Forum: Platinen Gefäße zum Entwickeln und Ätzen mit Natriumpersulfat


von Oligo (Gast)


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Hey,
ich wollte bald meine erste Platine ätzen. Der Entwicker und das 
Ätzmittel sind schon da (NaOH und NapSO4) . Meine Frage bezieht sich 
etzt auf die Entwickel- und Ätzvorrichtungrn. Aus welchem Material 
dürfen Entwickel und Ätzwanne bestehen und sind Metalle gegenüber dem 
NapSO4 (zum Temperatur messen) resistent?

von Ronny (Gast)


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Entwickler: Foto-/Laborschale aus Plastik, gibts für <3€ beim C

NaPS: Altes Einmachglas, das ganze dann im Wasserbad warm machen.

Kostet alles zusammen keine 5 Euronen und man kann den Abend vorm Ätzen 
noch lecker Kirschen (oder was halt so gerade im Glas da ist ;) 
)futtern.

Wichtig: Das Glas ordentlich sauber machen vorher und hinterher nix 
essbares mehr rein tun.

Nach dem Ätzen kann man das NaPS prima in einem alten Kanister für 
destilliertes Wasser aufheben (Löchlein im Deckel nicht vergessen, das 
Zeug gast Sauerstoff aus. Ist nicht giftig, kann dir aber den Kanister 
zum platzen bringen wenn er dicht verschlossen ist).

Den Entwickler kann man notfalls auch im WC entsorgen.

Achja, Entwickler kann man auch wieder verwenden, lohnt sich aber nicht 
wirklich. Das Zeug ist so billig das neu ansetzen nicht wehtut. Und 
frisch angesetzt sind die Ergebnisse deutlich reproduzierbarer.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Mach nur noch ganz selten Platinen selbst.
Entwickler ist bestimmt schon 5 Jahre alt, 1l angesetzt und in so einer 
Apothekenflasche mit geschliffenem Glasstopfen.
Wenn dicht, funktioniert der Entwickler wirklich über Jahre. Ein paar 
Tage mit Luftkontakt (CO2) - dann isser hin.
In € lohnt sich das natürlich nicht wirklich, bequemer ist das schon. 
Einfach reinschütten, fertig. Ansonsten abwiegen, lästig. Und ein nicht 
ganz aufgelöstes Krümelchen auf der Platine bringt hässliche 
Entwicklungsergebnisse :-

von herbert (Gast)


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H.joachim Seifert schrieb:
> Entwickler ist bestimmt schon 5 Jahre alt, 1l angesetzt und in so einer
> Apothekenflasche mit geschliffenem Glasstopfen.
> Wenn dicht, funktioniert der Entwickler wirklich über Jahre. Ein paar
> Tage mit Luftkontakt (CO2) - dann isser hin.
> In € lohnt sich das natürlich nicht wirklich, bequemer ist das schon.
> Einfach reinschütten, fertig. Ansonsten abwiegen, lästig. Und ein nicht
> ganz aufgelöstes Krümelchen auf der Platine bringt hässliche
> Entwicklungsergebnisse :-

Bei solchen Beiträgen muß man sich auch nicht wundern wenn der Anfänger 
nur Schrott produziert und auch keine Idee hat woran das liegen könnte.
Einfach nur flapsig.
Es muß nicht immer ein frischer Entwickler sein aber spätestens nach 
einem halben Jahr benutze ich den nicht mehr.Viele jammern immer ,dass 
ihre Laser ausdrucke nix taugen weil nicht "lichtdicht".Alles 
Quatsch!Das Problem liegt einfach daran ,dass an der Grenze zur 
Überbelichtung gearbeitet wird.Besser und richtiger ist es an der Grenze 
zur Unterbelichtung zu arbeiten.Das Erfordert aber Testbelichtungen und 
KONSTANTE ENTWICKLER PARAMETER am besten nach Lieferantenangabe.Die 
Herstellung von Platinenist echt ein Kinderspiel ...sofern man gelernt 
hat sich an Regeln zu halten.Die Mama kann das ja auch oder schmeckt der 
Kartoffelsalat jedesmal anders?

