Forum: HF, Funk und Felder UKW Sender Kemo B018


von Andre G. (gebbi)


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Hallo,

Ich habe mir den Bausatz des UKW-Senders von Kemo bestellt, gernauer den 
B018. Da dieser ja Rund 2W besitzt, möchte ich ihn nicht betreiben, ist 
in Deutschland ja verboten. Mir würde eine Sendereichweite von 1m 
reichen. Kann die die Schaltung irgendwie so ändern, dass ich diesen 
Sender betreiben kann ? Ich weiß natürlich nicht, ob ich den Schaltplan 
hier veröffentlichen darf, aber mal grob zu dem, wie ich schätzte 
Ausgangsstufe.

      +9V------O
       |       |
       |       |
  3W Suple    Kondensator 22pF
       |       |
       O-------O------O -----------Kondensator------>Antenne
       |              |               8,2pF
       |              |

----npn Transistor   Kondensator
       |   SF127      |   47pF
       O--------------O
       |
   Widerstand
       |100 Ohm
       |
      Masse

O entspricht Knoten

Die Sendefrequenz stelle ich über die Suple ein, welches bauteil muss 
ich in der Größe ändern, damit weniger leistung abgegeben wird?

Ich danke im Vorraus

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Das wäre der 100 Ohm Widerstand im Emitterkreis, vorausgesetzt, er wird 
nicht noch von einem Kondensator überbrückt. Je höher, desto weniger 
Leistung. Alternativ kannst du natürlich auch die Betriebsspannung 
verringern. Mit 4-5 Volt sollte da schon wesentlich weniger rauskommen.

von Andre G. (gebbi)


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Danke für die schnelle Antwort, dann werd ich den mal schön groß machen 
und den Sender ausprobieren.
Überbrückt wird er wohl nicht, ein Kondensator liegt nur noch von der 
Basis nach Masse und einer von der Basis nach Vcc. Am Emitter ist nur 
der Widerstand nach Masse und der Kondensator zum Kollektor(47pF).

Vielen Dank nochmal !!!

von Max D. (max_d)


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Warum die mühe? alles in ein hf-dichtes gehäuse und soviel antenne 
rausgeführt bis die reichweite reicht... oder alternativ einen normalen 
transmitter, der schafft auch ein paar meter un is 100% rechtlich...

von Fabian (Gast)


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In der Anleitung steht doch, dass der Bausatz seine 2W nur bei 26V hat. 
9V sollte schon wesentlich weniger Leistung liefern.

http://www.interelectronic.ch/bausaetze/kemopdf/b018_d.pdf

von Andre G. (gebbi)


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Das ist Richtig, jedoch geh ich nicht davon aus, das er jetzt bei 9V nur 
rund 1 Meter schafft, ich denk da wird er rund 100 , wenn nicht sagar 
mehr schaffen. Werd gleich noch, oder morgen den anderen Widerstand 
einbauen und mal sehen wie gut ich begrenzen kann.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Schon wieder so ein schwimmender Oszillator mit  der Antenne am LC
euch ist schon bewusst das mit RE der Arbeitspunkt zum Teufel geht?


Das soetwas verkauft werden darf wäre bei Mielke nich passiert, obgleich 
ich alle Bauteile besaß und genau den Mist als Kind gebastelt habe, 
würde ich soetwas heute nicht kaufen noch handeln.

Namaste

von Bastler (Gast)


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Hallo,

wenn du wirklich nur 1m weit kommen willst gibt es eine legale und 
preiswerte Möglichkeit:

Die kleinen zuglessenen UKW Sender mit einigen nW Sendeleistung, für 
stationäre Anwendung sollte das ausreichen, beim Mobilbetrieb (KFZ) 
treten aber wegen der dichten und sich ändernden Frequenzbelegung des 
(Analogen) UKW Rundfunkbandes Probleme auf, hierfür wären 
Sendeleistungen von einigen mW notwendig.

mfg

     Bastler

von Andre G. (gebbi)


