Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Programmierbare Wechselstromquelle


von Joachim R. (bastelbaer)


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Hi folks,
ich suche eine einstellbare Wechselstromquelle. Genauer gesagt will ich 
Geräte mit einem einstellbaren Wechselstrom prüfen. Dabei geht es um 
Ströme von 0-20 Ampere bei ca.10V. Das Ganze natürlich einstellbar per 
uC
Ich habe einen Ringkerntrafo mit 500VA. Die Ansteuerung hab ich mir im 
Prinzip wie in der Zeichnung gedacht. Ob jetzt primärseitig oder 
sekundärseitig hab ich mir noch nicht überlegt. Und ob normaler Transi 
oder MOSFET, ob LED oder LDR, ob PWM oder analoge Ansteuerung weiss ich 
auch noch nicht.
Da wollte ich mal hier fragen ob ihr da Vorschläge, Erfahrungen oder 
vllt. sogar Fertiggeräte kennt (abgesehen von Omicrons).
Danke schonmal

von Düsendieb (Gast)


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Ist ein Stellmotor an einem Stelltrafo eine Option?

von Udo S. (urschmitt)


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Kleiner Tipp:
fang mal mit 20mA statt 20A an.

von Michael H. (mueckerich)


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Düsendieb schrieb:
> Ist ein Stellmotor an einem Stelltrafo eine Option?

Ich glaub eher nicht, der TO will keine einstellbare 
Wechselspannungsquelle sondern eine einstellbare Wechselstromquelle.

von Joachim R. (bastelbaer)


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@Udo
Und dann? Transformator von 20mA auf 20A und 1000V auf 1V. Nein, das ist 
schon richtig so und auch beherrschbar. Wenn ich die Steuerung auf die 
Primärseite verlege, dann bin ich bei 2A statt 20A. Es geht ums Prüfen 
von Überstromrelais die nun mal einen Nennstrom von 1-5A und eine 
Schnellauslösung von 4-5* Inenn haben. Daher der "hoho" Strom von 20A. 
Wenn ich heute die Modellflugzeugsteuerungen sehe die mit diesen Strömen 
ganz wie selbstverständlich umgehen sollte es doch gehen. Und durch den 
Gleichrichter ist es ja auch nichts anderes wie ein Gleichstromsteller. 
Nur ob es mit PWM funktioniert weiss ich nicht.

@Düsendieb
Hab ich probiert mit Stelltrafo. Aber wie Michael sagt, damit kann ich 
die Spannung regeln. Und das Ganze ist bei 500VA mächtig dick. Und 
selbst von Hand lassen sich die Ströme damit nict genau einstellen, bzw. 
bnedingt ein permanentes schnelles nachregeln.

von Stephan (Gast)


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Bei PWM würd ich ne Drossel vorsehen. Das Ansprechverhalten könnte 
"hochfrequenten" Strömen anders sein als bei 50Hz.

Die Stromregelung sollte einen in etwa sinusförmigen Stromverlauf 
produzieren.

von Joachim R. (bastelbaer)


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Wenn ich das Ganze mit PWM mache, bin ich fast bei einem Wechselrichter. 
Da könnte die Spannung gleichrichten und per PWM wieder eine 
Wechselspannung generieren. Das wollte ich umgehen. Ich habe ja schon 
die Wechselspannug und brauch nur noch die Höhe zu regeln. Das Problem 
wird die Verlustleitung über dem Transistor werden wenn ich regel.

von Udo S. (urschmitt)


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Joachim R. schrieb:
> Ich habe ja schon
> die Wechselspannug und brauch nur noch die Höhe zu regeln.
Ich denke du willst den Strom regeln?

von Falk B. (falk)


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@  Joachim R. (bastelbaer)

>Ich habe einen Ringkerntrafo mit 500VA. Die Ansteuerung hab ich mir im
>Prinzip wie in der Zeichnung gedacht.

Sehr merkwürdig.

>Hab ich probiert mit Stelltrafo. Aber wie Michael sagt, damit kann ich
>die Spannung regeln. Und das Ganze ist bei 500VA mächtig dick.

20A x 10V sind nur 200VA.

> Und
>selbst von Hand lassen sich die Ströme damit nict genau einstellen, bzw.
>bnedingt ein permanentes schnelles nachregeln.

Genau anders herum wird eine Schuh draus. Ein elektronischer Regler kann 
das deutlich schneller und besser als ein Mensch.

Aber das Konzept ist schon falsch. Für eine Konstantstromquelle 
nimmt  man keinen Ringkern, sondern einen Streufeldtrafo. Der läuft dann 
praktisch immer im nahezu Kurzschlussbetrieb mit konstantem Strom. Das 
kann man dann auch deutlich einfacher regeln.

