Forum: PC-Programmierung Raspberry Pi: Wie eigene Programme drauf bringen? Bootdauer?


von Sharping (Gast)


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Beim Herumstöbern im Netz bin ich auf den Raspberry Pi aufmerksam 
geworden. Scheint ja ein sehr interessantes Gerät zu sein :-)
Leider gibt es dazu keine Community (Forum oder ähnliches), alle Links 
scheinen tot zu sein...

Daher frage ich hier mal:
 - Wie lange braucht so ein Raspberry zum Booten (mit diesem speziellen 
Debian auf der SD karte)?
 - Wie kann man dann eigene Programme dadrauf bringen? Muss ich dann 
jedesmal ein eigenes Linux Image erstellen, wo mein Programm drin ist 
(und in der Linux-Autostart eingetragen ist)? Oder geht das auch 
einfacher?

Gruß,
Lars

von Εrnst B. (ernst)


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Sharping schrieb:
> Leider gibt es dazu keine Community (Forum oder ähnliches), alle Links
> scheinen tot zu sein...

Doch. Das Gerät gibts erst diese Woche zu kaufen, die ersten 10000 Stück 
waren schneller ausverkauft als Farnell seine Server aufstocken konnte.

> - Wie lange braucht so ein Raspberry zum Booten (mit diesem speziellen
> Debian auf der SD karte)?

Keine Ahnung. Ähnliche ARM-Systeme brauchen ein, zwei Minuten, je 
nachdem was alles geladen wird.
=> einfach Durchlaufen lassen, braucht nicht viel Strom.


> - Wie kann man dann eigene Programme dadrauf bringen?

Direkt auf der Maschine kompilieren. Oder woanders cross-Kompilieren und 
draufkopieren (SCP, SFTP, FTP, ....)
Wenns keine "eigenen", also selbstgeschriebenen, Programme sind:
apt-get update
apt-get install whatever.

von Christopher B. (chrimbo) Benutzerseite


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Hallo,

Farnell hatte eins auf der Embedded World ausgestellt.
Das Pi brauchte gefühlt etwa 45 Sekunden bis zum Textlogin. Bis dann X 
gestartet war verging bestimmt nochmal ne Minute.

Kann auch sein, dass ich mich in den Zeiten verschätze... war so 
faszinierend :-)

lg
Christopher

von Sharping (Gast)


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Εrnst B✶ schrieb:
> Doch. Das Gerät gibts erst diese Woche zu kaufen, die ersten 10000 Stück
> waren schneller ausverkauft als Farnell seine Server aufstocken konnte.

Mh, aber gerade dann müsste doch das Forum zu erreichen sein? Google 
findet auch jede Menge interessante Einträge darin, allerdings sind 
sämtliche Links tot. Was macht das für einen Sinn mit Erscheinen des 
Geräts sämtliche Foren abzuschalten?

Und mit den zwei Minuten zum Booten scheint mir doch arg lang... schade, 
hatte gehofft die Dinger wären etwas flotter (mein Windows 7 hier bootet 
in knapp 30 Sekunden) ;-)

von was? (Gast)


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Sharping schrieb:
> Mh, aber gerade dann müsste doch das Forum zu erreichen sein? Google
> findet auch jede Menge interessante Einträge darin, allerdings sind
> sämtliche Links tot. Was macht das für einen Sinn mit Erscheinen des
> Geräts sämtliche Foren abzuschalten?

"We've temporarily changed to a static site, while we're experiencing a 
very high level of traffic for the launch of the Raspberry Pi."

Wahrscheinlich ist einfach das Forum mit "verschoben" worden.

von Björn R. (sushi)


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Der Andrang ist so groß, dass nicht nur die raspberry-Seite, sondern 
auch RS und Farnell zeitweise überlastet waren/sind. Bin mal gespannt, 
wann es wieder möglich ist, eins zu kriegen ;-)Auf der Warteliste stehe 
ich ...

LG, Björn

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Sharping schrieb:
> Mh, aber gerade dann müsste doch das Forum zu erreichen sein? Google
> findet auch jede Menge interessante Einträge darin, allerdings sind
> sämtliche Links tot.

Das nennt sich "involuntary DDOS" und ist nur ein 
Serverüberlastungsproblem. Die Foren sind nicht abgeschaltet und die 
Links auch nicht tot, nur die Server, die das ganze hosten, die sind am 
zusammenbrechen.

von Troll (Gast)


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Sharping schrieb:
> Und mit den zwei Minuten zum Booten scheint mir doch arg lang... schade,
> hatte gehofft die Dinger wären etwas flotter (mein Windows 7 hier bootet
> in knapp 30 Sekunden) ;-)

Dabei solltest du eventuell auch die etwas größere Leistung deines 
Desktop-PCs beachten...

Der hier hat 1:30 gebraucht:
http://www.youtube.com/watch?v=uMXvk7ZtTlc

Und wenn man noch unnötige Programme löscht, lässt sich da sicher noch 
einiges verbessern.

von Zorg (Gast)


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> (mein Windows 7 hier bootet
> in knapp 30 Sekunden) ;-)


Tja SD Karten sind halt schnarchlangsam im Vergleich zu Festplatten.

von Peter II (Gast)


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Zorg schrieb:
> Tja SD Karten sind halt schnarchlangsam im Vergleich zu Festplatten.

windows muss aber ein paar 100mb landen, der ARM nur 5MB

von Martin B. (martin_b35)


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Wie kommst du drauf das ein komplettes Debian 5 MB braucht?

von Εrnst B. (ernst)


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Peter II schrieb:
> windows muss aber ein paar 100mb landen, der ARM nur 5MB

Wie kommst du darauf?

Da läuft ein komplettes "desktop"-Debian drauf, kein minimales 
Embedded/Router-Linux.

die 5MB reichen grad mal, um den Bootloader+Kernel von der SD-Karte 
einzulesen, dazu noch eine initrd, und danach fängt das Booten erst 
an...

so 40-50 MB kommen da sicher noch dazu, mit X11 gerne auch mehr.

von Peter II (Gast)


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Martin B. schrieb:
> Wie kommst du drauf das ein komplettes Debian 5 MB braucht?

