Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Spannungsteiler einschalten


von Gustav (Gast)


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Hallo,
ich möchte gern mit einem 3.3V versorgten AVR eine Batteriespannung von 
ca. O.5 bis 5V messen. Den wohl nötigen Spannungsteiler möchte ich 
zwecks Stromersparnis mit einem einfachen PNP-Transistor via AVR 
schaltbar machen. Das Ganze soll schließlich noch zwischen -30 und +40 
Grad halbwegs reproduzierbare Werte liefern (Einsatz in Wetterstation). 
Gibts gegen diese Vorgehensweise grundsätzliche Einwände?
Gruß Gustav

von SNR (Gast)


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Wieso nicht dementsprechend hochohmig und direkt über einen uC Pin gegen 
Masse schalten? Oder mit nem kleinen Mosfet? Der hätte auch nur ein paar 
mOhm RDSon.

von Gustav (Gast)


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Dann gibts wohl beim Einschalten ein Problem solange der AVR kein Low 
liefert werden bei 5V die Grenzwerte für den ADC überschritten oder? 
Kommt denn der Mosfet mit kleinen zu schaltenden Spannungen unterhalb 1V 
klar?

von SNR (Gast)


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Solange der Spannungsteiler hochohmig genug ist machen ihm die 5V nichts 
aus.Die internen Clampingdioden leiten es dann ab.

von MaWin (Gast)


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> Gibts gegen diese Vorgehensweise grundsätzliche Einwände?

Sicher.

a) Der Tarnsistor schaltet nicht exakt gegen 0V, also stimmt die 
geteilte Spannung nicht mehr so exakt, was aber vermutlich egal ist. 
Einfacher ist es, den unteren Widerstand an einen Ausgangspin zu legen, 
den man auf Tri-State (als Eingang) schaltet wenn man nicht messen will, 
und sonst auf LOW.

b) Wenn du nur den Widerstand nach Masse per Transistor abklemmst, geht 
immer noch der obere Widerstand von der Batterie zum Analogeingang und 
dort fliesst Strom über die Schutzdiode ab. Du hast also kaum was 
gewonnen.


Bat  ---+---3V3----+
        |          |
       R1  +-----------
        |  |       |
        +--|--|>|--+ interne Schutzdiode
        |  |
       R2  |
        |  |
        >|-|
        |  |
        |  +----
       GND

von bitte löschen (Gast)


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Gustav schrieb:
> ..zwecks Stromersparnis mit einem einfachen PNP-Transistor..

Schaltungen mit bipolaren Transistoren sind tendenziell weniger 
stromsparend als entsprechende Schaltungen mit MOSFETs.

Wie MaWin schon sagte, fällt ein Transistor zwischen Spannungsteiler und 
GND wegen der Schutzdioden flach.
Ein Transistor oberhalb den Spannungsteilers würde in jedem Fall etwas 
Spannung verschlucken, was Du noch rechnerisch kompensieren könntest, 
aber in dieser Weise verstärkt er nicht die Eingangsspannung. Nun stehen 
dem AVR nur 3,3V zur Verfügung. In Kollektor- bzw. Drainschaltung kommen 
am Spannungsteiler in keinem Fall mehr als diese 3,3V an. Du müsstet 
also erst mal das Spannungsniveau mit einer spannungsverstärkenden 
Schaltung (Emitter- oder Sourceschaltung) anheben, wobei diese 
invertierend wirken und so Strom ziehen, wenn am Ausgang niedriges 
Potential liegen soll. - Einen Tod muss man sterben.

Mein persönlicher Tip wäre, den hohen Eingangswiderstand der AVR-Pins 
(5,5V / max 1µA = min 5,5MOhm) auszunutzen und die Widerstände für den 
Spannungsteiler möglichst hoch zu dimensionieren. Mit 1MOhm + 1MOhm und 
softwaremäßiger Eichung der fertigen Schaltung dürftest Du immer noch 
hinreichen genau sein und es gehen im Spannungsteiler nur 2,5µA 
verloren.

von Gustav (Gast)


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Ja danke MaWin... Deshalb wollte ich ja einen PNP nehmen der mir die 
Plusseite zum Spannungsteiler schaltet. Das sollte prinzipiell doch 
gehen; ich habe nur Bedenken wie nützlich die gemessenen Werte werden 
wenn der Spannungsabfall über den Transistor a) mit der zu schaltenden 
Messpannung und b) über den genannten Temperaturbereich variiert.

von MaWin (Gast)


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>  Mit 1MOhm + 1MOhm und
> softwaremäßiger Eichung der fertigen Schaltung dürftest Du immer noch
> hinreichen genau sein und es gehen im Spannungsteiler nur 2,5µA
> verloren.

Man sollte dann allerdings einen 10nF Kondensator vom Eingang nach Masse 
schalten, damit es zu keinen Messwertverfälschungen kommt.

von Gustav (Gast)


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Philipp Klostermann schrieb:
> die Widerstände für den
> Spannungsteiler möglichst hoch zu dimensionieren.

Ich dachte bislang daß der Spannungsteiler vor dem ADC (ein ATXMEGA32) 
nicht allzu hochohmig werden darf. Ja es kommt wohl doch auf einen 
Versuch an. Daß die Sache wohl komplexer ist als sie zunächst scheint 
hatte ich schon befürchtet :(

von SNR (Gast)


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Dürfen schon...im schlimmsten Fall fängst Du Dir halt mehr Störungen 
ein...

von Gustav (Gast)


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SNR schrieb:
> Dürfen schon...im schlimmsten Fall fängst Du Dir halt mehr Störungen
> ein...

Ok, dann hab ich aber schon mal schlechte Karten denn die 3,3V 
Versorgung kommt aus einem Stepup-Wandler :(

von MaWin (Gast)


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> Dürfen schon...im schlimmsten Fall fängst Du Dir halt mehr Störungen
> ein...

Ich habe schon beschrieben, wie man es dann richtig macht, da brauchst 
du nicht panikreden was passiert wenn man es falsch macht.

von SNR (Gast)


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Übersehen ;-)
Und wer bekommt bei so einer Aussage Panik?

von Bastler (Gast)


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In der Regel ist der ganze Aufwand mit abschaltbarem Spannungsteiler 
nicht nötig da auch Spannungsteiler im Mohm Bereich gute Ergebnisse 
liefern, wie das Roboternetz hier feststellt:
http://www.roboternetz.de/community/threads/60787-Batterie-schonende-Spannungsmessung-%C3%BCber-AD-Port

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