Aber wie auch immer, bei deinem Kenntnisstand solltest du besser was 
fertiges kaufen, auch wenn das nicht für'n Appel & Ei zu haben ist.

MFG
Falk

von Joachim R. (bastelbaer)


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@Udo
In dem Moment, in dem ich die Spannung verringere, veringere ich bei 
gleichbleibender Last gleichzeitg den Strom. Ich brauch einen 
konstanten, einstellbaren Strom.


@Falk
Also das Prinzip ist nicht merkwürdig. Z.B. in der Elektor war schon ein 
Wechselspannungsnetztei mit diesem Prinzip drin.

20A*10V = 200VA ohne Reserve. Da der Trafo mit 500VA nur minimal teurer 
und schwerer war als ein 250VA wurde der gekauft. Ich hab ja auch ein 
Auto was 150km/h läuft obwohl eins mit 50km/h fast immer reichen würde 
:-).

>>selbst von Hand lassen sich die Ströme damit nict genau einstellen, bzw.
>>bnedingt ein permanentes schnelles nachregeln.
>Genau anders herum wird eine Schuh draus. Ein elektronischer Regler kann
>das deutlich schneller und besser als ein Mensch.
Das habe ich gesagt, von Hand zu langsam und ungenau, deshalb uC.

Und ein Streutrafo ist imho was anderes. Der begrenzt zwar den Strom 
aber er hat ein komplett anderes Einsatzgebiet (Drosseln und 
Schweissgeräte). Der ist für meinen Zweck absolut unbrauchbar. Das 
hatten wir schonmal probiert mit dem Ergebnis, dass bei Belastung die 
Sekundärspannung so weit einbrach dass der gar nicht mehr Laststrom 
nicht mehr erreicht wurde und ausser einem kochenden Trafo nix dabei 
raumskam.


@All
Im Moment bin ich soweit, dass ich mal sehe obs einen 230V/230V-AC- 
Wechselrichter mit variabler Ampliotude und Steuereingang gibt. Hinter 
den häng ich dann mal den Trafo und probier das Ganze mal aus.

Ach ja, Trafo hauptsächlich deshalb weil galvanische Trennung gefordert 
ist und der Strom von 20A bereits bei Spannungen von 3-10V fliesst.

von Falk B. (falk)


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@  Joachim R. (bastelbaer)

>Und ein Streutrafo ist imho was anderes.

Sicher, er ist das genaue Gegenteil vom Ringkerntrafo. Der Ringkern ist 
knochenhart, hat minimalen Innenwiderstand und beste magnetische 
Kopplung. Denn willst du nicht wirklich kurzschließen ;-)
Der Streufeldtrafo läuft im Normalfall immer nahe dem Kurzschluss, ohne 
zu kochen.

>Der begrenzt zwar den Strom
>aber er hat ein komplett anderes Einsatzgebiet (Drosseln und
>Schweissgeräte).

Genau das brauchst du doch, oder?

> Der ist für meinen Zweck absolut unbrauchbar.

Würde ich so schnell nicht sagen.

>hatten wir schonmal probiert mit dem Ergebnis, dass bei Belastung die
>Sekundärspannung so weit einbrach dass der gar nicht mehr Laststrom
>nicht mehr erreicht wurde und ausser einem kochenden Trafo nix dabei
>raumskam.

Dann habt ihr was falsch gemacht oder es war kein Streufeldtrafo.

http://de.wikipedia.org/wiki/Streufeldtransformator

MFG
Falk

P S Man kann es wahrscheinlich auch mit einem Ringkern aufbauen, wenn 
die Last sich nicht zu schnell ändert. Begrenzendes Element ist dabei 
eher die Messung (mindestens 1 Halbwelle = 10ms) und der Stellantrieb 
des Stelltrafos, denn kann man aber ggf. mit viel Power sehr schnell 
machen.

von Joachim R. (bastelbaer)


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@Falk
> Dann habt ihr was falsch gemacht oder es war kein Streufeldtrafo.
Ok, nicht wirklich. Die Leitung bei unserem Trafo wurde durch die 
Verluste komplett im Trafo verbraten und damit kochte das Teil anstatt 
den magnetischen Fluss zu begrenzen.

> P S Man kann es wahrscheinlich auch mit einem Ringkern aufbauen, wenn
> die Last sich nicht zu schnell ändert. Begrenzendes Element ist dabei
> eher die Messung (mindestens 1 Halbwelle = 10ms) und der Stellantrieb
> des Stelltrafos, denn kann man aber ggf. mit viel Power sehr schnell
> machen.

