Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik Wenn Kondensatoren den Hitzetot sterben.


von Jedi82 (Gast)


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Hallo zusammen,

ich habe eine Frage zu Elektrolytkondensatoren.
Ich habe hier eine Schaltung die Kondenatoren auf Grund von 
Rippleströmen ziemlich warm bzw. heiß werden lässt.

Wie genau läuft das Ableben eines SMD-Kondensators auf Grund von 
Übertemperatur ab? Es geht um diesen hier:
(http://de.farnell.com/panasonic/eeefth101xap/kondensator-smd-50v-100uf/dp/1868426). 
Übertemperatur bedeutet kurzzeitig 130°C.

Verliert das Bauteil langsam an Kapazität, oder bläht es sich auf und 
platzt (wäre schlecht).

Vielen Dank für eure Erfahrungen.

Jedi

: Verschoben durch Moderator
von chick (Gast)


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Oder soll das eine Sollsterben der Schaltung werden, um Kunden zu ärgern 
und Reparaturkosten zu provozieren?

Ist doch ziemlich wurscht wie die Cs sterben. Wenn die 130Grad heiß 
werden, so ist die ganze Chose falsch dimensioniert.

von Michael H. (mueckerich)


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Such mal nach Low ESR Kondensatoren, durch den geringeren 
Innenwiderstand werden die bei hohen Rippleströmen nicht so warm, das 
steigert die Lebensdauer. Vergleich mal angegebenen Innenwiderstand 
(ESW) mit dem von anderen Kondensatoren. Bei zu hoher 
Temperaturbelastung kann der Elko platzen.

Zum Beispiel:
http://de.farnell.com/epcos/b41142a4107m/kondensator-elko-smd-16v-100uf/dp/1735328
Hat nur die hälfte Innenwiderstand

von bitte löschen (Gast)


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Jedi82 schrieb:
> wäre schlecht
:-D
Wie schlecht denn? ;-) Will sagen: Wenn davon irgendetwas wichtiges 
abhängt, würde ich mich nicht auf den seidenen Faden verlassen, der in 
der Hoffnung besteht, dass das Teil beim nächsten mal tatsächlich wieder 
nur Kapazität verliert, und nicht aus irgendwelchen Gründen 
(Fertigungstoleranz, Art des erwärmenden Signals, Alter, etc..) doch 
platzt.
Dass Elkos schon mal unschöne Dinge tun, wenn sie überlastet werden, ist 
wohl hinreichend bekannt.
Ich habe schon viele alte PC-Netzteile von innen gesehen, und meistens 
waren einige Elkos aufgebläht und einige hatten Elektrolyt verloren. Am 
Komponententester meines HM203-4 sehen solche Elkos komplett anders aus, 
als gleichwertige neue. Sie verlieren viel Kapazität. Auch die, an denen 
äußerlich nichts zu erkennen ist, haben oft nur noch einen Bruchteil der 
aufgedrucken Kapazität.
Diese Elkos wurden aber innerhalb ihrer Spezifikationen betrieben und 
sind nur gealtert, bis das Netzteil irgendwann seinen Geist aufgegeben 
hat.
Was Du vor hast, würde ich nur draußen mit Schutzbrille machen.

von Dario B. (abcd)


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Also, der letze Elko, den ich falsch herrum eingelötet und dadurch mit 
-12V beaufschlagt hatte, verteilte sich explosionsartig im gesammten 
raum. der knall war etwas lauter als eine knallerbse ;-)

von Ben _. (burning_silicon)


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Jo, macht Spaß den ausgekotzten Dreck wieder von der Platine zu 
putzen...

von Gregor B. (Gast)


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Michael H. schrieb:
> Such mal nach Low ESR Kondensatoren

Ist bereits einer.

Michael H. schrieb:
> Zum Beispiel:
>
> http://de.farnell.com/epcos/b41142a4107m/kondensat...
>
> Hat nur die hälfte Innenwiderstand

Häh?

PANASONIC - EEEFTH101XAP  50V 100µF 0,34 Ohm ESR
EPCOS - B41142A4107M 16V 100µF 0,26 Ohm ESR

sind bei mir nur 25% kleinerer Innenwiderstand.

Du solltest Elkos auf keinen Fall überlasten.
Die meisten aktuellen Elkos haben einen Elektrolyten auf Wasserbasis, 
das Waaser verdampft bie Überlastung und sprengt dir den Elko.

