Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Linearregler hinter Schaltregler um Schaltfrequenz zu


von Gerd (Gast)


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Hallo Leute,

ich plane gerade einen Aufbau, bei welchem ich aus einem großen Netzteil 
(+12V, 60W) mehrere Spannungen erzeugen muss, darunter auch negative 
Spannungen. Jetzt kann ich einige Schaltwandler nutzen, möchte aber 
einigen empfindlichen Verbrauchern keine Schaltfrequenz mehr besitzen.

Nun dachte ich über einfache Tiefpassfilter nach, konnte jedoch 
vermerken, dass die Ausgänge der DC-Wandler dennoch im Millivolt-Bereich 
etwas rumwackeln. Auch die Masse ist nicht sonderlich stabil.

Nun überlege ich mir, ob ich hinter jeden Wandler noch einen 
Linearregler setze, der nicht die Masse des Wandlers nutzt sondern die 
der Netzteils. Inklusive des Tiefpasses hinter dem Wandler sollte die 
Ausgangsspannung des Linearreglers doch wieder stabil sein oder täusche 
ich mich völlig und der Aufbau wäre überflüssig?

Grüße,
Gerd

: Verschoben durch Moderator
von Gerd (Gast)


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huch, das sollte eigentlich in die analogtechnik. kann man das 
verschieben?

von Helmut L. (helmi1)


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Linerarregler sind viel zu langsam um den Rippel der Schaltfrequenz 
auszufiltern. Vernueftiges LC Filter am Ausgang ist besser eventuell 2 
Stueck in Reihe.

von Gerd (Gast)


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Meinst du zwei LC-Filter in Reihe oder eher ein Pi-Filter?

Die Linearregler wären meine Idee, damit ich die durch den Wandler 
erzeugte Spannung mit einer stabilen Masse versehen kann, d.h. eine 
große Massefläche überall und die Masse der Wandler sternförmig an einem 
Punkt zusammenführen. Die galvanisch getrennte Masse aus dem 
Schaltwandler ist einfach zu wacklig.

Grüße,
Gerd

von Gerd (Gast)


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Und was mir zur Filterfrage noch einfällt. Ist Ein- und Ausgangsfilter 
gleichzeitig sinnvoll? Ich habe gehört, dass Schaltregler ihre 
Schaltfrequenzen auch gerne mal auf die Eingangsspannungen übertragen. 
Im Datenblatt wird daher oftmals ein Eingangsfilter empfohlen.

von Peter D. (peda)


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Helmut Lenzen schrieb:
> Linerarregler sind viel zu langsam um den Rippel der Schaltfrequenz
> auszufiltern.

Die klassische Kollektorbasisschaltung hat eine exzellente 
Betriebsspannungsunterdrückung und ist auch sehr schnell.
Dahinter ist die Spannung glatt wie ein Kinderpopo.
Natürlich muß man auf seine Masseführung achten, damit da keine 
Stromschleifen entstehen.

Ich benutze das für Präzisionsstromquellen (20Bit).
Der Step-Down-Regler regelt grob auf etwa 3V an dem Längsregeltransistor 
(TIP120).


Peter

von Helmut L. (helmi1)


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Gerd schrieb:
> Meinst du zwei LC-Filter in Reihe oder eher ein Pi-Filter?
>

Das Mittelteil ist dann ein PI Filter.  Also L C L C

> Die Linearregler wären meine Idee, damit ich die durch den Wandler
> erzeugte Spannung mit einer stabilen Masse versehen kann, d.h. eine
> große Massefläche überall und die Masse der Wandler sternförmig an einem
> Punkt zusammenführen. Die galvanisch getrennte Masse aus dem
> Schaltwandler ist einfach zu wacklig.

Wenn du alles zusammenschaltest gibt es keine getrennte Masse.
Mal mal ein Bildchen wie du dir das vorstellst.

Gerd schrieb:
> Ist Ein- und Ausgangsfilter
> gleichzeitig sinnvoll? Ich habe gehört, dass Schaltregler ihre
> Schaltfrequenzen auch gerne mal auf die Eingangsspannungen übertragen.
> Im Datenblatt wird daher oftmals ein Eingangsfilter empfohlen.

Ein Eingangsfilter ist bei Schaltreglern immer empfehlenswert.
Sonst wirds mit dem EMV - Test nix.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Gerd schrieb:
> huch, das sollte eigentlich in die analogtechnik. kann man das
> verschieben?

Das nächste Mal bitte anmelden und für diesen Beitrag dann "Beitrag
melden", dann merkt es auch ein Moderator rechtzeitig.