Also mit Stelltrafo gehts oft gar nicht. Nicht das die Last so schnell 
wechselt. Es ist nur so, dass verschiedene zu prüfenden Relais gerade an 
den Ansprechpunkten die Last ändern da sie ihre Versorgungsenergie aus 
dem Laststrom ziehen und in dem Moment, in dem sie ansprechen, eine 
Laständerung auslösen. Und dann bricht die Spannung ein, der Strom 
sinkt, die Relais schalten wieder ab, die Spannung steigt, der Strom 
steigt, die Relais sprechen an und wieder geht das Spiel von vorne los. 
Die Teile pulsen also vor sich hin. Dann muss man am Stelltrafo die 
Spannung etwas höher drehen damit es zur Auslösung kommt. Damit sind 
aber keine verlässlichen Messwerte möglich.

Es gibt Geräte die es können, so von der Fa.Omicron. Da sprechen wir von 
hohen fünfstelligen Beträgen und von der Fa.KoCos im mittlerem 
fünfstelligem Bereich. Da aber nur noch ein paar dieser alten Relais 
existieren wäre die Anschaffung nicht sinnvoll.

Wir machen es im Moment mit Stelltrafo und Ringkerntrafo, ist aber nicht 
das Gelbe vom Ei was die Genauigkeit und Aussagekraft betrifft.

Nun ich werde mal weitersehen ob ich was finde.

von Udo S. (urschmitt)


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Joachim R. schrieb:
> Es gibt Geräte die es können, so von der Fa.Omicron. Da sprechen wir von
> hohen fünfstelligen Beträgen und von der Fa.KoCos im mittlerem
> fünfstelligem Bereich. Da aber nur noch ein paar dieser alten Relais
> existieren wäre die Anschaffung nicht sinnvoll.

Weil es nicht trivial ist einen schnell geregelten! Wechselstrom von 
20A zu erzeugen!
Aber wenn du das besser weisst, dann mach mal und stelle es hier vor. 
Wir lernen gerne was dazu.

von Falk B. (falk)


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@Joachim R. (bastelbaer)

>> Dann habt ihr was falsch gemacht oder es war kein Streufeldtrafo.
>Ok, nicht wirklich. Die Leitung bei unserem Trafo wurde durch die
>Verluste komplett im Trafo verbraten und damit kochte das Teil anstatt
>den magnetischen Fluss zu begrenzen.

AHA!

>Also mit Stelltrafo gehts oft gar nicht. Nicht das die Last so schnell
>wechselt. Es ist nur so, dass verschiedene zu prüfenden Relais gerade an
>den Ansprechpunkten die Last ändern da sie ihre Versorgungsenergie aus
>dem Laststrom ziehen und in dem Moment, in dem sie ansprechen, eine
>Laständerung auslösen.

Mensch, sag das doch gleich! Lastabwurfrelais oder sowas ähliches sollen 
geprüft werden, ja? Siehe Netiquette!

> Und dann bricht die Spannung ein, der Strom
>sinkt, die Relais schalten wieder ab, die Spannung steigt, der Strom
>steigt, die Relais sprechen an und wieder geht das Spiel von vorne los.

Erst recht ein Grund FÜR einen Streufeldtrafo, der ist nämliche eine 
recht robuste Konstantstromquelle für Wechselstrom! Man muss "nur" 
die richtige Dimensionierung finden!

>Die Teile pulsen also vor sich hin. Dann muss man am Stelltrafo die
>Spannung etwas höher drehen damit es zur Auslösung kommt. Damit sind
>aber keine verlässlichen Messwerte möglich.

Klar.

>Es gibt Geräte die es können, so von der Fa.Omicron. Da sprechen wir von
>hohen fünfstelligen Beträgen und von der Fa.KoCos im mittlerem
>fünfstelligem Bereich. Da aber nur noch ein paar dieser alten Relais
>existieren wäre die Anschaffung nicht sinnvoll.

Wenn es nur um einen Test für ein paar Relais geht, macht man das 
anders. AKA Improvisieren mit Köpfchen.

Nimm zwei 2kW Heizlüfter, die schlucken jeder ca. 10A und sind relativ 
ohmsch und konstant, wenn sie warm gelaufen sind. Damit an 230V/32 A 
Anschluss. Fertig ist die 20A Konstantstromquelle. Ok, jetzt kommt das 
Geschrei, dass man keinen 20A Netzanschluss hat. Ein lösbares Problem. 
Entweder mit einem Trenntrafo auf 110V, der macht dann 10A->20A 
Ausgangsstom, dann braucht man aber 110V Heizlüfter oder andere 
Lastwiderstände. Oder man nimmt zwei Steckdosen, die von der gleichen 
Phase in der Hausverteilung kommen aber über grtrennte Sicherungen gehen 
und schaltet sie parallel. NUR WAS FÜR LEUTE DIE WISSEN WAS SIE TUN! 
Kids, don't try this at home!