Bei normaler Alterung verlieren Elkos Kapazität und der ESR steigt an.
Dadurch steigt die am Elko umgesetzte Verlustleistung an.

Übrigens:
SMD-Elkos sind nicht für Belastung mit hohen Rippleströmen gemacht.
Sieht man, wenn man genau hinsieht, an den Datenblattangaben.
Es wird fast immer bei SMD-Elkos die Lebensdauer bei angelegter 
Nennspannung ohne Strombelastung angegeben. Wenn der Elko dann mit 
max. zulässigem Strom beaufschlagt wird, halbiert sich dieser Wert.

Bei THT-Elkos wird dagegen immer die Lebendauer bei angelegter Spannung 
und maximal zulässiger Strombelastung angegeben.

Bei uns sind SMD-Elkos aus diesem Grund schon nicht mehr im Einsatz.

von bitte löschen (Gast)


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Gregor B. schrieb:
> SMD-Elkos sind nicht für Belastung mit hohen Rippleströmen gemacht.

Wo ist da der technische Zusammenhang? "Normale" Elkos und SMD-Elkos 
sind jeweils Alubecherchen, in denen 2 Folien mit feuchtem Papier 
dazwischen an Beinchen befestigt und umeinander gewickelt sind. Diese 
Beinchen gehen durch einen Gummiboden nach außen. Bei SMD-Elkos sind die 
Beinchen außen plattgekloppt, kurz, und nach außen gebogen. Außerdem 
sitzt das ganze in einem kleinen Plastikkörbchen.
Die mir bekannten Artikel und Datenblätter machen die Qualität eines 
Elkos am verwendeten Elektrolyt, den Folien, dem Aufwand beim Aging und 
der Qualität der Dichtung aus.
Über den Einfluss der Form der Beinchen auf die Lebensdauer habe ich 
noch nichts gefunden.

von Jedi82 (Gast)


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Die Elkos sind bereits Low ESR! Wenn keiner damit Erfahrungen hat muss 
ich es wohl testen :)
Danke schon mal.

von Sebastian (Gast)


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Eventuell liegt der Unterschied im Lötprozeß: Der SMD geht komplett 
durch den Ofen, beim THT werden nur die Anschlüsse erhitzt.

von Ulrich (Gast)


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Gehen eventuell Keramikkondensatoren als Ersatz ?

von Stefan W. (wswbln)


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Jedi: Mach' doch mal Nägel mit Köpfen und sag' und was über die 
Betriebsbedingungen (Spannung, Ripplestrom, Umgebungstemperaturbereich 
und ggf. festgestellte Temperaturüberhöhung). Schön wären auch ein paar 
Worte zum Einsatz (Schaltregler Ein- oder Ausgang, Daten desselben)...

Dann könnte man sinnvolle Tipps geben.

von Jedi82 (Gast)


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Es geht um den Zwischenkreis an einem Wechselrichter mit 42V DC.
Bei einem DC-Strom von 20A bleiben die Kondensatoren noch angenehme 60°C 
kühl. Bei 25-30A erreiche ich lockere 90°C, und bei 45A geht mir die 
Temperatur auf 130°C.

Ich könnte die Umladung der Gates etwas langsamer machen (derzeit 
200ns), aber dadurch würde ich wieder Verluste an den MOSFETs bekommen 
(die bleiben übrigens dauerhaft unterhalb von 60°C bei 45A.

Umgebungstemperatur ca. 30° stehende Luft.

Danke und Gruß!

von Jonathan S. (joni-st) Benutzerseite


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Jedi82 schrieb:
> stehende Luft.

Dann bau doch mal einen Luftquirl (Lüfter) ein und schau nochmal.


Gruß
Jonathan

von Jedi82 (Gast)


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Ich will die nicht kühlen, ich will wissen wie lange sie leben können 
unter diesen stressigen Bedingungen und ich will wissen wie sich die 
Kondensatoren über Lebenszeit verhalten.

Wie verändert sich:
ESR
Leckstrom
Kapazität
Mechanik (Platzen, Ausbeulen, oder keine Veränderung)
Danke!

von mhh (Gast)


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Jedi82 schrieb:
> Wie verändert sich:
> ESR
> Leckstrom
> Kapazität
> Mechanik (Platzen, Ausbeulen, oder keine Veränderung)

Da gibt es keinen Fahrplan und auf keinen Fall linear. Mit anderen 
Worten - es macht plötzlich Bummm.

