Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Brauche Hilfe bei der Auswahl eines Mikrocontrollers


von Marek L. (vacek)


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Hallo miteinander!

Ich brauche einen Rat für die Auswahl eines Controllers, der zur 
Ansteuerung einer elektrischen Schiebetür verwendet werden soll. Das 
Problem dabei: Ich habe außer mäßigen Kenntnissen über analoge 
Schaltungen und minimalen Erfahrungen mit 8051ern keine Ahnung von 
aktuellen Mikroprozessoren.

Ich suche einen Chip,
- der weit verbreitet, unkompliziert und gut dokumentiert ist
- für den ein möglichst kostenloser Hochsprachencompiler existiert, 
idealerweise mit einem Simulator der das Ergebnis der Programmierung am 
PC visualisiert
- der über USB vom PC aus programmiert werden kann
- der mindestens 12, besser 16 digitale und mindestens zwei analoge 
Eingänge für Positionsmelder, Lichtschranken, Taster und 
Betriebsmodus-Umschalter hat
- der 4-8 digitale Ausgänge zur Motorsteuerung und für Statusanzeigen 
hat
- der robust ist, und sich peripher einfach beschalten lässt

Die Tür wird über einen Umrichter (Danfoss VLT2807) von einem 
Drehstrommotor angetrieben. Dieser (für mich derzeit) unlösbar 
komplizierte Teil der Motorsteuerung entfällt also! Es geht lediglich 
darum eine Reihe von externen Eingängen auszuwerten und 
Schließen/Halt/Öffnen an den Umrichter auszugeben. Die Aufgabe wäre auch 
mit einigen TTL-ICs und diskreten Timern a la NE555 zu lösen, aber 
vermutlich mit mehr Aufwand und sehr unflexibel. Also die perfekte 
Aufgabe für einen Mikrocontroller und einen Einstieg ins Thema.

Wer hat einen Überblick und empfiehlt mir ein Kit aus Controller, 
Platine und Peripherie, das die o.g. Forderungen erfüllt und sagt auch, 
wo man es kaufen kann?

Gruß, Marek

von Sebastian W. (maus23)


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ATMEGA einfach googeln

von Jobst M. (jobstens-de)


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PIC28F4550


Gruß

Jobst

von oldmax (Gast)


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Hi
Also, der Atmega8 dürfte deinen Ansprüchen genüge tun. AVR Studio 
liefert auch die entsprechende Software und AVRISP mkII sollte die 
Programmierung mit USB ermöglichen. Aber jetzt mal eine Frage so 
nebenbei: Du baust doch kein Einzelstück. Ist es heutzutage tatsächlich 
so, das man so komplett ohne peripheres Wissen gleich in solche 
Produktionen eingebunden wird ? Ich mein, als ich meinen Beruf erlernt 
hab, da gab es noch kein Internet und da wurde noch telefoniert. Aus 
deinem Post nehme ich, das dir der Begriff "googeln" auch scheinbar 
fremd ist, denn mit den Suchworten "Steuerung", "Microprozessor" oder 
"Logikbaustein" ist doch schon eine ganze Menge in Erfahrung zu bringen. 
Na ja, es ist logischerweise einfacher, in irgendeinem Forum eine Frage 
zu stellen. Vermutlich bekommt man vielleicht sogar die Software für 
seine Anwendung präsentiert, wenn man nur geschickt genug fragt.....
Gruß oldmax

von Ralph (Gast)


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Marek Lewinski schrieb:
> - der weit verbreitet, unkompliziert und gut dokumentiert ist
das sind viele, bleib einfach beim 8051 den du schon kennst

> - für den ein möglichst kostenloser Hochsprachencompiler existiert,
auch da gibt es viele, zb sdcc

> idealerweise mit einem Simulator der das Ergebnis der Programmierung am
> PC visualisiert
na da wird es schon dünner, diese kosten meisten richtig viel Kohle

> - der über USB vom PC aus programmiert werden kann
das geht mit allen, entweder direkt ( integrierter USB controller) oder 
externer USB Chip wie z.b. diese FT 232 Reihe