20 Datenbanken, Gnome, 3 Webserver muss ja nicht zwingen alles darauf. 
Ein Linux mit netwerk und Kernel und bash login sollte mit 5MB machbar 
sein.

von Εrnst B. (ernst)


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Peter II schrieb:
> Ein Linux mit netwerk und Kernel und bash login sollte mit 5MB machbar
> sein.

Natürlich. Aber das ist nicht per default so, das musst du selber so 
hinbiegen.
Dann bootet das Teil auch in wenigen Sekunden.

(anderes ARM-Board, "class 6" SD-Card, ubuntu-arm-kernel: vom 
Bootloader-Ende bis zum exec init vergehen etwa 5 sekunden, je nachdem 
wieviele USB-Geräte der Kernel duchnuddeln will)

von Sepp (Gast)


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Hallo,

ich hab gerade etwas gestöbert und als Standardsprache für Applikationen 
wird ja Python angegeben. Ich kann doch aber auch genauso Sachen in C 
schreiben?!
Ich bin noh relativ jungfräulich in Sachen Linux und würde mich gern 
dort etwas einarbeiten und daher denke ich ist der Raspberry ja ganz 
gut. Also ist es sinnvoll auch Python zu erlernen? Wie seht ihr das?

Gruße aus dem sonnigen Süden

von Peter II (Gast)


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Sepp schrieb:
> Ich kann doch aber auch genauso Sachen in C
> schreiben?!
ja, wüsste nicht warm. denn die standard linux tools auch auch in c 
geschrieben.

> Ich bin noh relativ jungfräulich in Sachen Linux und würde mich gern
> dort etwas einarbeiten und daher denke ich ist der Raspberry ja ganz
> gut.
dann fang lieder erstmal auf einen PC an. das ist für ein anfang 
einfacher.

> Also ist es sinnvoll auch Python zu erlernen?
ich werde es nicht machen.

von Chris (Gast)


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Hallo,

am Anfang war ich ja Feuer und Flamme für den Raspberry. Mittlerweile 
sieht es ein wenig anders aus und ich weiss noch nicht, ob ich ihn mir 
wirklich bestellen soll. Daher habe ich mal ne Frage.
Ich hab in den letzten Wochen etwas mit Linux rumgespielt um mal ein 
Gefühl dafür zu bekommen. Nebenbei habe ich noch etwas mit Python 
programmiert. Nun wollte ich mal ein paar Ein/Ausgänge mit Python am 
Raspberry bearbeiten.
Ich komm halt aus der AVR Welt und da kompiliere ich ja meine Programme 
und flashe damit den Controller. Wie läuft das bei dem Raspberry ab? Ich 
setzte kein neues Image auf um Python Skripte laufen zu lassen...
Ich hoffe meien Frage ist versändlich.

Gruß Chris

von Chi (Gast)


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Chris schrieb:
> Ich komm halt aus der AVR Welt und da kompiliere ich ja meine Programme
> und flashe damit den Controller. Wie läuft das bei dem Raspberry ab? Ich
> setzte kein neues Image auf um Python Skripte laufen zu lassen...
> Ich hoffe meien Frage ist versändlich.

Erstens hättest du dafür ruhig einen neuen Thread aufmachen können.

Der Raspberry Pi ist im Endeffekt ein normaler PC mit Linux. Python muss 
man nicht kompilieren, das wird interpretiert. Also einfach die 
.py-Datei aktualisieren und fertig. Der Unterbau ("Image") bleibt 
gleich. Du setzt ja auch deinen Windows-PC nicht neu auf, nur weil du 
den Firefox aktualisierst.

von Stefan H. (stefan_h16)


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Chris schrieb:
> Hallo,
>
> am Anfang war ich ja Feuer und Flamme für den Raspberry. Mittlerweile
> sieht es ein wenig anders aus und ich weiss noch nicht, ob ich ihn mir
> wirklich bestellen soll. Daher habe ich mal ne Frage.
> Ich hab in den letzten Wochen etwas mit Linux rumgespielt um mal ein
> Gefühl dafür zu bekommen. Nebenbei habe ich noch etwas mit Python
> programmiert. Nun wollte ich mal ein paar Ein/Ausgänge mit Python am
> Raspberry bearbeiten.
> Ich komm halt aus der AVR Welt und da kompiliere ich ja meine Programme
> und flashe damit den Controller. Wie läuft das bei dem Raspberry ab? Ich
> setzte kein neues Image auf um Python Skripte laufen zu lassen...
> Ich hoffe meien Frage ist versändlich.
>
> Gruß Chris

Entweder programmierst du auf dem Raspberry selbst. Die performance ist 
da ganz ordentlich, selbst mit X (wenn man ne gut SD karte hat und 
möglichst noch die Raspbian (mit Hardfloat) nutzt). Oder man schreibt 
auf dem PC und überträgt dann auf den Raspberry. Am einfachsten wohl 
über SSH. Oder man installiert Samba, trägt einen USB Stick durch die 
Gegend, oder ... Da gibts beinahe genauso viele Möglichkeiten wie mit 
einem normalen PC.

Der Raspberry ist viel näher an einem PC dran als an einem AVR.

von Raspiteen (Gast)


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RasPi und Samba ? Bei mir hats nicht geklappt, da Samba das Root 
Password braucht und das geht bei Debian squeeze nicht.

Raspiteen

von Εrnst B. (ernst)


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Raspiteen schrieb:
> da Samba das Root
> Password braucht

Dann hast du wohl ein "falsches" Samba verwendet. Nimm einfach das 
mitgelieferte... "apt-get install samba"?

von Chris (Gast)


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Chi schrieb:
> Erstens hättest du dafür ruhig einen neuen Thread aufmachen können.

Da der TO eigentlich die gleiche Frage hatte habe ich das Thema wieder 
aufgegriffen.


Chi schrieb:
> Du setzt ja auch deinen Windows-PC nicht neu auf, nur weil du
> den Firefox aktualisierst.

Genau das war ja meine Frage. Ich kann also meine Python Skripte 
schreiben und sie "einfach" ausführen um z.B. Eingänge abzufragen. Gut 
dann werde ich ihn mir wohl doch bestellen und etwas mehr in die 
Thematik einarbeiten^^

von W.S. (Gast)


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Bin ja auch mal gespannt, was mich da so angrinsen wird, wenn dieses 
Raspberry erstmal da ist. Allerdings ist unsereiner was anderes gewöhnt: 
Das Colibri (ebenfalls auf der Embedded vorgestellt) bootet binnen 0.5 
Sekunden von null auf grafischen Desktop von WinCe7.