Jedi82 schrieb:
> Bei einem DC-Strom von 20A bleiben die Kondensatoren noch angenehme 60°C
> kühl. Bei 25-30A erreiche ich lockere 90°C, und bei 45A geht mir die
> Temperatur auf 130°C.

Verdopple oder verdreifache die Anzahl der Elkos. Denn im Moment 
scheinen es zu wenige zu sein.

von hgd (Gast)


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Bei 130°C wird dir kein Hersteller irgendeine Aussage für 105° Typen 
machen. Heißt für dich im Klartext: Die überleben vermutlich keine 
100Stunden oder entlüften sich schon früher. Mit 125° Typen könntest du 
mehr Glück haben, aber wie scon oben gesagt: EIn Elko der sich bei 30°C 
Umgebung auf 130° aufheizt ist heillos überlastet. Im Normalfall lässt 
man bei 105° Typen  bei der angegebenen Temperatur noch eine 
Kernerwärmung von 5 maximal 10° aufgrund Eigenerwärmung zu. Bei 30° 
Umgebung vielleicht das doppelte oder dreifache.

von hgd (Gast)


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zu deinen Fragen:

Wie verändert sich:
ESR -> steigt
Leckstrom -> steigt
Kapazität -> sinkt
Mechanik (Platzen, Ausbeulen, oder keine Veränderung) -> all das

Wenn du es genau wissen willst: dazu gibts von jedem halbwegs seriösen 
Hersteller tausende App-Notes, aber wirklich voraussagen wird es dir 
KEINER können, weil das KEINER mit solchen Kondensatoren macht

von unbekannter (Gast)


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Nimm halt grössere Kondensatoren, eventuell auch Folienkondensatoren in 
THT-Technik. Macht deinen Wechselrichter zwar grösser, aber dafür hält 
er und der Kunde ist vermutlich glücklicher.

von Jedi82 (Gast)


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Danke! Sowas ist hilfreich.



Autor: hgd (Gast)
Datum: 06.03.2012 23:12

Bei 130°C wird dir kein Hersteller irgendeine Aussage für 105° Typen
machen. Heißt für dich im Klartext: Die überleben vermutlich keine
100Stunden oder entlüften sich schon früher. Mit 125° Typen könntest du
mehr Glück haben, aber wie scon oben gesagt: EIn Elko der sich bei 30°C
Umgebung auf 130° aufheizt ist heillos überlastet. Im Normalfall lässt
man bei 105° Typen  bei der angegebenen Temperatur noch eine
Kernerwärmung von 5 maximal 10° aufgrund Eigenerwärmung zu. Bei 30°
Umgebung vielleicht das doppelte oder dreifache.

Re: Wenn Kondensatoren den Hitzetot sterben.
Autor: hgd (Gast)
Datum: 06.03.2012 23:17

zu deinen Fragen:

Wie verändert sich:
ESR -> steigt
Leckstrom -> steigt
Kapazität -> sinkt
Mechanik (Platzen, Ausbeulen, oder keine Veränderung) -> all das

Wenn du es genau wissen willst: dazu gibts von jedem halbwegs seriösen
Hersteller tausende App-Notes, aber wirklich voraussagen wird es dir
KEINER können, weil das KEINER mit solchen Kondensatoren macht

von Michael H. (mueckerich)


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Gregor B. schrieb:
> Häh?
> PANASONIC - EEEFTH101XAP  50V 100µF 0,34 Ohm ESR
> EPCOS - B41142A4107M 16V 100µF 0,26 Ohm ESR
> sind bei mir nur 25% kleinerer Innenwiderstand.

Wer lesen und rechnen kann ist im Vorteil. Der in meinem Link hat die 
folgenden Daten:
Widerstand, ESW: 0.16ohm, und 0,16 ist nun mal etwas weniger als die 
Hälfte von 0,34.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Um die üblen Spitzen von den Elkos fernzuhalten, wäre es eine Überlegung 
wert, parallel zu ihnen einige kleinere Kerkos zu schalten. Allerdings 
musst du trotzdem die Temperatur in den Griff kriegen, die macht auf 
Dauer auch anderen Bauteilen zu schaffen und deinem Platinenmaterial.

von Jedi82 (Gast)


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Ich hab im Moment 2 x 10µF Kerkos parallel, aber von denen könnte ich 
noch einige platzieren. Von den 100µF Kondensatoren habe ich im Moment 8 
Stk. montiert, bekomme aber leider keinen mehr zusätzlich drauf.

