Forum: HF, Funk und Felder Potenzialausgleich, HF-Erde, Blitzschutz


von Kurt F. (Gast)


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Hallo,

ich bin hier gerade am grübeln, wie denn die drei Begriffe zusammen 
passen. Bei Potenzialausgleich möchte ich doch, dass sich alle 
Verbraucher IM HAUS - im engeren Sinne auch Steckdosen - auf ein 
Potenzial beziehen, d.h. ich führe alle PE-Leiter auf einer 
Potenzialausgleichsschiene zusammen. Diese Schiene ist am 
Fundamentenerder verbunden.

Bei HF-Erde, z.B. bei einem Funkgerät, kann ich doch auch an PE der 
Steckdose gehen, oder?

Blitzschutz bei einem Mast heißt, ich haue einen Tiefenerder knappe 10 
Meter in den Boden und versuche einen möglichst geringen Widerstand zu 
erzielen, damit der Blitzstrom auch in den Boden fließt und nicht in das 
Haus, z.B. durch das Koaxialkabel.

Stimmt das so?

Danke, Kurt.

von Sebastian H. (electrician)


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von Günter R. (guenter-dl7la) Benutzerseite


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Kurt F. schrieb:
> Bei HF-Erde, z.B. bei einem Funkgerät, kann ich doch auch an PE der
> Steckdose gehen, oder?

HF-"Erde" bezieht sich auf die Antennenstruktur. Du kannst dir über den 
PE also auch Störungen einfangen. Bei symmetrischen Antennen ist es 
sogar sinnvoll, die Speisung HF-mäßig gegen Netzleitungen zu verdrosseln 
(netzseitig natürlich immer unter Beachtung der elektrischen Sicherheit 
nach VDE). Eine separate HF-Erde in den Garten zum Blitzableiter ist bei 
Unsymmetrie sicher besser als der PE.

von Michael M. (technikus)


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Kurt F. schrieb:
> Bei HF-Erde, z.B. bei einem Funkgerät, kann ich doch auch an PE der
> Steckdose gehen, oder?
Würde ich nicht empfehlen. Zwar liegen HF-Erde und Potentialausgleich 
(PE) aus DC-Sicht auf gleichem Potential, erfüllen aber grundlegend 
andere Aufgaben. PE ist für den Potentialausgleich für DC bzw. bei 
Netzfrequenz gedacht. Die HF-Erde soll dem Antennensystem ein 
Gegengewicht bieten. Dafür ist der PE einer üblichen Hausinstallation 
nur schlecht geeignet. Weiterhin spricht der ganze hochfrequente "Dreck" 
aus Schaltnetzteilen etc. von L und N auf den PE über, weil sie ja dicht 
beinander liegen. Umgekehrt steigt damit das TVI und BCI-Risiko, wenn 
Mantelwellen auf dem Koax-Schirm der Antennenleitung auftreten. Ein 
Radialnetz, sowohl in der Luft gespannt als auch auf dem Boden liegend 
(oder eingegraben) mit möglichst großer Anzahl und Länge der Radiale ist 
eine gute HF-Erde.

> Blitzschutz bei einem Mast heißt, ich haue einen Tiefenerder knappe 10
> Meter in den Boden und versuche einen möglichst geringen Widerstand zu
Imho kann man dafür auch einen Banderder mit entsprechendem 
Mindestquerschnitt und Länge nehmen. Steht in den Vorschriften drin und 
war sogar in Moltrechts Prüfungsvorbereitungsbüchern drin.

Servus
Michael

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