Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Erst Ausbildung und dann Ingenieurstudium ?


von Eur2012 (Gast)


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hallo zusammen,
ich wollte wissen , ob es eine vorausstzung ist, eine ausbildung (zum 
beispiel elektroniker) zu machen, um nachher ein guter und "kreativer" 
ingenieur zu sein.

von Helferlein (Gast)


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Na Du bist ja jetzt schon ganz schön "gut und kreativ"...

von Mine Fields (Gast)


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Nein.

von Muggel (Gast)


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Vorraussetzung: NEIN. Hilfreich mit Sicherheit. Man erkennt im studium 
relativ schnell, wer schonmal mit der Materie in Verbindung gekommen ist 
und wer nicht. Die Möglichkeit besteht, dass dir die Ausbildung hilft 
viele Dinge im Studium besser zu verstehen und dabei schon die 
Hintergrunde in Betracht zu ziehen.
Ich behaupte einfach mal, dass mit einer Ausbildung mehr praxisrelevante 
Anwendungen aus dem Studium ins Berufsleben übertragbar sind und einem 
nach dem Studium die Einarbeitung in den Betrieben deutlich leichter 
fallen kann, als Absolventen ohne vorherige Berufserfahrung.

von Hatori Hanso (Gast)


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Hallo,

ich machs genau so und wuerds genau so wieder machen.

Spaetestens wenn du in den ersten Vorlesungen/Praktikas sitzt und dich 
umschaust wirst du genau sagen koennen wer schon ne Ausbildung gemacht 
hat oder wer noch im Nebel rumrennt!

Gruss

von ... (Gast)


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Eine Ausbildung vor einem Uni-Studium ist Zeitverschwendung. Das Niveau 
(fachlich und menschlich) ist einfach viel zu niedrig und das 
Aufgabengebiet ganz was anderes.

PS:
Ein Kollege von mir sagte mal, bei den Elektrikerlehrlingen kannste froh 
sein, wenn sie dir nicht in die Ecke pinkeln. Er war mit welchen 
zusammen, die waren zu faul aufs Klo zu gehen und haben stattdessen in 
den Kabelkanal gepinkelt. :-)

von Michael H. (overthere)


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Gleich studieren, in der Ausbildung bekommt man eher die Kreativität 
wegtrainiert.

von al3ko (Gast)


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... schrieb:
> PS:
> Ein Kollege von mir sagte mal, bei den Elektrikerlehrlingen kannste froh
> sein, wenn sie dir nicht in die Ecke pinkeln. Er war mit welchen
> zusammen, die waren zu faul aufs Klo zu gehen und haben stattdessen in
> den Kabelkanal gepinkelt. :-)

Haha, wie geil ist das denn? :D

Zum Thema:
Ich behaupte, dass Ingenieur nicht gleich Ingenieur ist. So 
unterscheiden sich z.B. Ingenieure, die für die Inbetriebnahme zuständig 
sind von den Ingenieuren, die entwickeln.

Als Inbetriebnahmeingenieur kann es durchaus vorteilhaft/hilfreich sein, 
eine Ausbildung zu machen.

Das ist eine Frage, die man nicht so pauschal mit Ja oder Nein 
beantworten kann.

Gruß

von Technikwichtel (Gast)


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Schließe mich meinen Vorrednern an.

Das sind nochmal 2-3 Jahre, in denen Du keine Kohle verdienst. Dann mach 
lieber Lehre und danach Techniker oder Meister und lass das Studium 
sein. Würde mal behaupten, dass Du am Ende Deiner beruflichen Laufbahn 
mehr verdient hast (außer Du willst groß Karriere machen - da brauchste 
dann Studium).

Viele Grüße
Technikwichtel

von Martin e. C. (eduardo)


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Mine Fields schrieb:
> Nein.

... schrieb im Beitrag:
> Eine Ausbildung vor einem Uni-Studium ist Zeitverschwendung. Das Niveau
> (fachlich und menschlich) ist einfach viel zu niedrig und das
> Aufgabengebiet ganz was anderes.

Michael H. schrieb im Beitrag:
> Gleich studieren, in der Ausbildung bekommt man eher die Kreativität
> wegtrainiert.

Sehe ich genau so, gleich mit dem Studium anfangen.
Ausbildung 3 Jahre + Studium 5 Jahre sind 8 Jahre, besser du studierst 
und danach (wenn du lust hast) machst du ein Master of Science oder MBA 
oder wie auf immer, dann stehst du da besser "für dein Zukunft".

Gruß

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Definiert sich ein Ing. immer nur über Kohle ?

Natürlich sollte man an Ausbildung mitnehmen was geht und halbwegs
sinnvoll ist, sei es auch nur aus Spaß oder echtem Interesse.

Wer weiß denn schon mit 18 in welchem Beruf er in 20 Jahren arbeiten
wird ? Die Rentengrenze wird auch nicht bei 67 halt machen. Ich halte
Hedonismus bei der Berufswahl für zwingend notwendig. Keine Zeit für
verpaßte Chancen weil man sich nicht getraut hat oder das Geld immer
die Prioritäten gesetzt hat.

Ich bin als Softwarentwickler wirklich total fachfremd, na und ?

von Marx W. (Gast)


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Joachim Drechsel schrieb:
> Definiert sich ein Ing. immer nur über Kohle ?

Nein, aber ein Lebensstandart über den Niveau eines Gabelstabelfahres 
bei Audi sollte wohl dirn sein, oder?

von Marx W. (Gast)


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Eur2012 schrieb:
> hallo zusammen,
>
> ich wollte wissen , ob es eine vorausstzung ist, eine ausbildung (zum
>
> beispiel elektroniker) zu machen, um nachher ein guter und "kreativer"
>
> ingenieur zu sein.

Nein!
Eine Ausbildung mag gewisse Kenntnisse vermitteln. Aber die Tätigkeit 
eines Ing. ist def. über der von Facharbeitern, Meistern und Technikern. 
Auch wenn der Personenkreis in Prollmanier immer sich was anderes 
einbildet!

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Marx W. schrieb:
> Nein, aber ein Lebensstandart über den Niveau eines Gabelstabelfahres
> bei Audi sollte wohl dirn sein, oder?

