Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik FI-Schutzschalter


von Mike (Gast)


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Ich möchte Strom in eine Gartenhütte legen und habe dazu ein Erdkabel 
vom Keller in die Gartenhütte gelegt. Im Keller steckt das Erdkabel in 
einer normalen Steckdose, die ordentlich mit entsprechenden Sicherungen 
an der Hauselektrik angeschlossen ist. In der Gartenhütte möchte ich 
eine Gartenpumpe betreiben.
Ist es empfehlenswert die Gartenhütte nochmals mit entsprechenden 
Schutzinstallationen, wie z.B. einem FI-Schalter zu versehen. Falls ja, 
welchen FI-Schalter könnt Ihr empfehlen.
Oder langt die normale Absicherung im Keller aus ?
Was würdet ihr empfehlen ?

Danke.

Mike

von Michael P. (mpl)


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wie lang ist das Kabel und Querschnitt? 3x1,5...3x2,5 ?

von Mike (Gast)


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Es ist ein zeimlich massives Kabel, ich denke 5 x 2,5mm

von Axel D. (axel_jeromin) Benutzerseite


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Mike schrieb:
> Im Keller steckt das Erdkabel in
> einer normalen Steckdose, die ordentlich mit entsprechenden Sicherungen
> an der Hauselektrik angeschlossen ist.

Kann schon nicht schaden, die Steckdose über einen zusätzlichen 2poligen 
FI Schutzschalter 30mA zu schützen.
Der kommt in ein Gehäuse aus dem Baumarkt.


Axel

von ... (Gast)


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Axel Düsendieb schrieb:
> Kann schon nicht schaden

Ist sogar Vorschrift! Aber wenn juckt das hier schon ...

von Hubert M. (hm-electric)


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Es ist heute vorrschrift, dass ALLE Steckdosen, die von Laien bedient 
werden können, über einen FI-Schutzschalter, geschaltet werden MÜSSEN. 
Früher galt die Vorschrift für den FI-Schutzschalter, für Bäder mit 
Steckdosen, und für Außensteckdosen.

Es dürfen nur FI-Schutzschalter verwendet werden, mit max. 30mA 
Fehlerstrom.
Der TE muß also erstmal prüfen, ob überhaupt ein Fi-Schutzschalter schon 
vorhanden ist, wenn nicht, dann sollte er ihn nachrüsten.
Sollte keiner Vorhanden sein, so kann man den Fi-Schutzschalter in ein 
Aufputzgehäuse packen, das man in die Garage baut. Das Gehäuse muß der 
Schutzart für Feuchträume genügen. Mindestens IP 44, besser IP 54.
Auch Steckdosen, Lampen usw. die in die Gartenhütte gebaut werden, 
müssen diese Schutzart erfüllen. Auch wenn Kabel mit 2,5mm² verwendet 
wurde, darf, wenn eine Schuko-Steckdose verbaut wurde, die Absicherung 
nicht höher sein als B16A.

von M. M. (muma)


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Mike schrieb:
> Im Keller steckt das Erdkabel in einer normalen Steckdose

> Es ist ein zeimlich massives Kabel, ich denke 5 x 2,5mm

Kannst du mal erklären wie du das Kabel angeschlossen hast?? Eine 
"normale" Steckdose hat 3 Anschlüsse: PE L N
Folglich hättest du noch 2 Adern übrig

von Onkel Dagobert (Gast)


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Das Erdkabel steckt in der Steckdose ? hoffentlich nicht, sondern es ist 
fest angeklemmt, oder ? Ich würde den (einzigen) FI an den Anfang der 
Leitung setzen, somit ist auch die Leitung geschützt und man kann von 
innen abschalten.

von Joachim R. (bastelbaer)


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Also die Pflicht eines FI oder wie es heute richtig heisst eines RCD, 
gilt nur für neu errichtete Steckdosen. Die 30mA gelten bis zu einem 
Bemessungstrom von 32A, ab da sinds 300mA.

Für ein Gartenhaus würde ich aber auch einen empfehlen. Und zwar im 
Keller wo das Kabel anfängt. Ist das Kabel mit einem Stecker in der 
Steckdose gibt es Zwischenstecker mit RCD oder Steckdosen mit 
integriertem RCD. Oder halt im Verteilerkasten einen RCD nachrüsten wenn 
möglich.
Bei Festanschluss, kleines Gehäuse und einen einphasigen RCD.

Der Querschnitt des Kabels ist wegen der Leitungslänge und des daraus 
resultierenden Schutzleiterwiderstands relevant. Für die Auslösung des 
RCD ist aber lediglich der Differenzstrom zwischen Phase und Null 
wichtig. Also funktioniert dein RCD auch bei fehlender Erde und schützt 
sowieso nur wenn auch du geerdet bist. Hängst du dich, gegen Erde 
isoliert, zwischen Phase und Null wirst du gegrillt ohne dass es den RCD 
juckt, der sieht nur was reingeht kommt auch raus. Ist halt ne 
Differenzmessung.
Und nur als Tip. Die Prüftaste teste nur den RCD, nicht ob der 
Schutzleiter ok ist.

von Wolfgang-G (Gast)


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>Ist es empfehlenswert die Gartenhütte nochmals mit entsprechenden
>Schutzinstallationen, wie z.B. einem FI-Schalter zu versehen.

