Forum: Platinen Eagle: Bahnen zu dicht?


von Tanuchin (Gast)


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Ich habe den Eindruck, daß Eagle die Bahnen zu dicht verlegt. Auf meinem 
Bild scheinen an den rechten Kontakten von C9 und R21 die Bahnen zu 
dicht vorbei zu gehen - oder kann das so bleiben? Muß es mit Hand 
korriegiert werden? Wieviel Volt ist bei diesem Abstand machbar?

Die Bahnen sind außerdem sehr dünn - kann man bei der Freeware-Version 
die Dicke der Bahnen vorgeben?

Danke für Tipps.

Gruß
Christoph Philipp Schneider
aka Tanuchin

von Michael H. (michael_h45)


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Tanuchin schrieb:
> Ich habe den Eindruck, daß Eagle die Bahnen zu dicht verlegt. Auf meinem
Der autorouter von Eagle verlegt die nur so dicht, wie du das vorgibst.

> Bild scheinen an den rechten Kontakten von C9 und R21 die Bahnen zu
> dicht vorbei zu gehen - oder kann das so bleiben? Muß es mit Hand
Willst du das fertigen lassen oder selber fertigen?

> korriegiert werden? Wieviel Volt ist bei diesem Abstand machbar?
Was für Spannungen kommen denn in deiner Schaltung vor?
Bei 100V würd ich nochmal nachmessen.

> Die Bahnen sind außerdem sehr dünn - kann man bei der Freeware-Version
> die Dicke der Bahnen vorgeben?
Die einzigen Einschränkung der Freeware-Version sind Boardgröße und 
Anzahl  der Schaltplan-Seiten.


Ganz generell: du bist ja offensichtlich noch keine 10 Stunden mit Eagle 
zu gange. Lies dir doch wenigstens mal das Tutorial durch. Das geht 
wirklich schnell und bringt viel Verständnis.
Z.B. auch zum Autorouter.

von Elkoslebennichtewig (Gast)


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Es soll ja Leute geben die unter C's gar keine Leiterbahnen verlegen, um 
im Falle das Elektrolyt aus dem C austritt keine Kurzschlüsse zu 
provozieren.

von Elkoslebennichtewig (Gast)


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sorry, falscher Layer..

von Tanuchin (Gast)


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Jau, werd nochmal nachlesen. Wenn mans einstellen kann, werd ich es 
finden. In der Schaltung sollen auch mal 150 V vorkommen, die 
entsprechenden Abstände werd ich mir genauer ansehn. Ich will bei einem 
Anbieter Platinen machen lassen, ich denke auch, daß bei dieser 
Bahnbreite das Selbstätzen ziemlich schwer ist.

BTW: Ich hab bisher rund 100 Stunden mit Eagle gearbeitet - aber noch 
keine fertige Platine machen lassen...

Danke für die Hinweise.

von Ingo (Gast)


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Immer diese Autorouterfetischisten. Zu faul zum selber Routen?

Ingo

von Marc M. (macmek)


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Das hat nix mit Fetisch zu tun, sondern soll ganz einfach die Frage 
beantworten: "Geht oder geht nicht".
Erst wenn man die geeignetste Bauteilanordnung gefunden hat, wird Hand 
angelegt.
Das kleine Eagle hat ja keinen Autoplacer.

von Michael H. (michael_h45)


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Marc Mk schrieb:
> Das kleine Eagle hat ja keinen Autoplacer.
gähn... falsch...

von Marc M. (macmek)


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Ich kann echt keinen finden, wo versteckt er sich ?

von d'oh (Gast)


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Ich hoffe er redet nicht vom autoplace ulp. Da hab ich noch nie 
brauchbare Resultate gesehen. Ansonsten würde es mich auch 
interessieren, ob es eine andere Möglichkeit gibt.

von Hans W. (stampede)


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>Ich hab bisher rund 100 Stunden mit Eagle gearbeitet
Und dann nicht die Einstellung für die Leiterbahndicke gefunden?
Da hilft nur noch das Tutorial...

