Hallo zusammen, ich stehe kurz vor dem Abschluss meines Mechatronik/Elektrotechnik Studiums und so, wie viele meiner Kommilitonen beschäftigt mich die große Frage, ob ich noch einen Master anhängen soll. Meine Noten im Bachelor sind leider nicht wirklich vorzeigbar, da ich meistens einfach zu faul war, mein Durchschnitt wird wahrscheinlich etwa bei einer 2,9 liegen. Nun frage ich mich nicht nur, ob ich mit diesem Notendurchschnitt überhaupt einen Masterplatz bekommen kann, sondern auch ob es sich beruflich lohnt. Bei Freunden, die ihr Studium bereits abgeschlossen haben, sehe ich, dass es zurzeit nicht schwierig ist, auch als Bachelor Arbeit zu finden aber, ob das in 5 Jahren auch noch so ist, kann wohl niemand vorhersagen. Oder kommt es dann ohnehin nur noch auf die Berufserfahrung an? Viele Firmen stellen aber bereits heute nur Masteranten ein. Der Bachelor wird oft mit einem Techniker gleichgesetzt, obwohl mein Studium sich nur durch ein Praxissemester vom Diplom-Ingenieur unterscheidet. Mir ist klar, dass sich keine pauschale Antwort auf diese Misere geben lässt, aber wie sind eure Meinungen und Erfahrungen zu diesem Thema? Viele Grüße Georg
Georg schrieb: > Mir ist klar, dass sich keine pauschale Antwort auf diese Misere geben > lässt, aber wie sind eure Meinungen und Erfahrungen zu diesem Thema? Wenn Du die Kohle und Lust dazu hast, dann mach es.
Das kommt darauf an.... Wenn du in der Industrie arbeiten willst benötigt man ihn nicht unbedingt aber er ist auf jeden fall nicht schlecht. Willst du später in Richtung Forschung gehen ist er ein Muss und wenn du was in Richtung Beamtenstatus anstrebst würde ich ihn dir auch raten. Ich selbst schreibe gerade meine Masterarbeit und denke vom finanziellen her lohnt es sich eher nicht. Als Berufseinsteiger bekomme ich etwa 3000 € brutto mehr also nicht gerade die Welt. Aber von der Seite solltest du es auch nicht sehen. Ich hab den Mastr gemacht um mehr Möglichkeiten nach dem Studium zu haben und weil mich die Vorlesunge auch interessiert haben.
jeans schrieb: > Wenn Du die Kohle und Lust dazu hast, dann mach es. Eigentlich habe ich mehr Lust zu arbeiten. Ich bin zwar "erst" 24, aber fühle mich trotzdem langsam zu alt, um Student zu sein und möchte endlich durchstarten. Ich frage mich nur, ob ich es nicht in ein paar Jahren bereue, weil ich dann vielleicht keine Aufstiegschancen habe oder sogar keine Arbeit mehr finde.
In ein paar Jahren interessiert keinen mehr welchen Abschluss du hast. Dann kommts auf deine Erfahrung und auf dein Wissen an. Mit dem Master hast du aber evtl. höhere Chancen einen "besseren" Job zu bekommen. Natürlich nur wenn deine Noten etwas besser werden.
In die Forschung möchte ich nicht, aber in die Entwicklung. Ich bin Bastler und wollte mit meinem Studium mein Hobby zum Beruf machen. In meiner Bachelorarbeit hat das bis jetzt auch gut geklappt, aber meine Firma stellt keine Bachelor ein...
Georg schrieb: > [...]obwohl mein Studium > sich nur durch ein Praxissemester vom Diplom-Ingenieur unterscheidet Das wage ich mal zu bezweifeln - was ist denn das für eine Hochschule? Zu "meinen Zeiten" war der Master und der Dipl.-Ing. fast identisch, außer dass für den Master ein paar Vorlesungen auf Englisch vorgeschrieben waren. Den Bachelor konnte man im vorbeigehen machen (6. Fachsemester einfach anmelden und Bachelorarbeit statt Studienarbeit schreiben - mit gleichem Inhalt & Umfang). Allerdings wurde das Studium erst danach (7. und 8. Fachsemester) interessant, was die Vorlesungen und Praktika anging...
