Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik 3W LED Kühlung (Anschlüsse vs. Metallfläche?)


von Noch nicht Erleuchteter (Gast)


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Ich plane, drei 3 W LEDs ( 
http://www.reichelt.de/?ARTICLE=96845;PROVID=1024 ) mit Wärmeleitkleber 
auf einem Kühlkörper zu befestigen (Winkel aus den Anschlüssen entfernt, 
damit die Anschlüsse keinen Kontakt mit dem Kühlkörper haben). Die 
rückseitigen Wärmeleitflächen an den LEDs sind nicht elektrisch mit 
Anode oder Kathode verbunden. Genügt die Kühlung über die rückseitige 
metallenen Wärmeleitfläche an der LED oder muss zusätzlich eine gute 
thermische Leitfähigkeit zwischen Anode, Kathode und Kühlkörper 
bestehen? Das "Datenblatt" (dürfte sich eigentlich nicht so nennen!) 
gibt keinerlei Informationen dazu.

von Thomas D. (thomasderbastler)


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Ich habe auch solche Kamaraden verbaut, einfach auf einen fetten 
Kühkörper draufkleben und gut ist.

Ich habe damals von diesem Profil 1 Meter genommen

http://www.led-tech.de/de/High-Power-Zubehoer/LED-Profil-CoverLine/CoverLine-Aluminium-LED-Profil-LT-1512_106_151.html

habe 18 Stück drin verbaut, das Ding wird nicht mal Lauwarm und sieht 
optisch echt gut aus !

von Falk B. (falk)


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@  Noch nicht Erleuchteter (Gast)

>http://www.reichelt.de/?ARTICLE=96845;PROVID=1024 ) mit Wärmeleitkleber
>auf einem Kühlkörper zu befestigen (Winkel aus den Anschlüssen entfernt,
>damit die Anschlüsse keinen Kontakt mit dem Kühlkörper haben).

Kann man machen.

> Die
>rückseitigen Wärmeleitflächen an den LEDs sind nicht elektrisch mit
>Anode oder Kathode verbunden. Genügt die Kühlung über die rückseitige
>metallenen Wärmeleitfläche

Sicher, wenn dort die Wärme mit einem passenden Kühlkörper ageführt 
wird.

>an der LED oder muss zusätzlich eine gute
>thermische Leitfähigkeit zwischen Anode, Kathode und Kühlkörper
>bestehen?

???
Dort kannst du doch gar nichts mehr machen, das hat der Hersteller 
(hoffentlich) schon getan.

> Das "Datenblatt" (dürfte sich eigentlich nicht so nennen!)
>gibt keinerlei Informationen dazu.

Must du halt das Originial vom Hersteller suchen, dort steht vielleicht 
mehr drin.

MFG
Falk

von Noch nicht Erleuchteter (Gast)


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Danke für die Vorschläge.

@Falk Brunner:
>???
>Dort kannst du doch gar nichts mehr machen, das hat der Hersteller
> (hoffentlich) schon getan.

Habe mich vermutlich unklar ausgedrückt: Bei Dioden in 
Kunststoffgehäusen wird ja zum Teil gefordert, dass bei Montage eine 
Mindest-Drahtlänge erhalten bleibt oder die Anschlüsse mit 
wärmeableitenden Kupferflächen verbunden werden. Selbst bei der 1N4007 
steht im Zusammenhang mit den Grenzwerten: "Leads maintained at ambient 
temperature at a distance of 9.5mm from the case." Nur dadurch bin ich 
zu meiner Frage gekommen, zu welchen Anteilen die Wärmeabfuhr bei den 3W 
LEDs über die Wärmeleitfläche auf der Rückseite bzw. über die Anschlüsse 
erfolgt.

von Falk B. (falk)


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@  Noch nicht Erleuchteter (Gast)

>zu meiner Frage gekommen, zu welchen Anteilen die Wärmeabfuhr bei den 3W
>LEDs über die Wärmeleitfläche auf der Rückseite bzw. über die Anschlüsse
>erfolgt.

AHHHH, jetzt. Gute Frage, ich hab keine Ahnung. Vorsichtig geschätz 
würde ich sagen, dass 90% über das Gehäuse gehen.

Hmm, wenn man googelt findet man zwar als 1. Treffer das Datenblatt vom 
Hersteller, dort stheht aber ganu das gleich drin 8-0

von Noch nicht Erleuchteter (Gast)


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Aus dem Datenblatt (teilweise in "Chingrish" verfasst: 
http://www.datasheets.org.uk/indexdl/Datasheets-SL3/DSASL0054852.pdf ): 
"It is strongly recommended that the temperature of lead be not higher 
than 55 C."

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Noch nicht Erleuchteter schrieb:

> Ich plane, drei 3 W LEDs (http://www.reichelt.de/?ARTICLE=96845;PROVID=1024)

Also nackte Emitter, keine Star-Module.

