Forum: Platinen Fragen zum Platinenlöten


von lex (Gast)


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Hallo,

Ich hätte 2 Fragen zum Platinenlöten, und zwar...

ich habe in der Ausbildung früher ab und zu Streifenrasterplatinen 
gelötet. Da ja die Leiterbahnen durch die komplette Platine laufen 
hatten
wir da so "Leiterbahnunterbrecher". Das Teil hatte Ähnlichkeit mit einem 
Kreuzschraubenzieher, man drehte solange in einem Loch der
Platine bis außenrum das Kupfer weggedreht war.

So ein Werkzeug hätt ich gerne wieder, nur find ichs bei keinem der 
bekannten Elektronikversender.
Wie nennt man das Teil denn "offiziell"?
Wo gibts sowas? Am liebsten wär mir Conrad, ist zwar ne Apotheke aber da 
muss ich eh demnächst bestellen.
Klar geht auch ein Teppichmesser, aber da sind die Unterbrechungen halt 
sehr fein und man kann sie unter Umständen übersehen => mögliche 
Fehlerquelle


Dann gibts da ja noch Lochrasterplatinen...
Die hab ich bisher noch nicht gelötet, allerdings ist man damit wohl 
flexibler.
Silberdraht macht bei Lochraster wohl wenig Sinn, da er nicht isoliert 
ist.
Nun ist Fädeldraht aber so teuer. Viele schreiben hier von 
Kupferlackdraht. Geht da die Isolierung auch zuverlässig beim erhitzen 
herunter?

Hab mal blind beim Conrad welchen ausgesucht, wäre der geeignet? Welchen 
Querschnitt sollte ich verwenden?
http://www.conrad.de/ce/de/product/605182/KUPFERLACKDRAHT-33-M-CUL-100063/SHOP_AREA_17416&promotionareaSearchDetail=005

Viele Grüße,
lex

von THaala (Gast)


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Was ist denn hiermit:

http://www.conrad.de/ce/de/product/531364/Leiterbahn-Unterbrecher-SU528008

das Ding habe ich auch - es macht was es soll!

von MaWin (Gast)


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> Dann gibts da ja noch Lochrasterplatinen...

Nix Draht

http://www.reocities.com/mwinterhoff/lochrast.htm

Mit Draht nennt man es Fädeltechnik.

> Nun ist Fädeldraht aber so teuer.

Ganz normaler Kupferlackdraht.

von Der E. (rogie)


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Bei den Streiferrasterplatinen kann man die Unterbrechungen auch mit 
einen 3 - 3,5 mm Bohrer machen. Das geht so leicht, dass man dafür 
nichtmal ne Bohrmschine braucht, Bohrer mit Zeigerfinger, Mittelfinger 
und Daumen drehen genügt.

von lex (Gast)


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MaWin schrieb:
>> Dann gibts da ja noch Lochrasterplatinen...
>
> Nix Draht
>
> http://www.reocities.com/mwinterhoff/lochrast.htm
>
> Mit Draht nennt man es Fädeltechnik.


Danke schonmal,

naja nur kommt man mit den "Leiterbahnen aus Lötzinn" manchmal ja nicht 
überall hin, eine Kombo beider Techniken ist wohl am sinnvollsten?

Bei deinem Link heißts weiter, der Lack würde sich erst bei sehr hohen 
Temperaturen lösen, kannst du das bestätigen?

Kann noch jemand was über den geeigneten Querschnitt dieses 
Kupferlackdrahtes sagen?

Viele Grüße,
lex

von was? (Gast)


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lex schrieb:
> naja nur kommt man mit den "Leiterbahnen aus Lötzinn" manchmal ja nicht
> überall hin, eine Kombo beider Techniken ist wohl am sinnvollsten?

Wieso, wo willst du denn hin? Auf der Bauteilseite kannst du doch 
trotzdem normale Drahtbrücken setzten.

von herbert (Gast)


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Also wenn du fädeln willst brauchste Fädeldraht.Normaler Kupferlackdraht 
hat eine andere Beschichtung da beisst sich der Lötkolben die Spitze 
aus.
Richtiger Fädeldraht lässt sich relativ leicht durchlöten.Natürlich 
könnte man auch mit dünnem Silberdraht und Punktraster Platinen 
arbeiten.Sollte die Verdrahtung zu Kreuzungen führen muß man dünnen 
Gewebeschlauch drüber ziehen.Es gehen viele Techniken ,es muß nicht 
immer eine gedruckte Schaltung sein.

von Lochrasterfan (Gast)


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> Silberdraht macht bei Lochraster wohl wenig Sinn, da er nicht isoliert
> ist.

nimm' Silberdraht, so lange Du Platz dafür hast. Wenn sich Leiterbahnen 
kreuzen müssen, setze zuerst Jumper auf die Bestückungsseite. Erst wenn 
das auch nicht mehr geht, arbeitest Du mit isoliertem Material weiter.

