hallo, ich benötige hilfe beim designen einer kleinen Funkschaltung. Und zwar handelt es sich um ein Sicherungssystem das im Ruhezustand praktisch stromlos ist. Durch Auslösen erwacht dieses Sicherungssystem indem es Energie bekommt. Nun soll dieses System einen kurzes Funksignal an eine Empfängerstation senden um sich bemerkbar zu machen. Das wäre schon alles. Wie realisiere ich so etwas am besten. Nehme ich hierfür einen µC und steuere damit ein Low Power Funk IC an das da ein Funksignal generiert oder nehme ich hierfür gleich ein komplett integriertes Zigbee Funkmodul her? Danke schon mal für eure Antworten.
superman schrieb: > Nehme ich hierfür einen µC und > steuere damit ein Low Power Funk IC an das da ein Funksignal generiert > oder nehme ich hierfür gleich ein komplett integriertes Zigbee Funkmodul > her? Im Prinzip das erste, in allen praktischen Fällen aber eher das zweite. Grund: wenn du nicht gerade riesige Stückzahlen bauen willst, lohnt sich der Aufwand für das UHF-Design nicht, insbesondere dann, wenn du mit sowas keine Erfahrung hast (und nicht der Weg das Ziel ist, d. h. du genau diese Erfahrungen sammeln möchtest). Außerdem musst du dich bei einer Eigenentwicklung noch um den ganzen regulatorischen Klimbim kümmern, also für Europa zumindest eine Konformitätserklärung verfassen, für diese du wiederum eine Basis brauchst (d. h. in der Regel eine Messung in einer sogenannten "benannten Stelle", sprich: einem zertifizierten Messlabor).
Naja. Zigbee ist schon ein Protokoll. Das Konzept ist aber schon Schrott. Bei Alarmzustand sollte ein Funksignal generiert werden ... Und dann ist leider grad - die Antenne nicht angeschlossen - Ein Baum auf der Antenne - Die batterie des Systems leer - Das sensorkabel abgefallen Mach mindestens dass normalerweise periodische Nachrichten weggehen. Und wenn die dann nicht mehr kommen, kann etwas nicht mehr gut sein. Dann muss jemand vorbei. Und nur dann kann man halbwegs erwarten jemals eine Alarmnachricht zu erhalten.
Ok also dann lieber mit diskreten µC und Funk IC. Gibt es da schon bekannte gut funktionierende Kombinationen also jetzt explizite IC Modelle. Habe es in betracht gezogen eine MSP430L092 von TI zu nutzen das es in diesem Design wirklich um Low Power gehen soll, da Energieerzeugung mittels Energy-Harvesting erfolgt oder erfolgen soll (notfalls auch noch ne Knopfzelle). Kenne mich mit solchen Funk ICs nicht so, hab schon ne Menge Datenblätter durchforstet aber da erschlägt es einen immer an Informationen. Wie sind diese denn so prinzipiell aufgebaut bzw. wie funktioniert das. Haben die einen Dateneingang, wo mein Nachricht eingespeist wird vom µC und die modullieren mir dann eine Trägerfrequenz drauf und senden das dann gleich mit ihrer innteren Antenne oder bracuh ich da in der Außenbeschaltung eine Antenne?
@Jörg wunsch
>Im Prinzip das erste,...
Hast du damit nicht gemeint einen µC mit Funk IC?
superman schrieb: > @Jörg wunsch > >>Im Prinzip das erste,... > > Hast du damit nicht gemeint einen µC mit Funk IC? Ja, aber ich schrieb extra dazu "im Prinzip". Um gleich danach fortzufahren: «in allen praktischen Fällen aber eher das zweite.»