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Hey, es geht mir bestimmt nich darum, dass ich zu Faul zum sprechen bin, 
möchte auch keine Sprache, sondern Töne übertragen.
Also zum eigentlichen Problem. Wenn ich den 100 Ohm Widerstand größer 
mache ist Qualität sehr schlecht und alles ist verzehrt.
Hab das ganze mal mit 4,8V betrieben, und scheint ohne Antenne rund 5 
Meter weit zu kommen. Mit noch bissl weniger Spannung sollte das wohl 
ausreichen.

von Winfried J. (Firma: Nisch-Aufzüge) (winne) Benutzerseite


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Andre G. schrieb:
> Hey, es geht mir bestimmt nich darum, dass ich zu Faul zum sprechen bin,
> möchte auch keine Sprache, sondern Töne übertragen.
> Also zum eigentlichen Problem. Wenn ich den 100 Ohm Widerstand größer
> mache ist Qualität sehr schlecht und alles ist verzehrt.
> Hab das ganze mal mit 4,8V betrieben, und scheint ohne Antenne rund 5
> Meter weit zu kommen. Mit noch bissl weniger Spannung sollte das wohl
> ausreichen.

Winfried J. schrieb:
> dir ist schon bewusst das mit RE der Arbeitspunkt zum Teufel geht?

..... damit geht die freqenzlinearität zum teufel und mit ihr der 
klirrfaktor gegen unendlich


die schaltung ist murks

von SF128 (Gast)


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Wo kommen denn beim SF127 die 2 Watt her?

von Andre G. (gebbi)


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Ok, dann guck ich mal obs mir dann mit der niedrigen Spannund und dem 
100 Ohm Widerstand genügt, trotzdem Danke an alle.
Achja und zu Otto, es ist wohl nich so, das am "anderen Ende" einfach 
ein Radio steht. Oder dieses kleine Bastelprojekt jetzt ohne weiteres 
klappen muss. Da ich recht Technikbegeistert bin, möcht ich auch einfach 
mal ein bissl Basteln und hier etwas nachfragen können, ohne das ich mir 
immer irgendwelche Vergleiche antuhen muss, das alles was ich mache ( um 
etwas mehr von der Materie zu verstehen ) für vollkommen unlogisch und 
dumm erklärt wird.

Noch ein schönes Wochenende

von H.L. (Gast)


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Interessanter Link zum Thema:

http://www.heise.de/tp/artikel/22/22525/1.html

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Meine Erfahrung mit Kemo Krams war nie besonders gut. Übrigens habe ich 
nochn iTrip Modell 1 hier rumliegen, der in Berlin sowieso unbrauchbar 
ist. Mangels eiPott wird er auch nie zum Einsatz kommen. Bei Interesse 
PM gegen Rückumschlag, dann such ich ihn mal raus. Ist aber nur für die 
ersten beiden Potts geeignet.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


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Sowas hier ist übrigens auch besser zu bändigen als die o.a. 
Dreckschleuder:
Beitrag "[AVR] FM-Transmitter für 1,50EUR --> Ansteuerung?"

Oder für die Freunde der ATTinys:
http://brainwagon.org/2012/01/26/avr-based-fm-transmitter/

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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SF128 schrieb:
> Wo kommen denn beim SF127 die 2 Watt her?

Aus den Werbeversprechungen des Moduls. ;-)  Ist vermutlich eine PMPO-
Angabe. :)