Aber ja.

von Eur2012 (Gast)


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ok , schonmal Danke für die Antworten
ich wollte eure meinung zu einem dualen studium wissen

mfG

von Joachim D. (Firma: JDCC) (scheppertreiber)


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Ich halte das duale Studium für eine gute Idee.

Man könnte aber auch die erste Berufsausbildung gleich in der
Schule parallell zu einem Abschluß machen.

---

Laß Dich nicht von Geld verführen. Es ist zwar notwendig aber
kein Lebensinhalt. Es gibt Wichtigeres. Als Kriterium für eine
Ausbildungs- oder Berufswahl halte ich das für absolut untauglich.

Wenn's nur um die Kohle geht dann werde Mädchen-, Rauschgifthändler
oder Politiker.

von vnhaga (Gast)


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Hatori Hanso schrieb:

> Spaetestens wenn du in den ersten Vorlesungen/Praktikas sitzt und dich
> umschaust wirst du genau sagen koennen wer schon ne Ausbildung gemacht
> hat oder wer noch im Nebel rumrennt!
Stimmt, die mit der Ausbildung hatten bei mir die grössten Probleme, vor 
allem in den Theoriefächern. Im ersten Semester haben sie noch geprahlt 
mit ihrem 0815-Praxiswissen, da war aber schnell Ruhe im Karton als es 
die Hardcoretheoriefächer zu bestehen galt, da hat keiner mehr dumm 
dazwischengequatscht, da hiess es nur noch bestanden oder nicht 
bestanden. Die Praxisheinis waren die, die am ehesten daran gescheitert 
sind, weil ihr Hirn von ihrer monotonen Praxistätigkeit schon abgebaut 
hatte.

von Marx W. (Gast)


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Eur2012 schrieb:
> ich wollte eure meinung zu einem dualen studium wissen

Aber nur bei einem namhaften Unternehmen und auch nur an einer BA.
Es gibt da auch etliche Studiengänge die Dual sich nennen, aber mehr als 
"vertiefter Praxisbezug" zu bezeichen sind. Manche davon schließen eine 
Berufsausbildung mit Abschluß ein.
Nachteil des dualen Studiums, man wird zu sehr auf firmeninterne 
Standards hin ausgebildet!
Damit kann es dann im Anschluß auf einen Uni-Master (konsekutiv) schon 
knirschen!

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, Joachim,

> Ich halte das duale Studium für eine gute Idee.
Durchaus.

Die besten Ingenieure in meinen Projekten waren nicht die frischen 
Absolventen, sondern diejenigen, die erst eine Lehre gemacht und sich 
dann zum Studium entschieden haben.
Vor allem kamen die mit den Technikern und Facharbeitern bestens aus. 
Nebenbei wussten sie bereits, an welcher Seite man den Lötkolben 
anpackt...


An Eur2012:
Wenn Du bereits den Gesellenbrief hast, ist das Studium der 
Elektrotechnik oder so eine gute Idee.
Aber nicht das Studium aufschieben, um erst noch eine Lehre zu machen. 
Die einen würden das für Zeitverschwendung halten, die anderen für ein 
Indiz der Schwäche, mangelnden Zutrauens.


Begründung (denn Behauptungen mit Begründungen sind glaubhafter):
Mir hat geholfen, noch als Schulbug Flugmodelle und Radios gebastelt zu 
haben, bevor es los ging mit dem infinitesimalen Ohmschen Gesetz und der 
Fourier-Transformation. Die handfeste Erfahrung mit zertrümmerten 
Flugmodellen hilft, die Theorie zu verstehen, bevor man ihr einen 
Speicherplatz in der mentalen Festplatte sucht.
Wer seine Festplatte nach Theorie strukturiert statt nach Erfahrung in 
der Praxis, der tut sich nachher schwerer.

Zum Vergleich: Was können wir alle froh sein, dass wir den 
Motorrad-Führerschein mit der Vorbildung vom Tretroller gemacht haben 
über das Kinderfahrrad bis zum Moped, statt akademisch erst mal Physik 
und Kreiselkräfte zu lernen, bis sich uns der Kopf dreht und wir uns 
einen Chauffeur nehmen.

Ciao
Wolfgang Horn

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


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Hallo Eur2012.

> ich wollte wissen , ob es eine vorausstzung ist, eine ausbildung (zum
> beispiel elektroniker) zu machen, um nachher ein guter und "kreativer"
> ingenieur zu sein.

Nein, es ist keine Voraussetzung. Und "Kreativität" ist z.b. in einem 
ISO9001 zertifizierten Betrieb eh eine Sache, die man sich verkneifen 
sollte. ;-)

Ob eine Berufsausbildung hilfreich ist oder nicht, darüber streiten sich 
die Geister. Und es hängt mit Sicherheit auch am Ausbildungsbetrieb, und 
die streuen von der Qualität eben extrem.

Ich Persönlich habe nach dem Abi eine Stufenausbildung zum 
Energieanlagenelektroniker gemacht, und dann E-Technik studiert.

Nachteil einer Ausbildung vorneweg: Du bist älter wenn du mit dem 
Studium anfängst, und ich merkte damals deutlich, das meine Lernleistung 
mit zunehmendem Alter immer mehr nachließ. Die fehlenden paar Jahre 
vorne machten mir das Studium dann hinten zimlich sauer.....
Vorteil: Du kannst Dir unter vielem, was theoretisch im Studium gemacht 
wird, auch praktisch etwas Vorstellen. "Imagination is more than 
knowledge!" Damit hast Du einen Geschwindigkeitsvorteil, wenn in der 
Prüfung Fragen auftauchen, die vorher noch nie gestellt wurden. ;-)
Die Fixierung auf die Praxis ist aber in den theorielastigen Fächern 
tatsächlich oft eine Erschwernis, wie weiter oben " vnhaga" schrieb. Das 
habe ich wiederum auch so wahrgenommen.

Auf der anderen Seite war das Praktikum "elektrische Antriebstechnik"
in der Uni so ausgedünnt, daß ich in dem Punkte froh bin, eine Lehre 
vorneweg gemacht zu haben. Motorkennlinien für die unterschiedlichsten 
Elektromotoren habe ich in der Ausbildung öfters aufgenommen, im Studium 
wurde das wegrationalisiert.