von Gregor B. (Gast)


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Michael H. schrieb:
> ESW: 0.16ohm

Also ich lese im Datenblatt beim EPCOS 100µF/16V:

bei 120Hz und

Zmax = 0,26 Ohm bei 100kHz

und beim Panasonic

bei 120Hz und

Zmax = 0,34 Ohm bei 100kHz

von Jedi82 (Gast)


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Ich benötige aber 50V DC :)

von Gregor B. (Gast)


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Jedi82 schrieb:
> Ich benötige aber 50V DC :)

Ja, ich weiss, aber 50V-Kondensatoren bei einem 42V Zwischenkreis ist 
auch eher knapp.

von David .. (volatile)


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Kerkos parallel ist so eine Sache: Die High-Cap-Kerkos sehen zwar 
totschick aus mit ihren 'riesigen' Kapazitaeten, bei Nennspannung geht 
die Kapazitaet aber dramatisch zurueck - steht im Datenblatt.

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Jedi82

Wie wärs mit dem hier?
EEEFP1H221AP von PANASONIC, 220µF, 50V, 120mOhm
Lebensdauer 2000 Stunden bei 105°C.

Nach meinem Verständnis sind ESR und maximaler Ripple Current 
bauartbedingt und hängen hauptsächlich von der Größe des Elkos ab.

Pv = Iripple^2 * ESR erzeugt die Wärme und der Wärmewiderstand des 
Gehäuses bestimmt die Temperaturüberhöhung. Es gehen möglicherweise auch 
mehr als 105°C, dann aber noch kürzere Lebensdauer. Die Kapazität hat 
hier praktisch keinen Einfluss. Es gibt aber auch Elkos für 150°C max. 
Betriebstemperatur.

Wie die einzelne Bauart reagiert, wann er abbläst oder explodiert, weiß 
nur der Hersteller. Das müsste man dann ausprobieren. Beim Überschreiten 
der maximalen Spannung bzw. Verpolen findet vermutlich eine Elektrolyse 
statt mit starker Gasentwicklung.

Gruß, Bernd

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Jedi82 schrieb:
> Ich hab im Moment 2 x 10µF Kerkos parallel, aber von denen könnte ich
> noch einige platzieren.

Ich dachte eher an 100n oder ähnlich kleine Werte. Die sind auch nicht 
so gross, vllt. kannst du da ein paar von unterbringen. Ich habe das in 
einigen 700 Watt ATX Netzteilen von der Stange nachgerüstet, weil diese 
in einem Spezialprojekt verbaut sind und nicht eben mal so getauscht 
werden können. Und was soll ich sagen? Läuft seit 7 Jahren ohne Probleme 
:-)
Da hatte ich reichlich 100n SMDs von unten gegen die Platine geklatscht.

Jedi82 schrieb:
> Ich benötige aber 50V DC :)

Da rate ich dir dringend zu 63 Volt Typen.

von David .. (volatile)


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Abgesehen davon, dass ich 50V-Kondensatoren fuer zu knapp bemessen 
halte:
Ein 10uF-50V-Kerko in 1206 von Murata hat bei 42V ~10% seiner Kapazitaet 
- also 1uF. 2 Stueck ergeben 2uF - neben den 800uF der Elkos faellt das 
kaum ins Gewicht, schaetze ich (vl mal simulieren?). Von 100n ganz zu 
schweigen...

von Jedi82 (Gast)


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David ... schrieb:
> in 10uF-50V-Kerko in 1206 von Murata hat bei 42V ~10% seiner Kapazitaet
> - also 1uF

Das ist ja interessant. Hab ich so noch nicht beachtet. Bisher habe ich 
mit den 42V bei 50V Nennspannung keine Probleme. Hab allerdings auch 
keine 20 Wechselrichter parallel Test auf Lebenszeit.

Ich werd dem Problem mal mit 1µF Folienkondensatoren begegen um zu sehen 
ob hier die Spannungsspitzen das Problem sind...

von David .. (volatile)


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Jedi82 schrieb:
> David ... schrieb:
>> in 10uF-50V-Kerko in 1206 von Murata hat bei 42V ~10% seiner Kapazitaet
>> - also 1uF
>
> Das ist ja interessant. Hab ich so noch nicht beachtet. Bisher habe ich
> mit den 42V bei 50V Nennspannung keine Probleme. Hab allerdings auch
> keine 20 Wechselrichter parallel Test auf Lebenszeit.
>
> Ich werd dem Problem mal mit 1µF Folienkondensatoren begegen um zu sehen
> ob hier die Spannungsspitzen das Problem sind...

