Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Op-Verstärker regelt nicht


von Matthias (Gast)


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Hallo Leute

Ich habe ein Problem mit meiner OP-Verstärker Schaltung. (Bild oben)
An meiner Signal-Leitung ziehe ich einen Strom, der über den 
Stromspiegel auf die andere Seite gespiegelt wird.
Durch diesen Strom fällt an meinem Widerstand und an dem Trimmer eine 
Spannung ab, die dann auch am +Eingang des OPs anliegt weil ja die 
Widerstände parallel zum OP liegen.
Jetzt sollte der OP hergehen und den FET soweit aussteuern, dass über 
meinen R2 ein Strom fließt der die genau gleiche Spannung zur Folge hat, 
wie sie am +Eingang anliegt.
Und zwar weil R2 ja parallel zum -Eingang des OPs liegt und dieser das 
Bestreben hat auf beiden Eingängen die gleiche Spannung zu haben.

Soviel zu meiner Theorie...
Hab die Schaltung vorher auch im LTSpice getestet und dort funktioniert 
sie super.

In der Realität siehts aber so aus.

Der Strom fließt wie gewünscht über die Widerstände am +Eingang, was die 
entsprechende Spannung zur folge hat, aber der OP steuert einfach nur 
voll durch und interessiert sich nicht dafür, dass die Spannung am 
-Eingang weit über der am +Eingang liegt.

In der Simulation funzt alles, hab schon Verstärker getauscht, Eingänge 
vertauscht usw.
XD2 hab ich übrigens für die Tests kurzgeschlossen, der FET hat also 
Strom.

Hättet ihr noch eine Ahnung?

Vielen Dank im Voraus!

von tip (Gast)


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> aber der OP steuert einfach nur
> voll durch und interessiert sich nicht dafür, dass die Spannung am
-Eingang weit über der am +Eingang liegt.

Dann sollte er eigentlich zu machen. Mal kontrolliert ob er schwingt? So 
mit dem Multimeter zu messen bringt da nicht so viel.

von tip (Gast)


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Also mit dem Oszi mal kontrollieren

von karadur (Gast)


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Hallo

deine Stromquelle arbeitet im uA-Bereich. Wenn du den FET noch steuern 
willst mußt du eine Spannung an das Gate geben die höher als das 
Sourcepotential liegt. Bei 100uA liegt die Source schon auf 15V.

von Matthias (Gast)


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Hab mit dem Oszi gerade gemessen, Ausgang is konstant wie sonst was...

Das mit den uA is schon so geplant. Will damit ein Drehspulinstrument 
ansteuern das bei 80uA schon seinen vollen Ausschlag hat. Deswegen der 
niedrige Strom.

von Matthias (Gast)


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Is es ein Problem, dass ich dem OP keine negative Spannung gebe sondern 
nur +18V und GND?

von MaWin (Gast)


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> Das mit den uA is schon so geplant. Will damit ein Drehspulinstrument
> ansteuern das bei 80uA schon seinen vollen Ausschlag hat. Deswegen der
> niedrige Strom.

Dann tut's:

Signal --187k--Messinstrument--GND

Selkst wenn du das Signal invertieren willst, tut's

 --|+\
   |  >---Messinstrument--+
+--|-/                    |
|                         |
+-------------------------+
                          |
                         150k
                          |
                         GND

sogar bei deinem 500uA OpAmp.

von Matthias (Gast)


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Da hast du recht, das würds auch tun.
Allerdings wärs auch schön, wenn ich mit dieser Schaltung auch 
Instrumente im mA Bereich betreiben könnt.
Müsst dafür ja nur den R2 ändern. Die Schaltung is so halt 
universeller...

Ich verstehe einfach nicht wieso der OP nicht ganz normal regelt wie er 
sollte.