Ok, also dann mit einem fertigen Zigbee Modul. Handelt sich halt um eine Projektarbeit im Studium, von daher wäre auch mal interessant diesen ganzen "Klimbim" inklusive UHF Design zu sehen, was aber warscheinlich enorm viel Zeit in Ansprcuh nehmen würde. (Muss man diesen langen Weg gehen mit akkreditierter Messstelle und Konformitätserklärung nur um ein paar schwache Funksignale zu senden ?) Ich dachte es gibt Amateurfunker die müssen dieses ganze Zeug doch auch nicht machen oder? Also dann nochmal zum Zigbee-Modul. Wie funktioniert da dass dann. Ist das im Prinzip dann eine Synthese aus µC und Funk IC, das ich dann auch gleich programmieren kann (wie einen normalen µC auch beispielweise Atmel oder sowas), das dann alle Daten die der µC ausspuckt unmittelbar per Funk über den Zigbee-Standard versendet?
superman schrieb: > Ich dachte es gibt Amateurfunker > die müssen dieses ganze Zeug doch auch nicht machen oder? Die haben aber eine Prüfung abgelegt und dürfen auch nicht alles. ;-)
superman schrieb: > (Muss man diesen langen Weg > gehen mit akkreditierter Messstelle und Konformitätserklärung nur um ein > paar schwache Funksignale zu senden ?) Konformitätserklärung: die muss sein, die gehört zum CE-Symbol dazu, und ohne ein solches darfst du dein Gerät nicht "in Verkehr bringen". Wie du zu dieser Erklärung gelangst, ist dir (in Grenzen) freigestellt, es muss nicht unbedingt eine akkreditierte Messstelle sein, aber das ist die sichere Bank (auch die wissen nicht alles, der Wust an Regelungen strebt gegen unendlich). > Ich dachte es gibt Amateurfunker > die müssen dieses ganze Zeug doch auch nicht machen oder? Funkamateure sind für Eigenbau-Geräte (und nur für diese!) von der Pflicht mit dem CE-Zeichen und der entsprechenden Erklärung befreit. Allerdings müssen sie sich trotzdem an die zutreffenden Regelungen über Grenzwerte, zulässige Nebenaussendungen usw. halten, und diese Regelungen sind de facto gleich, mit der Ausnahme, dass Funkamateure auch mit größeren HF-Leistungen hantieren dürfen, als das für die Geräte zutrifft, die auf der Basis einer Allgemeinzuteilung betrieben werden. (Dafür müssen sie ab einer bestimmten Strahlungs- leistung zusätzlich noch die Konformität zu den Personenschutz- und Herzschrittmacher-Grenzwerten gegenüber der BNetzA erklären.) > Also dann nochmal zum Zigbee-Modul. Wie funktioniert da dass dann. Ist > das im Prinzip dann eine Synthese aus µC und Funk IC, Ja, das sind die grundlegenden Bestandteile, entweder in Form zweier getrennter ICs, oder in Form eines Controllers, der auch gleich noch einen Transceiver integriert hat. Zusätzlich noch ein wenig "Hühnerfutter", ein Quarz (braucht man schon wegen der Frequenz- genauigkeit für die HF), oftmals noch ein wenig HF-Krams zur Anpassung der Antenne an den IC. > das ich dann auch > gleich programmieren kann (wie einen normalen µC Der Controller lässt sich programmieren, wobei er — je nach Modul — auch schon vorprogrammiert kommen kann und dann bspw. die Daten über eine serielle Schnittstelle (mit modemähnlichen AT-Befehlen) vermittelt. > das dann alle Daten die der µC ausspuckt unmittelbar > per Funk über den Zigbee-Standard versendet? Naja, ganz grob. :) Der Teufel steckt dann im Detail. Zigbee ist übrigens Schicht 3 und höher im ISO-Schichtenmodell. Schicht 1 und 2 sind hierbei in IEEE 802.15.4 spezifiziert, und das ist das, was typisch die entsprechenden Transceiver noch in der Hardware abbilden. Der Rest (Zigbee oder auch ein einfacheres Protokoll) ist dann Software im Controller.
Sehr gut. Danke für die guten schnellen Antworten. Das reicht erstmal um weiter fortzufahren.
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