Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Hallsensor, Pluspol = Ein, Minuspol = Aus, Warum kein Impuls?


von Herr U. (mxvalentine)


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Guten Abend zusammen,

brauche einen Hallsensor für eine Drehzahlmessung 600 min-1 bis 3000 
min-1

Habe mir bei Conrad die Nummer 153775 ausgesucht, aus dem Datenblatt die 
Beschaltung in Anhang entnommen. Zwischen Signalausgang und Minus einen 
1.5k Ohm Widerstand an dem ich messe.

Folgendes Verhalten:

Ein Pol vom Magneten bringt den Sensor zum durchschalten, der andere Pol 
löscht den Sensor wieder. High = 2,5V Low = 0 V

Eigenlich hatte ich mir vorgestellt das nur solang der Magnet vor dem 
Sensor ist ein Impuls ausgegeben wird, ist der gewählte Sensor falsch?
oder ist das ein gängiges Verhalten? und ich setzte einfach auf der 
gegenüberliegenden Seite der Welle einen gegensätzlich gepolte Magneten?
Funktioniert die Erkennung dann trotzdem noch bis 3000 mim-1?

Auswertung soll über einen A-Mega erfolgen.

Danke für die Hilfe

Grüße
MxValentine

von MaWin (Gast)


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> ist der gewählte Sensor falsch?

"Ausführung: für wechselnde Magnetfelder" so schwer zu verstehen ?

Du möchtest das was im Datenblatt schön als

"Figure 4 Switching Characteristics Unipolar Type"

beschrieben ist.

Und da steht TLE4905 daneben.

von Walter S. (avatar)


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du kannst auch den Magneten so anordnen dass Nord und Südpol 
nacheinander am Sensor vorbeilaufen

von Herr U. (mxvalentine)


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Ich hab einige Beiträge zum Thema hier im Forum gelesen, ich hab das 
Datenblatt studiert und nirgendwo steht explezit was unter "Wechselndes 
Magnetfeld" zu verstehen ist... Kein Magnetfeld... Ein Magnetfeld... 
Kein Magnetfeld... ist für mich auch ein Wechsel und von daher, ja 
schwer zu verstehen wenn man es nicht weiß, aber danke das du mir 
weiterhelfen konntest thumps up

Da es wohl eh besser wäre, um keine Unwucht zu haben, an der anderen 
Seite der Welle auch einen Sensor zu plazieren sollte das kein Problem 
sein :-)

Leider finde ich Datenblatt aber auch nichts zur Frequenz mit der der 
Sensor maximal arbeitet, weiß jemand, vielleicht aus Erfahrung, ob er 
mit 50Hz x2 = 100Hz klarkommt? Ich geh jetzt von 100Hz aus, da durch 
zwei Magneten ja der Abstand zwischen dem Ansprechen des Sensors kleiner 
wird.

von g457 (Gast)


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> ich hab das Datenblatt studiert und nirgendwo steht explezit was unter
> "Wechselndes Magnetfeld" zu verstehen ist... Kein Magnetfeld... Ein
> Magnetfeld... Kein Magnetfeld... ist für mich auch ein Wechsel und von
> daher, ja schwer zu verstehen wenn man es nicht weiß

..also ich find das Datenplatt (beim C verlinkt, Seite 7) da ziemlich 
extremst eindeutig, um nicht zu sagen ich hab selten ein so eindeutiges 
welches gesehen:
1
Functional Description Bipolar Type TLE4935/45/45-2 (Figure 5 and 6)
2
3
When a positive magnetic field is applied in the indicated direction
4
(Figure 5) and the turn-on magnetic induction BOP is exceeded, the output
5
of the Hall-effect IC will conduct (Operate Point). The output state does
6
not change unless a reverse magnetic field exceeding the turn-off magnetic
7
iinduction BRP is exceeded. In this case the output will turn off

Bleibt immernoch das schon vorgeschlagene Verbauen mehrerer Magneten.

Nix für ungut.

von Walter S. (avatar)


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Walter S. schrieb:
> du kannst auch den Magneten so anordnen dass Nord und Südpol
> nacheinander am Sensor vorbeilaufen

nee, anders natürlich:
den N oder S Pol zum Sensor ausrichten,
dann fließen die Magnetlinien mal so, mal andersrum und schalten so den 
Sensor ein und aus.