Später hat mir die Ausbildung gut geholfen, wenn keine Stelle als 
Ingenieur sinnvoll zu bekommen war. Also unmittelbar nach meinem Diplom, 
und aktuell jetzt. Mit dem Facharbeiterbrief fand sich dann schnell ein 
Verleiher.

Allerdings, alles entwickelt sich weiter. Was ich jetzt als 
Betriebselektriker mache, hat nur wenig mit dem zu tun, was ich in der 
Lehre gelernt habe (ausserdem ist vieles mittlerweile verschüttet, auch 
das Gedächnis lässt eben im Alter nach). Es hat so gut wie nichts mit 
meinem Studium und meiner Tätigkeit als Ingenieur zu tun. Ich bin also 
wieder mal Berufsanfänger. ;-)
Im technischen Bereich ist Erfahrung eben auch oft ein "Klotz am Bein", 
weil mich meine Erfahrungen von früher mit den Technologien von heute 
schnell auf falsche Fährten locken.

So gesehen ist es eigentlich egal, ob Du eine Lehre vor dem Studium 
machst, oder eins von beiden ganz weglässt.

Ich persönlich würde nicht mehr studieren wollen, sondern es beim 
Facharbeiterbrief bleiben lassen. Aber das ist eben eine individuelle 
Sache, die sich schlecht auf andere Leute übertragen lässt. Wenn Du 
begabt bist, warum nicht. Aber andernfalls ist es nur eine furchtbare 
Schlacht, die sich hinterher als sinnlos herausstellt.

Zum Thema "Kreativität": Ich muss immer schmunzeln, wenn ich 
Stellenanzeigen sehe, in denen ein ISO9001 zertifizierter Betrieb
"kreative" Leute (egal für was) sucht. Das beides passt so wenig 
zusammen,
daß eines von beiden schieres Werbegesülze sein muss. :-)

Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic

http://www.dl0dg.de

von Schiller72 (Gast)


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Auch von mir ein klares NEIN. Ich bin ein Kind der DDR, wurde damals zur 
Berufsausbildung mit Abitur nicht zugelassen und konnte meine FH-Reife 
erst nach der Wende „nachholen“. Ich erlernte damals einen normalen 
Facharbeiterberuf (Mechaniker für Datenverarbeitungs- und 
Büromaschinen), damalige Ausbildungsdauer 2 Jahre. Sicher man lernte mir 
dort die Metallbearbeitung, Löten und den Aufbau elektronischer 
Schaltungen. Nur das meiste davon konnte ich schon vorher, da ich 
leidenschaftlicher Bastler war (Lichterorgeln, Verstärker, Equalizer, 
halt alles was in den 80’ern so gerne selbst gebaut wurde, 
einschließlich der Gehäuse). Im 2ten Lehrjahr wurde ich auch direkt in 
der Produktion eingesetzt, sprich ich bestückte Leiterplatten am 
Fließband oder schraubte Drucker zusammen.
Da ich nachgelagert an einer FH studierte, maße ich mir eine Meinung an 
und schätze den Theorie-Anteil der gesamten Lehre auf knapp 2 Monate 
vergleichbare Lehrvermittlung an einer (Fach)hochschule, dies nur in 
Bezug auf die vergleichbare Zeit für die Vermittlung des Stoffes, da das 
Niveau nicht zu vergleichen ist. Ich habe meine dünnen Hefterchen aus 
der Lehre noch im Keller, aus Sicht eines Diplom-Ingenieurs ein „Witz“. 
Handwerkliche Fähigkeiten, ja, schön und gut, aber auch das ist immer 
sehr von der Person abhängig, deren Vorkenntnissen, Hobbys und 
Begabungen. Und da widerspreche ich Wolfgang Horn. Auf die heutige Zeit 
transferiert, was hat denn nun ein Rundfunk- und Fernsehmechaniker so 
tolles von seiner 3,5jährigen Lehrzeit an praktischen Fähigkeiten und 
Fertigkeiten, wenn er davon 3 Jahre lang für den Meisterbetrieb 
SAT-Schüsseln auf die Dächer „klebt“ oder Kabelkanäle stemmt ?!
Es mag wohl sein, dass bezogen auf eine Grundgesamtheit an Absolventen 
die Wahrscheinlichkeit bei Leuten mit vorangegangener Lehre höher ist, 
sich mit einem Lötkolben nicht die Augen auszustechen, aber das ist auch 
alles. Auch ein Abiturient (ohne Lehre), der hobbymäßig sich im Bereich 
Elektronik engagiert, kann sich ebenfalls Fähigkeiten aneignen, die ihn 
vom reinen „Theoretiker“ abheben und ihm in praktischen Belangen den 
nötigen Respekt mitgeben.
Auf keinen Fall würde ich aber in der heutigen Zeit 3 oder mehr Jahre 
opfern für eine berufliche Ausbildung. In 3 Jahren kann man heutzutage 
Bachelor werden. Gegebenenfalls hat man immer noch Zeit für eine 
eingeschobenes Praktikum bzw. heutzutage ein Auslandssemester und/oder 
man sattelt mit dem Zeitpuffer später einen Master auf, das zählt in 
Augen wesentlich mehr als eine Lehre.
Gut dran ist der, der noch Zeit hat im Leben und jung ist. Als junger 
Absolvent mit 22 oder 23 Jahren hat man alle Chancen der Welt auch mal 
hier und da noch reinzuschnuppern, einige Jahre später wird das schon 
schwerer.
Also keines Falls 3 Jahre verschwenden für eine Lehre, wenn man vor hat 
zu studieren. Unter finanziellen Aspekten  kann man das auch betrachten, 
aber darauf will ich hier nicht weiter eingehen.
Eventuell kannst Du über ein duales Studium nachdenken, dass auch Vor- 
und Nachteile hat aber in jedem Fall den Zeitverlust von Ausbildung und 
nachfolgendem Studium massiv minimiert.