MfG
Falk

Streufeldtrafos gibt es im Bereich Schweißtrafos und Neonlampen. 
Vielleicht kann man einen kleinen Schweißtrafo auf 20A runterdrehen? 
Gibt es billig im Baumarkt!

von Volker S. (sjv)


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Hallo,

Nehm einen Stelltrafo und schalte dahinter über einen Vorwiderstand 
(z.B.Schiebewiderstand 100R >2A) einen Netztrafo 230V/10V-20A.

Eine weitere Möglichkeit wären Leistungsverstärker des Herstellers 
Elgar, bei denen kann man die Ausgangsspannung normalerweise umschalten. 
Dazu bräuchtest Du dann einen 20A Vorwiderstand und einen PC-gesteuerten 
Funktionsgenerator.

MfG

von Dietrich L. (dietrichl)


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Volker S. schrieb:
> Eine weitere Möglichkeit wären Leistungsverstärker des Herstellers
> Elgar,

Gute Idee! Ich kenne die von Servowatt:
http://www.servowatt.de/de/lineare_stromversorgungen_stromregler.php
Die kann man wie einen OPV beschalten und damit dann auch eine 
Stromquelle bauen! Am Eingang braucht man dann nur einen 
50Hz-Sinusgenerator (oder einen kleinen Netztrafo ;-)

Gruß Dietrich

von Joachim R. (bastelbaer)


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@Falk
Ja es sind Überstromrelais alter Bauform (Siemens S1). Aber auch 
Stromwandler sollen damit überprüft werden können.
In Bezug auf die Netikette gehe ich mal davon aus dass du meintest ich 
hätte gleich schreiben sollen für was ich es brauche.

@Volker
anke für die Info, das mit den Elgar oder Servowatt-Teilen liest sich 
gut. Jetzt muss ich mal sehen was das Teil kann und was es kostet.

War so froh meinen Chef davon zu überzeugen dass man das Ganze so schön 
mit uC machen könnte und das ein schönes Projekt für mich wäre dass ich 
den Powerteil ganz ignoriert habe.
Na mal sehen was draus wird. Danke für die Infos und Anregungen.

von Falk B. (falk)


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@  Joachim R. (bastelbaer)

>Ja es sind Überstromrelais alter Bauform (Siemens S1).

Dann mach es so wie oben vorgeschlagen. Klar kann man auch eine 
vollelektronische Wechselstromquelle bauen, ist aber um Größenordnungen 
mehr Aufwand.

>Aber auch Stromwandler sollen damit überprüft werden können.

Das ist was völlig anderes! Die brauchen nur ein paar mV. Das kann man 
spielend mit einem 50VA Ringkern machen. Einfach eine Sekundärwicklung 
mit dickem Draht zusätzlich aufbringen, je nach Strom 2,5mm^2 oder mehr, 
eine Handvoll Windungen, fertig. Mit einem einfachen Stelltrafo stellt 
man dann den Strom ein. Hab ich hier schon erfolgreich praktiziert, bis 
40A.

>In Bezug auf die Netikette gehe ich mal davon aus dass du meintest ich
>hätte gleich schreiben sollen für was ich es brauche.

Ja.

MfG
Falk

von Karl T. (trekkerfahrer)


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Hallo,
wir hatten die gleiche Aufgabenstellung.
Unsere Lösung: NF- Verstärker, im Lastkreis die Probe und einen Shunt 
zum messen und eine Anzapfung für den OPV. Dieser steuerte die Amplitude 
des Sinusgenerators.
Ging damals alles perfekt, wir konnten bis 32 A regeln, die 
Spannungswerte weiß ich nicht mehr, die lagen im Voltbereich, irgendwo 
bei 10 Volt da der verstärker 200 Watt brachte. Wir mußten 32 1/3 Hz, 50 
Hz, 60 Hz und 400 Hz einstellen können.
Ansonsten alles gewöhnliche NF- Technik ohne schnickschnack.
MfG Karl

von Joachim R. (bastelbaer)


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Also das mit dem NF-Verstärker hört sich ja noch besser an. In diese 
Richtung hab ich ja gar nicht gedacht. Da muss ich mal sehen. 
Irgendsoein Billig-12V-Autoverzerrer hab ich sogar noch.
Danke für den Tip.

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