> - der mindestens 12, besser 16 digitale und mindestens zwei analoge
> Eingänge für Positionsmelder, Lichtschranken, Taster und
> Betriebsmodus-Umschalter hat
> - der 4-8 digitale Ausgänge zur Motorsteuerung und für Statusanzeigen
> hat
na es gibt nicht viele µC die das nicht erfüllen, Ok die 8 Pin Versionen 
und so weiter können das nicht

> - der robust ist, und sich peripher einfach beschalten lässt
das sind viele, bleib einfach beim 8051 den du schon kennst



http://www.infineon.com/cms/de/product/microcontrollers/development-tools,-software-and-kits/xc800-development-tools,-software-and-kits/starter-kits,-evaluation-boards-and-application-kits/channel.html?channel=db3a304319c6f18c011a0b5735d831e7

von Wolfgang (Gast)


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Ralph schrieb:
> na da wird es schon dünner, diese kosten meisten richtig viel Kohle

Das kommt drauf an, ob man z.B. für die Atmel Prozessoren mit AVR-Studio 
zufrieden ist, oder nicht. Das kostet nichts, simuliert die Abläufe im 
Prozessor per Sourcecode-Debugger und visualisiert Registerzustände und 
Variablen.

von Jojo S. (Gast)


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das hört sich nach einem klassischen Einsatzfall für eine Siemens Logo 
an:
http://www.automation.siemens.com/mcms/programmable-logic-controller/de/logikmodul-logo/Seiten/Default.aspx

von Düsendieb (Gast)


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So gerne ich Dir auch einen Mega 88 ans Herz legen würde:
http://www.mikrocontroller.net/articles/Absolute_Beginner-AVR_Steckbrettprojekte

nimm die Logo und fertig.

Schutzbeschaltungen für Eingänge des Microcontrollers die im Wirklichen 
Leben auch überleben und eine gute Spannungsversorgung sind wahren 
Herausforderungen.


Axel

von Holger S. (capa)


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Was die Programmierung angeht würde ich dir in dem fall zu ldmicro [1] 
raten :) ist einfach zu programmieren und wenn man sich ein wenig mit 
beschäftigt gehts sogar richtig schnell und neue ideen sind schnell 
eingebunden. Vorkenntnisse mit SPS-Programmierung sind natürlich nicht 
schlecht dabei.

[1] http:// cq.cx/ladder.pl   // Achtung zwischen den "//" und dem "cq" 
ist nen leerzeichen das muss weg, nur so konnte ich den link posten :/

von oldmax (Gast)


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Hi
Natürlich eine Stuerung wie die Siemens Logo, was denn sonst !
Ich hab in meinem Post zwar auf einen Atmega hingewiesen, aber mal im 
Ernst, würdet ihr Türen kaufen, die mit einem Atmega bestückt und noch 
dazu von einem, sorry für den Ausdruck, "Laien" konzipiert wurde. Ich 
erwarte, das die Tür unerlaubten Zugang sicher verhindert un im 
Gefahrenfall den Durchgang jederzeit ermöglicht. Nix gegen einen µC, 
wenn er diese Forderungen garantiert. Aber bei der Aussage:
> Ich habe außer mäßigen Kenntnissen über analoge
> Schaltungen und minimalen Erfahrungen mit 8051ern keine Ahnung von
> aktuellen Mikroprozessoren.

hab ich da so meine Zweifel. Deshalb war auch ein wenig Off Toppic 
dabei....
Gruß oldmax

von Peter S. (psavr)


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>das sind viele, bleib einfach beim 8051 den du schon kennst
Nee, mit diesem verstaubten Ur-Opa würde ich definitiv nix mehr 
anfangen! Ich empfehle auch einen der schon genannten Atmel 8 Bit AVR's, 
vielleicht noch gucken ob es einen Pin-kompatible Upgrade gibt, falls 
das Flash zu eng wird!

von Hugin (Gast)


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der "verstaubte Uropa" ist die häufigste Architektur die bei 8-bit µCn 
verwendet wird, über 100 Hersteller haben 8051-µC in unterschiedlichen 
Leistungen, Größen, Formen und wenns was brächte Geschmacksrichtungen im 
Sortiment, wenn ein Hersteller baden geht dann hast du immer noch ersatz 
von einem anderen. Bei AVR hast du nur ATMEL und auch nur Flash, ev 
willst du deine Tür wenn sie gut geht mal maskenprogrammiert anbieten, 
dann liest dir auch niemand so schnell den Code aus um das ding in China 
für 20 % deines Preises herzustellen

von Hannes L. (hannes)


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Peter S. schrieb:
> Nee, mit diesem verstaubten Ur-Opa würde ich definitiv nix mehr
> anfangen!

