Forum: Offtopic Gesundheitskarte mit Bild?


von Bernd (Gast)


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Meine Krankenkasse hat mir heute geschrieben, dass ich ein Passbild 
einreichen soll. Dieses Bild wird in "meiner" neuen Gesundheitskarte 
eingesetzt, mit der ich mich in Zukunft gegenüber den Ärzten 
legitimiere.

Habt ihr auch solche Schreiben bekommen? Wer hat schon eine Karte mit 
Bild? Muss man das überhaupt mitmachen? Kennt der deutsche Kontrollwahn 
den keine Grenzen?

: Verschoben durch User
von Andre S. (andys)


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das ist freiwiellig das schreiben kam bei mir auch schon vor ca.halben 
jahr
hab nicht gemacht.

von Christian B. (casandro)


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Ich werde da wohl ein Foto meiner Ohrmuschel schicken. Das sollte 
ausreichend sein. Ohrmuscheln sind mindestens so individuell wie 
Gesichter, plus sie ändern sich nicht. Somit ist solch ein Bild sogar 
noch viel besser geeignet.

von Vlad T. (vlad_tepesch)


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meine Krankenkasse bietet auch an, dass man das Bild hochläd.

Ich hab schon mit dem Gedanken gespielt, da da irgend eine 
Paint-Strichzeichnung oder einen QR-Code hochzuladen. Mal schauen, ob 
das von Mitarbeitern überprüft wird, oder ob man am Ende eine Karte mit 
dem Bild bekommt.

Die Frage ist, macht man sich damit strafbar oder so.

von Joe S. (bubblejoe)


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Hi,

das Schreiben hab ich schon Anfang Januar erhalten.
Wann die Gesundheitskarte kommt steht eh noch nicht fest,
von daher hast du keine Eile.

Grüße Joe

von P. S. (psied)


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Hey Joe,
die Gesundheitskarte gibt es schon seit Oktober draußen in der Welt. 
Meine hab ich auch schon im letzten Jahr bekommen.

@Bernd:
Ich hab mein Bild hochladen können. Laut meiner Kasse war auch ein 
normales Privatfoto erlaubt (d.h. kein extra "biometrisches") u hab auch 
ein solches genommen
P.

von Der dicke Holger (Gast)


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Ich bin ja für Datensparsamkeit. Solange die einem nicht gut begründen 
wozu ein Bild nötig ist gibt es auch keins.

von Jens (Gast)


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Andre St. schrieb:
> das ist freiwiellig das schreiben kam bei mir auch schon vor ca.halben
> jahr
> hab nicht gemacht.

Das stimmt so leider nicht. Ich habe innerhalb von 2 Jahren schon 3x 
Post von meiner Krankenkasse wegen eines Bildes bekommen. Dabei habe ich 
gleich nach dem ersten Brief dort angerufen und denen mitgeteilt, dass 
ich den Sinn nicht sehe und die kein Foto von mir bekommen. Daraufhin 
wurde die Dame am anderen Ende vom Telefon etwa ungehalten und erzählte 
was von Gestzen, Vorschriften, etc. Dem letzten Brief lag eine 
schriftliche Belehrung bei, mit den relevanten Gesetzen. Wenn ich die zu 
Hause noch finde, poste ich hier mal die §§.

Lustig wird es erst jetzt. Vor ca. einem halben Jahr habe ich trotzdem 
eine eGK bekommen, ohne Foto. Auf meine Nachfrage, was das soll, wurde 
mir nur mitgeteilt, dass alle Versicherten jetzt so eine Karte haben 
müssen. Die Dame von der KK gab mir noch den Hinweis, da bei mir ja kein 
Foto drauf ist, kann es passieren, das mich Ärzte nicht behandeln. Naja, 
warten wir es mal ab. So richtig lustig wurde es erst 14 Tage später. Da 
kam wieder ein Brief von der KK, diesmal an meine Freundin. Da war auch 
eine eGK drin. Da sie nie eine Anfrage zwecks Foto bekommen hat 
natürlich ohne eines solchen...

von Sebastian L. (Gast)


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Ach und wenn man eine Bahncard kauft wird ohne zu zögern ein Bild 
eingesendet und da ist der Hauptgrund Geldmache eines Konzerns.

