Guten Tag, ich möchte nächstes Jahr zu dieser Zeit ein Studium beginnen. Dabei interessiere ich mich besonders für die Informatik im technischen Umfeld; ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, später IC's zu programmieren, aber auch deren Umfeld zu entwickeln (Sensoren, Aktoren, etc.) und zu testen. Auch die Programmierung von Simulationen des technischen und naturwissenschaftlichen Bereichs fände ich hoch interessant. Erst dachte ich daran, Informatik in Gießen an der THM (THM, weil heimatnah) zu studieren, sah dann aber, dass dort auch Ingenieurinformatik angeboten wird. In einem technischen Umfeld hätte es bestimmt Vorteile, Ingenieur getitelt zu werden. Doch wie groß ist dann die Chance, noch als normaler Informatiker zu arbeiten? Beide Studiengänge sind sich recht ähnlich, doch während beim Informatiker einzelne Module wie BWL und Rechtsgrundlagen vorkommen, geht es bei Ing.-Inf. zb. um Digitaltechnik und es gibt weniger Wahlpflichtmodule. Hier ein Link, wer sich die einzelnen Module anschauen möchte: http://www.thm.de/site/index.php?option=com_docman&task=cat_view&gid=275&Itemid= Noch eine kleine Frage: Man ließt oft von der unterschiedlichen Anerkennung und Bezahlung von FH zu Uni Absolventen. Eine FH liegt mir wegen der Praxisausrichtung eher, daher werde ich eine solche besuchen. Aber wie steht sich ein Uni-Master, mit Uni-Bachelor gegen einen Uni-Master mit FH-Bachelor? Werden da auch noch Unterschiede gemacht? (Nur aus Interesse, ob es mal relevant wird, sei mal dahingestellt). Was meint ihr zu dem ganzen? Zu was würdet ihr mir raten? Mfg
Studiere das was dir am meisten Spass macht. Später machst du eh was ganz anderes als du dir jetzt vorstellst.
Udo Schmitt schrieb: > Studiere das was dir am meisten Spass macht. > Später machst du eh was ganz anderes als du dir jetzt vorstellst. Das vermute ich auch. Deswegen will ich mich jetzt noch nicht zu stark auf einen Bereich festlegen. Tendieren würde ich zur Ingenieurs-Informatik, will aber nachher nicht dastehen und von der Wirtschaft in eine zu kleine Schublade gesteckt werden. Deswegen auch meine Frage, wie groß die Chance ist, als Informatik Ingenieur eine Stelle eines Informatikers zu bekommen. (Da ich ja noch nicht abschätzen kann, was ich später dann wirklich machen sollte.)
Die Zusatzfächer in Informatik sind blöd. Mach es trotzdem, ist allemal besser als später ein Bindestrich-Informatiker zu sein. Eigentlich sind die technischen Informatiker die besten. Fachliche Verknüpfungen wie Wirtschaftsinformatik, Medieninformatik oder Ingeneurinformatik sind Schwachsinn. Dabei kommen etwas fachfremde Halb-Informatiker bei rum.
Mein Gott, was heißt so ein Name schon? Was macht schon ein normaler Informatiker? Was ein normaler Ingenieur? Ich hab technische Informatik studiert. Mit Schwerpunkt auf Elektronik. Jetzt arbeite ich als Entwicklungsingenieur. Da ist von Bildverarbeitungsalgorithmen bis Messschaltungen bauen bis komplexe Ablaufsteuerungen programmieren so ziemlich alles drinnen, schwierig, kompliziert und ziemlich spannend. Meine Kollegen sind Raumafahrtingenieure, Physiker, Mathematiker, Informatiker, was auch immer. Nach dem Titel kräht keiner mehr, was zählt ist: J. kann FPGAs, K. ist der LabVIEW-Nerd, ich mach Algorithmen und Steuerungen, Z. würd sich gern mal mit dem Board auseinandersetzen, A. kann die Optik,... Studier, worauf du Bock hast. Mach Praktika und Werkstudentenjobs, da lernst du mehr als in jeder Vorlesung - nicht bei "tollen" "bekannten" Firmen (oder zumindest nicht, weil sie toll und bekannt sind und gut im Lebenslauf klingen), sondern da, wo du das lernst, was du später arbeiten willst. Das bringt dir dann auch einen guten Job, denn ganz ehrlich, meine Firma sucht nicht den generischen "Informatiker", sondern jemanden, der sich mit Sicherheitssoftware auskennt, oder der was von Embedded-Boards versteht oder einen C++-Nerd. Als Anfänger musst du nichts perfekt können, aber wir wollen nicht bei null anfangen. (Und ja, wir sind einer der "bösen" Dienstleister, und es ist, entgegen der Forumsmeinung, der beste Job, den ich je hatte.)