von Heinz L. (ducttape)


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Das Ätzgefäß für Natriumpersulfat ist eher Nebensache, solang's nicht 
aus irgendeinem Metall ist. Mir wär jedenfalls noch kein Plastik 
untergekommen, das nicht zumindest den Ätzvorgang lang das ausgehalten 
hätte. Oder irgendwie überhaupt davon angegriffen worden wäre. Ich würde 
allerdings ein Gefäß empfehlen das über schlechte Wärmeleiteigenschaften 
verfügt, damit das Zeug nicht zu schnell auskühlt (bzw. andersrum gute, 
wenn man vor hat die Ätzlösung darin ständig zu erwärmen, was meiner 
Meinung nach für die ersten "Gehversuche" nun wirklich nicht notwendig 
ist, da reicht's die Lösung zu erwärmen, in die Wanne zu schütten und zu 
verwenden).

Nämliches gilt für das Behältnis für Entwickler. Wie ohnehin schon 
mehrfach angesprochen möchte auch ich Dir empfehlen den Entwickler 
jedesmal frisch anzusetzen. Man braucht nun wirklich nicht 'n Liter 
Entwickler, ich setze üblicherweise einen Viertelliter an (2g NaOH auf 
250ml), das ist die optimale Menge für meine Ätzschüssel, und damit 
lassen sich problemlos 2-3 Europlatinen entwickeln bevor das Zeug 
langsam an Kraft verliert. Dann wegschütten, neuen ansetzen. Das Ziel 
dabei ist, wie auch oben schon gesagt, dass damit sehr zuverlässig 
reproduzierbare Ergebnisse rauskommen und der Entwickler kostet nun 
wirklich einen Dreck. Wenn Du nicht viel davon produzierst kannst Du ihn 
theoretisch auch über den Ausfluss entsorgen, ich rate dennoch dazu ihn 
genauso wie das Natriumpersulfat zu sammeln und dann einfach bei der 
Problemstoffstelle abzugeben. Kostet (zumindest hier in Österreich, 
Deutschland ggf. abweichend) für Private auch nix.

Das Natriumpersulft lagere ich in dem Ballon in dem das destillierte 
Wasser angeliefert wurde. Das erspart einem vor allem das Auswaschen, 
weil ... naja, destilliertes Wasser ist ohnehin in der Ätzlösung bereits 
enthalten und ein paar Tropfen mehr werden's nicht machen. Hier habe ich 
zwei, einen für das "noch gute" und einen für das "nicht mehr gute", 
also einen für die Aufbewahrung bis zum nächsten Mal und einen für das 
verbrauchte. Dieses darf NICHT über den Abfluss entsorgt werden! Da hier 
wie oben erwähnt Sauerstoff ausgast darf dieser Behälter nicht luftdicht 
sein, ich habe entsprechend ein Loch in den Ballon gestochen, ein Stück 
Tesa drüber geklebt und damit 'ne Art Billigventil gebastelt. Mehr 
braucht's nicht damit es problemlos sein Gas abgeben kann (sobald der 
Druck steigt "pustet" es den Tesastreifen 'n wenig weg, Gas entweicht 
und dann pappt der Tesa wieder dran) ohne dass dabei etwas ausrinnen 
kann. Sollte man allerdings öfters mal prüfen ob noch alles ist wie's 
soll. Und umfallen sollten die Tanks natürlich trotzdem nicht, also 
irgendwo aufstellen wo sie sicher stehen.