Wenn ich hier sowas wie ne dreiviertel Minute bis zum Prompt höre, dazu 
noch das reizwort "Einloggen" (!!!) und dann nochmal ne Ewigkeit, dann 
wird mir schon im Voraus schlecht. Was treibt dieses Linux eigentlich 
die ganze Zeit über? Übliche SD-Karten können mit 20..30 MHz Takt 
ausgelesen werden, was (weil 4 bit) mit 10..20 MB/s roh veranschlagt 
werden kann. Ziehen wir noch ein bissel Datei-Overhead ab, dann sollte 
"das Linux" innerhalb von 2..3 Sekunden im RAM sein.

Na, mal sehen.

W.S.

von Rolf M. (rmagnus)


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W.S. schrieb:
> Wenn ich hier sowas wie ne dreiviertel Minute bis zum Prompt höre, dazu
> noch das reizwort "Einloggen" (!!!) und dann nochmal ne Ewigkeit, dann
> wird mir schon im Voraus schlecht. Was treibt dieses Linux eigentlich die ganze 
Zeit über?

Ist halt ein aktuelles Desktop-System, das auf einem (verhältnismäßig 
sehr langsamen) PC ausgeführt wird. Wie lang würde ein vollwertiges 
Windows 7 wohl auf einem Pentium II mit 500 Mhz zum Booten von einer 
SD-Karte brauchen, wenn das überhaupt ginge?

von Tobi (Gast)


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@W.S.

>Wenn ich hier sowas wie ne dreiviertel Minute bis zum Prompt höre, dazu
>noch das reizwort "Einloggen" (!!!) und dann nochmal ne Ewigkeit, dann
>wird mir schon im Voraus schlecht. Was treibt dieses Linux eigentlich
>die ganze Zeit über? Übliche SD-Karten können mit 20..30 MHz Takt
>ausgelesen werden, was (weil 4 bit) mit 10..20 MB/s roh veranschlagt
>werden kann. Ziehen wir noch ein bissel Datei-Overhead ab, dann sollte
>"das Linux" innerhalb von 2..3 Sekunden im RAM sein.

Der Linux Kernel ist in der Tat sehr schnell geladen. Danach Hardware 
initialisieren und Debian Boot Skripte ausführen. Bis zum Prompt sind es 
bei mir mit einer recht langsamen SDCard rund 30 Sekunden bis zum 
Prompt. Die LXDE Oberfläche ist nach weiteren 10 Sekunden da. So What ?

Verbringst du deine Zeit mit Neustarts oder warum ist das so wichtig ?
Und bist du von Windows geschädigt wo man für jeden Quatsch neu Starten 
muss (ist inzwischen nicht mehr ganz so schlimm wie früher) ?

Gruss,
Tobi

von Thomas1 (Gast)


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Sharping schrieb:
> Leider gibt es dazu keine Community (Forum oder ähnliches)


Sogar ein deutsches Forum gibt es.
http://raspberrycenter.de/

Bei der Offiziellen Seite ist auch noch ein größeres Forum.
http://www.raspberrypi.org/phpBB3/

von Blueberry (Gast)


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Tobi schrieb:
> Der Linux Kernel ist in der Tat sehr schnell geladen. Danach Hardware
> initialisieren und Debian Boot Skripte ausführen. Bis zum Prompt sind es
> bei mir mit einer recht langsamen SDCard rund 30 Sekunden bis zum
> Prompt.

Ja, mit dem Wheezy dauert es bei mir mit Samba, Webserver(Apache/PHP), 
MySQL und noch ein paar anderen Dingen um die 40 sek mit einer Class 4 
SD vom Einstecken des Netzteils bis zum Login-Prompt.

von Thomas1 (Gast)


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Für den Raspberry Pi gibt es auch noch den Strang.

Beitrag "Raspberry Pi ist da"

von Troll (Gast)


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W.S. schrieb:
> Das Colibri (ebenfalls auf der Embedded vorgestellt) bootet binnen 0.5
> Sekunden von null auf grafischen Desktop von WinCe7.

Wenn sowas gemeint ist (wird es wohl, wenn Windows drauf läuft): 
http://www.heise.de/newsticker/meldung/Luefterloser-Mini-PC-mit-ARM-SoC-1464796.html

Willst du also ernsthaft einen 1 GHz Dualcore mit einem 700 Mhz 
Prozessor vergleichen? Das Ding ist nicht für Büroarbeit vorgesehen, 
sondern um damit zu basteln, Elektronik zu verstehen und zu steuern.

Chris schrieb:
> Nun wollte ich mal ein paar Ein/Ausgänge mit Python am
> Raspberry bearbeiten.

Die Pins kannst du z.B. direkt über Bash-Befehle dem Kernel mitteilen.
Dazu dienen die virtuellen Dateien in /sys/class/gpio/...
Laut der Hardware Hacks (Heise Verlag) gibt es sogar ein Python-Paket 
"RPi.GPIO" um einfach die Pins zu steuern.

von Thomas S. (doschi_)


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Troll schrieb:
> Laut der Hardware Hacks (Heise Verlag) gibt es sogar ein Python-Paket
> "RPi.GPIO" um einfach die Pins zu steuern.

oder WiringPi; https://github.com/WiringPi
siehe auch 
http://www.raspberrypi.org/phpBB3/viewtopic.php?f=32&t=10010&sid=4b08bc1a4f12f8c7f84342ac86470c00
Das soll nochmal deutlich schneller als RPi.GPIO sein.

Ein interessante Untersuchung dazu:
http://codeandlife.com/2012/07/03/benchmarking-raspberry-pi-gpio-speed/

von Thomas S. (doschi_)


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Alles rund um die Python-Programmierung auf/mit dem RaspbeyyPI
findet sich übrigens (unter anderem) hier:

http://www.raspberrypi.org/phpBB3/viewforum.php?f=32&sid=c6931fdf7c245494991aea54282f2185

von Matthias U. (smurf)


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Hi,
> Wenn ich hier sowas wie ne dreiviertel Minute bis zum Prompt höre,

Eher ein paar Sekunden. Einiges davon geht für den Bootlader drauf, der 
ein paar Sekunden wartet, ob du nicht vielleicht doch im Emergency-Modus 
booten willst, weil du dir beim Experimentieren den Systemstart 
durcheinandergebracht hast.