E. Und zu "Kreativität" speziell, das ist eh so eine Sache, IMO. Diese 
hat man oder man hat sie nicht, bzw. die entsprechenden Veranlagungen. 
Und kreative Veranlagungen werden durch ein Studium und auch dessen 
Wahlmöglichkeiten und dem Ansinnen eines Studiums als Solches in jedem 
Fall mehr gefördert als in einer schulmäßig straff organisierten 
Berufsausbildung in Klassenform, ggf. in Verbindung mit dem brüllenden 
eher "einfach gestrickten" Meister oder am Fließband eines Großbetriebes 
während der Praxisphasen.

von NemesisMF (Gast)


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Hallo,

ich habe zuerst an der Siemens Technik Akademie zwei Jahre lang den 
Industrietechnologen gemacht. Das ist eine Art BA-Studium mit Praktikum 
und Abschlussarbeit. Das theoretische Niveau ist vergleichbar mit 
anderen BA´s, zum Teil auch FH´s. Anschließend kannst du ein 
Berufsbegleitendes Studium (weitere zwei Jahre) an der FH-Mittweida zum 
Dipl. Ing. Informationstechnik machen. Siemens zahlt um die 700,-€ 
Stipendium, so lange dein Notenschnitt besser als 3 ist. Das Studium an 
der FH Mittweida kostet 277,-€ im Semester. Ein Schnäppchen im Vergleich 
zu anderen Fernstudiuengängen.

Gruß

Nemesis

von Paul (Gast)


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Mach gleich das Studium. In der Lehre vergißt Du wichtige Dinge aus dem 
(Fach)abi. Und ehrlich, wer nach dem Studium noch Dinge macht, die er im 
Facharbeiter machte, ist irgendwo falsch angekommen. Die besten 
Entwickler waren die, die aus einer Bastelkarriere ein Studium begonnen 
haben, die mit Lehre davor eigneten sich eher als Produktionsingenieure. 
Dazu reicht aber auch der Techniker oder Meister.

von Harald W. (wilhelms)


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... schrieb:

> Ein Kollege von mir sagte mal, bei den Elektrikerlehrlingen kannste froh
> sein, wenn sie dir nicht in die Ecke pinkeln. Er war mit welchen
> zusammen, die waren zu faul aufs Klo zu gehen und haben stattdessen in
> den Kabelkanal gepinkelt. :-)

Naja, auf die Art und Weise spart man sich den Weg zum Sicherungs-
kasten zwecks rausschrauben der Sicherung.
http://www.braunschweiger-zeitung.de/lokales/Braunschweig/mann-pinkelt-in-steckdose-stromausfall-id605734.html
Gruss
Harald

von koocky (Gast)


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Ich hab nach dem Abi ne Lehre zum Mechatroniker gemacht und studiere nun 
an einer FH Automatisierungstechnik. Die Lehre hat mir beim Einstieg ins 
Studium vieles leichter gemacht, was bestimmte Grundlagen betrifft. 
Jetzt in meinem Industriepraktikum hilft sie mir auch, da ich hier auch 
Fingerfertigkeit beweisen muss. Sicher dauert dann alles ein wenig 
länger, aber ich bin der Meinung, dass es sich lohnt. Lehre --> Abi --> 
FH
Ich kann´s empfehlen...

Grüße S.

von Harald W. (wilhelms)


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Wolfgang Horn schrieb:

> Die besten Ingenieure in meinen Projekten waren nicht die frischen
> Absolventen, sondern diejenigen, die erst eine Lehre gemacht und sich
> dann zum Studium entschieden haben.
> Vor allem kamen die mit den Technikern und Facharbeitern bestens aus.
> Nebenbei wussten sie bereits, an welcher Seite man den Lötkolben
> anpackt...

Das sehe ich auch so. Die Leute die keine Lehre gemacht hatten,
hatten auch wesentlich mehr Probleme in den Praktikas. Das
Wissen, das ich in der Lehre erworben habe, hat mir auch Jahr-
zehnte später oft noch geholfen. Ich würde allerdings keine
Lehre als Elektroinstallateur, sondern eher eine Lehre in der
ndustrie machen. Ein  gewisser Vorteil ist ja auch, das man,
falls man das Studium nicht schafft, wenigstens schon eine
komplette Ausbildung hat. Man bewirbt sich dann eben nicht
als "abgebrochener Student", sondern z.B. als Industrie-
elektroniker.
Gruss
Harald

von Marx W. (Gast)


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koocky schrieb:
> Ich hab nach dem Abi ne Lehre zum Mechatroniker gemacht und studiere nun
>
> an einer FH Automatisierungstechnik. ...


... Lehre --> Abi --> FH

Prüf mal die Konsistenz deines Ablaufes!

von Kalle (Gast)


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hört doch auf hier so dumm zu pauschalisieren.
Auch jemand der keine Ausbildung absolviert hat kann praktisch versiert 
sein.

Und anders herum kann auch jemand nach abgeschlossener Ausbildung 
undglaublich tollpatschig sein.

und für den Typen mit der Pissrinne: Elektriker =/= Elektroniker. und 
mann wird sicher nicht dümmer durch die Berufsschule. Wer lernen will, 
der tut dies auch. Als kindlicher Schüler erkennt man dies oft nicht.

An den Fragesteller: Ein großteil der Leute (womöglich alle) sprechen 
hier aus eigener Erfahrung und rein subjektiv. Jeder von diesen Leuten 
hat jedoch nur ein Leben. Vor allem die Leute, welche im Vorfeld eine 
Ausbildung hatten, werden sagen, dass es gut war. Sie kennen die andere 
Seite ja auch nicht.


Mein Tip: Mache vorher eine Ausbildung. Du siehst eine Firma, lernst 
andere Menschen kennen und erhältst vielleicht auch mehr 
Selbstbewusstsein fürs Studium.
dass es Jahre länger dauert ist doch überhaupt kein Argument. Es steht 
da ja niemand mit der Stoppuhr und testet, wie lange du benötigst. Freu 
dich einfach darauf neues zu lernen.

von koocky (Gast)


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Marx W. schrieb:
> koocky schrieb:
>> Ich hab nach dem Abi ne Lehre zum Mechatroniker gemacht und studiere nun
>>
>> an einer FH Automatisierungstechnik. ...
>
>
> ... Lehre --> Abi --> FH
>
> Prüf mal die Konsistenz deines Ablaufes!