Bin inzwischen schon probeweise hergegangen und hab den FET und den 
Wdst. ausgelötet und einfach nen Spannungsfolger aus dem OP gemacht und 
sogar dann regelt er sich einfach nicht ein.
Wenn die hunderttausend Datenblätter da draußen nicht falsch sind bin 
ich mir auch hundertprozentig sicher die richtigen Eingänge verwendet zu 
haben...
Ich muss einfach irgendein Grundsatzproblem mit dem Zeug haben, weiß 
einfach nicht was ich übersehe...

von Hans (Gast)


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Kannst du die Versorgunggspannung vom Stromspiegel verkleinern? Bei 
aktivem Spiegel solltest du annähernd die vollen 18V am 
nichtinvertierendem Eingang haben. Der OPV ist zwar ein Rail-to-Rail, 
aber die hohe Spannung könnte vielleicht ein Grund für die 
Uebersteuerung sein.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Matthias schrieb:
> Der Strom fließt wie gewünscht über die Widerstände am +Eingang, was die
> entsprechende Spannung zur folge hat, aber der OP steuert einfach nur
> voll durch und interessiert sich nicht dafür, dass die Spannung am
> -Eingang weit über der am +Eingang liegt.

Wie hoch sind die Spannungen an den beiden Eingängen und dem Ausgang des
Opamp konkret?

Hast du in der Schaltung den gleichen Opamp-Typ (LT1495) verwendet wie
im Schaltplan?

Haben die IC-Pins guten Kontakt zu den anliegenden Signalen und
Versorgungsspannungen? Richt dein Augenmerk vo allem auch auf den
GND-Anschluss, da ein Fehlen desselben genau den beobachteten Fehler
erklären würde.

Ansonsten würe uach aber auch eher zur zweiten Schaltung von MaWin
tendieren (die mit Opamp, aber ohne Mosfet), da du weder einen hohen
Strom noch Massebezug für das Messinstrument brauchst.

Alternativ kannst du den Opamp aber auch als gewöhnlichen Spannungsver-
stärker betreiben, da der Innenwiderstand des Instruments bekannt sein
sollte.

von MaWin (Gast)


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> Ich verstehe einfach nicht wieso der OP nicht ganz
> normal regelt wie er sollte.

Ich frage mich, wie man 180 OHM am Eingang haben kann
und 150 KILO OHM am Ausgang.

Wenn dein Eingang auf Masse kommt, dann fliessen 18mA,
und per Stromspiegel 18mA über die 180 Ohm+Poti. Das
gibt 3.24V bis 18V, je nach Einstellung.

Kommt dein Eingang auf 9V, dann fliessen 9mA, und per
Stromspiegel 9mA über 180 Ohm+Poti. Da ergibt 1.62V
bis 10.62V. Es kommen nie 0V. Welchen Sinn macht so
eine Eingangsschaltung ? Was hast du dir dabei gedacht,
ausser, daß so ein schlechter Stromspiegel höchstens
noch zum Zufallsgenerator wird ?

von karadur (Gast)


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Hallo

wenn du schon einen Stromspiegel einsetzt kannst du den OP ganz 
weglassen.

Schalte an den Stromspiegel geeignete Emitterwiderstände um den Strom 
anzupassen.

von Matthias (Gast)


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Also

Bin jetzt hergegangen und hab an den OP Drähte angelötet und einfach nen 
Spannungsfolger auf nem Protoboard aufgebaut.
Versorge den Chip mit 18V von einem Ausgang meines Netzgerätes und lege 
an den +Eingang eine Spannung vom zweiten Ausgang des Netzgerätes an.

Funktioniert super, Spannung folgt perfekt.

Wenn ich jetzt aber hergehe und statt der Spannung vom Netzgerät, die 
Spannung vom R1 auf der Platine an den Chip anlege steuert er wie gehabt 
einfach durch.
Massen sind alle verbunden und ich messe auch wirklich mit nem 
Multimeter genau die richtige Spannung am +Eingang auf dem Protoboard.
Es sieht so aus als würde ihm wirklich das Bezugspotential fehlen würde, 
aber ich messe ja die richtige Spannung vom GND des OPs weg...

Schaut so aus als würde die Sache mit dem Stromspiegel und OP nicht ganz 
ineinandergreifen.

Zu den Fragen:

Ja, ich verwende genau diesen OP, habs rein testweise schon mit ein paar 
anderen probiert, war im Endeffekt aber immer das gleiche Problem.

GND und Spannungen hab ich gemessen und gepipst, sollte stimmen.