Mutige (oder Leute, die wissen, dass sie da NIE dranlangen werden) 
können das immer noch abkürzen.

> dazu noch das reizwort "Einloggen" (!!!)

Wo liegt bitte das Problem dabei? Gar keine Security? Du nutzt das Ding 
zur Haussteuerung, und jeder kann aus der Ferne deine Heizung permanent 
auf 99°C fahren und deine Gartenbewässerung auf Dauerbetrieb stellen?

Das willst du nicht wirklich.

-- Matthias

von W.S. (Gast)


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Troll schrieb:
> Willst du also ernsthaft einen 1 GHz Dualcore mit einem 700 Mhz
> Prozessor vergleichen? Das Ding ist nicht für Büroarbeit vorgesehen,
> sondern um damit zu basteln, Elektronik zu verstehen und zu steuern.

Ja, das will ich. Zwischen einem 700 MHz Arm und einem 1000 MHz Arm sind 
keine Welten. Mir hat eigentlich vorgeschwebt, das Ding zusammen mit 
einem Monitor als schnellen Ersatz für meinen PC im Bastelkeller zu 
benutzen. Bislang hab ich für sowas meinen guten alten Organizer 
benutzt, weil der eben sofort da ist und man nicht wie am PC das Booten 
abwarten muß. Da ist der Colibri mit ner halben Sekunde mir schon recht 
und wenn der Raspberry nicht deutlich zulegt mit dem Boot-Tempo, ist er 
raus. Wenn ich auf nen Mikrocontroller so lange warten muß wie auf nen 
PC, dann werd ich sauer.

Nebenbei gesagt, der Armstone ist zwar nicht so schnell wie der Colibri, 
aber mehr als 2..3 Sekunden haben diese Dinger auch nicht zum Booten 
gebraucht. Konnte man auf der embedded sehen.

nochwas:

Matthias Urlichs schrieb:
> Wo liegt bitte das Problem dabei? Gar keine Security?

Natürlich nicht. Wozu denn bloß? Du malst ein selbst erfundenes 
Schreckgespenst an die Wand: "irgendwer aus der Ferne.." - wie sollte er 
denn? Nee, solche Argumente kannst du bleibenlassen.

Abgesehen davon..
Erstens würde ich für die Haussteuerung ne echte Steuerung und keine 
Linuxkiste nehmen, zweitens gibt es in meinem Bastelkeller keine Mäuse 
mit PC-Begabung, die sich auf die Tastatur schleichen und dort schlimme 
Kommandos tippen können und drittens muß ich mich weder bei meinem PC 
noch bei meinem Organizer noch bei meinem Telefon einloggen. Die 
funktionieren einfach ohne diese Lästigkeit und zwar sicher und 
zuverlässig. Nebenbei: Die Linux-PC's, die wir in der Firma benutzen, 
booten auch alle ohne solche Kinkerlitzchen bis zur grafischen 
Oberfläche und wir hatten in den letzten 6..7 Jahren damit noch nie 
Sicherheitsprobleme. Das einzige Problem, was diese Kisten haben ist, 
wenn im Viertel mal wieder ein Bagger die Stromleitung erwischt hat und 
schlagartig alles duster ist. Linux ist da krötiger und unzuverlässiger 
als Windows, was die Datenkonsistenz auf den Festplatten angeht.

Sicherheit erzeugt man nicht durch Paßwortabfragen sondern durch ne 
geeignete Systemstruktur.

W.S.

von Norbert (Gast)


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W.S. schrieb:
> Das einzige Problem, was diese Kisten haben ist,
> wenn im Viertel mal wieder ein Bagger die Stromleitung erwischt hat und
> schlagartig alles duster ist. Linux ist da krötiger und unzuverlässiger
> als Windows, was die Datenkonsistenz auf den Festplatten angeht.

Das war im letzten Jahrtausend manchmal so, da dauerte dann fsck etwas 
länger.
In diesem Jahrtausend nutzen wir im Allgemeinen etwas modernere 
Dateisysteme. Stichworte: Dateisystem/Journal/Transaktionsbasiert

von Matthias U. (smurf)


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@W.S.: Es ist verdammt einfach, auch ein Linux bis zur Oberfläche 
durchzubooten, wenn man wirklich der Meinung ist, kein Passwort zu 
benötigen.

>> Sicherheit erzeugt man nicht durch Paßwortabfragen sondern durch ne
>> geeignete Systemstruktur.

Dieser Satz ist, mit Verlaub, Unsinn.

Security ist immer ein Abwägen verschiedener Risiken vs. den zu ihrer 
Vermeidung unausweichlichen Unannehmlichkeiten.
Manchmal gehört zur Systemstruktur eben, dass A nicht einfach an den 
Rechner von B darf, um da nach Belieben rumzuspielen.

>> Nebenbei: Die Linux-PC's, die wir in der Firma benutzen,
>> booten auch alle ohne solche Kinkerlitzchen bis zur grafischen
>> Oberfläche und wir hatten in den letzten 6..7 Jahren damit noch nie
>> Sicherheitsprobleme.

Gilt das auch für den Rechner, auf dem die Personalunterlagen 
gespeichert sind? Du befindest dich damit auf juristischem Glatteis. Nur 
so mal am Rande …

Und: Klar macht meine Haussteuerung ein Mikrocontroller, der selber 
nicht im Netz ist. Und wer sagt diesem Tier (künftig), was zu tun ist? 
Richtig, der Raspberry. An den ich auch mal aus der Ferne ran muss. 
Folglich braucht er einen gesicherten Zugang.
Natürlich habe ich auch eine Firewall. Aber wenn die mal gehackt wird, 
oder kaputtgeht und auf die Schnelle durch etwas Unsichereres ersetzt 
werden muss weil ich nicht ohne Internet auskomme, will ich kein 
internes Netz haben, das offen ist wie ein Scheunentor.