Ja hast Recht :

ABI --> Lehre --> Studium

Wie mein Vorschreiber schon erwähnt hat. Das sind alles subjektive 
Eindrücke und Pauschalisierungen sind nicht hilfreich. Ich persönlich 
würde in meinem fall sogar soweit gehen, zu sagen, dass ich ohne meine 
(gute) Ausbildung wohl sogar Probleme gehabt hätte die ersten Semester 
zu überstehen, einfach weil das Pensum hoch war (ist) und ich einfach 
besser klar komme, wenn ich vorher schon mal paar Sachen gehört/gesehen 
habe. Das muss auf dich nicht zutreffen. Viel Erfolg beim Treffen der 
Entscheidung ;-)

von The IT Crowd (Gast)


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Muss Kalle recht geben. Hier wird viel zu oft pauschalisiert.

In meinem FH-Studium sind sowohl Leute mit Ausbildung, wie auch ohne, 
sang- und klanglos untergegangen.

Und die Aussage oben, dass eine Ausbildung Gehirnkrebs verursacht, ist 
ja wohl nur noch lächerlich. Es stimmt aber, dass zwischen Ausbildung 
und Studium Welten liegen.

Ich hab vor dem Studium eine Ausbildung gemacht. Mir hat’s in soweit 
geholfen, dass ich dort erst kapiert habe, dass man ohne sich 
anzustrengen nicht weit kommt. Das war fürs Studium sehr hilfreich.
Meinen Praktikumsplatz in den USA hab ich vor allem wegen meiner 
Ausbildung bekommen (die haben da wohl gute Erfahrung mit deutschen 
Studenten gemacht), und für meinen letzten Job und meinen jetzigen war 
die Ausbildung auch ein zusätzlicher Pluspunkt.

Hätte ich aber noch einmal die Wahl, würde ich auf die Ausbildung 
verzichten. Drei Jahre, die man nach dem Studium besser nutzen kann. Und 
ohne Ausbildung hätte ich eben einen anderen Praktikumsplatz und einen 
anderen Job bekommen.

Wenn man schon ne Ausbildung machen will, sollte man (mit Abi/FH-Reife) 
die Lehrzeitverkürzung auf 2 1/2 Jahre heraushandeln. Zumindest gabs das 
zu meiner Zeit noch.

von WT (Gast)


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Marx W. schrieb:
> Eine Ausbildung mag gewisse Kenntnisse vermitteln. Aber die Tätigkeit
> eines Ing. ist def. über der von Facharbeitern, Meistern und Technikern.
> Auch wenn der Personenkreis in Prollmanier immer sich was anderes
> einbildet!

Über den Tätigkeiten von Technikern nicht immer und nicht automatisch.
Zudem kann ein Meister durchaus auch anspruchsvolle Tätigkeiten haben 
die zwar anders sind, aber vom Niveau her nicht unbedingt darunter 
liegen.

vnhaga schrieb:
> Die Praxisheinis waren die, die am ehesten daran gescheitert
> sind, weil ihr Hirn von ihrer monotonen Praxistätigkeit schon abgebaut
> hatte.

Praxis heißt ja nicht gleich monoton...

NemesisMF schrieb:
> Hallo,
>
> ich habe zuerst an der Siemens Technik Akademie zwei Jahre lang den
> Industrietechnologen gemacht. Das ist eine Art BA-Studium mit Praktikum
> und Abschlussarbeit. Das theoretische Niveau ist vergleichbar mit
> anderen BA´s, zum Teil auch FH´s.

Von der Wertigkeit her ist die STA allerdings eine Berufsfachschule. ;-)
Wi eich aber gelesen habe, wird der Abschluss eher wie ein 
Fachschulabschluss behandelt, also die Absolventen ebenso wie Techniker 
im Ingenieurbereich eingesetzt um Aufgaben zu übernehmen.



Also ich denke auch, dass es jeder für sich selbst entscheiden muss. Dem 
einen hilft es, dem anderen nicht.
Es hat durchaus Vorteile, hat aber auch Nachteile.
Eine Voraussetzung ist es aber in der Tat nicht, da haben alle recht. 
Aber ein pauschales "nein lass es" kann man nicht sagen.

von Sebastian-L (Gast)


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Hi.
 Also ich kenne auch einen ausgebildeten elektrotechniker der durch die 
elektrotechnikprüfung gefallen ist. Soviel dazu. Meine empfehlung ist 
das studium und praktika in den ferien. Man bekommt was mit, man kann 
gelerntes trainieren und lernt was für die praxis. Dazu bekommt man noch 
etwas kohle. Und das in verschiedenen Betrieben. Habe während meines 
Studium schon in 4 Softwareunternehmen arbeiten können.

Achja und was ist nicht kausal an der Kette: Lehre -> Abi -> studium.
Hat mein bruder auch gemacht + Master. Dass das ein langer weg ist 
logisch, aber kausal allemal

von Ludwig (Gast)


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Zuckerle schrieb im Beitrag #2569736:
> Wenn es beim Pinkeln bleibt ist das nicht schlimm. Aber was wollen die
> Leute denn machen wenn auf der gesammten Baustelle kein Kloo vorhanden
> ist. Da muss eben mal eine Flasche oder eine Zeitung herhalten.

hab mal in den Semesterferien am Band eines Autobauers gejobbt. Da darf 
man ja nicht einfach weg gehen aufs Klo, sondern man muss das anmelden 
und warten bis jemand zur Ablöse kommt. Je nach Schicht und personeller 
Besetzung kann das mal dauern.

Einmal hat sich ein Kollege so sehr darüber aufgeregt, dass er einfach 
in das fast fertig montierte Auto gestiegen ist und dort sein großes 
Geschäft verrichtet hat. Gab natürlich Gejohle von der gesamten 
Mannschaft ;-). Klopapier hatte er natürlich auch nicht dabei ^^. Was 
dann mit dem Auto geschah, ist leider nicht ganz überliefert. Darüber 
kursierten später diverse Gerüchte. Der Mitarbeiter bekam eine Abmahnung 
und hat nun einen lustigen Spitznamen ;-):

zum Thema : eine Ausbildung vorm Studium kann nützlich sein, wenn man 
später als eher praktischer Ingenieur tätig sein will. Wie Z.B. 
Zuckerle der Inbetriebnahme macht und damit super verdient. Da ist es 
sicher gut, wenn man Arbeiter unter sich hat, wenn man denen auch mal 
einen Handgriff zeigen bzw. das was die so tun überwachen kann.

Auch in Bereichen wie Produktion etc. ist das sicher hilfreich. Die 
Arbeit akzeptieren so jemanden auch viel stärker als Vorgesetzen als ein 
Ingenieur der selber nie Handwerker war.