Empfehlenswert ist das auch unabhängig von irgendwelchen Vorschriften.
Ich denke z. B daran, dass man mit einem Rasenmäher schnell mal das 
Stromkabel anhacken könnte. Wenn ich dies nicht merke, dann im Sommer 
vielleicht auch noch barfuß laufend das Kabel aufrolle, dann kann das 
ohne FI -schalter das letzte Mal gewesen sein.
MfG

von oszi40 (Gast)


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@Wolfgang der FI wirkt nur, wenn ein ausreichender Strom gegen Deine 
Wiese fließt. Wenn Du die falschen Drähte anhackst, mußt Du waaaaarten 
bis Deine 16A-Sicherung auslöst. Bilder sagen mehr als Worte schau die 
FI-Skizze an!http://de.wikipedia.org/wiki/Fehlerstromschutzschalter

von Lutz (Gast)


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Joachim R. schrieb:
> Für die Auslösung des
> RCD ist aber lediglich der Differenzstrom zwischen Phase und Null
> wichtig. Also funktioniert dein RCD auch bei fehlender Erde und schützt
> sowieso nur wenn auch du geerdet bist. Hängst du dich, gegen Erde
> isoliert, zwischen Phase und Null wirst du gegrillt ohne dass es den RCD
> juckt, der sieht nur was reingeht kommt auch raus. Ist halt ne
> Differenzmessung.

So isses. So kriegt man auch Lehrlinge dran beim Thema IT-Netz. Die 
hören nur den Teil "beim IT-Netz kriegste keinen gewischt", der zweite 
Teil des Satzes mit "wenn ..." wird oft schon nicht mehr abgespeichert.

von Wolfgang-G (Gast)


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>@Wolfgang der FI wirkt nur, wenn ein ausreichender Strom gegen Deine
>Wiese fließt.
Er löst aus, wenn die Differenz zwischen dem hin- und zurückfließenden 
Strom beispielsweise 30mA überschreitet. Das ist ja u.a. der Vorteil 
eines FI-schalters. Der Strom, welcher durch den Körper (Wiese)fließt, 
fehlt als Rückstrom und löst den Schalter aus, bevor irgend eine 
Sicherung kommt.
MfG

von Mike (Gast)


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>Ist das Kabel mit einem Stecker in der
>Steckdose gibt es Zwischenstecker mit RCD oder Steckdosen mit
>integriertem RCD. Oder halt im Verteilerkasten einen RCD nachrüsten wenn
>möglich.


So ein Zwischenstecker mit integrierten FI-Schalter wäre prima. Kann mir 
einer sagen, wo man so ein teil beziehen kann (sowohl Zwischenstecker 
als auch Steckdose mit FI) ?

von oszi40 (Gast)


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Mike schrieb:
> wo man so ein teil beziehen kann

Suchmaschine + Personenschutzadapter findet z.B.
http://www.idealo.de/preisvergleich/Liste/34094619/personenschutz-10ma.html

Wolfgang-G schrieb:
>>@Wolfgang der FI wirkt nur, wenn ein ausreichender Strom gegen Deine
>Wiese fließt.

> Er löst aus, wenn die Differenz zwischen dem hin- und zurückfließenden
> Strom beispielsweise 30mA überschreitet. Das ist ja u.a. der Vorteil
> eines FI-schalters. Der Strom, welcher durch den Körper (Wiese)fließt,
> fehlt als Rückstrom und löst den Schalter aus, bevor irgend eine
> Sicherung kommt.

Der FI löst aber NICHT aus, wenn z.B. kein ausreichender Ableitstrom 
gegen Deine Wiese zustande kommt sondern Deine Finger den 230V~ 
Motoranschluß "ersetzen"...

von Wolfgang-G (Gast)


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>kein ausreichender Ableitstrom gegen Deine Wiese zustande kommt
>sondern Deine ....
richtig, ich nehme mal an, dass bei der Festlegung des Auslösestroms von 
30mA ein ungefährlicher Körperstrom in den Vorschriften festgelegt 
wurde.
MfG

von nichts und wieder nichts (Gast)


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Ist das Kabel mindesten 70cm tief?

Mich würde auch interessieren ob die Pumpe an sich nen Starter hat oder 
ob die sofort volles Drehmoment liefert. Bei letzterem bietet sich ein 
Softstarter an (allerdings nicht ganz so billig).
In jedem fall würde ich das ganze System über Schraubsicherungen 
absichern, da die Spitzenströme besser abfangen (oder du nimmst etwas 
neuere Sicherungen die kurz auf überlast laufen können, aber im Alter 
dann leider tendenziell "feinfühliger" werden. -> beim Anlaufen 
rausfliegen könnten)

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