Zum Thema Dateisysteme: Ich weiß ja nicht, wie schnell NTFS sich 
heutzutage selber repariert, wenn jemand einfach den Stecker gezogen hat 
– aber mit ext4 auf Linux dauert das auch bei einer Terabyte-Partition 
höchstens zehn Sekunden.

von Stefan H. (stefan_h16)


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> Da ist der Colibri mit ner halben Sekunde mir schon recht
> und wenn der Raspberry nicht deutlich zulegt mit dem Boot-Tempo, ist er
> raus. Wenn ich auf nen Mikrocontroller so lange warten muß wie auf nen
> PC, dann werd ich sauer.
> Nebenbei gesagt, der Armstone ist zwar nicht so schnell wie der Colibri,
> aber mehr als 2..3 Sekunden haben diese Dinger auch nicht zum Booten
> gebraucht. Konnte man auf der embedded sehen.
Wenn es dir im Leben wirklich auf jede Sekunde Bootzeit ankommt, lasse 
die Systeme doch einfach laufen - Leerlauf kostet kaum Strom bei ARM 
Boards. Andererseits hat kein ARM Board eine mit einem moderen PC 
(Multicore, Gigabytes and RAM, SSD ...), der übrigens auch Standby Modi 
hat, vergleichbare Leistung. Du wirst also die gesparte Sekunde ganz 
schnell wieder beim Arbeiten verlieren ...


> Nebenbei: Die Linux-PC's, die wir in der Firma benutzen,
> booten auch alle ohne solche Kinkerlitzchen bis zur grafischen
> Oberfläche und wir hatten in den letzten 6..7 Jahren damit noch nie
> Sicherheitsprobleme.
Vielleicht ist euch auch nur noch nicht aufgefallen, dass eure 
Firmeninterna, Personalakten, Kundendaten schon lange zur Konkurenz 
entfleucht sind.

von Εrnst B. (ernst)


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W.S. schrieb:
> aber mehr als 2..3 Sekunden haben diese Dinger auch nicht zum Booten
> gebraucht.

Dann versteh ich dein Problem nicht?
Wenn schnelles Booten für dich so wichtig ist, dann
investiere entweder die Zeit, den Linux-Start zu beschleunigen (eigener 
Kernel, kein Timeout im bootloader, eigenes init usw) oder nimm eben 
Windows ₠.

Oder steht hinter dir ein Kerl mit Pistole der dich dazu zwingt Linux 
einzusetzen, obwohl es für deinen Anwendungsfall zu langsam startet?

von Patrick (Gast)


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@W.S.: Herzlichen Glückwunsch; sehr netter Trollversuch.

Solltest Du Dein Geschreibsel wider Erwarten tatsächlich ernst meinen: 
Bitte, bitte, tu uns und Dir selbst einen Gefallen, kaufe Dir so ein 
Colibri-Board, vergiss diesen Raspberry-Linux-Frickelkram und höre auf, 
diesen Thread vollzujammern.

Das Colibri-Board hat nämlich nur Vorteile:

- Es bootet innerhalb einer halben Sekunde (im Gegensatz zu diesem 
ganzen Linux-Frickelkram)
- Mit Windows CE ist ein hochperformantes, stabiles Betriebssystem 
bereits vorinstalliert (im Gegensatz zu diesem ganzen Linux-Frickelkram)
- Gängeleien des Benutzer wie z. B. ein Login entfallen - die 
Windows-Macher wissen einfach, wie's geht! (im Gegensatz zu diesem 
ganzen Linux-Frickelkram)

von Informatiker (Gast)


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W.S. schrieb:
> Ja, das will ich. Zwischen einem 700 MHz Arm und einem 1000 MHz Arm sind
> keine Welten.

1 x 700 MHz vs 2 x 1000 MHz sind keine Welten? Hallo?

von raute (Gast)


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Informatiker schrieb:
> W.S. schrieb:
>> Ja, das will ich. Zwischen einem 700 MHz Arm und einem 1000 MHz Arm sind
>> keine Welten.
> 1 x 700 MHz vs 2 x 1000 MHz sind keine Welten? Hallo?
Vor allem basiert das Raspberry Pi doch ganz andere (ältere) 
ARM-Architektur.

von W.S. (Gast)


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Informatiker schrieb:
> 1 x 700 MHz vs 2 x 1000 MHz sind keine Welten? Hallo?

Dann rechne doch mal.
Ich mach dir nen Faktor von 4 (2 wegen Kernen und nochmal 2 wegen nur 
700 MHz) und da wird aus 0.5 Sekunden ...


naaa?

2 Sekunden. Aber keine 40 oder gar 60 Sekunden. (Auch keine 30 Sekunden)

Ansonsten danke ich für die wie immer ja so wohlmeinenden Ratschläge. 
Allerdings hab ich keine Lust, mir eure Bretter vor meinen eigenen Kopf 
zu nageln. Das fängt mit der Unterstellung an, daß unsereiner kritische 
Firmendaten einfach so auf nen Rechner im Netz stellt (Strukturfehler!) 
oder daß bei uns Leute herumschleichen, die nicht an diesen oder jenen 
Rechner dürfen (nächster Strukturfehler) und so weiter. Sämtliche 
Argumente von euch sind nix als haltlose Unterstellungen - und ohne 
wirkliches Nachdenken herausgeplappert.

Und dann sowas:

Matthias Urlichs schrieb:
>>> Sicherheit erzeugt man nicht durch Paßwortabfragen sondern durch ne
>>> geeignete Systemstruktur.
>
> Dieser Satz ist, mit Verlaub, Unsinn.
>
> Security ist immer ein Abwägen verschiedener Risiken vs. den zu ihrer
> Vermeidung unausweichlichen Unannehmlichkeiten.

Mein lieber Matthias, du bist derjenige, der hier den Unsinn 
zusammenfaselt.

Du generalisierst, schreibst völlig allgemein vom Abwägen und von 
angeblich unausweichlichen Unannehmlichkeiten. Alles Mumpitz, weil du 
dir eben nicht die Mühe machst, den konkreten Fall zu betrachten. Ich 
hab (wie schon gesagt) vor, das Raspberry als Anzeige für solche Dinge 
wie meinen DDS-Wobbler, HF-Generator, IR-Dekoder und andere Dinge in 
meinem Bastelkeller zu benutzen. Da brauche ich kein Login und manuelles 
Starten der Oberfläche und auch keine ellenlangen Bootzeiten, sonst 
könnte ich ja gleich den Werkstatt-PC anschmeißen. Und der Rat, das Ding 
durchlaufen zu lassen, ist auch nix. Wenn ich gehe, schalte ich den 
Hauptschalter aus - allein schon aus Gründen der "Security"....