Und die Kassen/Regierung will damit verhindern, dass das 
Gesundheitssystem von Schmarotzern ausgebeutet wird.

Zwar ist beides im Grunde Missbrauch, aber für jeden andern Scheiß gibt 
man sein Bild auch her, nur um z.B Geld zu sparen.

Und ich denke mal das eine Krankenkasse besser mit meinen Daten umgeht 
als die Bahn oder Facebook oder was weiß den ich.

von Jens (Gast)


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Sebastian L. schrieb:
> Und die Kassen/Regierung will damit verhindern, dass das
> Gesundheitssystem von Schmarotzern ausgebeutet wird.

Da es in Deutschland eine Krankenversicherungspflicht gibt, sehe ich 
auch keine Möglichkeit des Missbrauchs. Jeder hat eine 
Krankenversicherung, also braucht keiner eine fremde Karte zu nutzen. Im 
übrigen ist so ein Foto nach ein paar Jahren nutzlos, gerade bei 
jüngeren Leuten. Vor vielen Jahren haben die ersten Banken zur 
Sicherheit Fotos auf Kreditkarten gedruckt. Auf jeder neuen Karte war 
dann das alte Foto. Wenn die zehn Jahre lang das gleiche Foto nehmen, 
tendiert der Sicherheitsgewinn gegen Null.

von Der dicke Holger (Gast)


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Sebastian L. schrieb:
> Zwar ist beides im Grunde Missbrauch, aber für jeden andern Scheiß gibt
> man sein Bild auch her, nur um z.B Geld zu sparen.

Gut dass du weißt, wofür ich mein Bild hergebe :D Wozu muss mein Bild 
auf diese Karte? Im Zweifel können die mich gerne nach meinem Perso 
fragen, dessen primäre Aufgabe ist es nämlich, mich zu identifizieren ;)

Übrigens sehe ich keine Schmarotzer in unserem Gesundheitssystem, oder 
wie erklärst du bitte den aktuellen Milliardenüberschuss?

von Jens (Gast)


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Jens schrieb:
>> Und die Kassen/Regierung will damit verhindern, dass das
>> Gesundheitssystem von Schmarotzern ausgebeutet wird.

Nachtrag: Die Worte Regierung und Schmarotzer im gleichen Satz sind 
schon richtig, allerdings ist dein Satzbau falsch...

Die größten Schmarotzer sind in dem Zusammenhang die Lobbyisten und 
Firmen, die der Regierung den Quatsch mit der eGK eingeredet haben. Die 
riesigen Kosten für das Projekt zahlen nämlich wir, die Versicherten und 
die Firmen verdienen sich daran zwei goldene Nasen.

von Mark B. (markbrandis)


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Jens schrieb:
> Da es in Deutschland eine Krankenversicherungspflicht gibt, sehe ich
> auch keine Möglichkeit des Missbrauchs.

Aber natürlich gibt es den.

Beispiel: Ali Süleyman ist in Deutschland krankenversichert. Sein Cousin 
Özgül Reydohan kommt zu Besuch und hat Zahnweh. Nun geht er mit Alis 
Karte zu einem Zahnarzt, bei dem Herr Süleyman selbst noch nie war. Der 
Zahnarzt kann natürlich nicht wissen, dass gar nicht Süleyman vor ihm 
steht, sondern Reydohan.

von Rufus Τ. F. (rufus) Benutzerseite


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Was eigentlich hat das Thema mit "PC Hard- & Software" zu tun?

-> verschoben

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Mark Brandis schrieb:
> Nun geht er mit Alis
> Karte zu einem Zahnarzt, bei dem Herr Süleyman selbst noch nie war.