Im Bereich Forschung und Entwicklung, gerade wenn man selber theoretisch 
begabt ist, bringt eine Lehre wohl eher nicht so sehr viel.

von Joe S. (bubblejoe)


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Hi,

der optimale Weg wäre meiner Meinung nach:

- Mittlere Reife
- Ausbildung plus allgemeine Fachhochschulreife (bieten viele Firmen 
mittlerweile an)
- Studium (in diesem Fall an der FH, bestenfalls dual)

Vorteile, wie ich finde:
- Früher Beginn Geld zu verdienen
- Praktische Ausbildung
- Zeitlich fehlt einem (fast) nix zu jmd mit allg. Hochschulreife

Grüße Joe

von yannik (Gast)


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Man studiert Ingenieurwissenschaft und man macht nicht eine 
Weiterbildung ergo sollte ein eine Ausbildung nicht viel bringen!
Das grade die FHen in ihren Praktika mehr Sinnlose sachen verlangen ist 
eine andere Sache. (z.B. bestand bei meinen Bachelor mal ein Prof. 
darauf das wir für ein 'Bauelemente der Elektronik' Praktikum für einen 
aktiven Filter die OPVs auflöten etc pp. )
Das hat nichts mit Elektrotechnik zutun... (wäre so als wenn ein 
Astro-Physiker ein Teleskope basteln soll)

von Olaf B. (omb)


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Es gibt viele Wege einen Job zu finden, der einem Spaß macht. Meiner 
war:
Realschule - Ausbildung (Energieelektroniker 3Jahre) - Fachabi - FH 
Studium

Das Grundstudium wäre mit einem "echten" Abi bestimmt leichter geworden. 
Gerade in Mathe hatte ich einiges nachzuholen. Aber letztendlich hat es 
auch geklappt. Die Ausbildung hat mir schon mal 3Jahre mit ca. 1000DM im 
Monat gebracht. Bei der Bewerbung nach dem Studium war die Ausbildung 
mit entscheidend, da auch viel praktisches Wissen/Können nötig war. Nach 
5 Jahren Berufserfahrung war es dann bei der nächsten Bewerbung nicht 
mehr wichtig wie mein Bildungsweg aussah, sondern was ich die letzten 
5Jahre im Beruf gemacht habe.

von Marx W. (Gast)


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Olaf B. schrieb:
> Das Grundstudium wäre mit einem "echten" Abi bestimmt leichter geworden.

Echt?
Hab das anders in Erinnerung, wenn ich an die Typen (die Mädels sind uns 
alle im Vordiplom eingegangen) denke. Da waren die vom Gym ned die 
Mathe- Genies.

von Spasti (Gast)


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Komisch, dass da jeder andere Erfahrung macht, wah?

Manche Dinge sind einfach zu hoch.

von Thomas1 (Gast)


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Einige wollen den Zugang für Facharbeiter ermöglichen. Damit können mehr 
Leute studieren.

http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,817938,00.html

von Marx W. (Gast)


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Thomas1 schrieb:
> Einige wollen den Zugang für Facharbeiter ermöglichen. Damit können mehr
>
> Leute studieren.

Naja, damit wird der Techniker wohl bald obsolet.
Den jeder Facharbeiter wird dann mit den Technikerschein unter den Bac. 
eng. eingeordnet.
Och, jetzt wirds gleich losgehen!

von Master (Gast)


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Ist doch okay.

Wer nur den Bätschelor macht, hat selbst Schuld, wenn seine Fälle 
zurecht davon schwimmen.

von Bücki (Gast)


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Hallo,

ob erst Ausbildung und dann Studium, musst Du selbst entscheiden, es 
kommt auch darauf an was Du Dir zutraust: ein Elektrotechnikstudium ist 
in der Regel anspruchsvoll, es kommt auch darauf an wo man studiert FH 
oder TU.
Vorteil FH: ist kürzer, Nachteil: ist schulmässig, man lernt das 
selbständige Lernen nicht richtig. Nachteil TU: dauert länger und ist 
mehr wissenschaftlich ausgelegt, Vorteil: man muss selbsständig sich 
Wissen aneignen und lernt mit der Zeit das Lernen.
Mein Elektronik-Professor sagte einmal, ob jemand in meine Vorlesung 
kommt oder nicht ist mir egal, es gibt ja Skripte.
Ich habe an der TU-Berlin studiert, es gab damals eine freie 
Prüfungsordnung, jeder konnte seine Fächer im Hauptstudium frei wählen, 
es gab nur Empfehlungen.Ich habe mir dann im Hauptstudium die Fächer 
frei ausgewählt, die mir gefallen haben und wo ich mit den Profs 
einigermassen gut ausgekommen bin: habe Sprechstunden aufgesucht.
Man muss sich etwas zutrauen, es gab dort ein vielleicht schwieriges 
Fach im Grundstudium: Theoretische Elektrotechnik, aber irgendwie war es 
zu schaffen, wenn man mehr Praktiker ist, kann man auch eine 
ingenieurmässige Fächerkombination im Hauptstudium auswählen, wenn Du 
Wissenschaftler werden willst und sehr wissensdurstig bist, stehen Dir 
natürlich wissenschaftliche Fächer zu, aber da muss man kontinuierlich 
lernen, um am Ball zu bleiben.
Ich bin mehr der Praktiker: Learning bei Doing, hatte auch praktische 
Erfahrungen  vor dem Studium mir selbst angeeignet.

von Manni (Gast)


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Joe B. schrieb:
> Hi,
>
> der optimale Weg wäre meiner Meinung nach:
>
> - Mittlere Reife
> - Ausbildung plus allgemeine Fachhochschulreife (bieten viele Firmen
> mittlerweile an)
> - Studium (in diesem Fall an der FH, bestenfalls dual)
>
> Vorteile, wie ich finde:
> - Früher Beginn Geld zu verdienen
> - Praktische Ausbildung
> - Zeitlich fehlt einem (fast) nix zu jmd mit allg. Hochschulreife
>
> Grüße Joe



Sehe ich auch so ! Zeitverlust ist praktisch nicht vorhanden und man hat 
schon eine Ausbildung in der Hand. Mann kann oft auch leichter als 
Facharbeiter in den Semesterferien sehr gutes Geld verdienen und hat 
Kontakte zu einer Firma. Mit einer guten Mittlere Reife muss man nicht 
unbedingt beim örtlichen 3 Mann Elektriker eine Lehre machen, sondern 
kann dies in der gut bezahlenden Industrie tun.