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Elkoslebennichtewig schrieb:
> Es soll ja Leute geben die unter C's gar keine Leiterbahnen verlegen, um
> im Falle das Elektrolyt aus dem C austritt keine Kurzschlüsse zu
> provozieren.
Ja, das sind die selben, die sich anschnallen, wenn sie das Auto im Hof 
umparken...  :-o

> Es soll ja Leute geben die unter C's gar keine Leiterbahnen verlegen, um
> im Falle das Elektrolyt aus dem C austritt keine Kurzschlüsse zu
> provozieren.
Aud vielen (den meisten) Kondensatoren kann gar kein Elektrolyt 
auslaufen, weil die aus Keramikm sind...  ;-)

Tanuchin schrieb:
> Ich habe den Eindruck, daß Eagle die Bahnen zu dicht verlegt.
Der Eindruck täuscht! EAGLE ist kein 
Drück-auf-den-Knopf-und-fertig-ist-die-Platine-Programm. Du selber 
solltest die Leiterbahnen verlegen. Denn nur du selber weißt, welches 
Signal kritisch ist, und wie es verlegt werden muss...

von Tanuchin (Gast)


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Also bitte - im 21. Jahrhundert, wo Computer besser Schach spielen als 
Menschen sollte man keine Werbung für das Handverlegen von Leiterbahnen 
machen...

Wie lange soll man denn an einer einfachen Schaltung, die 100 Bauteile 
enthält mit 1000 Kontakten arbeiten? 100 Stunden? Wenn den Unternehmer 
eine Stunde 60 Rubel kostet, dann muß er für die Platine schon 6000 
Rubel rechnen...

von dumdidumm (Gast)


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Tanuchin schrieb:
> dann muß er für die Platine schon 6000
> Rubel rechnen...

also ca 150 Euro... find ich akzeptabel, oder?

SCNR :D

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Tanuchin schrieb:
> Also bitte - im 21. Jahrhundert, wo Computer besser Schach spielen als
> Menschen sollte man keine Werbung für das Handverlegen von Leiterbahnen
> machen...
Schätz doch du mal, wieviel % der kommerziellen Leiterplatten komplett 
vom Autorouter gemacht werden. Meine Vorgabe 0%. Und ich bin mir sicher, 
dein Wert (wenn er abweicht) liegt zu hoch.
Und dann gibt es noch die Möglichkeit, Teile von Leiterkarten mit dem 
Autorouter zu machen (Impedanzkontrolle, Längenvorgaben, usw). Hier 
dürften dann schon mal 20% zusammenkommen.
Aber mindestens die Versorgungsgeschichte (Vcc und GND) wird sicher 
immer manuell gemacht.

> dann muß er für die Platine schon 6000 Rubel rechnen...
Das ist gar nicht mal so teuer...

> Wie lange soll man denn an einer einfachen Schaltung, die 100 Bauteile
> enthält mit 1000 Kontakten arbeiten? 100 Stunden?
Das kommt ganz darauf an. Ich könnte mir vorstellen, dass da 100 Stunden 
evtl. gar nicht reichen. Oder dass du nach 2 Stunden fertig bist...

von Verwirrter Anfänger (Gast)


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Tanuchin schrieb:
> Also bitte - im 21. Jahrhundert, wo Computer besser Schach spielen als
> Menschen...

Nur weil Computer gut Schach spielen können, sind sie nicht allmächtig 
oder allwissend.
Ich bin mir sicher, dass ein Computer gute Routings erstellen kann, wenn 
er genau weiss, welche Leiterbahnen sich wie stark gegenseitig 
beinflussen können, was die maximal Laufzeiten pro Signal sind, wie 
stark die Unterschiede in den Laufzeiten sein können, wie schnell die 
Pegel wechseln, .... und wenn man ihm dann ein paar Tage Zeit gibt.

Das alles kann Eagle aber so nicht und selbst im Profi Bereich wird oft 
von Hand nachgearbeitet.
Zum Beispiel wurde die Platine des Raspberry Pis:
http://www.raspberrypi.org/wp-content/uploads/2011/11/gerbers2.png
auch teilweise von Hand angepasst, um gute Signal und 
Versorgungscharakteristiken zu erreichen.

von Tanuchin (Gast)


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Also, meine Schätzung: 10% Handarbeit.
Wer hat sich schon mal eine Videokamera von innen angeschaut... Bei 
dieser Dichte was mit Hand machen zu wollen - kann ich mir schwer 
vorstellen. Die kleinste Änderung an irgendeinem Bauteil, an irgendeiner 
Bahn - löst eine Kettenreaktion aus und nichts paßt mehr zusammen.

