Forum: HF, Funk und Felder DCF77 - Gibt es noch einfache Decoder-ICs?


von Jonas A. (Firma: GreenWire-Elektronik) (padrejohn)


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Hallo,

ich bin auf der Suche nach einem einfachen Decoder-IC für DCF bzw 77,5 
KHz. Hier im Forum und auch bei google find ich nur alte ICs (U4224B 
z.B.) oder den Hinweis darauf, sich gleich ein Conrad-Modul zu kaufen - 
ich bräuchte aber nur einen Decoder-IC. Gibt es sowas überhaupt noch? 
Bei Farnell wurde ich nich fündig ...
Das Herunterlöten von einem Modul ist auch keine Option.

Gruß

Jonas

von Bastler (Gast)


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Als Decoder benutzen die meisten Bastler heute einen Mikrocontroller.

Was du meist ist wahrscheinlich der Empfänger-IC oder?

von B e r n d W. (smiley46)


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Stand alone:
MAS9078

Nur Receiver:
MAS1016, MAS1017, MAS6180, MAS6181, MAS6179

Die Meisten ICs enthalten nur den Receiver, decodiert wird mit einem 
Mikrocontroller. Der Receiver sollte auf jeden Fall einen Quarz 
beinhalten, die Ferritantenne alleine ist nicht selektiv genug.

Gruß, Bernd

von Jonas A. (Firma: GreenWire-Elektronik) (padrejohn)


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Bastler schrieb:
> Als Decoder benutzen die meisten Bastler heute einen Mikrocontroller.
>
> Was du meist ist wahrscheinlich der Empfänger-IC oder?

Ja sorry, meine Empfänger-IC ... komisch dass das nur noch eine Firma 
macht - ma schauen wo man die bestellen kann ...

von dolf (Gast)


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moin !!!

sowas ist wohl nicht mehr handelsüblich.
conrad , elv und reichelt fallen mir spontan ein.
die verschachern aber nur komplette empfänger.
wozu sowas zusammen basteln wenn´s das als abgeglichenes modul zu kaufen 
gibt?

mfg

von Jonas A. (Firma: GreenWire-Elektronik) (padrejohn)


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dolf schrieb:
> moin !!!
>
> sowas ist wohl nicht mehr handelsüblich.
> conrad , elv und reichelt fallen mir spontan ein.
> die verschachern aber nur komplette empfänger.
> wozu sowas zusammen basteln wenn´s das als abgeglichenes modul zu kaufen
> gibt?
>
> mfg

Mahlzeit,

ich will das in ne Uhr bauen die ich als Bausatz vertreiben will - daher 
wollte ich sowas rauslassen - abgesehen davon ist selber bauen immer 
lehrreicher :)

Gruß

von Bastler (Gast)


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Jonas Arndt schrieb:
> abgesehen davon ist selber bauen immer
> lehrreicher :)

Mann kann den Empfänger auch diskret aufbauen z.B. mit Transistorn.
Abgleichen müsste mann dan selbst.

von Bernhard D. (pc1401)


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Empfänger-ICs aus eigener Schmiede gibt es auch noch bei C-Max in 
Heilbronn:

http://www.c-max-time.com/products/productsOverview.php?catID=1

HKWs (http://www.hkw-elektronik.de) UE 6010/11/15 sind bei 
http://www.channel-microelectronic.de zu finden.

Gruß,
Bernhard

von Christoph db1uq K. (christoph_kessler)


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Die MAS-Typen kommen aus Finnland:
http://www.mas-oy.com/en/products/radio-controlled-clock-rcc/

Früher hat Telefunken in Heilbronn die U... Typen gebaut, ist c-max eine 
Nachfolgefirma? Anscheinend hat Atmel den U4224B noch produziert, aber 
die haben sich ja wieder zurückgezogen.

http://www.c-max-time.com/tech/history.php
da steht es ja:
1998 C-MAX decided to take over the distribution for time code receivers 
from HKW
1999 Temic (now named Atmel) and HKW decided together to do a new design

von GroberKlotz (Gast)


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B e r n d W. schrieb:
> Der Receiver sollte auf jeden Fall einen Quarz
> beinhalten, die Ferritantenne alleine ist nicht selektiv genug.

Das "auf jeden Fall" stimmt so NICHT! - Es geht auch OHNE Quarz

Bastler schrieb:
> Mann kann den Empfänger auch diskret aufbauen z.B. mit Transistorn.
> Abgleichen müsste mann dan selbst.

JAWOHL! Schaut mal hier:
[Beitrag "Re: Gedruckte DCF77 Antenne"]

Empfängerschaltplan:
[http://www.obonic.de/dcf77-empfaenger-grundlagen/]

mfG GroberKlotz

von B e r n d W. (smiley46)


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@GroberKlotz

Die alten Röhren-Fernsehgeräte sterben zwar langsam aus, aber in der 
Nähe eines solchen ist der Empfang ohne Filter kaum möglich. Die 5-fache 
der Zeilenfrequenz beträgt 5 * 15,625 = 78,125kHz und liegt damit nur 
625Hz oberhalb der Empfangsfrequenz.

Die Güte einer Ferritantenne beträgt zwischen 50 und 70, aber auch ein 
Schwingkreis mit einem Q=200 könnte diese Störung nur um wenige dB 
dämpfen.