Andre, wenn du diese Dreckschleuder wirklich ernsthaft betreiben
willst, dann bau' sie 1.) in ein Weißblechgehäuse rein und setze
2.) ein Dämpfungsglied an den Ausgang, im einfachsten Fall einen
Spannungsteiler.  Das hat (neben der Reduktion der abgestrahlten
Leistung) den zusätzlichen Vorteil, dass die unsägliche Handempfind-
lichkeit der Primitivschaltung ebenfalls stark verringert wird.  Die
genauso unsägliche Betriebsspannungsabhängigkeit der Frequenz wirst
du allerdings nicht los, und nach Klirrfaktor braucht du bei einer
Schaltung, die sich zum Modulieren nicht einmal eine eigene
Kapazitätsdiode leistet, sondern nur auf die Verschiebung der
Transistorparameter bei Beaufschlagung mit einer NF-Spannung baut,
gar nicht erst fragen.  Das Dingens liefert einen Mix zwischen AM
und FM.  Nein, so schlampig haben wir seinerzeit nicht einmal die
obligatorischen Experimentiersender gebaut, die hatten wenigstens
eine Si-Diode in Sperrrichtung (als Ersatz für eine Kap-Diode), wenn
nicht gleich eine richtige Kapazitätsdiode.  So viel kosten die nun
auch nicht.  Wie Winne aber schrieb: wir haben derartige HF-Schleudern
dann nach erfolgreicher Inbetriebnahme wieder demontiert, denn man
war sich schon im Klaren, wie Sche*** die Schaltung ist.

von Andre G. (gebbi)


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Ok, die Schaltung is misst, mal angenommen ich hab einen passenden Quarz 
zur Verfügung, gibt es die Möglichkeit die Frequenz mit diesem Quarz 
stabil zu halten, kann mir jemand eine Seite empfehlen, die eine 
Schaltung beinhaltet, die ich benutzen kann?
Entschuldigung für meine reine Unkenntniss, aber ich glaub jeder hat mal 
sehr klein angefangen. Und wenn man mal googelt, seint ja jede zweite 
Schaltung nicht zu funktionieren, oder sie ist gleich für mehrere 
Kilomenter ausgelegt.

Ich Danke schonmal allen, die mir geholfen haben und denen, die es vll 
noch tun werden.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Andre G. schrieb:
> Ok, die Schaltung is misst,

Wer HF misst, misst Mist. :-)

> mal angenommen ich hab einen passenden Quarz
> zur Verfügung, gibt es die Möglichkeit die Frequenz mit diesem Quarz
> stabil zu halten,

Nicht auf einfache Weise.  Das hängt damit zusammen, dass du WFM
(wideband FM) mit wenigstens ±50 kHz Hub machen willst.  Quarze lassen
sich aber in ihrer Frequenz nur in einem sehr geringen Bereich
"ziehen".  Für narrow FM (±5 kHz Hub) kommt man noch einigermaßen hin,
wenn man einen (vergleichsweise) niederfrequenten Quarzoszillator
moduliert und dann vervielfacht, bspw. einen Quarz von ca. 12 MHz
modulieren und in den nachfolgenden Stufen die Frquenz verzwölffachen
auf 144 MHz (so haben die ganz alten UFT400-Funkgeräte ihre Frequenz-
aufbereitung gemacht, wie sie früher bei Reichsbahn und Industrie
benutzt worden waren).

Für deine Rundfunkband-FM ist diese Methode nicht praktikabel.

> kann mir jemand eine Seite empfehlen, die eine
> Schaltung beinhaltet, die ich benutzen kann?

Es würde schon genügen, die Modulation des Schwingkreises mit einer
separaten Kapazitätsdiode vorzunehmen und nach dem eigentlichen
Oszillator eine Pufferstufe (zur Verhinderung der Rückwirkungen)
einzufügen.  Wenn du die Betriebsspannung des Oszillators noch
ein bisschen stabilisiert, dann wird das schon langsam ein Sender.

Alles in ein Weißblechgehäuse, und nach der Pufferstufe dann einen
Abschwächer auf die vorgeschriebenen 50 nW (für nur 1 m Strecke
genügen die auch).