Ich würde das genau so machen wenn ich nochmal jung wäre. Nach der 
Realschule kein Vollabi, sondern technische Lehre mit FH Reife nebenbei. 
FH Studium, nebenbei als Facharbeiter in den Ferien arbeiten. Nach dem 
Studium wie Zuckerle auf IBN und dort richtig fett Kohle scheffeln. Auf 
IBN ist es mit einer Ausbildung wohl eh besser.

von Marx W. (Gast)


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Manni schrieb:
> Zeitverlust ist praktisch nicht vorhanden und man hat
>
> schon eine Ausbildung in der Hand.
Wer 3 jahre vertrödeln kann, der kann da natürlich keinen Zeitverlust 
erkennen.

Nein, wer studieren will, sollte den direkten Weg gehen.

Abi und dann Ausbildung?
Da muß sich doch jeder fragen, was für ein Mensch da einem gegenüber 
tritt.
Wie wird der im echten Arbeitsleben die Aufgaben angehen. Vielleicht 
zuerst mal einen Kurs besuchen, oder gleich mit der Grobplanung anfangen 
und die wichtigen Prämisen rausarbeiten?
Warum kommt die Erkenntnis eine Berufsausbildung zu ergreifen erst nach 
dem Abi und nicht nach der mittleren Reife?
Was sind das für Herrschaften die erst zu lernen anfangen, wenn die 
anderen schon Gesellen sind?
Warum sollte man einen ausbilden, wenn derjenige schon vorhat den 
Betrieb nach der Ausbildung zu verlassen um später ein Studium 
aufzunehmen.
Die Ausbildung für den Betrieb für die Katz ist, drüberhinaus dann ein 
anderer Bewerber  durch solche Besetzter um eine Ausbildung gebracht 
wird! Was soll so einer denken. Was denken die Ausbilder, über die 
Sonderlinge die sich die Hochschulzugangsberechtigung besorgen, um dann 
zum Strippen  ziehen auf dem Bau gehen.

Denkt mal nach!

von yannik (Gast)


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"Warum sollte man einen ausbilden, wenn derjenige schon vorhat den
Betrieb nach der Ausbildung zu verlassen um später ein Studium
aufzunehmen."

Weil es vorgaben gibt das man so und so viele Auszubildende einstellen 
soll?
Die Telekom hat ihren zweigstellen Vorgaben gemacht (und es war klar das 
nicht alle übernommen werden) oder weil das eine Forderung für 
Fördermittel ist etc. pp.

von Olaf B. (omb)


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Bei meiner Ausbildungsbewerbung wurde damals extra gefragt, ob ich 
Interesse daran hätte später zu studieren. Das wurde vom Betrieb dann 
gefördert indem ich die Ausbildung verkürzen konnte und dort in den 
Semesterferien als Geselle arbeiten konnte. Dem Betrieb lag es daran 
Ingenieure zu haben, die auch vorher schon als Geselle im Betrieb 
gesammelt haben. Es war ein Industriebetrieb mit ca. 2000 Mitarbeitern.

von erwin paschulke (Gast)


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Olaf B. schrieb:
> Bei meiner Ausbildungsbewerbung wurde damals extra gefragt, ob ich
> Interesse daran hätte später zu studieren. Das wurde vom Betrieb dann
> gefördert indem ich die Ausbildung verkürzen konnte und dort in den
> Semesterferien als Geselle arbeiten konnte.
Bei mir haben sie das damals auch gefragt, das bedeutete dass ich 
bestimmte firmeninterne Kurse in der Ausbildung schon mal gestrichen 
bekam und nach der Ausbildung in den Semesterferien dort arbeiten war 
auch nicht mehr drinn, trotz jahrgangsbestem Abschluss, Preis durch die 
IHK und verkürzter Ausbildung.

Ausbildung ist Zeitverschwendung, das war der grösste Fehler meines 
Lebens und beiss mir heute noch dafür in den Arsch was ich in den 3 
Jahren an Geld NICHT verdient habe.

von Marx W. (Gast)


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yannik schrieb:
> Weil es vorgaben gibt das man so und so viele Auszubildende einstellen
>
> soll?

Das hat aber dann nix mehr mit der Frage zu Tun, "Ausbilden für 
Verwendung im Betrieb" und "Ausbildung und dann Studium".

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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Moin,

ich hatte auch eine Ausbildung vor meinem Studium gemacht. Für mich 
persönlich hat sich die Kosten-Nutzen-Rechnung überhaupt nicht gelohnt. 
Ganz im Gegenteil. 3,5 Jahre im Handwerk war 'ne harte Nummer. Ständig 
diskriminierende Äusserungen von den hohen Herren Gesellen, ständig 
niedere Tätigkeiten, die im Lehrplan nicht mal ansatzweise standen. 
Naja, und die obligatorischen ich sage mal "unsittlichen Berührungen" 
standen auch an der Tagesordnung. 3,5 Jahre, die ich am liebsten 
vergessen würde gegen 3-4 Monate leichteres Studieren im ersten Semester 
sind nicht wirklich vorzeigefähig. Ich würde es nicht wiederholen. Man 
kann junge Menschen mit so einer "Ausbildung" auch de-zozialisieren..
Rosa

Ps: In anderen Betrieben oder in der Industrie kann es ganz anders sein.

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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>Sehe ich auch so ! Zeitverlust ist praktisch nicht vorhanden und man hat
>schon eine Ausbildung in der Hand. Mann kann oft auch leichter als..
Soso, 3,5 Jahre Lehre macht nach Adam Riese 7 Semester. Du hast doch 
hoffentlich in Rechnen aufgepasst, oder?
Roas

von Paul (Gast)


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>Einige wollen den Zugang für Facharbeiter ermöglichen. Damit können mehr
>Leute studieren.

Womit wir dann wieder DDR-Verhältnisse mit den leidigen Ingenieurschulen 
hätten.