Für meinen Eigenbedarf würde die Ferritantenne ausreichen, denn die 
Entfernung zum Sender beträgt hier nur 150km. Ein Bausatz sollte jedoch 
in ganz Deutschland funktionieren.

http://www.ptb.de/cms/fileadmin/internet/fachabteilungen/abteilung_4/4.4_zeit_und_frequenz/pdf/dcf77.pdf

An meiner Ferritantenne (20cm lang) messe ich ca. 2mVss. Gemäß den 
Ausbreitungsbedingungen auf Seite 358 unten links müssten es in 600km 
Entfernung ca. 20dB weniger sein.

Gruß, Bernd

von Bastler (Gast)


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77,5 KHz Quarze für den Filter wird mann doch irgendwo bekommen, oder?

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Man könnte auch eine AGC und PLL verwenden und einen höheren Takt 
herrunterteilen. Der AGC liefert dann das Zeitsignal

;-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Winfried J. schrieb:
> Man könnte auch eine PLL verwenden und einen höheren Takt
> herrunterteilen.
>
> ;-)

Und dann ein switched capacitor filter?

Es ging ja um das Filter, nicht um den Lokaloszillator.

Aber ein SCF könnte die nötige Bandbreite auch schaffen.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Jörg Wunsch schrieb:
> Winfried J. schrieb:
>> Man könnte auch eine PLL verwenden und einen höheren Takt
>> herrunterteilen.
>>
>> ;-)
>
> Und dann ein switched capacitor filter?
>
> Es ging ja um das Filter, nicht um den Lokaloszillator.
>
> Aber ein SCF könnte die nötige Bandbreite auch schaffen.

Ich dachte eigentlich an einen RC-Filter höherer (7. oder 9.) Ordnung

aber auch SCF may be nice

von Bernd (Gast)


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Hilft das "Scientific Committee on Food" (SCF)
beim DCF-Filtern?

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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für dcf solltest du mal bei deiner Bank nachhaken ;-)

von dolf (Gast)


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Bastler schrieb:
> 77,5 KHz Quarze für den Filter wird mann doch irgendwo bekommen, oder?

ja beim großen c für etwas mehr als 3 teuro.
lohnt aber nicht wirklich.
n fertiges modul bekommt man da für etwas mehr als 10 teuro.

mfg

von Bastler (Gast)


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dolf schrieb:
> Bastler schrieb:
>> 77,5 KHz Quarze für den Filter wird mann doch irgendwo bekommen, oder?
>
> ja beim großen c für etwas mehr als 3 teuro.
> lohnt aber nicht wirklich.
> n fertiges modul bekommt man da für etwas mehr als 10 teuro.

Ne geht auch biliger in den 5€ Weckern ist auch oft der Empfänger als 
einzelnes Modul verbaut.

PS: Was sind "teuro"?

von Harald W. (wilhelms)


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Bastler schrieb:
> Als Decoder benutzen die meisten Bastler heute einen Mikrocontroller.

Das war auch schon früher so. Der erste "Komplettdecoder" war m.W.
ein Siemens 8048.
Gruss
Harald

von Harald W. (wilhelms)


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Jonas Arndt schrieb:

> ich will das in ne Uhr bauen die ich als Bausatz vertreiben will - daher
> wollte ich sowas rauslassen - abgesehen davon ist selber bauen immer
> lehrreicher :)

Aber die meisten Bastler haben nicht das nötige Equipment, um die
Ferritantenne abzugleichen.
Gruss
Harald

von Harald W. (wilhelms)


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B e r n d W. schrieb:

> Die alten Röhren-Fernsehgeräte sterben zwar langsam aus, aber in der
> Nähe eines solchen ist der Empfang ohne Filter kaum möglich. Die 5-fache
> der Zeilenfrequenz beträgt 5 * 15,625 = 78,125kHz und liegt damit nur
> 625Hz oberhalb der Empfangsfrequenz.

Deshalb gabs von elrad mal einen Superhet-Empfänger, um gezielt
diese Frequenz auszublenden.
Gruss
Harald

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Wer einen PC benutzt hat das nötige Eqipment denn jede Soundkarte kann 
75Hz auflösen, genauer zumindest als der einzige Schwingkreis in diesem 
Target. Und hochohmige Ankopplung ist nun auch kein Hexenwerk.

Namaste

von Harald W. (wilhelms)


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Winfried J. schrieb:
> Wer einen PC benutzt hat das nötige Eqipment denn jede Soundkarte kann
> 75Hz auflösen, genauer zumindest als der einzige Schwingkreis in diesem
> Target. Und hochohmige Ankopplung ist nun auch kein Hexenwerk.

Naja, sowas bei einem Bausatz, wo die Nachbauer vielleicht vorher
nie Berührung mit Elektronik hatten? Ich halte eine DCF-Uhr bei
guter Beschreibung für ein durchaus sinnvolles Anfängerprojekt;
den Empfänger dafür würde ich allerdings wirlich als Modul dazu
packen. Dazu noch eine kleine LED-Schaltung, um als erstes diesen
Empfänger zu testen. Wie man hier im Forum nachlesen kann, machen
gerade diese Empfänger immer wieder Probleme, sodas es für den
Enduser durchaus sinnvoll ist, ihn vor dem Bau der Uhr zu testen.
Gruss
Harald

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Auf jeden Fall.  Als Bausatz  muss er nachbausicher sein und die 
Abstimmungs / Prüfmethode sollte sich mit einfachen mit einfachen 
Mitteln (z.B. per Software und mit Standardhardware) gestalten lassen.

Allerding bezweifle ich angesichts der Preise für Funkwecker eine 
ökonomische verwertbarkeit des Projektes ;-)

Namaste

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