Ist aber wirklich nur empfehlenswert, wenn der Weg für dich das Ziel
ist, du also lernen willst, wie man sowas aufbaut.  Ansonsten bist
du deutlich besser beraten, dir einen der genannten 50-nW-Senderchen
zu kaufen.

von Andre G. (gebbi)


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Ok, der Weg ist auf jeden Fall mein Ziel.
Haben Sie zufällig eine schaltung mit Kapazitätsdiode zur Verfügung, 
Schaltpläne helfen mir immer sehr beim Verstehen.
Den Abschwächer, gibt es den so zu kaufen, oder reichen da einfach ein 
paar Bauteile, sprich Widerstand oder soetwas?

oder etwas dergleichen ? 
http://www.pollin.de/shop/dt/MDY4OTU3OTk-/Bauelemente_Bauteile/Passive_Bauelemente/Potis_Trimmer_Encoder/Daempfungssteller_10_dB.html

zudem bin ich noch auf folgendes gestoßen: 
http://www.youtube.com/watch?v=HkfjeDOKQ28

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Andre G. schrieb:

> Haben Sie zufällig eine schaltung mit Kapazitätsdiode zur Verfügung,
> Schaltpläne helfen mir immer sehr beim Verstehen.

Und da lässt sich wirklich nichts im Netz finden an Grundlagen?
Oder einfach ein Buch nehmen?

Kurz: eine normale Siliziumdiode wird in Sperrichtung vorgespannt.
Die Dicke der Zone, aus der dabei an der Sperrschicht die
Ladungsträger "weggesaugt" werden, hängt von der Spannung ab: je
mehr Sperrspannung anliegt, um so dicker wird diese Schicht, folglich
wird die Sperrschichtkapazität immer geringer.  (Bei geringer
Sperrspannung ist die relative Kapazitätsänderung am größten.)

Eine Kapazitätsdiode ist nun (durch die Art und Weise der Fertigung)
besonders darauf gezüchtet, dass ΔC/ΔU möglichst groß wird.
Wenn man eine solche Diode in die Kreiskapazität des Schwingkreises
einbringt, kann man mithin die Resonanzfrequenz durch eine Spannung
ändern.  Man braucht dabei:

. eine Vorspannung in Sperrrichtung, das ist eine (kleine)
  Gleichspannung; diese wird der Diode hochohmig zugeleitet
  (Widerstand ca. 100 kΩ)

. dieser wird die NF überlagert; das geht einfach mit einem Elko zur
  Einkopplung und wiederum einem Widerstand im Bereich 100 kΩ, der die
  Modulationsspannung von der HF entkoppelt (eine passende Drossel
  würde auch gehen, ist aber bei 100 MHz nicht ganz einfach)

. die Gleichspannung darf man natürlich nicht durch die Spule des
  Kreises wieder kurzschließen lassen; man muss die Kapazitätsdiode
  also mit einem kleinen Kondensator an den Kreis ankoppeln

Da in deiner Schaltung der Schwingkreis mit einer Seite ohnehin an der
positiven Betriebsspannung liegt, kannst du die Sperrspannung für die
Diode einfach mit einem Widerstand gegen Masse erzeugen.

Aufmalen darfst du das selbst.  Das sollte dich veranlassen, die
Schaltung nicht nur abzumalen, sondern auch zu verstehen, wie sie
funktioniert.

> Den Abschwächer, gibt es den so zu kaufen, oder reichen da einfach ein
> paar Bauteile, sprich Widerstand oder soetwas?

Ich schrieb doch: im einfachsten Falle nimmt man einen gewöhnlichen
Spannungsteiler.  Irgendwelche definierten Impedanzen auf der Seite
des Senderausgangs oder der Antenne hast du sowieso nicht, als dass
man damit jetzt sauber einen T- oder π-Glied-Abschwächer berechnen
könnte.  (Wenn du nicht weißt, was das ist: benutz' bitte die
Suchmaschine deiner Wahl.)

> zudem bin ich noch auf folgendes gestoßen:
> http://www.youtube.com/watch?v=HkfjeDOKQ28

Naja, das ist ein einfacher Grundwellen-Quarzoszillator im Bereich
weniger MHz (Grundwellenquarze gibt's nur so bis ca. 20 MHz).
Oberwellen wird er bestimmt auch erzeugen :-), aber modulieren kann
man ihn nicht (nicht brauchbar, s. o.).

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