Hae? Es geht nicht um die Spannung, es geht darum, dass ein solcher 
Kerko nur ein Zehntel seiner Kapazitaet hat... Und warum weisst du das 
nicht, liest du nicht die Datenblaetter der Bauteile, die du verbaust?

von oszi40 (Gast)


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David ... schrieb:
> liest du nicht die Datenblaetter

wobei Datenblätter auch manche Werte optimistischer darstellen 
könnten...

Übrigens fliegen überlastetete Elkos manchmal unerwartet weit. Etwas 
robustes Plexiglas als Schutz ist der menschlichen Gesundheit 
förderlich! Überhaupt sollte man schon bei der Konstruktion die Flugbahn 
nicht in kritische Bereiche lenken. Alu-Konfetti könnte auch Leiterzüge 
überbrücken und unbemerkt die galvanische Trennung aufheben...

von uwe (Gast)


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Wie währe es hiermit?

http://de.farnell.com/panasonic/eeufr1j181/kondensator-180uf-63v-10x20mm/dp/2079301

10000h bei 105°C
180µF/63V/35mOhm

von mhh (Gast)


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... und
Strom, Brumm-, AC-: 1229mA

Eher sowas

http://de.farnell.com/panasonic/eeufr1j821/kondensator-820uf-63v-16x25mm/dp/2079312?Ntt=EEUFR1J821

in ausreichernder Stückzahl.

von Jedi82 (Gast)


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mhh schrieb:
> ... und
> Strom, Brumm-, AC-: 1229mA
>
> Eher sowas
>
> http://de.farnell.com/panasonic/eeufr1j821/kondens...
>
> in ausreichernder Stückzahl.

ja, solche Kondensatoren funktionieren bereits mit der Schaltung. Mein 
Ziel ist aber Bauhöhe max. 8mm. d.h. ich muss mit vielen flachen 
kondensatoren klar kommen. groß kann jeder ;)

von uwe (Gast)


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Es gibt in dieser Serie auch 180µF/50V/33mOhm mit 8mm Durchmesser.

von Jedi82 (Gast)


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ja nur wenn man die 8mm flach auf die platine legt braucht man enorm 
viel platz und hat die lange drahtbeine als induktivität... für einen 
zwischenkreis müssten die schon direkt auf der platine stehen, aber dann 
wäre die bauhöhe mit 20mm wieder zu hoch.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Jedi82 schrieb:
> Mein
> Ziel ist aber Bauhöhe max. 8mm. d.h. ich muss mit vielen flachen
> kondensatoren klar kommen. groß kann jeder ;)

Das klingt aber nach einem Entwurfsproblem. Nicht umsonst sind starke 
Netzteile auch räumlich gross. Bei 8mm Bauhöhe und gedrängtem Aufbau 
sind thermische Probleme vorprogrammiert. Die Elkos müssen ein wenig 
Luft um sich haben. Denke dran: ein 105°C Typ hat bei 105°C gerade mal 
2000 Stunden garantierte Lebensdauer. Das sind 3 Monate Dauerbetrieb, 
dann ist Feierabend.

von Jens G. (jensig)


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>Luft um sich haben. Denke dran: ein 105°C Typ hat bei 105°C gerade mal
>2000 Stunden garantierte Lebensdauer. Das sind 3 Monate Dauerbetrieb,

Ja - im Mittel ist es garantiert. Einzelne Examplare können schon viel 
früher puff machen ...

von David .. (volatile)


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Naja, wenn der Platz so vorgegeben ist und der Strom nicht verringert 
werden kann, kann man vielleicht an anderer Stelle was drehen. Wie wird 
die Schaltung gespeist, kann man da tricksen? Dreiphasen-Versorgung, 
Sechspulsgleichrichter?

von Jedi82 (Gast)


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in Kombination mit dem flachen Gehäuese besteht die Möglichkeit die 
Kondensatoren über den Gehäusedeckel direkt zu Kühlen. Wird mechanisch 
anspruchsvoll, aber sollte machbar sein.