Ich denke, daß solch komplexe Aufgaben nicht mal von kompetenten Teams 
mit Hand erledigt werden können...

von Tanuchin (Gast)


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Wie groß ist denn die Raspberry-Platine?

von Verwirrter Anfänger (Gast)


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Tanuchin schrieb:
> Wie groß ist denn die Raspberry-Platine?

exakt die Größe einer Kreditkarte:
http://www.raspberrypi.org/archives/389

von Helmut L. (helmi1)


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Tanuchin schrieb:
> Also, meine Schätzung: 10% Handarbeit.
> Wer hat sich schon mal eine Videokamera von innen angeschaut... Bei
> dieser Dichte was mit Hand machen zu wollen - kann ich mir schwer
> vorstellen. Die kleinste Änderung an irgendeinem Bauteil, an irgendeiner
> Bahn - löst eine Kettenreaktion aus und nichts paßt mehr zusammen.

Ich schaetze mal das du noch nicht viele Layouts gemacht hast.
Und bei 90 % sagt dann dem Computer: "Ich schaffs nicht mehr bitte mach 
du denn Rest".

Vernueftige Layout macht man am besten per Hand.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Helmut Lenzen schrieb:
> Und bei 90 % sagt dann dem Computer: "Ich schaffs nicht mehr bitte mach
> du denn Rest".
Also doch: 10% Handarbeit...   ;-)

Tanuchin schrieb:
> Die kleinste Änderung an irgendeinem Bauteil, an irgendeiner
> Bahn - löst eine Kettenreaktion aus und nichts paßt mehr zusammen.
Deshalb denken die, die das machen auch vorher schon gut nach. Und 
machen die kritischen Sachen manuell.

von Helmut L. (helmi1)


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Lothar Miller schrieb:
> Also doch: 10% Handarbeit...   ;-)

Falls du die dann noch rein bekommst ohne das halbe Layout neu machen zu 
muessen.

Es gibt halt immer noch Leute die meinen man sagt dem Computer was man 
moechte und dann rappelt der ein bisschen und unten kommt das fertige 
Produkt raus. Sowie bei StarTrek die Replikator-Technologie.

von Michael H. (michael_h45)


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Lothar Miller schrieb:
> Ja, das sind die selben, die sich anschnallen, wenn sie das Auto im Hof
> umparken...  :-o
HAHAHA, sehr schön!

von Marc M. (macmek)


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Es ist wohl eher "nicht bezahlen wollen" als "geht nicht", denn z.B. die 
20+ Millionen Transistoren einer CPU können nicht mehr von Hand gemacht 
werden.
Die Hersteller sind schon über das menschlich machbare hinaus, man kann 
nicht weiter 100 Ingenieure routen lassen, aber zunehmend wissen die 
Ingenieure nicht, wie der Computer das routet... Maschinen die Maschinen 
bauen, huuu...
Ist ein Problem unsere Billig-Gesellschaft, ein Programm kostet, aber 
immer über Freeware herziehen und iDings kaufen ;-)
Ja habt ihr denn noch keine 3D-Drucker ? ;-)
Leider geht die Welt in Richtung "Mad Max" anstelle "Star Trek". :-(

von Falk B. (falk)


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@  Marc Mk (macmek)

>Es ist wohl eher "nicht bezahlen wollen" als "geht nicht", denn z.B. die
>20+ Millionen Transistoren einer CPU können nicht mehr von Hand gemacht
>werden.

Wenn das mal kein Irrtum ist. Die Grundelemente sind hochgradig 
handoptimiert, Transistor, FlipFlip, Register, von unten nach oben. Ok, 
irgendwann wird man dann schon auf einen Autorouter gehen müssen, aber 
der hat den Vorteil, dass IC-Zellen und Verdrahtung "einfacher" und 
strukturierter sind als IC-Gehäuse und Platinen. Dito in FPGAs, dort 
wird praktisch auch nicht mehr von Hand layoutet, aber bei kritischen 
Sachen bei der Platzierung manuell nachgeholfen.