Hab's jetzt verschoben.

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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In manchen Datenblättern gibt es Kurven zur frequenzabhängigen 
Ripple-rejection, da sind in der Gegend der Schaltreglerfrequenz große 
Unterschiede.
Der 12V-Typ des 2990 hat nur noch 10 dB.

von Gerd (Gast)


Angehängte Dateien:

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Hier ist ein Bildchen.

V1 ist der Schaltwandler, dahinter ist jetzt erst mal ein Pi-Filter, 
danach kommt mit V7 ein Linearregler. Ich hab das nur schnell mal aus 
einer anderen Schaltung kopiert, daher ist der jetzt einstellbar, was 
aber erstmal nichts zur Sache tut.

Wie gesagt, GND wäre dann meine große Massefläche und GND-2 wäre der 
Masseanschluss des Wandlers, welchen ich dann im Layout zwar mit der GND 
verbinden würde, aber eben sternförmig, d.h. an einem Punkt auf der 
Platine und nicht mitten drauf und auf der Massefläche.
Ob man den Pi-Filter bzw. je nachdem auch die beiden LC-Glieder nach dem 
Wandler zur großen Massefläche abführt oder aber auch besser 
sternförmig, ist noch eine offene Frage.

von Massi (Gast)


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Der Massesternpunkt liegt am besten an der Masse des Pi-Filters am 
Ausgang des Schaltreglers. Hier ist der ruhigste Ort! Von dort sollte 
die Masse zu den Lineareglern weggehen.

Auch am Eingang des Schaltreglers solltest du ein Pi-Filter vorsehen.

von Gerd (Gast)


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Ist der ruhigste Ort nicht direkt hinter dem Netzteil? Da vermute ich 
doch gerade die sauberste Masse und nicht am Schaltregler. Gerade die 
war doch jene, welche am wackeligsten war.

von Massi (Gast)


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>Ist der ruhigste Ort nicht direkt hinter dem Netzteil?

Das ist nicht der ruhigste Ort relativ zur Ausgangsspannung des 
Schaltreglers. Denn nur um diese geht es hier.

von Interessierter (Gast)


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Peter Dannegger schrieb:
> Die klassische Kollektorbasisschaltung hat eine exzellente
> Betriebsspannungsunterdrückung und ist auch sehr schnell.

Hast du davon evtl. mal ein Schaltungsbild?

von Gerd (Gast)


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Massi schrieb:
> Das ist nicht der ruhigste Ort relativ zur Ausgangsspannung des
> Schaltreglers. Denn nur um diese geht es hier.

Okay, zur Ausgangsspannung des Schaltreglers vielleicht. Aber diese will 
ich ja mit dem Filter auch glätten und der Linearregler soll mir jene 
nochmals stabilisieren. Und für diese neue Ausgangsspannung (im 
Schaltbild bei dem Port "Out") ist doch eigentlich die Masse des 
Netzteils der ruhigste Ort, oder täusche ich mich?

Ansonsten könnte ich mir doch auch gleich alles sparen, wenn ich 
zwischen Ausgang des Schaltreglers und Masse am Schaltregler messe und 
alles gleichmäßig so herumwackelt.

von Ulrich (Gast)


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Bei der eigentlichen Arbeitsfrequenz des Schaltwandlers hilft der 
Linear-regler schon etwas. Man muss aber ggf. schon auswählen. Vor allem 
die Typen mit wenig Ruhestrom sind oft zu langsam. Von der Tendenz 
sollten auch normale Regler besser sein als Low-drop Typen. Der LC 
Filter ist aber gegen Höherfrequente Störungen vom Schaltregler nötig. 
Die Spule kann da ggf. kleiner sein und ggf. eine Ferritperle dazu, auch 
ollten noch Kondensatoren dazu, nicht nur Elkos.

von Massi (Gast)


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>Und für diese neue Ausgangsspannung (im Schaltbild bei dem Port "Out")
>ist doch eigentlich die Masse des Netzteils der ruhigste Ort, oder
>täusche ich mich?

Eher nicht, weil ja die Ströme vom Netzteil zum Schaltregler und zurück 
fließen und an unvermeidelichen Induktivitäten Spannungsabfälle 
verusachen.

Um das Ganze abschließend zu beurteilen, müßte man aber weit mehr von 
deinem Projekt wissen. Was für ein Netzeil, wohin gehen die Spannungen, 
etc.?

von Gerd E. (robberknight)


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Hier werden Ferrite vor und nach einem Linearregler vorgeschlagen:
http://www.linear.com/docs/11877

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