Also zusammengefasst: a) Ein Studium abschließen, das ETWA in die Richtung geht. b) Sich individuelle Klasse Fähigkeiten Stärken aneignen. Kann man das so sagen? > (Und ja, wir sind einer der "bösen" Dienstleister, und es ist, entgegen > der Forumsmeinung, der beste Job, den ich je hatte.) "Böse" Dienstleister? Was mir da als erstes eingefallen wäre, wären Banken gewesen, aber da liege ich wohl daneben. :D
kk schrieb: > Als Anfänger musst du nichts perfekt > können, aber wir wollen nicht bei null anfangen. Also ist das, was die Hochschulen vermitteln für Euch und viele andere Unternehmen so gut wie eine 0 als Basis für einen Berufsanfänger? Glückwunsch Deutschland. Am besten die Unternehmen bilden dann nur noch selber aus, auch die Ingenieure, sprich flächendeckendes duales Studium. Denn dass das während dem Studium immer hinhaut mit den richtigen Praktika ist längst nicht gegeben und dann steht man als Ende mit Hartz IV da, weil die Unternehmen die hochschulische Erfahrung als Basis 0 ansehen und sofort in die Ablage P sortieren. Das würde auch den deutschen "Fachkräftemangel" erklären.
0^0 schrieb: > Also ist das, was die Hochschulen vermitteln für Euch und viele andere > Unternehmen so gut wie eine 0 als Basis für einen Berufsanfänger? > Glückwunsch Deutschland Bist wohl ein typischer Forumshysteriker? 0^0 schrieb: > Denn dass das während dem Studium immer hinhaut mit den richtigen > Praktika ist längst nicht gegeben und dann steht man als Ende mit Hartz > IV da, weil die Unternehmen die hochschulische Erfahrung als Basis 0 > ansehen und sofort in die Ablage P sortieren. Quatsch.
@Fred: Ja, ist meine Meinung. Projekte machen, nebenbei arbeiten, und dadurch auch noch wahnsinnig viel mehr aus dem Studium ziehen, weil man gerade so Fächer wie Softwaredesign, Qualitätssicherung, Testen.. ganz anders versteht und einordnen kann. Und vielleicht auch kapiert, dass es egal ist, welche Wahlfächer man genau hört, weil außerhalb der Uni keiner weiß, dass Akustik am x-Lehrstuhl hardcore ist, und Geometrie ein Einserfach; es sei denn, das Akustikwissen wird gebraucht... Mein Gott, ein Hochschulstudium ist nicht null, typisch Forum, sonst würden wir billige Azubis einstellen. Aber falls wir die Wahl haben, zwischen einem, der Java an einer Uni gelernt hat, und dessen einziges großes Projekt die Bachelorarbeit war; und jemanden, der schon mal was von SVN gehört hat (was nahezu keine Uni erzwingt und Standard ist!) und sich selbst einiges beigebracht hat (Lernbereitschaft > spezifische Kenntnisse), und vielleicht auch die Lektion gelernt hat, dass die WIrtschaft keine idealen Bedingungen wie die Uni stellt, mit sauber definierten Aufgaben und (theoretisch) genug Zeit und Ressourcen, dann nehmen wir letzteren. So jemand ist a) schnell produktiv, dh lukrativer b) bringt vielleicht auch Ideen von anderen Firmen mit und c) kostet uns nicht so verdammt viel Zeit und Nerven, was noch mal getrennt von a) zu betrachten ist. Wir sind in manchen Phasen nun mal so ausgelastet, dass es schwierig ist, uns angemessen um einen absoluten Anfänger zu kümmern. (Ja, mir ist bewusst, dass ich mir für mein Team "Experten, 25 Jahre jung, 4 Praktika, zum Absolventenpreis" wünsche. Wunsch und Realität gehen oft auseinander und unser neuester Zugang,.. naja, hat Potential. Wenn man nicht gerade Audi oder Google heißt, kann man sich die Bewerber nicht immer aussuchen.)
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