Forum: HF, Funk und Felder Kann man ein DVB Gerät zerstören, wenn man den Eingangspegel mit einem Verstärker übersteuert?


von DVB-C (Gast)


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Wenn ich z.b. 95 dB auf der Leitung habe und wegen dem zu starken Signal 
kein Bild erhalte, dann besteht ja die Möglichkeit, daß man insbesondere 
als Laie gar nicht weiß, das das Signal zu stark ist.


Der Laie würde also annehmen, daß er erstmal einen Verstärker bräuchte, 
weil er davon ausgeht, daß das Signal zu schwach sei.

Wenn er nun aber einen Verstärker mit 25 dB Gain draufhaut, dann kommen 
am DVB Gerät 120 dB an.
Kann das DVB Gerät dabei kaputt gehen?



Und dann noch eine Frage.
Kann man Verstärker als Dämpfungsglied mißbrauchen, in dem man sie 
einfach nicht an die Steckdose anschließt und einfach nur das TV Signal 
durch den stromlosen Verstärker führt?

: Verschoben durch Moderator
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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DVB-C schrieb:
> Wenn er nun aber einen Verstärker mit 25 dB Gain draufhaut, dann kommen
> am DVB Gerät 120 dB an.
> Kann das DVB Gerät dabei kaputt gehen?

Nein. Wenn du nicht gerade kVolts in den Antenneneingang speist, geht da 
nix kaputt.

DVB-C schrieb:
> Kann man Verstärker als Dämpfungsglied mißbrauchen, in dem man sie
> einfach nicht an die Steckdose anschließt und einfach nur das TV Signal
> durch den stromlosen Verstärker führt?

Hol dir lieber ein einstellbares Dämpfungsglied, ist billiger und 
vorhersehbar. Allerdings sollte die interne Regelung des DVB Receivers 
mit einer weiten Spanne an Pegeln selber zurechtkommen. Kabel hat auch 
definierte Pegel, wenn da was nicht hinhaut, frag auch mal den 
Betreiber, zahlst schliesslich dafür.

von DVB-C (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> Hol dir lieber ein einstellbares Dämpfungsglied, ist billiger und
> vorhersehbar.

Ja, das würde ich dann als dauerlösung machen, aber momentan habe ich 
keines.
Daher dachte ich zum blosen Testen an den stromlosen Verstärker.
Eventuell habe ich auch genug Kabel, damit könnte ich auch etwas 
dämpfen, mehr als 20 Meter werde ich da aber nicht zusammenkriegen.



> Kabel hat auch
> definierte Pegel, wenn da was nicht hinhaut, frag auch mal den
> Betreiber, zahlst schliesslich dafür.

Inwieweit ist der für selber gelegte Leitungen verantwortlich?

von Sven (Gast)


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Stromloser Verstärker:

Vermutlich machst du auch damit nichts kaputt (Da es ja nicht um 
Leistung geht) aber ich denke nicht, dass das sinnvoll ist.
Je nach Verstärker-Bauart kann am Ausgang irgendwas beliebiges zwischen 
nix und irgendeiner selektiven Verstärkung auftreten. Im Mittel vermute 
ich irgendeine absurde Filtercharakteristik... Aber sicherlich nichts 
vorhersagbares im interessanten Frequenzbereich.

Soweit du passende Messgeräte hast: Probiers aus und überrasch uns mit 
den Ergebnissen.

Gruß,
Sven

von Oliver (Gast)


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DVB-C schrieb:
>> Kabel hat auch
>> definierte Pegel, wenn da was nicht hinhaut, frag auch mal den
>> Betreiber, zahlst schliesslich dafür.
>
> Inwieweit ist der für selber gelegte Leitungen verantwortlich?

Das ist er zwar nicht, aber eine selber gelegte Leitung wird wohl kaum 
den Pegel über den zulässigen Wert hinaus erhöhen.

Oliver

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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DVB-C schrieb:
> Wenn ich z.b. 95 dB auf der Leitung habe

Dezibel ist ein Verhältnismaß.  Du kannst also gar nicht "95 dB"
auf der Leitung haben.

Es gibt auch Dezibel-Angaben, die ein Bezugssystem haben (und damit
Absolutwerte werden).  Die häufigsten Bezugssysteme sind 1 mW (dann
"dBm" genannt), allerdings wären 95 dBm die stolze Leistung von
3,16 MW :), sowie 1 µV (genannt "dBµV"), dann wäre dein Pegel 56 mV,
und die ebenfalls genannten 120 dBµV wären immerhin 1 Veff.  Auch,
wenn ein derartiger Pegel vielleicht gerade noch nicht eine
Eingangsstufe in Mitleidenschaft zieht, zu heftigen Übersteuerungen
des Eingangs wird er bereits führen.

von Michael M. (technikus)


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Manche Geräte haben sogar ein eingebautes, schaltbares Dämpfungsglied. 
Zumindest der Panasonic LCD-TV mit Tripel-Tuner, den ich mal 
eingerichtet habe. Also mal einen vertieften Blick in die 
Bedienungsanleitung werfen.