Ach, und das lässt sich mit dem Foto zuverlässig verhindern?  Jaja.
Außerdem: wie häufig tritt das auf?  Für die entstandenen 500 Euro
Schaden (die, wenn es auffliegen sollte, ohnehin Herr Süleymann
zahlen darf) muss man zur Verhinderung ein Milliardenprojekt hochziehen?

Der große Unfug mit diesem ganzen Kartensystem ist (neben den Kosten),
dass es plötzlich eine riesige schöne Datenbank geben soll, mit all
deiner Krankheitsgeschichte.  Nicht mehr lokal bei deinem Arzt (der
es nur auf deine Anfrage hin einem anderen Arzt rausrücken wird),
sondern schön bundesweit.  Das ist doch eine Einladung zum Selbst-
bedienen für alle, die an solcherlei Daten Interesse haben.  Wenn die
Daten erstmal da sind, wird sich schon ein Weg finden, wie die
Interessierten da herankommen.

von Mark B. (markbrandis)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Mark Brandis schrieb:
>> Nun geht er mit Alis
>> Karte zu einem Zahnarzt, bei dem Herr Süleyman selbst noch nie war.
>
> Ach, und das lässt sich mit dem Foto zuverlässig verhindern?

Hat keiner behauptet. Ich wollte nur ein Beispiel geben, weil manche 
Leute zu glauben scheinen, dass es keinen Missbrauch mit 
Krankenversichertenkarten gibt.

von Uhu U. (uhu)


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Jörg Wunsch schrieb:
> Für die entstandenen 500 Euro
> Schaden (die, wenn es auffliegen sollte, ohnehin Herr Süleymann
> zahlen darf) muss man zur Verhinderung ein Milliardenprojekt hochziehen?

Die besten Zwangsjacken sind die maßgeschneiderten. Der Proband fühlt 
sich darin sicher und gut aufgehoben, die Griffe sind optimal 
angebracht, damit sich der Aufseher keinen Bruch hebt ;-)

von Ulli B. (ulli-b)


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Jens schrieb:
> Da es in Deutschland eine Krankenversicherungspflicht gibt, sehe ich
> auch keine Möglichkeit des Missbrauchs. Jeder hat eine
> Krankenversicherung, also braucht keiner eine fremde Karte zu nutzen.

Wenn es die Möglichkeit gibt, so wird es auch genügend Menschen geben 
welche die Möglichkeit nutzen (bzw. versuchen zu nutzen).
Es wird ja doch immer mal wieder in ernsthaften Zeitungen aufgezeigt, 
dass nicht beschäftigte Menschen auf die unglaublichsten Ideen kommen um 
sich auf Kosten der Allgemeinheit zu bevorteilen (oder auch zu 
bereichern).


Man kann nur hoffen, dass die Herren
Ber..
Andr...
Christ.. .....
Vla. .....
Holg..
usw usw ....
keine Ingenieure sind, welche in irgend einer Weise für die technische 
Zukunftsfähigkeit der deutschen Industrie mit verantwortlich sind!

MfG
Ulli

von Hannes L. (hannes)


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Jens schrieb:
> Da es in Deutschland eine Krankenversicherungspflicht gibt, sehe ich
> auch keine Möglichkeit des Missbrauchs. Jeder hat eine
> Krankenversicherung,

Das ist Wunschdenken. Ich kenne einige junge Selbstständige, die sich 
keine Krankenversicherung leisten können, weil das (Schein-)Gewerbe 
nicht genug abwirft.

Im Übrigen teile ich Jörgs Meinung betreffs Datenbank und 
Datensicherheit. Dies ist aber auch ohne Foto problematisch. Es ist wie 
überall, jeder Fortschritt, der dem Volke dienen soll, wird 
wirtschaftlich (oder kriminell??) missbraucht.

...

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Jens schrieb:
> Da es in Deutschland eine Krankenversicherungspflicht gibt, sehe ich
> auch keine Möglichkeit des Missbrauchs. Jeder hat eine
> Krankenversicherung, also braucht keiner eine fremde Karte zu nutzen.

das ist alles etwas blauäugig.

