrmals in Anwendung solcher Applikationen gesehen, da sie 
einfach um kurze Bauelementanschlüsse gelegt werden kann.

von Gregor B. (Gast)


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Stefan M. schrieb:
> Es werden Schwingungen überlagert, die ich mir schwer erklären kann.

Lesen bildet.
Dein Problem ist hier beschrieben.

http://www.pemuk.com/pdf/cwtumhighfrequency.pdf

von Fralla (Gast)


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>1 A/ns
>Also eben die von "Fralla" erwähnten Kollektor- und Drainströme...
>Dann ist die Rogowski-Spule für sowas also gänzlich ungeeignet?

Kommt daraf an welche Aussage du erhalten willst? Wenn du die Stromform 
eines getakten Wandlers mit um die 100kHz sehen willst, also Trapeze usw 
dann kann man damit Messen (Bei zu niederger Freuenz sieht man die 
AC-kopplung des Integrators). Jedoch muss man die Flanken ingorieren.

Die Bandbreite ist Sinnvoll nur 1Mhz. Das Verhalten ist ja nicht das 
eines Flter 2-Ordnung. Bei 20Mhz hat man schon 200° Phasenverschiebung, 
es bildet sich ein Resonanzpeak aus...

Um eine Aussage über das Schaltverhalten eines IGBTs oder gar Mosfets zu 
machen kann man die Spule vergessen. Das reine Tozeitverhalten könnte 
man zwar noch mittels Deskew wegbekommen. Doch hilft nichts gegen die 
verschlifene Flanke. Hat man hochfrequente Schwinger im Strom beim 
Schaltvorgang, so regen diese die Spule an und man misst nur mehr Mist. 
Für solche Messungen braucht man einen extra niederinduktiven Koaxialen 
Messshunt, keine Rogowski Spule (zumindest kenn ich kein Mess-Set 
welches eine so hohe Bandbreite hat).

MFG Fralla

von Gregor B. (Gast)


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BTW, wir benutzen so etwas bei Strömen dieser Größe:

http://www.fluke.com/Fluke/dede/Zubehor/Stromzangen-und-Stromshunts/i50S.htm?PID=56306

von Fralla (Gast)


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Hallbasierende Zange hat natürlich mehr Bandbreite, aber damit reißt man 
sich eine riesige Schleife auf  (im Gegensatz zu den kleinen 
Tek-Zangen), also für Schaltvorgänge und 1A/ns auch nicht so geeignet. 
Verzeit auch keine Shoot-Through in Brücken (oder sonstige 
Kurzschlüsse), also auch nur kurze Ströme im kA Bereich können das Teil 
zerstören (im gegensatz zur Rogowski Spule).

MFG

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