Georg schrieb: > meine > Firma stellt keine Bachelor ein... Was für ne Firma ist das denn? An deiner Stelle würde ich mir auch mal die Vorlesungen im Master anschauen, also übers Modulhandbuch oder so. Wenn dich die Inhalte interessieren und du es finanziell schaffst würde ich schon zum Master raten.
Martin H. schrieb: > Georg schrieb: >> [...]obwohl mein Studium >> sich nur durch ein Praxissemester vom Diplom-Ingenieur unterscheidet > > Das wage ich mal zu bezweifeln - was ist denn das für eine Hochschule? > > Zu "meinen Zeiten" war der Master und der Dipl.-Ing. fast identisch, > außer dass für den Master ein paar Vorlesungen auf Englisch > vorgeschrieben waren. Den Bachelor konnte man im vorbeigehen machen (6. > Fachsemester einfach anmelden und Bachelorarbeit statt Studienarbeit > schreiben - mit gleichem Inhalt & Umfang). > Allerdings wurde das Studium erst danach (7. und 8. Fachsemester) > interessant, was die Vorlesungen und Praktika anging... Stimmt aber. Ich bin an der Hochschule Esslingen, aber auch an anderen Hochschulen (Ulm) soll lediglich das Praxissemester gestrichen worden sein. Meine Bachelorarbeit nimmt ein ganzes Semester in Anspruch. Von der Hochschule aus sind zwar nur 4 Monate vorgeschrieben, aber das macht keine Firma mit, daher bekommt man fast ausschließlich Verträge über 6 Monate.
Mattes schrieb: > Was für ne Firma ist das denn? Es tut mir Leid, das würde ich hier ungerne angeben.
Viele Dipl.-Ings. (FH) sehen nicht ein, dass der Bachelor, je nach Hochschule, fast gleichwertig ist. Wenn der Bachelor sieben Semester geht fehlt halt nur das Praxissemester. Die Vorlesungen sind so gut wie gleich, da es ja noch Studenten gibt, die auf Diplom studieren. Georg schrieb: > Der > Bachelor wird oft mit einem Techniker gleichgesetzt Das habe ich auch schon öfters gehört, also ist das wieder ein Grund für den Master ;-) Du hättest ja eh nur zwei Semester Vorlesungen und im dritten wäre ja schon die Masterarbeit dran.
Ich denke Mattes hat es ganz gut auf den Punkt getroffen: Willst du in die Industrie, dann reicht der Bachelor aus. Das einzige ist, dass für höherwertige Positionen gerne nochmal auf den Abschluss geschaut wird. Aussage meines Diplom Betreuers: "Von 10 Abteilungsleitern sind 9 Doktoren" Solche Sachen wie Forschung ist klar, dass man da als Bachelor bestenfalls Lakaienaufgaben übernehmen darf, häufig wird man aber aufgrund des Bachelors direkt aussortiert. Falls du in den höheren Dienst wechseln willst ist meines Wissens der Master auch erforderlich. Mein Tipp: Mit Bachelor bewerben und wenn du nix findest Master hinten dran hängen. Vor allem weil es als Vollzeitstudium gerade mal bisschen mehr als 1 Jahr mehr ist halte ich es für sinnvoll. Später ärgern und berufsbegleitend machen bedeutet locker nochmal 3 Jahre opfern.