Zum Versärker: Der wird auch nicht auf beliebige 
Maximalleistungen/Maximalspannungen verstärken. Da ist auch irgendwann 
der Eingang übersteuert und vor allem irgendwann begrenzt die 
Ausgangsstufe auch.

Servus
Michael

von DVB-C (Gast)


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Jörg Wunsch schrieb:
> sowie 1 µV (genannt "dBµV"), dann wäre dein Pegel 56 mV,
> und die ebenfalls genannten 120 dBµV wären immerhin 1 Veff.  Auch,
> wenn ein derartiger Pegel vielleicht gerade noch nicht eine
> Eingangsstufe in Mitleidenschaft zieht, zu heftigen Übersteuerungen
> des Eingangs wird er bereits führen.

Ja, genau, dBµV  das meinte ich.

Ich habe das halt bei dieser Anleitung hier so gelesen, aber nicht mehr 
dBµV hingeschrieben, weil ich's schlichtweg übersehen habe. In der 
Anleitung ist es richtig:
http://www.conrad.de/ce/de/content/ti_Antennendose/

Michael M. schrieb:
> Zum Versärker: Der wird auch nicht auf beliebige
> Maximalleistungen/Maximalspannungen verstärken. Da ist auch irgendwann
> der Eingang übersteuert und vor allem irgendwann begrenzt die
> Ausgangsstufe auch.

Bedeutet das, daß schädliche Werte gar nicht möglich sind, weil die 
Ausgangsstufe den dBµV Wert auf einen maximalen Wert begrenzt?

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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DVB-C schrieb:
> Bedeutet das, daß schädliche Werte gar nicht möglich sind, weil die
> Ausgangsstufe den dBµV Wert auf einen maximalen Wert begrenzt?

Ja, im Prinzip.  Allerdings beziehen sich die "schädlichen Werte"
dabei nur auf den nachgesetzten Empfänger; wenn du den Eingang des
Verstärkers bereits übersteuerst, erzeugt er gleich mal selbst
massig Verzerrungen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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DVB-C schrieb:
> Inwieweit ist der für selber gelegte Leitungen verantwortlich?

Ist das denn fachmännisch gemacht? Also Durchgangsdosen und an der 
Enddose einen Abschlusswiderstand?
Wenn ja, ist der Kabelbetreiber mal aufgerufen, die Pegel zu messen.
Wenn es eh unsachgemäss ist, bring es erstmal ins Reine.

Wie bereits erwähnt, kommen Endgeräte gewöhnlich mit recht grossen 
Pegelbereichen zurecht. Wenn ich mich recht erinnere (Kabel hab ich 
schon ewig nicht mehr) sollten 64 dBuV gerade ein gutes Bild ergeben ( 
bei Analog TV) . Bis 90dBuV sollte auch nichts übersteuern.

von DVB-C (Gast)


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Matthias Sch. schrieb:
> Ist das denn fachmännisch gemacht? Also Durchgangsdosen und an der
> Enddose einen Abschlusswiderstand?

Ja, soviel habe ich mir schon beigebracht.
Siehe auch den oben verlinkten Artikel den ich gelesen habe.


Die Durchgangsdose hat allerdings der Kabelmann schon vor ein paar 
Jahren verlegt.
Ich habe nur den Widerstand entfernt und meine 4 m Kabel + End- bzw. 
Stichdose angeschlossen.

Bei der Enddose ist es nur so, daß ich irgendeine genommen habe, die 
mein Vater mal vor ca. 5 Jahren gekauft hat.
Ich kenne also nicht deren Anschlußdämpfung.
Sie ist aber bis zu ca. 2 Ghz spezifiziert, also auch abgesehen von dem 
fehlenden F Steckeranschluß von den Frequenzen her für Sat geeignet.

Matthias Sch. schrieb:
> Wie bereits erwähnt, kommen Endgeräte gewöhnlich mit recht grossen
> Pegelbereichen zurecht.

Das ist leider nur eine DVB-C Karte, die sind da AFAIK etwas 
empfindlicher.

von DVB-C (Gast)


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Welche Durchgangsdose (Stichwort Anschluss- & Durchgangsdämpfung) der 
Kabelmann verlegt hat, das weiß ich natürlich auch nicht.

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