> mit Wärmeleitkleber
> auf einem Kühlkörper zu befestigen (Winkel aus den Anschlüssen entfernt,
> damit die Anschlüsse keinen Kontakt mit dem Kühlkörper haben).

Das ist suboptimal. Die beste (und vorgesehene) Variante ist es, den 
Emitter auf eine Platine mit Alukern (gibts z.B. unter dem Namen 
"Cobritherm" bei Voelkner) zu löten. Lot leitet Wärme nun mal besser als 
Kleber. Vor allem wird die Wärme erst auf gut leitendes Kupfer 
übertragen und dann über eine große Fläche an das Alu.

Ich bin übrigens gerade am experimentieren mit Kupferklebefolie auf Alu. 
Bzw. Flexplatine flächig verklebt mit Alu/Kühlkörper.

> Genügt die Kühlung über die rückseitige
> metallenen Wärmeleitfläche an der LED oder muss zusätzlich eine gute
> thermische Leitfähigkeit zwischen Anode, Kathode und Kühlkörper
> bestehen?

Wie sich die Wärmeabfuhr auf das Thermal Pad und die elektrischen 
Anschlüsse verteilt, kann nur der Hersteller genau sagen. Aber ich würde 
schätzen, daß wenn du alle 3 auf gleicher Temperatur hast, gut 30% über 
die Anschlüsse weg geht. Es gibt ja noch mehr Hersteller (Seoul, Luxeon) 
- vielleicht hat da einer ein besseres Datenblatt.

Bei 1W-Emittern ist das noch nicht so ein Problem. Aber 3W über die 
kleine Fläche abzuführen und kühl zu bleiben (Wirkungsgrad!) ist auch 
unter optimalen Bedingungen schon schwierig. Vermutlich wärst du mit 
Star-Modulen (da sind die Emitter schon auf sechseckige 
Alukern-Platinchen gelötet) besser gefahren. Die kann man nämlich mit 
Wärmeleitpaste und Isolationsbuchsen anschrauben.

Wie hier: Beitrag "Bilder vom Prototypen"


XL

von Noch nicht Erleuchteter (Gast)


Angehängte Dateien:

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Axel Schwenke schrieb:
> Die beste (und vorgesehene) Variante ist es, den
> Emitter auf eine Platine mit Alukern (....
> ) zu löten. Lot leitet Wärme nun mal besser als
> Kleber. Vor allem wird die Wärme erst auf gut leitendes Kupfer
OK, allerdings sagt der LED Hersteller im Datenblatt auf Seite 6: "The 
package back plane (slug) may not be attached by soldering, but rather 
with a thermally conductive adhesive."
Ich habe die Emitter jetzt testweise auf eine 5mm starke Alu-Scheibe 
geklebt, die (unter Zuhilfenahme von Wäremeleitpaste) auf einen alten 
CPU-Kühler geschraubt ist, den ich vorher mal mit einem 2N3055 mit 10 W 
"beheizt" hatte, wobei sich größenordnungsmäßig ein Wärmewiderstand 
gegenüber der Umgebungsluft von 2,5 bis 3°C/W gezeigt hatte.

von Alex W. (a20q90)


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Noch nicht Erleuchteter schrieb:
>

Bei dem Kühlkörper könntest Du auch 10 Stück verbauen!

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Alex W. schrieb:

> Bei dem Kühlkörper könntest Du auch 10 Stück verbauen!

Vor allem würden da auch drei Star-Module passen. Nackte Emitter würde 
ich nur dann verbauen, wenn sie dichter gepackt sein müssen.


XL

von Axel S. (a-za-z0-9)


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Axel Schwenke schrieb:

> Die beste (und vorgesehene) Variante ist es, den
> Emitter auf eine Platine mit Alukern (gibts z.B. unter dem Namen
> "Cobritherm" bei Voelkner) zu löten.

Ich muß mich korrigieren. Das hatte ich unzulässig von den OSLON SSL LED 
(ebenfalls bei Reichelt) verallgemeinert. Die soll man aber wirklich 
auflöten.

Luxeon hat deutlich mehr Informationen, insbesondere in Application 
Brief AB10 "LUXEON Emitter Assembly Information". Auch sie emfehlen da, 
das Thermal Pad (Slug) zu kleben und die dabei angebundene 
Kupferfläche zu maximieren. Die Pads für den elektrischen Anschluß soll 
man hingegen thermisch eher isolieren, um den thermischen Streß beim 
Einlöten gering zu halten. Das bedeutet dann aber im Umkehrschluß, daß 
nur wenig Wärme über die Anschlüsse abgegeben werden kann.

Insofern bist du mit "auf den Kühlkörper kleben" auf der sicheren Seite.


XL

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