Die Impulse sind halt relativ kurz.

von Herr U. (mxvalentine)


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Ne schon gut, hab ich nen Schlag auf den Hinterkopf für verdient :D
Muss ich echt übersehen haben, hatte es ausgedruckt, vielleicht hatte 
der Drucker die Seite gefressen -.-

hmm und jemand eine Idee zu dem Thema Frequenz?

von spess53 (Gast)


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Hi

Man kann den Sensor mit einem 2. Magneten hinter dem Sensor 
'vorspannen'. Dann funktioniert das auch ohne umpolen.

MfG Spess

von g457 (Gast)


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> hmm und jemand eine Idee zu dem Thema Frequenz?

Dazu schweigt selbiges Datenplatt leider :-( Indirekt kann man 
vorsichtige Schlüsse ziehen: tr und tf sind mit je (maximal) 1µs 
angegeben, man kommt also nicht über grob 500kHz. Wenn man dann noch den 
Bauchgefühl-Faktor '10-100' drunter bleibt kommt man in die 
Größenordnung 'üblicher' Hallsensoren.

Für die angepeilten 50Hz sollte es locker langen.

von Walter S. (avatar)


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man sollte lieber rechnen wie lange der Magnet braucht zum umschalten,
also neben der Umdrehungszahl auch die Magnet"breite" miteinbeziehen

hier noch ein Link der sehr gut erklärt wie man mit bipolaren Sensoren 
und einem Magnet arbeitet, da braucht man keine zwei oder irgendwas 
vorspannen

http://www.pedelecforum.de/forum/showthread.php?9539-Funktionsweise-digitaler-PAS-Sensoren-%28Details-f%FCr-Interessierte%29&p=122723#post122723

von g457 (Gast)


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> man sollte lieber rechnen wie lange der Magnet braucht zum umschalten

Auch das ist im Datenplatt nicht angegeben. Dass die Magneten am Ziel 
'lang' genug(tm) sein müssen ist aber selbsterklärend.

von Herr U. (mxvalentine)


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Ich werde es dann einfach probieren :)

und berichten was am besten funktioniert hat ^^

Danke erstmal allen Helfern thumps up

von Ringy (Gast)


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...ähm: Eventuell ein anderer Lösungsansatz zur Drehzahlerfassung, ohne 
Magnete und damit evt. Unwuchtproblemen etc. : Optisch, berührungslos 
mit
Reflexlichtschranke . HelL- Dunkelübergang auf der Welle genügt.

von Frank B. (frankman)


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--> Ringy: Und was passiert wohl, wenn die Welle mal schmutzig wird...

von Horst H. (horst_h44)


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Drehbewegungen lassen sich einfach mit einem Hall-Encoder, wie z.B. den 
iC-MA, erfassen. Hier einige Applikationen: 
http://imperia.mi-verlag.de/imperia/md/content/ai/ae/fachartikel/ei/2008/07/ei08_07_030.pdf 
und weitere Beispiele bei: 
http://ichaus.biz/keyword/Magnetic%20Encoder%20iCs .

von Dietrich L. (dietrichl)


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Herr Umbrarum schrieb:
> Ich werde es dann einfach probieren :)

Ich habe den TLE 4935L im Einsatz für die Drehzahlregelung eines 
Ventilators!
Als Magnet habe ich "MAGNET 4.0" von Reichelt genommen (Durchmesser 4mm, 
Länge 19mm) und an einem Flügel montiert, und zwar so, dass er mit 
seiner Längsachse am Sensor vorbei bewegt wird. So kommt zuerst der eine 
Pol und dann der andere am Sensor vorbei. Das ergibt einen bipolaren 
Feldverlauf, passend für den Sensor. Der Abstand ist ca. 2mm - viel 
weiter weg sollte es aber nicht sein. Bei mir ist die Maximaldrehzahl 
1300 U/min, aber (soweit ich mich erinnere) ist da noch viel "Luft".

Gruß Dietrich

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