Also Bachelor und Diplom unterscheiden sich keineswegs nur im fehlenden Praxissemester, auch wenn das viele Bachelorstudenten immer wieder behaupten. Ich habe die Umstellung live miterlebt (bin aber noch Diplom), bei uns fehlen im Bachelor (Nachrichtentechnik): Computer Aided Engineering, Optische Übertragungssysteme, Signalverarbeitung 2, Praktikum Signaldarstellung, Praktikum Übertragungstechnik und Signalverarbeitung. Des Weiteren sind machen Fächer nicht mehr sechsstündig, sonder nur noch vierstündig (z.B Übertragungstechnik). Der Inhalt ist dabei sehrwohl reduziert worden. Also doch etwas mehr als nur das Praxisssemester.
Lest doch mal bitte was hier geschrieben wird!!!!!!!!!! Ich habe geschrieben, dass JE NACH HOCHSCHULE nur das Praxissemester wegfällt. An der Fh an der ich stduiert habe sind auch komplette Vorlesungen weggefallen, da der Bachelor auf sechs Semester ausgelegt war. Der Rest ist dann in den Master gerutscht. Teilweise wurden Vorlesungen ganz ausgemisstet oder durch andere ersetzt. Komischerweise scheinst du an der einzigsten Hochschule zu studieren, an der die SWS gekürzt worden sind. Aber es geht ja hier nicht um Unterschiede zwischen Bachelor, Diplom und Master.
Dass es vielen so wichtig ist immerwieder die Unterschiede heraus zu arbeiten! Kenne mich da nicht aus, habe noch Diplom-FH gemacht. Einiges ist bei den Bachlors schon weggefallen, dafür auch ziemlich viel hinzugekommen (irgendwelche Projektarbeiten von denen ich als Diplomler zum Glück verschont wurde). Ich denke das Hauptproblem am Bachelor ist eher, dass im Ausland viele Menschen komplett ohne Ausbildung arbeiten. Die nächst höhere Stufe ist dann der Bachelor. In D ist das nicht so. In D gibt es Ausbildungen und als Akademischen Grad den Bachelor. Damit ist er international eigentlich kaum vergleichbar. Wenn jemand sagt der Bachelor ist nicht mehr als eine Ausbildung hat er international gesehen vielleicht sogar recht. In D unterscheidet sich der Bachelor in seinem Anspruch aber wenig dem ehemaligen Diplom-FH. Gerade in der Anfangszeit wurde bei uns einfach nur die DPO genommen und das Praxissemester weggelassen. Viel mehr Unterschied war da wirklich nicht. Dass dann manche Vorlesungen wegfallen bzw. bei uns wurde dann Physik nochmal aufgeteilt in Physik A und B glaube ich, das kam alles erst nach und nach.
Das ist so, weil man ein wichtiges Fach wie Übertragungstechnik nicht einfach rauswerfen kann.
mk schrieb: > Also Bachelor und Diplom unterscheiden sich keineswegs nur im fehlenden > Praxissemester, auch wenn das viele Bachelorstudenten immer wieder > behaupten. Ich habe die Umstellung live miterlebt (bin aber noch > Diplom), bei uns fehlen im Bachelor (Nachrichtentechnik): Computer Aided > Engineering, Optische Übertragungssysteme, Signalverarbeitung 2, > Praktikum Signaldarstellung, Praktikum Übertragungstechnik und > Signalverarbeitung. Des Weiteren sind machen Fächer nicht mehr > sechsstündig, sonder nur noch vierstündig (z.B Übertragungstechnik). Der > Inhalt ist dabei sehrwohl reduziert worden. > Also doch etwas mehr als nur das Praxisssemester. Wie Mattes schon sagt, kommt das ganz auf die Hochschule an. Wenn der Bachelor nur 6 Semester dauert, wurde wahrscheinlich viel gekürzt. An manchen Hochschulen dauert er aber auch 7 Semester. Wenn das Diplom 8 Semester ging, und 2 Praxissemester beinhaltete wurde oft lediglich ein Praxissemester gestrichen. Ich habe die SPO der Diplom Studiengänge zwar nicht gelesen, aber ich berufe mich auf eine Aussage meines Dekans, der es ja wohl wissen wird. Aber die Diskussion driftet ab. Hat noch Jemand eine Meinung zur Notwendigkeit eines Masters in der Industrie?