1.
Konkreter Fall aus der Nachbarschaft: die Nachbarin ist freischaffende 
(selbstständige) Redakteurin, immer knapp bei Kasse. "meistens" ist sie 
freiwillig versichert über den "preiswert-Tarif" (148 EUR). Sie war nun 
längere Zeit krank, ist 3 mal ihrer Zahlungspflicht nicht nachgekommen. 
Die Kasse verlangt nun die Karte zurück (ob die Nachbarin die Karte 
rausrückt ist eine andere Sache)

Sollte sie nun zu einer Behandlung zu einem Arzt wollen (wo sie die 
Karte vorweisen müßte) und hat keine Karte, dann gibt das mächtig 
Stress: Die Krankenversicherung ist zwar verpflichtet, selbst Leistungen 
zu bezahlen,  wenn nix bezahlt ist, aber nur wenn ein akuter Notfall 
vorliegt: Dies muß der Notfall-Arzt bescheinigen. Bürokratisch alles 
sehr aufwendíg und unerfreulich, wenn der Arzt dich mit dem 
möglicherweise angebrochenen Handgelank nach Hause schickt, weil das ja 
kein Notfall ist. Schmerzmittel auf Rezept bekommst du auch nicht.

Und ja, wenn man bedürftig ist, kann man zum Sozialamt, aber bis das 
alles durch ist (insbesondere bis man alle angeforderten Belege 
beigebracht hat), das dauert... Und solange ist man in zuvor genannten 
Schwebezustand.

2.
Wenn deine Geldbörse geklaut wird, und der Junkie deine KV-Karte OHNE 
Bild nutzt, um jeden Tag in der Stadt bei einem anderen Arzt sein 
Methadon-Spritzchen zu erhalten, dann wirst du möglicherweise nicht 
erfreut sein, wenn deine Kasse dich ernsthaft anschreibt, ob du an einem 
Sucht-Programm teilnehmen möchtest etc.

Dein nächster Arbeitgeber, dem du die Einwilligung gegeben hast, daß 
gewisse Informationen von dir weiter geleitet werden dürfen (weil du 
z.B. in einem gesundheits-bewusten Berich wie Krankenhaus, Pharmazie o.ä 
arbeitest), wird dann diese Information dann in seiner 
Entscheidungsfindung mit einbeziehen. Den Vorgang mit der 
verlorenen/geklaute Karte hast du bis dahin schon längst wieder 
vergessen, und wunderst dich daß manches nicht so läuft wie 
gewünscht....

von Wilhelm F. (Gast)


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Jens schrieb:

> Jeder hat eine
> Krankenversicherung, also braucht keiner eine fremde Karte zu nutzen.

Das glaubst auch nur du.

Einer aus meinem früheren Bekanntenkreis war arbeitslos. Und weil er die 
KV hätte selbst einzahlen müssen, und das Geld nicht so richtig da war, 
so hatte er sich diese eingespart. Um sich über Wasser zu halten, 
arbeitete er in Gelegenheitsjobs schwarz auf dem Bau.

Zum Amt arbeitslos melden wollte er aus irgendwelchen Gründen nicht. Und 
wenn es nur der persönliche Freiheitsdrang ist, nicht Leibeigener des 
Amtes werden zu wollen. Denn das ist nicht so toll.

So, und dann kam der springende Punkt: Arbeitsunfall. Der Mann kam dann 
mit einer vom Kumpel geliehenen Karte zum Arzt, und dann sogar noch 
länger ins Krankenhaus.