Das kann man so nicht sehen. Wenn man damit umgehen kann und er die 
geforderten Anforderungen erfüllt, dann sollte er die erste Wahl sein.

> Ich empfehle auch einen der schon genannten Atmel 8 Bit AVR's,

Ich würde den auch benutzen, aber nicht weil er besser wäre, sondern nur 
deshalb, weil ich damit umgehen kann (und er die Anforderungen 
erfüllt). Das heißt aber noch lange nicht, dass es auch für jemand 
Anderes die beste Wahl ist.

Wer mit '8051 vertraut ist, wird ein geeignetes '8051-Exemplar finden.
Wer mit PIC vertraut ist, findet auch einen geeigneten PIC.
Der militante Linuxer wird vermutlich einen Linux-tauglichen ARM 
bevorzugen.
Wer noch gar keine MC-Erfahrung hat, sollte sich lieber erst mal zwecks 
Frustvermeidung mit kleineren Projekten zufrieden geben...

...

von Chose (Gast)


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Eine Türensteuerung wäre mir viel zu heiß als Anfänger! So manche 
Schiebetür hat schon jemanden erwürgt.

Siemens Logo mit 16 Eingängen? Da sind Zusatzmodule fällig. Dazu noch 
analoge Aus- und Eingänge...Visualisierung auch noch. Dazu 
Entwicklungsumgebung. Das wird nix billig....

Speed von Logo ist auch nicht das gelbe vom Ei.

Es gibt aber ZB fertige Türsteuersysteme, die du verwenden kannst.



Gruß

von Gamer (Gast)


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Finde die MSP430F 5er und 6er Serie von TI sehr gut. Mittlerweile gibts 
auch viel Dokumentation. Kommt auf die Zeit die du zur Verfügung hast 
drauf an ob es schaffbar ist oder nicht.

von Marek L. (vacek)


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Hallo und herzlichen Dank für die vielen Antworten und Vorschläge!

Die Tür ist wirklich ein Einzelstück, eine Glastür zwischen Eßzimmer und 
Küche im selbst genutzten Wohnhaus. Die Mechanik ist selbstgebaut. In 
der Zarge bzw. im Wandschlitz daneben ist zu wenig Platz für einen 
gewöhnlichen kommerziellen Antrieb. Der einzige, der gepasst hätte, ist 
der DORMA "CS 80 Magneo", aber das Teil bewegt sich aus konzeptionellen 
Gründen unerträglich langsam. Außerdem sehr teuer und praktisch nicht 
konfigurierbar. Einfachste Sonderwünsche haben den Angebotspreis auf 
über 5kEUR gebracht. Für das Geld kann man eine Menge hochwertiger 
Technik einkaufen.

Die Sicherheit wird durch 4 Bewegungsmelder, 5 Lichtschranken (davon 
eine senkrecht direkt vor dem Blatt) und eine elektromagnetische 
Bremse/Kupplung von Lenze gewährleistet. Die begrenzt die Maximalkraft 
(nur) beim Schließen und gibt die Tür bei Stromausfall für Handbetrieb 
frei. Das Problem ist übrigens nicht, daß der Motor jemanden oder etwas 
quetscht, sondern die Masse (knapp 40kg) der beschleunigten Tür, die 
innerhalb von 2-3cm Fahrt zum Stillstand kommen muß. Bedenkenträger bin 
ich selber.

Ich habe gerade etwas im Handbuch der Siemens LOGO gelesen. Entspricht 
ziemlich genau den Anforderungen und scheint mir der sicherste und 
schnellste Weg zu einem Ergebnis zu sein. Gefällt mir sehr, werd' ich 
verwenden. Nochmals Danke für die Tips!

Gruß, Marek

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