Was noch helfen könnte, wäre ein sehr flacher, breit bauender 
Kondensator. Muss ja keine Ware von der Stange sein und und auf den 
letzten cent kommt es nicht an. Gibt es solche speziellen Bauteile 
irgendwo?

von Jedi82 (Gast)


Angehängte Dateien:

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Auf den Bildern ist der Einbauort zu sehen.
Ist ziemlich eng in dem Gehäuse.

von oszi40 (Gast)


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1.Erfahrung: Wo kein Platz ist, ist meist Wärmestau.
2.Ein wartungsfreundlicher Aufbau ist das NICHT.

von Gregor B. (Gast)


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Also, wenn Du die Bauhöhe 8mm brauchst, Lebensdauer haben möchtest und 
Strom können musst, dann brauchst Du so etwas:

http://search.digikey.com/de/de/products/PCV1J270MCL2GS/493-4562-1-ND/2786859


Wenn Du etwas mehr Höhe spendieren kannst, dann das:
http://search.digikey.com/de/de/products/PLV1J470MDL1TD/493-3874-3-ND/2294165

Die werden dann bestimmt nicht mehr warm, die CV-Serie (8mm) ist 
allerdings doppelt so teuer wie die LV-Serie (13mm) und Du braucht 
doppelt so viele aus der CV-Serie wie aus der LV-Serie. Dafür können 
beide Serien >= 2,5A Strom!

von Jedi82 (Gast)


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mit den Hybrid Polymer Elkos habe ich auch schon gute Erfahrungen 
gemacht. Leider ist ist Kapazität recht klein, was noch härtere 
zeitliche Anforderungen an den Überspannungsschutz im Zwischenkreis 
stellt...
Mehr Kapa = mehr Zeit im Fehlerfall.

von Jedi82 (Gast)


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http://de.farnell.com/panasonic/eeufr1h121l/kondensator-radial-50v-120uf/dp/1800678

Mit 4 Stk. davon ist das Problem behoben. Bei konstanten 45A nur 50°C 
bei 10° Außentemperatur.

von Michael O. (mischu)


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Hi Jedi,

mach doch bitte mal Angaben zur Schaltfrequenz, dem Ripplestrom 
(alternativ zur Eingangsspannung und Induktivität) und der Topologie.

Überlege doch mal, ob du das Ausgangsfilter als CLC aufbauen könntest. 
Hinter dem Schaltregler als Pufferkapazität mit Keramikkondensatoren 
arbeiten (mit einem höheren Spannungsripple), dann ein Filter-L um die 
Spannungsspitzen etwas zu glätten und danach Elkos als Pufferkapazität.

Das macht die Regelung etwas komplizierter (weitere Pole), reduziert die 
Ripplebelastung der Elkos erheblich.

Achtung: Wenn die Elkos aktuell zu heiß werden, dann puffern sie auch 
nicht besonders gut. Es kann also sein, dass deine MOSFETs derzeit 
deutlich höhere Spannungsspitzen sehen, als Du vermuten würdest. => 
Zerstörung der FETs

Sonst fällt kannst du nur die Schaltfrequenz erhöhen um den Stromripple 
zu reduzieren. Die Bilder sehen nach einer Multiphasen-Topologie aus - 
sind die Ansteuerungen der Phasen auch zeitlich gegeneinader verschoben? 
=> Drastische Reduktion des Ripples.

PS:
Versuch doch mal solche Teile:
http://search.digikey.com/de/de/products/CKG57NX7S2A226M/445-5217-1-ND/2116352

von Jedi82 (Gast)


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Hallo Michael,

ich takte die 3 Halbbrücken im Moment mit 18kHz. Vom Treiber her habe 
ich da noch Luft nach oben. Ist vielleicht keine schlechte Möglichkeit 
um die Verlustleistung ein Stückchen von den Elkos zu den MOSFETs zu 
schieben, die sind wesentlich besser thermisch angebunden und bleiben im 
Moment zu kühl. Vielen Dank für den Tip.

Bzgl. Ausgangsfilter ist es besonders vom Package her extremst eng... da 
geht nichts mehr. Ich werde jetzt vielleicht noch 3-4 µF als 
Folienkondensatoren mit in den Zwischenkreis legen. Ist halt u.a. eine 
Kostenfrage. Mit solchen hier habe ich mal die EMV optimiert.

http://de.farnell.com/evox-rifa/mmc10-2-105k50a31-tr16/kondensator-4036-50v-1uf/dp/1753094RL

von Michael O. (mischu)


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Dann erhöhe mal die Schaltfrequenz drastisch (Faktor 5-10), damit geht 
der Stromripple um den gleichen Faktor runter.
Was steuerst Du damit eigentlich an?

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