MFG
Falk

von Tanuchin (Gast)


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Ich komme nochmal auf meine ursprüngliche Frage zurück:
Kann eine durchschnittlicher Platinenservice dieses Layout sicher 
herstellen, ohne daß es zu Kurzschlüssen oder Beinahmezusammenstößen 
kommt? Es soll Spannungen bis 150 VDC geben. In Handarbeit zuhause wär 
dieses Layout vermutlich nur schwierig zu machen...
michael_h45 meinte bereits: "Bei 100V würd ich nochmal nachmessen."

Zweitens - noch eine Frage zum NE5532: Ich habe hier zwischen den zwei 
Systemen eines NE5532 eine sehr hohe Verstärkung. Könnte das 
Übersprechen im OPA ein Problem sein? Dann würden unschöne 
Rückkopplungen entstehen. Angeben werden für den 5532 ein crosstalk von 
110 dB, was eigentlich ausreichen sollte.

von Rüdiger (Gast)


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Es gibt dazu gängige Richtlinien welchen Abstand man bei welcher 
Spannung, Platinenisolierung, Umgebungsverschmutzung usw. einhalten 
sollte.

http://www.mikrocontroller.net/articles/Leiterbahnabst%C3%A4nde
http://www.electronicprint.eu/files/rund%20um%20die%20leiterplatte/spannungsfestigkeit.pdf

von Tanuchin (Gast)


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Super. Werd ich mir genau anschaun.

von Christian B. (luckyfu)


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@Tanuchin: such mal im Netz nach der Arri Alexa... Ich weiß aus 100% 
sicherer Quelle, daß darin alle Platinen in Handarbeit entstanden sind. 
Autorouter, selbst in teuren Programmen, können allenfalls für einfache 
Routingprobleme herangezogen werden. Bei Impedanzkontrollierter 
Leitungsführung oder Stromversorgungen sind sie vollkommen Überfordert. 
Außerdem sind 2/3 der (Denk-) Arbeit mit der Platzierung erledigt. Das 
ist die eigentliche Herausforderung. Schafft man es die Bautele 
geschickt zu platzieren ist das Routing dann leichter und geht 
schneller. Lässt man hier jedoch evtl noch einen Autoplacer sein Werk 
vollbringen hat man vermutlich komplett verlohren.
Redesigns von bestehenden Platinen sind, bei entsprechender 
Packungsdichte, oft komplizierter und dauern vergleichsweise länger als 
eine Platine komplett neu zu erstellen. Eben weil man nur wenige 
Freiheitsgrade hat. Teilweise muss auch bestehendes verschoben werden. 
Moderne Programme haben hier jedoch einige Unterstützungsfunktionen, 
welche sehr Sinnvoll sind. (Hierbei meine ich jedoch Mittelklasse 
Programme und besser, kein Eagle und Co)

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Interessantes Thema mal wieder.

Ich habe genau eine Platine gemacht wo Autorouter eingeschaltet war, war 
meine 7 Segment CMOS Uhr..ich glaube war so gut wie das Toilettenpapier, 
also 4 Lagig...

Ich Route immer selber. Autorouter ist Quark...Habe mich in diesem Forum 
belehren lassen.

oder....wie wird z.B ein PC Mainbord geroutet ??

von Frank B. (frankman)


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Um mal kräftig in die Kerbe zu hauen:

Mainboards werden NICHT mit dem Eagle-Autorouter gemacht.
Aber der Auto-Router von Mentor Expedition kann einen DDR2-Speicher-Bus 
mit 64 Bit Breite auf 6 Lagen in ca. 6 Minuten entflechten.( Und die 
Längen dazu anpassen....)
Auch mit Altium  geht so was. Aber nur wenn das Placement gut ist.
Normalerweise werden nur kritische Signale mit der Hand geroutet. Die 
Status-LED und dein Reset-Knopf darf der Autorouter machen, ( dazu 
braucht man natürlich einen Autorouter, den man entsprechend einstellen 
kann...)

Und: Mit Altium eine Platine mit 100 Bauteilen und 1000 Netzen dauert 
maximal 3 Tage. ( Ohne Autorouter...)

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