Also: Wenn ich morgen meinen KV-Beitrag nicht mehr zahlen kann, und auch 
nicht Mitglied bei der ARGE werde, dann fliege ich rigoros aus der KV 
raus. Da gibt es kein Vertun. Die könnten zwar eine Zwangseintreibung 
versuchen. Aber wenn bei mir kein Pfifferling zu holen ist?

von Nitram L. (nitram)


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Hallo zusammen,
wo ist das Problem den Personalausweis einzufordern, wenn der Patient in 
der Praxis neu/unbekannt ist???

nitraM

von Sebastian E. (der_andere_sebastian)


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Um die Sache etwas rationaler zu betrachten, möchte ich drei Punkte zu 
bedenken geben:

a) Mißbrauch von Krankenversicherungskarten ist ein finanziell 
verhältnismäßig unbedeutendes Randphänomen, und im Regelfall eh nur eine 
Umverlagerung von Kosten, die am Ende die Allgemeinheit so oder so 
zahlt.

b) Der Mißbrauch wird nicht aufhören, gerade im Falle ausländischer 
Mitbürger (keine Diskriminierung beabsichtigt) könnte es der 
Sprechstundenhilfe schwerfallen, einzelne Personen zuverlässig dem Foto 
zuzuordnen - wenn dieses älter ist, umso mehr. In der Praxis (in 
doppeltem Sinne) wird vielleicht auch gar nicht so genau hingeschaut, 
denn dem behandelnden Arzt kann's egal sein, wen er behandelt, solange 
jemand dafür bezahlt.

c) Diese Aktion kostet wahrscheinlich etliche Millionen Euro, in jedem 
Fall aber mehr, als über etliche Jahre an Mißbrauchsverlusten auftritt.

von K. L. (trollen) Benutzerseite


Angehängte Dateien:

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Darf man auf dem Bild auch ernst schauen? :D

von Hannes L. (hannes)


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Eigentlich geht es ja um zwei verschiedene Dinge.

Ein Lichtbild auf der Chipkarte ansich ist ja nicht weiter 
problematisch. Wenn es nur das wäre, würde ich da kommentarlos 
mitmachen.

Eine zentrale Datenbank mit den Krankengeschichten aller Bürger könnte 
im Notfall sehr hilfreich sein und auch (bei Einlieferung ins 
Krankenhaus) Leben retten, da man Vorgeschichte, Unverträglichkeiten, 
Allergien, usw. sofort ohne Befragung des Patienten einsehen kann.

Nur leider gibt es auch Interessenten, die diese Daten für andere Zwecke 
als dem Helfen haben wollen. Und sind die Daten erstmal zentral 
gespeichert, dann findet sich auch ein Weg, diese unautorisiert zu 
missbrauchen (wie Jörg bereits schrieb). Wir leben nunmal in einer 
Marktwirtschaft, Geld regiert die Welt, da bleibt Ethik bzw. Moral immer 
auf der Strecke...

...

von Wilhelm F. (Gast)


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Sebastian E. schrieb:

> c) Diese Aktion kostet wahrscheinlich etliche Millionen Euro, in jedem
> Fall aber mehr, als über etliche Jahre an Mißbrauchsverlusten auftritt.

Was die zentrale Zusammenführung von Krankendaten bzw. der lebenslangen 
Krankheitsverläufe anbetrifft: Das sehe ich durchaus positiv. Sogar die 
komplette Speicherung auf der Karte selbst, mitsamt Impfungen, also 
alles rings herum, wenn die denn so viel Speicher hat. Kein Arzt müßte 
mehr lange nach dem Vorleben eines Patienten raten, und 
Mehrfachuntersuchungen deswegen durchführen. Das schonte beide Parteien.

Bei einer technischen Entwicklung hat man doch gerne auch die 
Vorgeschichten, Dokus, beispielsweise wenn einer kündigt, und ein neuer 
einspringt. Sonst müßte jeder wieder von vorne beginnen.

Bislang sind doch alle Daten nur beim betreffenden Arzt vorhanden, wo 
man tatsächlich mal in Behandlung war. Und die rücken diese auch nur mit 
Zähneknirschen raus, oder gar nicht. Davon hat niemand was, im 
Gegenteil.