O ja, nochwas:

Matthias Urlichs schrieb:
> Und wer sagt diesem Tier (künftig), was zu tun ist?
> Richtig, der Raspberry.

Schon wieder falsch.
Die Bedienkonsole an der Steuerung sagt selbiger, was zu tun ist. Ohne 
Raspberry.

Du versuchst ständig, irgendwelche gefahrenbringenden Fernwartungen mir 
zu unterstellen und begründest damit, daß ich mich beim Raspberry 
einloggen müßte, weil ich ja sonst zu unsicher bin. Aber das Raspberry 
ist keine Haus-Fernwarteinrichtung, es ist auch kein 
sicherheitsrelevantes Teil, sondern einfach nur ein uC mit einer 
hoffentlich guten und (ebenso hoffentlich) gut benutzbaren Grafik und 
ein paar Pins, die man für den Anschluß eigener Hardware (wieder 
hoffentlich) benutzen kann, was ich auch vorhabe. DAS ist die Ecke, wo 
die eigentliche Musike spielt, nicht das Herumfrickeln am 
Betriebssystem.

So. und nun genug für heute.

W.S.

von Rolf Magnus (Gast)


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Vielleicht solltest du dir aber zumindest mal vor Augen halten, daß man 
beim Raspberry Pi mit Absicht (auch um den Preis niedrig halten zu 
können und nicht noch länger warten zu müssen) darauf gesetzt hat, daß 
sich eine Community bildet, die dann die entsprechende Software macht. 
Dann zu erwarten, daß direkt nach Verkauf der ersten paar Boards schon 
jedem Benutzer das für seinen Anwendungsfall perfekt passende System auf 
dem Silbertablett serviert wird, ist dann schon etwas vermessen - 
insbesondere, wenn man sich den Preis für das Gerät anschaut. Wenn du da 
nicht bereit bist, selbst am System Hand anzulegen, ist der Raspberry Pi 
für dich schlicht und ergreifend nicht geeignet, oder du must noch zwei 
Jahre warten. Dann hat vielleicht ein anderer für dich die gewünschten 
Anpassungen erledigt.

von Fred (Gast)


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Meingott W.S.,

du wusstest vorher dass auf dem PI ein Linux laufen wird. Linux zu 
begreifen ist nicht schwerer als Windows, nur ANDERS. Als ich damals den 
Umstieg machte hab ich NICHT versucht, mein Wissen aus der Windows Welt 
zu übertragen, sondern bin ganz naiv, wie ein PC-Neuling rangegangen. 
Hat bestens funktioniert.

Meinen Bekannten, die sehen dass ich dieses "tolle, exotische, 
superduper alles-Könner-BS" benutze rate ich IMMER explizit vom Umstieg 
ab.

Denn so wie ich diese einschätze würden die falsch an die Sache 
rangehen. Ich könnt mir jeden Tag sprüche anhören wie "Wieso funkt 
dieses und jendes nicht so und so..., total unlogisch..., das muss aber 
so und so sein..."

Und nach frustrierenden 1-2 Wochen wäre das Linux Geschichte und ich 
könnt mir anhören was ich fürn Scheissdreck benutze.

Eben genauso wie du es momentan auch machst.

Wennst keinen Bock hast dich einzuarbeiten lass bleiben.

Ansonsten hau dir erstmal ein Ubuntu oder Kubuntu auf den PC oder in ne 
VM, und schau regelmäsig auf ubuntuusers.de vorbei. Die größte deutsche 
Linux-Community.

Allein schon über was du dich hier aufregst, lächerlich. Login? Benutz 
ich zu Hause auch nicht. Kann man abstellen (unter welchen Umständen 
dies Sinn macht sei mal dahingestellt).
Im anderen, (größeren) PI Thread im Markt-Forum gibst ja zu, nichtmal 
die SD richtig hinzukriegen, dir fehlts an allen Ecken und Enden an den 
Grundlagen.
Du bemängelst die fehlende Bootfähigkeit von FAT Partitionen? FAT ist 
steinalt und nicht mehr zeitgemäs. Man muss nicht an allem Festhalten 
und Jahrzehnte alte Altlasen für immer mitschleppen. Sogar Apple weis 
dass und wechselt regelmäsig die komplette Architektur wenns Zeit wird.

Die Konzepte und Mechanismen hinter Linux gehen eben bis in die 60er 
zurück, haben sich Jahrzehnte bewährt. So schlecht können sie also nicht 
sein.

Nur weil du damit nicht zurecht kommst, bitte bitte lass bleiben, aber 
erspar uns deinen geistigen Dünsch.
Leute wie du sind Schuld dass sich immer noch dies Gerüchte um Linux und 
seine Benutzer ranken, von wegen Frickler, Nerds, etc.

von Matthias U. (smurf)


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Mal konkret. Ein Raspberry ist ein generischer Computer. Wenn ich dem 
beibringe, er soll direkt nach dem Booten eine Bedienoberfläche für den 
Bastelkram von W.S. darstellen und sonst gar nix, dann ist das keine 
große Sache und der bootet dann auch in 2sec oder so da rein. Kein 
Thema.

Nur ist er dann für nichts Anderes mehr zu gebrauchen. Wenn W.S. das so 
will, bitte – ich nicht.

Mein Bastelkram kann damit leben, dass ein RasPi 15sec zum Booten 
braucht. Dafür holt er mir beim Basteln im Hintergrund ein bisschen 
Freddy Mercury von meinem Home-Server auf seinen Audioausgang. Und macht 
das automatisch leise, während ich telefoniere. Trotzdem kann ich ihn 
auch mal eben "nackt" irgendwo hinstellen und über Nacht was 
fernbedienen lassen. Kann das Tier von W.S. das auch?

Und: meine Heizung hat überhaupt keine Bedienkonsole. Wozu denn bitte 
sollte ich mir den Aufwand geben, Hardware für eine solche 
zusammenzubauen, wenn dasselbe mit dem Pi (oder, Technik von 
vorgestern/gestern: mit einem NSLU2/Guruplug und ein paar 
1Wire-Bauteilen) in Software viel einfacher geht?

Ich entwickle gerade eine neue Steuerung für meinen Rasenmäherroboter 
(Landroid, sollte aber einigermaßen generisch werden). Grundidee: Ein 
RasPi für die Intelligenz, ein atmega (das ist der Controller, der auch 
im Arduino verbaut ist) und ein paar seiner kleinen Brüder für den 
Low-Level / hardwarenahen Kleinkram. Kann das Tier von W.S. das auch?