Georg schrieb: > Nun frage ich mich nicht nur, ob ich mit diesem > Notendurchschnitt überhaupt einen Masterplatz bekommen kann, sondern > auch ob es sich beruflich lohnt. Klar findest du mit dem Schnitt einen Masterplatz. Vll nicht an deiner Uni/FH, aber wenn du flexibel bist findest duch auch ne Uni/FH die dich nimmt. Hast ja schließlich nicht BWL oder Psychologie studiert, da hättest du wirklich ein Problem.
Viel besser als jetzt können die Arbeitsmarktchancen kaum noch werden. Wenn du jetzt einen guten Job bekommst, nimm ihn. Zwei Jahre Berufserfahrung sind erst einmal in den allermeisten Fällen mehr wert (sowohl finanziell als auch für den Arbeitsmarkt). Idealerweise hat man natürlich beides. Den Master kann man auch inzwischen ganz gut im Fernstudium machen und wenn man das richtige Programm wählt, geht das sogar relativ entspannt. Dann ist das Niveau der Vorlesungen natürlich nicht wirklich hoch, aber hinterher interessiert das keinen und man kann seine Defizite durch Berufserfahrung und eine vernünftige Abschlussarbeit ausgleichen.
Georg schrieb: > Viele Firmen stellen aber bereits heute nur Masteranten ein. Der > > Bachelor wird oft mit einem Techniker gleichgesetzt, Lass dir so einen Blödsinn nicht einreden von den Heulsusen hier und anderswo. In der Industrie wird der Bachelor inzwischen genauso angesehen wie ein Dipl. Ing. (FH). Bei meinem Arbeitgeber bekommt ein Master nicht einmal mehr Geld als ein Bachelor zum Einstieg, es kommt nur auf die Stelle an, die er besetzt.
@Mine Fields: Welcher Masterstudiengang wäre denn besonders "entspannt" ? Habe nämlich vor berufsbegleitend den Master zu machen. @Steel: Abhängig von der Firma und dem persönlichen Verhandlungsgeschick. Grundsätzlich habe ich schon die Erfahrung gemacht, dass man als Dipl.-Ing. (FH) weniger bekommt als als Dipl.-Ing. (Uni). Bei Bachelor und Master gehe ich da auch von aus, dass es die Regel sein wird, dass Bachelor weniger bekommt. Wieso sollte er auch dasselbe bekommen ? Hat ja einen geringerwertigeren Abschluss und das ist doch das Einzige was die Personaler bei Gehaltsverhandlungen interessiert.
Als personaller wuerde ich Argumentieren das wir nach Aufgabe/Taetigkeit verguetten(so sieht es ja auch nach ERA aus), must halt aler Bewerber gegebenfalls gegen Argumentieren (und deinen Mehrwert darlegen koennen).
-Ein Personaler wird nach der Papierlage immer den Besseren auswählen. -Bezahlung erfolgt oft nach der Stellenbeschreibung. Ein Gemüsehändler mit Masterabschluss wird bestimmt nicht besser bezahlt? -Ein junger Mensch, der noch im Lernprozeß ist sollte die Chance nutzen, gleich weiterzustudieren. Später wird es mühsamer!!
@Rudi Radlos: >-Ein Personaler wird nach der Papierlage immer den Besseren auswählen. Kann man so pauschal nicht sagen. Oftmals entscheiden auch die Gehaltsvorstellungen. Wenn die Ansprüche nicht zwangsläufig eine höhere Qualifikation voraussetzen, wird doch gerne zum günstigeren Bachelor gegriffen. >-Bezahlung erfolgt oft nach der Stellenbeschreibung. Ein Gemüsehändler mit Masterabschluss wird bestimmt nicht besser bezahlt? Sofern ein Masterabschluss eine Relevanz für das Gemüsegeschäft hätte, würde eine Bachelor pauschal sicherlich weniger angeboten bekommen als ein Master.
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