Ich denke da z.B. an Leute, die mehrfach umziehen müssen, oder 
beispielsweise monatlich an einem anderen Ort für die Zeitarbeit tätig 
sind. OK, da sagt man ja gerne: Der hat gefälligst nicht krank zu sein, 
sondern zu arbeiten. Klappt aber nicht immer.

Der denkbare Datenmißbrauch ist natürlich eine andere Sache, der auch 
ich kritisch gegenüber stehe. Aber die Daten über meinen Perso sind mit 
Bild auch irgendwo zentral gespeichert.

Ansonsten ist mein Foto in Hunderten versendeter Bewerbungen, die 
irgendwo auf Firmenservern liegen, und ohne mein Wissen noch weiter 
gereicht wurden. Was mag man damit wohl anstellen?



Hannes Lux schrieb:

> Eine zentrale Datenbank mit den Krankengeschichten aller Bürger könnte
> im Notfall sehr hilfreich sein

Hannes, du sagst es. Ist ja auch meine Meinung, daß der Nutzen unter 
Umständen größer ist, als der (vermutete spekulierte) Schaden.

von Rico K. (ricok)


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Es geht auch ohne. Nach ignorieren mehrerer Schreiben, habe ich letzte 
Woche eine neue Karte ohne Foto - gültig bis 2016 - bekommen. Geht 
doch...
Kasse -> IKK

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Sogar die
> komplette Speicherung auf der Karte selbst

Vergiss es.  Die Karte ist weiter nichts als der Primärschlüssel in
eine fette Datenbank.  OK, vermutlich sind die Angaben, die auf der
jetzigen Karte drauf sind, dort auch noch explizit mit gespeichert,
aber dafür muss ich dann nicht die Firlefanz-Karte haben, das tut
die jetzige genauso schön.

von Hannes L. (hannes)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Hannes Lux schrieb:
>
>> Eine zentrale Datenbank mit den Krankengeschichten aller Bürger könnte
>> im Notfall sehr hilfreich sein
>
> Hannes, du sagst es. Ist ja auch meine Meinung, daß der Nutzen unter
> Umständen größer ist, als der (vermutete spekulierte) Schaden.

Das ist nicht nur spekuliert, das wird mit Sicherheit missbraucht.

Ich kenne das aber noch anders, denn ich war lange im Besitz des 
"SVK-Ausweises". Darin wurden alle Arbeitsverhältnisse und alle 
Krankheiten eingetragen. Und kein Personalchef (Kaderleiter genannt) hat 
es gewagt, die Krankheitsdaten gegen den Arbeitnehmer zu verwenden. Im 
jetzigen System wäre das nicht mehr möglich, da wird alles vermarktet, 
was sich nur irgendwie vermarkten lässt...

...

von Hubert M. (hm-electric)


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Eine Deutschlandweite bzw. Weltweite Datenbank von meiner Krankenkarte 
lehne ich ab. Aber auf diese Karte gehören wichtige Dinge wie: 
Blutgruppe, derzeit eingenommene Medikamente, Allergien, ob man Bluter 
ist, und solche Dinge. So könnte ein Notarzt schneller und bestimmter 
Handeln. Der nächste Arzt weiß gleich über dich was du Verträgst oder 
nicht. So gehört sich das in meinen Augen..

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Hubert Mueller schrieb:
> Aber auf diese Karte gehören wichtige Dinge wie:
> Blutgruppe, derzeit eingenommene Medikamente, Allergien, ob man Bluter
> ist, und solche Dinge.

Gab's aber alles schon mal ganz kostengünstig auf Papier. ;-)

von Εrnst B. (ernst)


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Ging der Datenschutzgedanke bei der neuen iGK nicht sogar soweit, dass 
diese Notfall-Infos zwar vom Notarzt gelesen werden dürfen, aber nicht 
vom Karteninhaber selber?

Mit der Idee, da könnte man dann Sachen wie 'Säufer', 'Junkie', 
'Wehleidig' eintragen, die für die Notfallbehandlung wichtig sind, die 
aber der Patient lieber geheimhalten würde.

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