Nein?

Dachte ich mir's doch.

von W.S. (Gast)


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Fred schrieb:
> Allein schon über was du dich hier aufregst, lächerlich. Login? Benutz
> ich zu Hause auch nicht. Kann man abstellen (unter welchen Umständen
> dies Sinn macht sei mal dahingestellt).

na also, geht doch. Warum dann die aufgeregten bescheuerten Beispiele 
von der auf Katastrophe umprogrammierten Haussteuerung, den geklauten 
Firmengeheimnissen und so? Ist doch alles Schaumschlägerei, bloß weil 
sich da jemand mal richtig großartig fühlen will.

Inzwischen hab ich das auf meinem RP abgestellt und gut isses.

Mir kommt die Art, wie hier diverse Fanboys diskutieren, recht bekannt 
vor. In der OS/2 Zeit gab's auch solche, die nicht müde wurden, auf 
alles was nicht OS/2 ist mit Beleidigungen und Überheblichkeit zu 
reagieren und wenn man sie mit Argumenten in die Enge trieb, dann die 
bekannte Trotzreaktion zeigten: "Wenn dir OS/2 nicht paßt, dann geh doch 
woanders hin". Als dann Win95 aufkam und der Rest der Welt mit den Füßen 
abgestimmt hatte (trotz vehementer Versuche von Vobis und Co, OS/2 ne 
Chance zu geben), verschwanden diese Leute spurlos. Mittlerweile bin ich 
der Ansicht, daß sie einfach zu Linux übergelaufen sind und jetzt das 
selbe mit Linux treiben wie zuvor mit OS/2.

Ich hatte mich damals (1994) auch für Linux interessiert. War damals ne 
echte Handarbeit, selbiges zum Laufen zu bekommen - und dann auf dem 
Kommandoprompt angekommen, mußte ich mir die Frage beantworten: Was kann 
dieses OS leisten für das, was ich brauche und wie gut ist es dafür? Die 
Antwort war ernüchternd und ist es heute noch. Linux ist gut als 
Unterlage für Open Office (oder inzwischen Libre Office) und Firefox und 
Thunderbird - und dafür benutze ich es auch. Aber für alles andere hab 
ich andere Vorstellungen von einem BS.


> Im anderen, (größeren) PI Thread im Markt-Forum gibst ja zu, nichtmal
> die SD richtig hinzukriegen, dir fehlts an allen Ecken und Enden an den
> Grundlagen.

Das ist wohl ein Lesefehler deinerseits. Es war mir ein Leichtes, das 
Image auf die SD zu bekommen, sowas geht nämlich auch auf Windows ganz 
passabel. Was mich ärgerte, ist, daß es überhaupt einer Umformatierung 
bedarf. Das ging schon mal besser und ich bin mir sicher, daß ich die 
betreffende Linux-Distri in meinem CD-Archiv wiederfinden kann.

> Du bemängelst die fehlende Bootfähigkeit von FAT Partitionen? FAT ist
> steinalt und nicht mehr zeitgemäs.

Du hast es nicht verstanden. Alle SD-Karten dieser Welt sind nun mal 
fat-formatiert. Das ist der Standard weltweit. Wahrscheinlich ändert 
sich das in den nächsten Jahren, aber es wird mit Sicherheit keines der 
Linux-Formate sein, was sich da als Standard etablieren wird.

Es wäre eigentlich viel benutzerfreundlicher, wenn man das BS des 
Raspberries als Datei auf eine völlig normalen SD einfach dauf kopieren 
könnte, egal von welchem BS aus. Der Bootlader im Chip müßte dazu nur 
eben diesen Block in den RAM hieven und dort entpacken. Die SD selber 
muß dazu überhaupt nicht bootfähig sein. Wie gesagt: ICH hab damit kein 
Problem, ich kann auch den Rest der SD auf'm Linux-PC lesen, aber ich 
sehe trotzdem sehr wohl, daß das Umformatieren ein eigentlich sachlich 
überflüssiger Akt ist.

Wahrscheinlich ist der große Unterschied zwischen uns der, daß ich 
Vorstellungen habe darüber, wie ich die Dinge haben will und dort, wo 
ich sie ändern kann auch ändere. Du hingegen nimmst die Dinge wie sie 
sind und richtest deine Vorstellungen daran aus. Deswegen findest du 
alles, was du bei Linux vorfindest eben gut und die Kritik daran 
schlecht und meinst, wer nicht gleichermaßen denkt wie du müsse ja dumm 
und unwissend sein, sonst würde er ja sofort erkennen, daß er an etwas 
Vorbildlichem kritisiert, was per se nicht sein kann.

Mir ist klar, daß ich mit meiner begrenzten Arbeitskraft nicht alle 
Dinge auf erden ändern kann, aber das hindert mich nicht, sie zu sehen 
und zu kritisieren, wo nötig. Wir könnten jetzt ne Grundsatzdiskussion 
über Linux vom Zaune brechen, aber das lassen wir lieber. Ich schau mal 
zu, was sich in der nächsten Zeit so tun wird, aber ich fühle mich nicht 
berufen, das Linux darauf zu überarbeiten.

W.S.

von Holger (Gast)


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W.S. schrieb:
> Alle SD-Karten dieser Welt sind nun mal
> fat-formatiert.

Wie kommst du denn da drauf?
Ich habe durchaus schon unformatierte SD-Karten im Handel erstanden.
Die meisten Hersteller formatieren die SD-Karten zwar aus 
Bequemlichkeitsgründen mit FAT (ist ja nun mal leider das 
verbreitetste), aber das ist eben kein Muss und auch keineswegs im 
SD-Standard vorgeschrieben.

von Stefan H. (stefan_h16)


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>
> Es wäre eigentlich viel benutzerfreundlicher, wenn man das BS des
> Raspberries als Datei auf eine völlig normalen SD einfach dauf kopieren
> könnte, egal von welchem BS aus. Der Bootlader im Chip müßte dazu nur
> eben diesen Block in den RAM hieven und dort entpacken. Die SD selber
> muß dazu überhaupt nicht bootfähig sein. Wie gesagt: ICH hab damit kein
> Problem, ich kann auch den Rest der SD auf'm Linux-PC lesen, aber ich
> sehe trotzdem sehr wohl, daß das Umformatieren ein eigentlich sachlich
> überflüssig.