Wenn ich keine Lösung finde werde ich mich eh nach nem anderen Design 
umsehen müssen, wär einfach nur schön da noch auf einen grünen Zweig zu 
kommen, da die Platinen ja schon da sind und jetzt doch schon viel 
Energie und Hirnschmalz drinsteckt und dann das Ego auch noch dazukommt.
Ich glaube so ziemlich jeder der schon mal ne nicht funktionierende 
Schaltung gehabt hat kennt das. Da kann man schwer einfach aufhören 
bevor nicht wenigstens klar ist was das Problem ist, auch wenn man in 
der Zeit schon längst was neues geschafft hätte...
;-)

von Matthias (Gast)


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Die Sache mit der Eingangsschaltung ist die:

Meine Signalleitung geht in Wirklichkeit zu einer Stromsenke bei der ich 
0-16mA einstellen kann. Da die OP-Schaltung mit einer Stromsenke aber 
nicht funktioniert hab ich den BCV62 benutzt um aus meiner Stromsenke 
eine Stromquelle zu machen.

Das heißt über die Stromsenke will ich das Instrument am Ausgang 
steuern.
Das Poti am Eingang ist nur dazu da, den max. Ausschlag an das jeweilige 
Instrument anzupassen.

Nur den Stromspiegel am Eingang zu benutzen muss ich mir mal 
durchrechnen.
Mir hat an der OP-Schaltung halt gut gefallen, dass über die Widerstände 
R1+Poti, und R2 mein Übersetzungsverhältnis gut eingestellt werden kann 
und die Sache auch relativ unempfindlich für Temp. Schwankungen ist.

von karadur (Gast)


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Sollte mit einem Trimmer an einem Emitter auch gehen

von Matthias (Gast)


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Werd die Lösung ohne OP mal einem Test unterziehen wie sich das bei 
Temp. Änderungen verhält.
Wenn das passt wärs sogar die bessere/billigere Lösung.

von Achim S. (Gast)


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dass es andere/bessere Ansätze als die vorliegende Schaltung gäbe, wurde 
ja schon geschrieben.

Aber ich kann den Punkt

> Da kann man schwer einfach aufhören
> bevor nicht wenigstens klar ist was das Problem ist, auch wenn man in
> der Zeit schon längst was neues geschafft hätte...

gut nachvollziehen. Deshalb noch eine Frage in diese Richtung: hast du 
beim Nachmessen der Spannungen direkt an den Pins des OPVs gemessen, 
oder an einer anderen Stelle der Schaltung, von der du glaubst dass sie 
mit den Pins verbunden ist? Vielleicht liegt zwischen R1 und dem OPV ein 
unzuverlässiger Kontakt. Der LT1495 hat eine pnp-Eingangsstufe. Wenn die 
Verbindung zwischen R1 und dem OPV unterbrochen wäre, würde die 
Schaltung sich so verhalten, wie von dir beschrieben. Wenn du nicht über 
R1 sondern auf einem anderen Weg (Netzgerät) einspeist, tritt das 
Problem vielleicht nicht auf.

schöne Grüße

Achim

von Dietrich L. (dietrichl)


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Matthias schrieb:
> Meine Signalleitung geht in Wirklichkeit zu einer Stromsenke bei der ich
> 0-16mA einstellen kann.

Warum dann nicht:

            + 18V
              |
            +-+-+
            |   |
            |   Rv
            Rp  |
            |  (/) 80µA
            |   |
            +-+-+
              |
          Stromsenke
           0...16mA
              |
             GND

Oder ist das zu einfach?

Gruß Dietrich

von Matthias (Gast)


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Hallo Leute

Habe jetzt nochmals alles nachgemessen und bin mir sicher, dass an allen 
Eingängen das richtige Signal anliegt.
Werde die Sache jetzt aber aufgeben, hat keinen Sinn noch mehr Zeit 
darauf zu verschwenden.
Die Schaltung nur mit dem BCV62 hat sich als ausreichend stabil 
erwiesen.
Bin da mit dem Heissluftfön rauf auf 80-90°C und die Stromänderung war 
bei max 500nA was total ausreichend ist.

Vielen Dank an alle die sich an der Problemfindung beteiligt haben.

LG Matthias

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