Ehrlich, wie soll ein Facharbeiter das packen, außer man senkt das 
Niveau? Das Ergebnis sah man in der DDR. Viele Ingenieure der 
Fachschulen wurden auf Meister und Facharbeiterstellen eingesetzt. Den 
Techniker machte keiner mehr, weil ja mit einem Jahr mehr Aufwand bei 
ähnlichem Schwierigkeitsgrad und gleicher EIngangsqueli der besser 
klingende Titel Ingenieur winkte. Zum Schluß hatten  17% der Bevölkerung 
einen Ingenieurtitel von der Fachschule, aber so richtig auf 
Ingenieurniveau einsetzen konnte man sie nicht (Masse statt Klasse) Es 
gab dann Gebilde wie den Pharmazieingenieur - wäre heute eine PTA. Aber 
weiter so, immer das Niveau senken, selbst die DDR hatte erkannt, daß 
die Ingenieurschulen keine Zukuft mehr haben und man schaffte sie ab 
1988 ab.

von Marx W. (Gast)


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Rosa-Kleidchen schrieb:
> Ps: In anderen Betrieben oder in der Industrie kann es ganz anders sein.

Handwerk ist Handwerk. Bau ist Bau!

Wer Abi hat, und studieren will, sollte sich später über seinen 
Ausbildungsabstecher ned beklagen.
Es war ja auch eine bewuste Tat, einen Ausbildungsvertrag zu 
unterschreiben!
Wer nach 2 Monaten ned schnallt, wies im Ausbildungsbetrieb zugeht. Der 
schnallt auch sonst sehr wenig!

PS. gibt ja auch die Möglichkeit die Ausbildung abzubrechen.

von Heiner (Gast)


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Abi + Ausbildung ist völlige Zeitverschwendung.

Der Beste weg ist Realschule + technische Lehre im Industriekonzern und 
nebenbei FH Reife. Da ist man kaum älter als der Abiturient hat aber 
schon eine Ausbildung.

Ausserdem muss man sich dabei nicht so sehr durch langweilige Fächer 
quälen, der Focus liegt eher auf den technischen Fächern, Fächer wie 
Deutsch oder so sind nicht so sehr anspruchsvoll wie im richtigen Abi.

Jedenfalls danach ein FH Studium dann auf IBN wie Zuckerle und richtig 
Kohle scheffeln.

Das ist doch viel besser als Abi, XXL Uni Studium, mit fast 30 als 
Endwiggler in einer Leihbude anfangen, mit Anfang 30 Studiumschulden 
abbezahlt und man hat ein Lebenstandard der noch unter dem eines 
Bandarbeiters in Zuffenhausen oder Untertürkheim liegt.


Wer natürlich so ein richtiger Ingenieur Nerd ist, der für sein Leben 
gern forscht und entwickelt, der sollte lieber Abi machen und an die 
Uni, ohne Ausbildung.

Mal ehrlich, wie viele Ings, gerade die mal gut Karriere machen, 
brauchen im Berufsleben den ganzen Uni Mist ? doch nur eine Minderheit.

von Master (Gast)


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Heiner schrieb:
> Fächer wie
> Deutsch oder so sind nicht so sehr anspruchsvoll wie im richtigen Abi.

Würde vielen Ingenieuren aber nicht schaden.

Heiner schrieb:
> Das ist doch viel besser als Abi, XXL Uni Studium, mit fast 30 als
> Endwiggler in einer Leihbude anfangen, mit Anfang 30 Studiumschulden
> abbezahlt und man hat ein Lebenstandard der noch unter dem eines
> Bandarbeiters in Zuffenhausen oder Untertürkheim liegt.

Du hast auch keine Ahnung oder? Die meisten Leute von der Uni werden mit 
Mitte zwanzig fertig. Ich werde 26 sein. Wieso denn in einer Leihbude? 
Wer was drauf hat braucht nicht zu ner Leihbude. Also in meiner 
Studiengruppe hat keiner Schulden.

Heiner schrieb:
> Wer natürlich so ein richtiger Ingenieur Nerd ist, der für sein Leben
> gern forscht und entwickelt, der sollte lieber Abi machen und an die
> Uni, ohne Ausbildung.

Pfeife.

Heiner schrieb:
> Mal ehrlich, wie viele Ings, gerade die mal gut Karriere machen,
> brauchen im Berufsleben den ganzen Uni Mist ?

Der "Mist" ist äußerst nützlich kann ich dir sagen.

von Olaf B. (omb)


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erwin paschulke schrieb:
> Bei mir haben sie das damals auch gefragt, das bedeutete dass ich
> bestimmte firmeninterne Kurse in der Ausbildung schon mal gestrichen
> bekam und nach der Ausbildung in den Semesterferien dort arbeiten war
> auch nicht mehr drinn, trotz jahrgangsbestem Abschluss, Preis durch die
> IHK und verkürzter Ausbildung.

Das ist halt wieder überall anders. Bei mir hat's ohne Nachteile 
geklappt und durch das Arbeiten in den Semesterferien konnte ich schon 
einiges verdienen. Ich war nach 
Realschule+Ausbildung+Fachabi+Studienabschluss auch 26Jahre. Es führen 
anscheinend viele Wege zu Ziel.

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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>Wer nach 2 Monaten ned schnallt, wies im Ausbildungsbetrieb zugeht. Der
>schnallt auch sonst sehr wenig!

Lieber Marx W..
Mit 16 Jahren und den damals noch vorherrschenden Respekt gegenüber den 
älteren Zeitgenossen brach man seine Lehre nicht ab. Das war genauso 
verpönt wie eine Scheidung. Aber warum erzähl ich dir Oberschnalle 
das...
Rosa

Ps: Sitzt Du mit Zuckerle zufällig im gleichen Boot?

von Wolfgang Horn (Gast)


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Hi, Schiller72,

> Und da widerspreche ich Wolfgang Horn.
Worin denn? Nicht in der Erfahrung, die besten Ingenieure seien die mit 
praktischer Erfahrung vor dem Studium gewesen.
Wohl auch nicht der Empfehlung, wenn schon eine Fachausbildung und noch 
Interesse auf Studium, dann nur zu?
Wohl auch nicht in der These, Lehre sei eher Zeitverschwendung, wenn das 
Studium bereits im Visier ist?

Worin denn dann genau?

Ciao
Wolfgang Horn

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