Auf den ersten Blick mag das stimmen. Auf den zweiten stellt man fest, 
dass man sich dann auf ein rootfs von maximal 4 GB festlegen muss, wegen 
der FAT beschränkungen. Die jetzige Variante kann, nach Änderung der 
Partition nach dem ersten Start, auch 16 GB und mehr nutzen.

von Daniel R. (motsch)


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Raspiteen schrieb:
> RasPi und Samba ? Bei mir hats nicht geklappt, da Samba das Root
> Password braucht und das geht bei Debian squeeze nicht.
>
> Raspiteen

sudo passwd -> passwort -> nochmal bestätigen und nun hast du 
rootzugriff... ist bei jedem debian so also kein hexenwerk. gruß motsch

von Easy Boot (Gast)


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W.S. schrieb:
> Du hast es nicht verstanden. Alle SD-Karten dieser Welt sind nun mal
> fat-formatiert. Das ist der Standard weltweit. Wahrscheinlich ändert
> sich das in den nächsten Jahren, aber es wird mit Sicherheit keines der
> Linux-Formate sein, was sich da als Standard etablieren wird.
>
> Es wäre eigentlich viel benutzerfreundlicher, wenn man das BS des
> Raspberries als Datei auf eine völlig normalen SD einfach dauf kopieren
> könnte, egal von welchem BS aus. Der Bootlader im Chip müßte dazu nur
> eben diesen Block in den RAM hieven und dort entpacken.

Geht das bei Windows ? Wäre doch viel einfacher!

von Matthias U. (smurf)


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Alles klar, Leute. Bei Microsoft-Betriebssystemen muss man ja auch nur 
das /windows-Verzeichnis rüberkopieren und dann läuft alles, oder?

Es ist überhaupt kein Problem, den Kernel dazu zu bringen, anstelle 
einer ext3-Partition eine große Datei auf dem FAT-Dateisystem als 
Dateisystem zu verwenden. Dafür bräuchte ich eine halbe Stunde.

Aber will ich das? Nicht wirklich.

von => (Gast)


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Matthias Urlichs schrieb:
> Es ist überhaupt kein Problem, den Kernel dazu zu bringen, anstelle
> einer ext3-Partition eine große Datei auf dem FAT-Dateisystem als
> Dateisystem zu verwenden. Dafür bräuchte ich eine halbe Stunde.
> Aber will ich das? Nicht wirklich.

Ich glaube, Du musst etwas weiter unten ansetzen.
Es müsste bereits der Bootloader im ROM des Prozessors
seine Daten ("U-Boot") vom FAT-Dateisystem lesen.
Wenn der Kernel schon läuft, kannst Du verwenden,
was Du willst...

von Matthias U. (smurf)


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Bitte nicht glauben, sondern nachlesen.
Wir sprechen hier vom Raspberry Pi. Der hat kein U-Boot, sondern wird 
von der GPU-Firmware hochgefahren.
(Leider ist die nicht Open Source.)
Diese lädt den Kernel bereits standardmäßig von der FAT-Partition auf 
der SD-Card.

Man muss diesem Kernel lediglich eine entsprechende initiale RAM-Disk 
mitgeben und ihm ein paar andere Bootargumente verpassen.

Weitere Details u.A. hier:
https://raw.github.com/dwelch67/raspberrypi/master/README

von Manuel X. (vophatec)


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Matthias Urlichs schrieb:

> (Leider ist die nicht Open Source.)


Einer der Gründe für mich vom RPi wieder abzulassen.
Warum man ausgerechnet auf den Broadcom SoC setzt ist mir sehr 
schleierhaft, wo Broadcom doch schon lange für seine Geheimniskrämerei 
bekannt ist.

Abgesehen davon gibt es günstige SoC´s von anderen Herstellern die mehr 
können :)

von Tobi (Gast)


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Moin,

mit Opensource sieht es bei den ARM SOCs insgesamt schlecht aus. Egal ob 
Mali400, die GPUs von PowerVR oder das Ding von Broadcom im Raspberry 
PI.

Gruss,
Tobi

von klausr (Gast)


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Manuel Z. schrieb:
> Einer der Gründe für mich vom RPi wieder abzulassen.
> Warum man ausgerechnet auf den Broadcom SoC setzt ist mir sehr
> schleierhaft, wo Broadcom doch schon lange für seine Geheimniskrämerei
> bekannt ist.

Mir ist KEIN leistungsfähiges GPU-Modul eines ARM-SOC bekannt, welches 
OpenSource ist. Dagegen ist zumindest Die ARM Seite des Broadcom-Modules 
inzwischen gut dokumentiert. Zumindest konnte man so ein komplett 
anderes, nicht Linux OS (RiscOS) portiert werden. Auch sollte die 
Offenlegung ausreichen, um künftige Linux Kernel ohne Hilfe von Broadcom 
an die GPU-Core anzupassen. Was wollen mir mehr? Fast alle von denen, 
die jetzt nach eine Offenlegung des GPU-Cores verlangen, würden wohl nie 
eine einzige Zeile dort verändern können. Da die RaspberryPi Entwickler 
eng mit Broadcom verzahnt sind, lässt Hoffen, das Probleme im GPU-Core 
auch gefixt werden. Wenn ich mir dagegen z.B. Nvidia anschaue, da gibt 
einen OpenSource-Treiber, der kaum etwas kann. Der closed-source-Treiber 
z.B. für Ubuntu hat immer noch etliche Probleme, und ich sehe nicht, 
dass sich da viel tut.
Insofern ist die enge Verzahnung der RPi Leute mit Broadcom eher ein 
Glücksfall.

von Matthias U. (smurf)


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Ich muss @klausr zustimmen. Dass das Ding nicht Open Source ist, ist 
zwar schade, aber letztlich ist das eine Black Box wie jede andere 
Firmware auch.

Das Ding kann mein Linux so booten, wie ich es brauche; es hat eine 
Schnittstelle, mit deren Doku man inzwischen was anfangen kann; und 
nicht zuletzt einen Hersteller, der (auch hier: inzwischen! das war vor 
zwei Jahren noch ganz anders) zumindest versteht, was die Linux-Leute 
wollen.

Es gibt echt Schlimmeres.

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