Metalle sind generell gegen Natriumpersulfat nicht bestängig (zumindest 
soweit mir bekannt, ich hab hier allerdings auch noch keine großartigen 
Studien durchgeführt), entsprechend ist ein Thermometer aus Glas 
angebracht. Gibt's schließlich auch und Glas ist dagegen beständig. 
Achte darauf dass Du ein Thermometer bekommst, dessen Temperaturbereich 
auch bis mindestens 50 Grad geht sonst wirst Du wenig Freude haben.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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@Herbert: warum benutzt du den denn gerade nach einem halben Jahr nicht 
mehr?
Weil du der Meinung bist, die gefühlte Haltbarkeit ist um? Oder steht da 
irgendwo ein Mindesthaltbarkeitsdatum? Empirisch irgendwas ermittelt?
Nichts dergleichen, einfach mal so in den Raum gestellt...
In verschlossenen Gefässen ist Natronlauge absolut stabil, da passiert 
gar nichts. Wie schon gesagt, Luft bzw. CO2 darf nicht dran.
Einen Liter korrekt anzumischen ist deutlich einfacher als einen 
Eierbecher voll.
Ansonsten bin ich der Meinung, dass sich im Entwickler chemisch gar 
nichts tut, es muss einfach nur alkalisch sein, damit die belichteten 
Stellen sich lösen.
Glaubs oder glaubs nicht (ist mir auch egal): Das Zeug ist inzwischen so 
dunkel, dass man eine Platine 1cm bedeckt nicht mehr sieht - 
funktioniert dennoch genauso wie am Anfang.
In einem Punkt gebe ich dir aber Recht: Konstante Bedingungen sind gut 
für gleichmässige reproduzierbare Ergebnisse. Und genau das erreiche ich 
damit.
Selbstverständlich kann das jeder machen, wie er will. Und wer keine 
Lust hat, das Zeug aufzuheben, der schüttet es eben weg und setzt beim 
nächsten Mal neu an - so what?
Schlechter ist die alte Brühe jedenfalls nicht.

von herbert (Gast)


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H.joachim Seifert schrieb:
> @Herbert: warum benutzt du den denn gerade nach einem halben Jahr nicht
> mehr?

Ist eigentlich einfach zu erklären.Wie lange ich das Zeug benutze hängt 
davon ab wie oft ich entwickelt habe ,wie groß die Platinen waren.Auch 
wie lange die Brühe beim entwickeln Zeit hatte Sauerstoff "zu atmen".Der 
macht den Entwickler schlecht.Wer wie ich sehr knapp belichtet und das 
ist für ein Top Ergebnis das Beste kann mit einem halblahmen Entwickler 
nichts anfangen weil dann bleiben schleier auf der Platine zurück und 
ich müßte entweder nachbelichten oder auf frischen Entwickler umsteigen.
Mein Rezept geht recht gut.Das beginnt mit dem einrichten des 
Lampenabstandes,einem zwei minütigen einbrennen der Vitalux und 
anschließendem belichten mit der Stoppuhr mit der Zeit die ich in 
mehreren  Versuchen ermittelt habe.Wie schon mal erwähnt belichten viele 
ohne es zu ahnen an der Grenze zur Überbelichtung (bezogen auf die 
Vorlage)und schimpfen dann auf den Laserausdruck.Eine nach unten 
Grenzwertige Belichtung erfordert einen ordentlichen Entwickler bei 
korrekter Temperatur.Aber fünf Jahre alt ...kopfschüttel.

von Oligio (Gast)


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Erstmal danke für die Antworten :) Mit den Gefäßen ist jetzt alles 
klar.Der erste Versuch hat soweit genaz gut geklappt .

von Oligio (Gast)


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Da zur Zeit meine Vorräte an dest Wasser zur neige gehen und ich gar so 
schnell nicht mehr an neues kommen werde, würde mich mal interressieren, 
ob man für die Entw.- und Ätzlösung auch Leitungswasser verwenden kann?

von dolf (Gast)


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moin !!!!
ja trinkwasser kannst nehmen.
regenwasser und wasser aus schnee geht auch.
ich hab auch schon mit dem kondenswasser vom wäschetrockner ätzlösung 
angesätzt (fecl3).
mfg

von Hmm... (Gast)


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> Erstmal danke für die Antworten :) Mit den Gefäßen ist jetzt alles
> klar.Der erste Versuch hat soweit genaz gut geklappt .

War doch gar nicht so schwierig, oder? :)

Zeig doch mal ein paar Bilder, dann kann man vielleicht noch ein paar 
Tipps zum Feintuning geben..

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