Mit steigender Erfahrung wirst Du immer besser 'routen' - d.h. der 
Anteil an benötigten isoliertem Leitungsmaterial wird immer weiter 
sinken.
Deine Schaltungen werden dadurch immer servicefreundlicher, die 
Platzausnutzung der Platine wird besser und die Platzierung der Bauteile 
wird übersichtlicher.

Irgendwann wirst Du Dich fragen, warum Du jemals Streifenraster benutzt 
hast ...

von Michael S. (technicans)


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Ich würde das mit nem Dremel(oder deren Nachbauten) weg fräsen.

von Nachdenker (Gast)


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Warum wegfräsen, ein Bohrer passend zur Streifenbahnbreite löst das 
Problem beim trennen doch zu genüge.

von Timmo H. (masterfx)


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lex schrieb:
> Bei deinem Link heißts weiter, der Lack würde sich erst bei sehr hohen
> Temperaturen lösen, kannst du das bestätigen?
Ja das ist so. Ich arbeite schon seit Jahren mit Kupferlackdraht und 
bisher keine Probleme. Man muss schon mit nem Lötkolben relativ lange am 
Draht brutzeln bis der Lack durch ist und er verzinnt ist.

Natürlich bekommt man den Lack auch ab, wenn man mit einem Messer oder 
so drauf rumkratzt, aber das macht man ja eigentlich nciht. Mit 
Kuferlackdraht sind auch Trafos und Spulen gewickelt. Die gehen ja auch 
nicht einfach so kaputt.

von lex (Gast)


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Wärend eines Praktikums hab ich bisl mit richtigem Fädeldraht 
gearbeitet, das war so ein Stift mit der Spule hintendran.

Das ging schon sehr entspannt, einfach Draht um den Pin rumwickel, 
Lötzinn drauf, fertig.

Vor allem kann man damit beliebig viele Füsschen verbinden, praktisch 
für Masseleitungen etc.

Wenn er nur ned so teuer wär...

von Elektor (Gast)


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Bohrer leicht spitz anschleifen.
Das ist ein idealer Leiterbahnunterbrecher.

Punktraster ist aber flexibler und liefert mit etwas Übung und 
Überlegung sehrgute Resultate.

von nichtIng! (Gast)


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DREMEL?!? Energieverschwendung!
Nimm nen Bohrer, den du in Ein Pfeilen-Holzgriff-Griff einpresst, so 
hast deu guten Grip!

von Christian K. (Firma: Atelier Klippel) (mamalala)


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Es gibt auch "Streifen-"Raster Platinen auf denen immer nur 3er Gruppen 
verbunden sind. Das macht die Sache oftmals viel einfacher. Vor allem 
bei IC's und dergleichen.

z.B. sowas hier:

http://www.ebay.de/itm/Experimentier-Platinen-100-x-160-mm-3er-Raster-1-Stuck-/310340745294

Ansonsten lieber mit dem selberätzen von Platinen beschäftigen. Macht 
auf Dauer viel mehr Spaß.

Grüße,

Chris

von B. R. (benchos)


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>DREMEL?!? Energieverschwendung!
>Nimm nen Bohrer, den du in Ein Pfeilen-Holzgriff-Griff einpresst, so
>hast deu guten Grip!

Genau das wollt ich auch vorschlagen!

Aber das wird sicherlich wie immer ausarten und irgendwer wird eine 
Schneidladung vorschlagen ....

von peter (Gast)


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hallo,
um lochrasterplatinen zu löten benutzt man silberdraht oder sogenannten 
fein verzinnter kupferdraht, den gibt es mit einem durchmesser von 0,4 
bis 1,2mm.
zum thema kurzschluß,
lötbrücken erzeugen keinen kurzschluß?
und was sagt dir lötlack?


MaWin schrieb:
> Nix Draht
>
> http://www.reocities.com/mwinterhoff/lochrast.htm

das einzige was mir dazu einfällt ist hobbytheke mit jean pütz.

von Chris (Gast)


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Ich kann dir den "Spot Face Cutter" der Firma Vero Technologies sehr 
empfehlen.
http://www.verodirect.com/products.asp?recnumber=151

Zu beziehen bei Farnell oder RS, aber vielleicht findest Du auch noch 
eine andere Bezugsquelle.

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